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Bewertungen

Insgesamt 1540 Bewertungen
Bewertung vom 23.12.2024
One Perfect Couple
Ware, Ruth

One Perfect Couple


sehr gut

Reality-Show in der Tropenhölle

Lyla kommt beruflich nicht voran und wenn sie ganz ehrlich ist, tritt ihre Beziehung mit Nico auch auf der Stelle. Als Nico darauf drängt, bei einer Reality-Show mitzumachen, damit er seine Karriere als Schauspieler vorantreiben kann, lässt sich Lyla von ihm überreden. Sie sollen in einem tropischen Paradies gegen vier andere Paare antreten. Dort angekommen, stellt sich schnell heraus, dass das anders laufen wird, als sich Lyla das wünschen würde. Nico zeigt sein wahres Gesicht und ein verheerender Sturm schneidet die kleine Gruppe Überlebender von der Außenwelt ab. Jetzt kämpft Lyla ums nackte Überleben.

Ich bin kein Fan von solchen TV-Formaten, aber ich liebe spannende Geschichten. Das Thema und Ruth Ware, das klang für mich gleich nach einer Story für mich! Umso erstaunter war ich, dass Lyla als ziemlich devotes Frauchen daherkam, das sich allem und jedem unterordnet, obwohl sie das gar nicht nötig hätte. Das hat mich, ehrlich gesagt, ziemlich geärgert, obwohl ich nicht die typische Frauenrechtlerin bin. Aber ich bin eben der Ansicht, Mann und Frau sind gleichberechtigt und man muss immer einen gemeinsamen Konsens finden, nicht sich selbst für jemanden aufgeben. Nun, obwohl Lyla sich von so ziemlich jedem sagen ließ, was sie wie wann und wo zu tun hat, änderte sich das mit der Sturmnacht und ihren Folgen. Und ab da hatte ich dann sehr viel mehr Freude an der Story!

Die Figuren sind teilweise etwas überspitzt angelegt. Man merkt deutlich, dass Ruth Ware die Welt der Reality-Stars so sehr mag, wie ich. Nämlich gar nicht. Sie zeigt auf, dass da alles nur Show ist und die echten Menschen dahinter niemals zum Vorschein kommen, außer es kommt zu Extremsituationen, wie diesem Sturm und der Isolation von der Außenwelt, ganz ohne Kameras, ganz ohne Anweisungen. Sie schildert erstaunlich glaubwürdig, wie weit manche gehen und welch dunkle Seiten der Mensch zutage bringt, wenn es ums Überleben geht. Gewaltbeziehungen und Machtmissbrauch sind ebenfalls Themen dieser Story.

Besonders cool finde ich einen kleinen, von der Autorin eingebauten Gag. Solche Dinge mag ich sehr! Der etwas langatmige, lahme Anfang mit einer für mich sehr passiven Lyla wird im Verlauf der Handlung mehr als wettgemacht. Die Wendungen und Überraschungen sind sehr gelungen. Die eingeschobenen Tagebucheinträge bringen eine ganz besondere Würze hinein. Der Schluss ist, wie bei der Autorin gewohnt, ein echter Knaller.

Der Unterhaltungswert ist hier echt hoch, die Spannung aber trotz allem eher nicht. Die Situationen sind dramatisch, als Thriller sehe ich die Story dennoch nicht ganz. Am Ende ist sie mir vier Sterne wert und ein Lob an die Sprecherin Julia Nachtmann bei der Hörbuchversion.

Bewertung vom 21.12.2024
Low
Kleist, Reinhard

Low


gut

Echt schwach

Mir fällt schwer, dieses Buch zu bewerten. Ich denke, ich kenne den hier beschriebenen Lebensabschnitt von David Bowie aus anderen Quellen so gut, dass ich die Darstellung verwirrend und lückenhaft finde. Würde ich ohne Vorwissen das Buch, ob nun Comic oder Graphic-Novel genannt, lesen, hätte ich entweder diese Probleme nicht oder noch stärkere. Insofern ist klar, ich finde die Umsetzung nicht gut gelungen. Für eine Graphic Novel sind mir die Bilder zu wenig künstlerisch, für einen Comic ist die Geschichte dahinter zu komplex und geschichtsträchtig.

