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jam

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Insgesamt 426 Bewertungen
Bewertung vom 21.12.2024
Weihnachtswunder im Hotel Mistelzweig (eBook, ePUB)
Wolkenstein, Julia

Weihnachtswunder im Hotel Mistelzweig (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Wir alle müssen immer nach vorn schauen und das Alte in guter Erinnerung bewahren, denn das Vergangene ist das, was uns ausmacht. Die alte Zeit hat uns geprägt, die Zukunft entwickelt uns weiter."
Und Amelies Zukunft liegt in Rothenburg! Nachdem ihr Chef und Freund sie hintergangen hat, hat sie München und ihrem Job als Hotelfachfrau den Rücken gekehrt. Zurück in ihrer alten Heimatstadt unterstützt sie ihre Großmutter in deren Hotel Mistelzweig. Und so wie es aussieht, ist Amelie gerade rechtzeitig zurückgekommen, denn ihre Großmutter hat sich finanziell übernommen. Ihr Bankberater ist Amelies alter Schulkollege und er verspricht ihr Hilfe. Doch Amelie traut ihm nicht.
Und dann sind da auch noch die Gäste Franklin und sein Großvater Georg. Amelie ist fasziniert von Franklin und Georg scheint ihre Großmutter Ruth von früher zu kennen ...
Alle Jahre wieder erscheinen kurz vor den Feiertagen romantische Liebesromane mit weihnachtlichem Setting. Und alle Jahre wieder freue ich mich darauf!
Dieses Jahr habe ich Rothenburg und das bezaubernde Hotel Mistelzweig besucht und wurde nicht enttäuscht. Julia Wolkenstein erzählt locker-leicht und doch stimmungsvoll. Amelie ist eine liebenswürdige junge Frau, die schwer enttäuscht wurde und dennoch nicht den Mut verliert. Franklin ist sofort an ihr interessiert, doch sie möchte so kurz nach ihrer Trennung nicht sofort in die nächste Beziehung stürzen - schon gar nicht mit einem Hotelgast! Nebenbei versucht sie, mit Fahrten zu Weihnachtsmärkten Gäste anzulocken und das Hotel wieder in Schwung zu bringen. Denn die Zeit drängt, sie sind schon mit einigen Raten in Verzug.
Ihre Großmutter Ruth hat ihr ganzes Leben in Rothenburg verbracht. Mit Hingabe führt sie das Hotel, sie ist herzlich und hat sich liebevoll um ihre Enkelinnen Amelie und Coco gekümmert, nachdem deren Eltern verstorben sind. Doch mit Georg scheint sie etwas zu verbinden, doch sie erst so, als würde sie ihn nicht erkennen.
Mit diesen interessanten Protagonisten ist die Vorweihnachtszeit in Rothenburg wie im Flug vergangen! Die Fahrten zu den Weihnachtsmärkten haben für Stimmung gesorgt, die finanziellen Sorgen für etwas Spannung und die Funken zwischen den Hotelbesitzerinnen und Franklin und Georg sind geflogen - genau richtig!
Das Happy End kam mir dann einen Zacken zu schnell. Aber unterm Baum wollen wir doch alle vereint sehen und so liefert dieses Buch genau das, was man erwartet: Locker-leichte Unterhaltung mit Happy-End!
Fazit: Ein stimmungsvoller vorweihnachtlicher Liebesroman in einem entzückenden Hotel in einer schönen Stadt - was will man mehr?

Bewertung vom 17.12.2024
Im Warten sind wir wundervoll
Inden, Charlotte

Im Warten sind wir wundervoll


ausgezeichnet

"Wir brauchen Geduld, Geduld, Geduld.", sagte er. Geduld war keine Tugend der Adler-Frauen. "Und Mut." Der schon eher.

Und doch muss sich Luise Adler jetzt genau darin üben, in Geduld.