Die Zeichnungen sind mir zudem zu wild, hart, kalt und ausdruckslos. Bowie und Iggy sind klar zu erkennen, die meisten anderen Figuren finde ich weniger gut gelungen. Die Emotionalität, die David Bowie zu den Werken jener Zeit gebracht hat, erkennt man fast gar nicht. Dafür geht es rein um Egoismus diverser Personen, Drogensucht und fast schon Drogenverherrlichung, Beziehungsprobleme und absoluter Ziellosigkeit. So ganz am Rande wird hin und wieder erwähnt, dass Bowie nach Berlin kam, um unbehelligt und unerkannt leben zu können, gleichzeitig fehlt ihm das Erkanntwerden andererseits auch wieder.

Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich das Buch gelesen hatte. Das lag nicht daran, dass ich an den Grafiken und Zeichnungen solchen Gefallen gefunden hätte, dass ich darin versinken konnte. Es lag daran, dass irgendwie auf allen Seiten dasselbe geschah und kein echtes Vorankommen, weder in der Story noch in Bowies Schaffen, erkennbar war. Das in Verbindung mit den Dokumentationen, die es genau dazu gibt, lässt mich nur noch gerade mal eben so drei Sterne geben. Schade!

Bewertung vom 20.12.2024
Guide to Death
Lonely Planet Verlag

Guide to Death


ausgezeichnet

Der Tod gehört zum Leben

Irgendwann sterben Menschen, die wir lieben. Das gehört zum Leben dazu. Aber es gibt einen Punkt, an dem der Schmerz nicht vergehen will. Wir haben ein ganz anderes Verständnis vom Tod und Jenseits, wie andere Völker und Länder. Ein Blick auf diese kann gut tun, heilen, Schmerz erleichtern. Daher ist es nicht makaber, dieses Buch zu lesen, immer griffbereit zu haben, darin immer wieder zu schmökern und Trost zu finden.

Es geht auch um Trauer in diesem Buch, doch wird man sehen, dass sie anderswo ganz anders gelebt wird. Die Darstellung der Kapitel Feiern; Gedenken; Trauern; Geben ist informativ und sachlich, aber voller Pietät und Gefühl. Die Texte sind nie zu lang. Dennoch drücken sie die wichtigen Informativen verständlich und klar aus, bringen sie gut auf den Punkt. Dazu gibt es Fotos, die weder reißerisch noch zu zurückhaltend sind. Klar und sachlich, offen und auch hier liebevoll, zeigen sie wortlos, was der Text beschreibt.

Mein eigener Tod ist für mich weniger erschreckend, wie der Tod mir nahestehender Menschen. In diesem Buch sind so viele Rituale und Bräuche versammelt, dass jeder ein Stückchen davon für sich mitnehmen kann, um Verlust verarbeiten zu können. Der polnische Brauch des leeren Stuhls beispielsweise ist für mich mehr als ansprechend. Diese Idee gefällt mir ausgesprochen gut. Da braucht es keiner Worte. So schön!

Nicht alle Rituale sind, nun ja, harmlos. Das Amputieren von Fingern muss für mich dann doch nicht sein. Aber der Gedanke an alternative Bestattungen liegt nahe. Den Todesputz möchte ich nicht machen, obwohl ich nach dem Tod meiner Eltern enorm viel mit der Auflösung und dem Ausräumen zu tun hatte. Ich glaube sogar, das brauchte ich. Die Idee finde ich dennoch interessant und wissenswert, was es auf der Welt so alles gibt.

Das Buch ist, ganz im Gegensatz zu unserer Art, uns in Schwarz zu hüllen, bunt in jeder Hinsicht. Es hat auf mich eine immense Wirkung. Vielleicht ist es als Geschenkbuch nicht so ideal, aber Trauernde sollten sanft an dieses Buch herangeführt werden. Es kann so sehr helfen!

Kurz und gut: Wunderbar, daher fünf Sterne.

Bewertung vom 20.12.2024
Weber's Diamond Edition
Weyer, Manuel

Weber's Diamond Edition


ausgezeichnet

Noch ein Grillbuch? Ja, bitte!

Wie bei allen Weber’s Büchern, so wird auch hier mit einem handfesten Theorieteil begonnen, der alle Grillarten erklärt, sich mit den Grilltechniken beschäftigt, Zubehör beschreibt und auf alle wichtigen Punkte eingeht. Zu jedem Grillgut gibt es außerdem einen Grillkompass. Nur wenige Rezepte sind für spezielle Grillarten optimiert. Die meisten gelingen auf dem persönlichen Lieblings-Grill problemlos. Kein Wunder also, dass das Werk so viele Seiten hat!