Deutschland in der Nachkriegszeit. Um etwas Geld dazuzuverdienen, arbeitet Luise als "Papergirl", bringt amerikanischen Soldaten die Zeitung. Und lernt Jo Hunter kennen und lieben. Sie, eine Deutsche, ausgerechnet ihn, den amerikanischen Kriegsfotografen und Soldaten. Jetzt ist sie gestrandet, am Flughafen Idlewild in New York, um ihn endlich wiederzusehen und zu heiraten. Nur noch ein paar Tage bis zum Ende des War-Bride-Acts, der mit US-Bürgern Verlobten die Einreise in die USA erlaubt. Viel Zeit bleibt den beiden nicht. Doch Jo ist nicht da, und Luise, das Mädchen mit den goldenen Haaren, erscheint auf allen Zeitungen, in der Hoffnung, Jo zu finden.

7 Jahrzehnte später ist ihre Enkelin Elfie auf dem Weg in die USA, auch sie reist ihrem Verlobten hinterher - und auch sie wird erstmal enttäuscht. Doch im Flieger hat sie begonnen, ihrem Sitznachbar die Geschichte von Luise zu erzählen. Erst, um ihre Flugangst zu überwinden, dann, weil er echtes Interesse zeigt - nicht nur an ihrer Geschichte.

Charlotte Inden bringt uns berührend und bewegend die Nachkriegszeit nahe. Als aus Feinden Verbündete wurden, die einen Hunger litten, die anderen im Überfluss lebten. Sanft spannt sie ein Band zwischen Jo und Luise, einer ebenso willensstarken wie mutigen jungen Frau. Und auch geschickt springt sie zwischen ihren zwei großen Handlungssträngen hin und her, Luise in der Vergangenheit, Elfie in der Gegenwart.

Ich habe jeden Moment des Buches in mich aufgesaugt, die traurigen wie die schönen! Die Autorin beleuchtet die Schattenseiten, Jos Freund Wilson, der mit dem im Krieg Gesehenem nicht umgehen kann, den Hunger, die, die nicht zurückkamen. Erzählt von Liebe, die immer einen Weg zu finden scheint und eine Frau, die nichts klein kriegt!

Fazit: Eine bewegende Geschichte über die Nachkriegszeit in Deutschland, War Brides und Durchhaltevermögen.