Bevor es an die eigentlichen Rezepte geht, gibt es Salatsaucen, Würzöle, Marinaden & Glasuren, Würzpasten, Saucen, Dips & mehr, sowie Würzmischungen. Damit hat man zwar reichlich für die Vorbereitung zu tun, kann beim Grillabend dann aber auch besonders stolz sein.

Die eigentlichen Rezepte sind sehr klar und übersichtlich strukturiert. Piktogramme zeigen auf einen Blick alle wichtigen Informationen. Dann folgen die Zutatenlisten, das benötigte Zubehör und die Arbeitsschritte. Diese sind so gehalten, dass man fast nichts falsch machen kann. Sehr schön ist dabei, dass bei besonderen Rezepten sehr schöne Fotostrecken eingefügt wurden. Ab und an taucht am Ende auch noch ein zusätzlicher Tipp auf.

Ganz klar, hier liegt der Schwerpunkt auf Fleisch und Fisch. Aber auch Fans von Salaten und Gemüse kommen hier auf ihre Kosten. Bei einigen der Rezepten wird dann allerdings auch wieder ein tierisches Produkt verwendet, wie beispielsweise bei der gegrillten Wassermelone mit Chorizo. Klassiker und neue Ideen verwöhnen den Grillfan in diesem Band rundum. Mal mehr, mal weniger Aufwand und Zeitbedarf, aber immer lecker und machbar. Und weil sie einfach immer lecker sind, finden sich auch die Hasselback Potatoes in diesem Buch. Für mich immer eins der interessantesten Kapitel ist das Smoken. Für mich ist das Raucharoma einfach unübertrefflich. Den Abschluss bildet hier das Kapitel Sweets & Bakery und ich muss sagen, je älter ich werde, desto mehr weiß ich einen süßen Abschluss zu schätzen, auch und gerade beim Grillen. Auch finde ich es einfach runder, wenn man die Beilage, ob Bun oder Brot, für das Grillen ebenfalls selbst macht. Für die Kids, aber nicht nur die, ist auch das gute, alte, klassische Stockbrot im Buch zu finden.

Man hat es wohl schon gemerkt, auch diesmal bin ich einfach nur hin und weg. Irgendwie kann man gar nicht genug Grillbücher haben. Die ähneln sich zu stark? Nein, das finde ich nicht. Let’s grill! Fünf Sterne!

Bewertung vom 18.12.2024
Fix mit Tricks zum Sternekoch
Petry, Ernst

Fix mit Tricks zum Sternekoch


gut

Convenience-Baukasten-System

Mein persönlicher Trend geht in exakt die andere Richtung, als dieses Buch. Ich möchte zurück zur guten, alten, relativ einfachen, ehrlichen Küche. Ernst Petry gibt mit seinem Buch all jenen ein tolles Werkzeug an die Hand, die noch weiter die gehobene Küche feiern und zelebrieren. Da dies immer mit extrem viel Aufwand verbunden ist, werden hier einige hochwertige Convenience-Produkte empfohlen und eingebaut. Das ist interessant, offen und ehrlich.

Die Rezepte sind dennoch in meinen Augen nichts für alle Tage, sondern eher für ganz besondere Anlässe. Man kann sich zwar ein wenig Arbeit ersparen, dennoch ist es am Ende ein aufwendiges, teures Essen in dezenter Portionsgröße. Wer großen Hunger hat und schön satt werden will, braucht dann mindestens drei Gänge. Die Kapitel sind Edle Kleinigkeiten; Frisch von der Weide; Lust auf Meehr; Für die Gemüseliebhaber; Desserts, die begeistern.

Die verwendeten bzw. benötigten Convenience-Produkte kann man dann auch direkt online bestellen. Die Quellen dazu sind angegeben. Schmeckt ein bisschen nach Werbung, mehr oder weniger gut versteckt. Einige dieser Produkte finde ich jetzt für die Arbeits- oder Zeitersparnis nicht wirklich tragend. Gewürzmischungen kann man im Übrigen auch selbst herstellen, in größeren Mengen für den späteren Gebrauch, oder eben auch aus anderen Quellen beziehen. Nicht nur das Rezept für Falafel und Hummus besteht quasi nur aus Convenience-Bausteinen, die man einfach nur zusammen anrichtet. So hatte ich mir das dann echt nicht gedacht und schon gar nicht gewünscht.

Schön ist, dass es zu jedem Rezept ein großformatiges Foto gibt. Weniger schön ist, dass man doppelt so viele Rezepte hätte unterbringen können, weil die Zutatenlisten und Zubereitungsschritte in so großer Schrift aufgeführt sind, dass ich meine Lesebrille verlegen kann und dennoch alles überdeutlich lesen kann. Allein schon der Titel nimmt bis zu acht Zentimeter einer Seite ein! Nachgemessen! Kein Wunder also, dass manche Beschreibungen zwei Seiten benötigen. Dann gibt es sogar zwei Fotos vom Gericht. Wow!

Es ist ein bisschen schade. Ich kann ja den Einsatz von Convenience-Produkten verstehen. Aber dann in anderen Dimensionen und nicht unbedingt jede Kleinigkeit. So ist das kein Kochen, sondern ein Baukastensystem. Ehrlichkeit ist toll. Warum dann also ein Buch so künstlich aufblähen? Das Buch findet dennoch einen festen Platz in meiner Kochbuchsammlung. Ab und an mal auftrumpfen mit Sterneküche? Tricksen lernen? Beeindrucken? Geht damit. Sollte aber nicht zur Regel werden. Daher leider nur drei Sterne.

Bewertung vom 17.12.2024
Schwarzwaldmilch
Hupfer, Volker

Schwarzwaldmilch


ausgezeichnet

Ein Hoch auf die Milch und was man daraus machen kann

Da ich Kochbücher sammle, war es gar keine Frage, dass ein Buch, das sich dem Produkt Milch und allem, was man daraus machen kann, widmet, nicht fehlen darf. Dass es zudem aus dem Schwarzwald kommt und meine Lieblingssahne tatsächlich die der Marke Schwarzwaldmilch ist, wundert mich kein bisschen.

Die Texte zwischen den Kapiteln sind interessant zu lesen und wohl besonders für Städter enorm aufschlussreich. Wer vom Land kommt, kennt zumindest einen Teil davon, auch ohne selbst mit der Landwirtschaft zu tun zu haben. Doch so herrlich in Wort und Bild verpackt ist das einfach schön zu lesen und sehen, lenkt das Bewusstsein darauf, woher die Milchprodukte kommen und zeigt, wie wertvoll diese Produkte sind. Auch gibt es eine kleine Warenkunde.

Die letzten Seiten des Buches widmen sich den Köchen, die die Rezepte zur Verfügung gestellt haben. Das gefällt mir sehr gut. Man hat ein Bild davon, wie diese Menschen sind, wodurch die Rezepte für mich noch wertvoller werden. Im Index ist auch ein Bereich, bei dem man die Rezepte nach Köchen findet. Sehr gute Idee!

Die Rezepte sind unterteilt in die Kapitel Vorspeisen; Suppen; Hauptgerichte; Vesper; Desserts; Drinks. Auch wenn ich beim Essen gern recht heikel bin und daher vieles, wie z.B. Milchreis oder Wild, nicht esse, finden sich viele Rezepte, die mir zusagen. Wer hätte gedacht, dass die Milch ein so großes Spektrum abdeckt? Man beachtet viel zu selten, was man alles damit macht.

Der Aufwand für die Gerichte ist oft etwas höher, der Schwierigkeitsgrad ebenfalls. Kein Wunder, denn die Köche zeigen die Milchprodukte von ihrer besten Seite. Die Zutaten sind nicht wirklich exotisch, sieht man von Almwiesenheu einmal ab, aber hochwertig. Die Angaben für den Zeitbedarf sind recht gut und nicht so sehr geschönt, wie das sonst oft der Fall ist. Auf Nährwertangaben sollte man keinen gesteigerten Wert legen, denn die bekommt man hier nicht.

Jede Seite des Buches zeigt, mit wie viel Herzblut alle Beteiligten bei der Sache sind. So nimmt man den Leser und Hobbykoch auf alle Fälle mit auf eine Reise quer durch die Milch-Welt. Den Gaumen freut es, die Gäste sind begeistert und man weiß, dass man sich nicht umsonst viel Mühe gegeben hat. Auch die Mühe der an diesem Buch Beteiligten hat sich gelohnt, denn das Ergebnis ist großartig geworden. Ich gebe aus Überzeugung die vollen fünf Sterne.