Bewertung vom 17.12.2024
Bad Vöslau in Flammen
Ruhrhofer, Norbert

Bad Vöslau in Flammen


ausgezeichnet

"Guten Abend, Dr. Hammerschmied, wir haben eine Leiche beim Hotel Zur Waldandacht. Können Sie kommen?"
"Nicht gerne", murrt der Mediziner. "Der Tatort fängt gleich an."
Trotz des Ernstes der Lage kann sich der Sprengnagl ein Lachen nicht verkneifen. "Ja, ja, das trifft nicht nur Sie hart. Die Pokornys haben den Brand entdeckt."
Seite 13/14
Und nicht nur den Brand haben die Freizeitpolizisten Toni und Willi Pokorny entdeckt, nein, auch eine verbrannte Leiche. Sehr zum Leidwesen von Chefinspektorin Wehli starten die beiden mit den Ermittlungen. Doch die Pokornys entdecken Spuren, die andere übersehen und haben einen guten Draht zu den Menschen. So haben sie bei ihren Befragungen oft die Nase vorn.
Haben die Hotelbesitzer wirklich ihr eigenes Hotel "warm abgetragen"? Die Hinweise sind eindeutig. Und auch die Nachbarn in deren Wohnstraße haben nicht viel Gutes zu berichten - wobei, über keinen, denn hier scheint jeder mit jedem spinnefeind zu sein.
Herzlich willkommen in Bad Vöslau - wobei, herzlich geht es hier nicht zu! Im Lieblingscafe der Pokornys gibt es nur Ärger mit einer Angestellten, in der Holzmüllergasse, wo die Hotelbesitzer wohnen, herrscht Dauerstreit, und die Wehli springt im Quadrat, weil die beiden wieder ordentlich mitmischen. Wobei ich zugeben muss, dass die Pokornys in diesem Band wirklich etwas über die Stränge schlagen, um ungestört befragen zu können. Doch gerade das macht auch den Reiz der Bad-Vöslau-Krimis aus! Dass sie doch noch mit einem blauen Auge davonkommen, verdanken sie nicht nur Gruppeninspektor Sprengnagel, sondern auch einer DDRlerin, die mit High-Tech-Equipment mehr sieht, als so manch anderer. Ihre Ermittlungshelfer muten futuristisch an, sorgen aber dabei für gute Unterhaltung!
Für mich war es ein schönes Wiedersehen in Bad Vöslau. Erstens kenne ich die Gegend gut und hab mich jedes Mal gefreut, wenn ich im Buch bekannte Ecken wiederentdecken durfte. Und auch mit den Pokornys durfte ich den an sich beschaulichen Ort bereits besuchen und hab mich natürlich gefreut, auch wieder den Bio-Berti und die Katzinger in ihrem Element zu erleben.
Diesmal reisen die Pokornys auf der Jagd nach den Verdächtigen auch nach München und Graz. Dort treffen wir auf Ermittler, die Rossbacher-Leser:innen bekannt sein dürften.
Der Fall ist nicht so eindeutig, wie es auf den ersten Blick scheint, und als noch jemand ermordet wird, überschlagen sich die Ereignisse. Nach einem packenden Show-Down kommt die stimmige Aufklärung, und so war es wieder ein lohnenswerter Besuch in Niederösterreich!
Dies ist der vierte Band der Reihe, in sich geschlossen kann er auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten Büchern gelesen werden.
Fazit: Spannende Ermittlungen zweier ungewöhnlicher "Freizeitpolizisten" in und um Bad Vöslau.

Bewertung vom 10.12.2024
Vino, Mord und Bella Italia! Folge 5: Der Tote im Pool (eBook, ePUB)
Homma, Christian; Frank, Elisabeth

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 5: Der Tote im Pool (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Peppo hat etwas gefunden!", rief Tameo. "Vielleicht ein Schatz. Er hat richtig tief gegraben." Er deutete aufgeregt hinunter in die Grube.
Kapitel 1
Endlich hat Anna Zeit, sich um den desolaten Pool im Garten ihrer verstorbenen Großeltern zu kümmern. Doch schon beim Abheben der Bretter, die diesen bedecken, ahnt sie, dass das ein größeres Unterfangen wird. Und dann findet Hund Peppo einen menschlichen Knochen! Rasch sind auch die restlichen gefunden und es steht fest: Da ist ein Toter im Pool!
Commissario Vico Martinelli suspendiert sie umgehend, denn Annas Familie gehört zu den Hauptverdächtigen, und startet mit den Ermittlungen. Doch Anna beginnt selber mit der Spurensuche - hinter dem Rücken der Polizei.
Als wäre das nicht genug, verkauft ihre Mutter hinter Annas Rücken das Haus der Großeltern, in das Anna vor einiger Zeit spontan gezogen ist. Ist das das Aus für ihre Zeit in Bella Italia?
Dies ist der fünfte Band der Bella-Italia-Reihe des Autorenduos Christian Homma und Elisabeth Frank und für mich der zweite, bei dem ich mitermitteln darf. Das Buch kann unabhängig von den Vorgängern gelesen werden.
Anna ist eine Protagonistin, wie ich sie mag! Vor einiger Zeit hat sie dem nass-kalten Hamburg den Rücken gekehrt und ist in die Toskana, in das Haus ihrer Großeltern geflüchtet. Das stand leer, seit diese gestorben sind. In ihrer Kindheit hat sie viel Zeit dort verbracht, bis ihre Mutter ihren Eltern und Italien den Rücken gekehrt hat.
Nun genießt Anna es, ihre italienischen Wurzeln zu erkunden und nebenbei stolpert sie von einem Mordfall in den nächsten. Mittlerweile darf sie als Journalistin die Polizei unterstützen und ist Commissario Martinelli mit ihrer Hartnäckigkeit und Spürnase ein Dorn im Auge. Als dann die Leiche in ihrem Pool gefunden wird, muss er sie aus ermittlungstechnischen Gründen außen vor lassen.
Anna stöbert in alten Fotoalben und in ihrer Erinnerung. Ihr cholerischer Großvater war im Ort nicht sehr beliebt, ganz im Gegensatz zu ihrer gutherzigen Großmutter. Könnte er doch etwas mit dem lange zurückliegenden Mord zu tun haben? Anna kann und will das nicht glauben.
Ich war von der ersten Seite weg gefangen von der Geschichte und dem italienischen Lebensgefühl! Die Spannungen zwischen Vico Martinelli und Anna sorgen nochmal für besondere Unterhaltung - ebenso wie ihr gutes Verhältnis zu den anderen Kollegen. Gerade ihre Gegensätze machen sie zu einem perfekten Gespann und interessanten Protagonisten.
Und dann taucht Annas Mutter plötzlich in Italien auf. Endlich dürfen auch wir Leser sie kennenlernen und Anna entdeckt neue Seiten an ihr. So wird auch die Rahmenhandlung sanft vorangetrieben.
Letzten Endes bündeln Anna und Martinelli doch ihre Kräfte und können den Mörder überführen, stimmig und doch überraschend. Denn auch Martinelli hat, seit er mit Anna konfrontiert ist, dazugelernt.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Kurztrip in die Toskana dieser tollen Reihe!
Fazit: Ein spannender Fall mit interessanten Protagonisten und viel italienischem Flair!