Bewertung vom 17.12.2024
Motörhead Kalender 2025
Bonet, Pep

Motörhead Kalender 2025


ausgezeichnet

Lemmy und die Crew

Die Band wurde gegründet, als ich neun Jahre alt war. Mit vierzehn Jahren hab ich sie mit „Ace of Spades“ für mich entdeckt und der Tod von Lemmy Kilmister, sowie die damit verbundene Auflösung der Band 2015 haben mich tatsächlich sehr traurig gemacht. Motörhead ist und bleibt eine ganz besondere Band und ihre Songs werden nie vergessen werden, ebenso wenig wie die Bandmitglieder, von Lemmy über Wizzö und Mikkey Dee bis zu Phil Taylor und dem Rest der Band. Alles herausragende Musiker, die Geschichte geschrieben haben.

Der Kalender zeigt Bilder der Band on Tour. Und das ganz ohne Worte, einfach nur die für sich sprechenden Bilder. Man hört die Band quasi beim Ansehen der Fotos!

Das Kalendarium am unteren Bildrand ist sehr zurückhaltend gestaltet. Es gibt einfach nur die Tage mit den Wochentagen, keine Feiertage, keine Gedenktage. Bis auf zwei der Fotos sind alle farbig.

Die Bindung ist super robust und ermöglicht das Umblättern, ohne dass die Bilder eingerissen werden. So kann man den Kalender auch nach 2025 noch als eine Art Fotoalbum oder Bildband sehen. Zum Wegwerfen sind die Blätter definitiv auch dieses Jahr zu schade!

Ein großartiger Kalender, der jeden Motörhead-Fan ebenso sehr wie mich begeistern wird. Fünf Sterne!

Bewertung vom 17.12.2024
Vans of Berlin

Vans of Berlin


sehr gut

Muss man gesehen haben!

Dieser Tages-Abreißkalender ist als ewiger Kalender nutzbar, denn es gibt keine Wochentage oder Feiertage, auch kein Platz für Eintragungen. Hier bekommt man 366 Busse, Wohnwagen, Camper, eben alles, was als Van durchgeht, die irgendwo in Berlin stehen. Diese Sammlung ist erstaunlich, wunderbar, nostalgisch und umwerfend!

So ganz ideal ist es nicht, dass man die Blätter abreißt. Bei einem ewigen Kalender wäre eine Spiralbindung hilfreich, sodass man im Folgejahr einfach wieder von vorne anfangen kann. So muss man die Blätter in einem Kästchen sammeln und lose weiter benutzen. Zum Wegwerfen und Einmalgebrauch sind die Fotos einfach viel zu schade.

Hier sieht man, dass echte Liebhaber der Vans die Fahrzeuge zu Einzelstücken machen, sie hegen und pflegen, umgestalten und erhalten. Das ist unsagbar faszinierend! Immer wieder fühlt man sich um Jahrzehnte zurückversetzt, wird nostalgisch und freut sich bei jedem einzelnen Bild wie ein kleines Kind!

Eigentlich ein fünf-Sterne-Kalender, doch das Prinzip des Abreißens kostet einen Stern. Mit Spiralbindung wären es die vollen fünf Sterne, so werden es aber auch noch strahlende vier.

Bewertung vom 17.12.2024
Amore per Gusto-Kalender 2025 Kalender Italien
Lettini, Stefania

Amore per Gusto-Kalender 2025 Kalender Italien


ausgezeichnet

Urlaubsstimmung das ganze Jahr über

Schon das Buch AMORE PER GUSTO hat mich abgeholt. Ganz klar, dass ich diesen Kalender haben musste! Und das wird sowas von belohnt, denn er ist wunderschön gestaltet und praktisch dazu.

Die linke Hälfte wird von einem stimmungsvollen Bild okkupiert, das direkt Lust auf Italien-Urlaub macht.

Die rechte Hälfte ist in zwei Bereiche unterteilt. Einmal ein tolles neues, nicht im Buch enthaltenes Rezept aus zwölf Regionen Bella Italias, darunter dann ein Kalender, dessen kleine Felder dazu geeignet sind, Termine einzutragen. Die Feiertage sind dabei rot gehalten.

Sehr schön auch, dass es jeden Monat ein Zitat gibt, das sich auf Essen bzw. Kochen bezieht. Auf der letzten Seite des Kalenders befindet sich ein Jahresplaner.

Die Spiralbindung ist aus Metall und damit schön stabil, sodass man unfallfrei umblättern kann.

Ich bin mir sicher, dass alle, die diesen Kalender haben, sich zeitnah das Buch holen werden. Es lohnt sich, beides! Fünf Sterne!

Bewertung vom 16.12.2024
Polettos Pasta Passione
Poletto, Cornelia

Polettos Pasta Passione


gut

Schön, edel, aber nicht für jeden Tag

Ein Pasta Buch ist immer gut, vor allem weil Pasta, wie man weiß, glücklich macht. Und selbstgemachte Pasta, ob mit oder ohne Ei, macht noch glücklicher. Cornelia Poletto erklärt hier sehr ausführlich alles Relevante rund um die Nudeln und wie man sie zu einem wahren Highlight macht.

Es ist also ein echter Pasta-Kurs, vom Zubehör über die Zutaten bis zur Zubereitung von passenden Soßen. Schon beim Lesen ahnt man, dass das Ergebnis geschmacklich nur umwerfend werden kann. Die Rezepte sind meist für vier Personen ausgelegt. Diese sollten aber nicht sehr viel Hunger mitbringen. Nährwertangaben sind nicht vorhanden, dafür aber eine Angabe darüber, wie lange die Zubereitung dauert. Mir fehlen die Nährwertangaben nicht, aber ich hätte auch auf die Zeitangabe verzichten können, denn die hauen bei mir nie hin. Hier täuschen sie leider auch grob, denn in den Rezepten werden Zutaten verwendet, die man vorher zubereitet haben muss, was ja auch Zeit gekostet hat oder hätte. Die ist nicht mit einberechnet. Nimmt man es ganz genau, kommt man hier selten unter drei oder mehr Stunden aus der Küche, um am Ende vier Miniportionen gezaubert zu haben. Die Parmesankrone beispielsweise kann ich persönlich nur als Vorspeise ansehen. Rechnet man Sugo, Nudelteig und Zubereitung zusammen, hat man mehr als drei Stunden verbraten und noch keine Hauptspeise, geschweige denn ein Dessert. So ganz ist das nicht das, was ich von diesem Buch erwartet hatte.

Kleine Symbole kennzeichnen die Speisen, sodass man sofort erkennt, was mit Fleisch, vegetarisch oder mit Fisch und Meeresfrüchten ist. Vegane Rezepte sind nicht enthalten.

Die Zutaten sind wie üblich gelistet, dann kommen die Zubereitungsanweisungen. Für mein Verständnis sind einige sehr ausgefallene Lebensmittel erforderlich. Bis auf wenige Ausnahmen haben die Rezepte ausschließlich italienische Bezeichnungen. Das finde ich sehr schade. Ich spreche kein Italienisch und wüsste schon gern, wie die Speisen in meiner Sprache heißen. Poletto verzichtet auch auf kleine Texte zur Einstimmung auf ein Rezept. Sie liefert nur gelegentlich einen zusätzlichen Tipp. Den persönlichen Touch verleiht sie dem Buch durch ihre Playlist. Das mag für die junge Generation toll sein, ich streame allerdings keine Musik und auch keine Playlists. Zum Kapitel Pasta Party ist sie aber witzig, da die Gerichte mit ihnen verbunden werden. So steht beispielsweise für die Lasagne alla Bolognese der Song We are Family von Sister Sledge oder zu Spaghetti Carbonara, wie könnte es anders sein, Spliffs Carbonara.

Das Buch ist wirklich hübsch und edel gemacht, die Rezepte sehr schön bebildert und ansprechend. Auch schmecken sie wirklich lecker. Aber alltagstauglich ist hier nichts. Höchstens, wenn man fertige Nudeln und Sugo hat. Somit empfinde ich das Buch als ein tolles Geschenk für ambitionierte Hobbyköche, die viel Zeit in der Küche verbringen möchten und die besonderen Sorten Zitronen, Schinken, Fleisch, Fisch, Kaviar usw. irgendwie beibekommen.

Für mich selbst bleibt nur eine kleine Handvoll Rezepte übrig. Das ist mir zu wenig. So schön das Buch also gemacht ist, kann ich aufgrund der Untauglichkeit im Alltag insgesamt doch nur drei Sterne geben.