Bewertung vom 06.12.2024
P. S. I Hate You - Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
Marchetti, Donna

P. S. I Hate You - Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe


ausgezeichnet

"Ich schrieb ihr immer noch. In den drei Jahren hätte ich ihr so viel erzählen können, von mir und meinem Leben, und doch hatte nach wie vor nichts von dem, was wir uns schrieben, irgendeine Substanz. Stattdessen war unser Briefwechsel zu einer Art Wettkampf geworden, in dem wir versuchten, uns immer wieder zu übertrumpfen. Und doch waren wir nicht dauerhaft gemein zueinander."
Kapitel 4
Seit der fünften Klasse sind Naomi und Luca Brieffreunde - wobei, wohl eher Brieffeinde. Denn Luca hatte keinerlei Lust auf den Briefwechsel, den seine Lehrerin angezettelt hat. Deshalb ist sein erster Brief bitterböse - doch er hat die Rechnung ohne Naomi gemacht. Sie steigt in das Spiel ein und so werfen sie sich seit Jahren Gemeinheiten an den Kopf - und verraten zwischen den Zeilen oft mehr, als sie selbst und der andere bemerken. Als Naomi nach zwei Jahren Funkstille einen neuen Brief von Luca bekommt, ohne Absender, ist ihr Ehrgeiz geweckt. So einfach will sie ihn nicht gewinnen lassen! Gemeinsam mit ihrer Freundin Anne reist sie zu seinen alten Adressen und versucht herauszufinden, wo er gelandet ist. Dabei stellt sie fest, wie viel ihr Luca bedeutet.
Doch da ist auch noch ihr heißer Nachbar, dem sie immer näher kommt. Irgendwann hat sie das Gefühl, den jeweils einen mit dem anderen zu betrügen...
Ich mochte das Buch von der ersten Seite weg! Naomi ist eine liebenswürdige Wetterfee, herzlich und freundlich - außer in ihren Briefen an Luca! Über ihn erfahren wir in Rückblenden weniger als über Naomi, aber seine schwere Kindheit hat mich sehr bewegt.
Die Briefe zwischen den beiden trafen genau meinen Humor und haben mir sehr viel Spaß gemacht. Ihr Interesse aneinander ist herzerwärmend. Die immer wiederkehrenden Versuche, sich im echten Leben kennen zu lernen, scheitern jedes mal, an dem jeweiligen Partner oder an den Umständen. Jetzt endlich sieht es so aus, als wäre Luca Naomi nahe gekommen, und doch unerreichbar. Es macht sie irre, nicht zu wissen, wo er ist und ihm nicht antworten zu können. Doch Naomi ist pfiffig und findet einen Weg, mit ihm zu kommunizieren.
Mir hat die Geschichte sehr viel Spaß gemacht, auch die Freundschaft zwischen Anne und Naomi ist etwas Besonderes und hat noch eine interessante Nuance gebracht.
Fazit: Eine ungewöhnliche, lustige und durchaus romantische Geschichte über eine ungewöhnliche Brieffeindschaft.

Bewertung vom 29.11.2024
Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder (MP3-Download)
Schier, Petra

Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder (MP3-Download)


ausgezeichnet

(...) schmunzelnd schüttelte Santa Claus den Kopf. "Eigentlich hatte ich ja vor, es ein Jahr mal ruhiger angehen zu lassen. Vielleicht klappt das ja im nächsten Jahr."
"Vielleicht." Die Elfe kicherte.
Nein, ruhig hatte es Santa dieses Mal wirklich nicht! Alle Jahre wieder entführt uns Petra Schier an Weihnachten in ein kleines Örtchen im Rheinland. Die Zutaten sind stets die selben: Menschen mit echten Schicksalen, die auf verschlungenen Pfaden zueinander finden, Weihnachtswünsche, die mit Hilfe von Santa Claus und seinen findigen Elfen in Erfüllung gehen, ein Karrussel am Weihnachtsmarkt, das auch die Erwachsenen lieben und in jedem Buch ein anderer entzückender Hund. Und jedes Jahr schafft die Autorin es, daraus eine neue Besonderheit zu zaubern!
Dies ist der neunte Band der Weihnachtshund-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen und kann ohne Vorwissen aus den anderen Bänden gelesen werden. Für Wiederholungstäterinnen wie mich gibt es aber das eine oder andere freudige Wiedersehen!
Dieses Jahr geht es um Lena und ihren Vater Arndt, die die Sicherheitsfirma Securifant betreiben. Arndt hat zwei neue Mitarbeiter eingestellt. Martin, der mit Lena eng zusammenarbeitet und nicht nur das gemeinsame Büro binnen kürzester Zeit in ein Chaos verwandelt sondern und auch Lenas Gefühlswelt.
Dabei hat auch er zu kämpfen, als alleinerziehender Vater einer Teenager-Tochter mit einer fordernden Mutter, die immer wieder in deren Leben auftaucht.
Neu bei Securifant ist auch Maria, die Schwiegermutter von Arndts Sohn. Von Beginn an ist klar, dass Arndt und Maria eine gemeinsame Geschichte verbindet. Aber was genau passiert ist und wie sie zueinander stehen, erfahren wir erst spät. Marias Entwicklung, ihre Ehrlichkeit und Schonungslosigkeit sich selbst gegenüber haben mir sehr gut gefallen.
Und dann ist da auch noch Buddy, ein entzückender Havaneser! Martin und Lena finden ihn schwerverletzt und versuchen, ihn zu retten. Wer Petra Schiers Hundebücher kennt, weiß, dass auch die Vierbeiner immer wieder zu Wort kommen und gerade Buddys Stimme, als er unter Schmerzen leidet, hat mich echt mitgenommen. Ich muss zugeben, manchmal hat er mich ganz schön getriggert und mehr als einmal sind bei mir Tränen geflossen, als er bei der Tierärztin war und auch danach. (Spoilerwarnung ;) ) Aber keine Sorge, er wird wieder völlig gesund und findet ein liebevolles neues Zuhause!
Doch nicht nur Buddys Gedanken können wir hören, hautnah dürfen wir Gesprächen von Santa Claus mit seiner Frau, seinen vielen Elfen und den Rentieren lauschen.
Bei Petra Schier vergeht die Vorweihnachtszeit wie im Flug. Romantik, das nötige Maß an Aufregung ohne künstliches Drama und gemeinsames Kekse backen inklusive zauberte sie wieder ein absolutes Winter-Liebes-Wohlfühlbuch!
Fazit: Ein absolutes Winter-Liebes-Wohlfühlbuch mit Hund, Weihnachtsmann und ganz viel Herz!

Bewertung vom 28.11.2024
Practice Makes Perfect / Rome Lovestory Bd.2
Adams, Sarah

Practice Makes Perfect / Rome Lovestory Bd.2


sehr gut

"Mit aller Macht drängen sich mir plötzlich Wills Worte von neulich auf. "Es kommt mir so vor Annie, als ob du nur auf jemanden wartest, der dir die Erlaubnis gibt, laut und deutlich du selbst zu sein." Ich fürchte mich davor, zuzugeben, wie recht er damit hatte."
Annie lebt in einer Kleinstadt, behütet von ihren Geschwistern und allen Bewohnern des kleinen Städtchens Rome, seit ihre Eltern viel zu früh gestorben sind. Sie ist die Brave, Angepasste, mit null Erfahrung im Umgang mit Männern. Um ihr einen Schubs zu geben, beschließt Amelia, die Freundin ihres Bruders, ihr ihren Bodyguard Will als Dating-Coach zur Seite zu stellen. Der ist nicht so recht begeistert von der Idee, weil er grundsätzlich keine Frau an sich heranlässt - und ahnt, dass es gerade bei der ruhigen, schüchternen Annie fatale Folgen hat, wenn er es doch tut.
Die Geschichte an sich ist nichts Neues, das Mauerblümchen und der Bad Boy, und wir alle wissen, wie sowas endet.
Da mir das Buch "The Rule Book" der Autorin sehr gut gefallen hat, habe ich mich auf diesen Roman gefreut. Leider habe ich hier etwas Tiefgang vermisst. Auch wenn versucht wird, mit Wills Vergangenheit etwas mehr in die Geschichte zu packen, blieb es mir doch zu flach und zog sich dadurch in die Länge. Annie ist so unerfahren, dass es auf mich unglaubwürdig wirkt. Dafür waren die teilweise prickelnden Annäherungen der beiden nett zu lesen. Annies übergriffige Schwestern, die mit ihren "lustigen" Aussagen so verletzend sind, haben bei mir aber einen eher schalen Nachgeschmack hinterlassen.
Das Setting ist entzückend, eine Kleinstadt, in der jeder alles über den anderen zu wissen scheint. Und anscheinend auch überall ein Mitspracherecht hat! Aber ganz ehrlich, eine Petition der Bewohner darüber, ob Annie Will weiterhin treffen soll? Für mich etwas zu viel des Guten.
Wirklich begeistert hat mich Wills Vermieterin, die von Beginn an zu Team Will zählt und ihm die Stange hält. Das hat für einiges Schmunzeln gesorgt.
Fazit: Mauerblümchen meets Bad-Boy, nichts Neues und leider etwas in die Länge gezogen.

Bewertung vom 28.11.2024
Das Buch der neuen Anfänge
Page, Sally

Das Buch der neuen Anfänge


ausgezeichnet

Ruth und Jo sehen ihn erwartungsvoll an.

"George Elliot hat einmal diese Worte geschrieben: Es ist nie zu spät, das zu werden, was man hätte sein können."

Kapitel 37

Wenn man nur wüsste, was man hätte sein können. Jo war sich sicher, den richtigen Plan für ihr Leben zu haben: Einen ruhigen Job in der Bank, ihren Kollegen und Freund James heiraten und ein paar Kinder bekommen. Doch James betrügt sie mit einer Kollegin und so steht "Durchschnitts-Jo", wie sie sich selbst nennt, vor den Trümmern ihrer Träume.

Als ihr geliebter Onkel Wilbur Hilfe braucht, zögert sie nicht. Jo geht nach London, um sich um seinen Schreibwarenladen zu kümmern, bis es ihm hoffentlich besser geht. Dort angekommen fühlt sie sich, als ob sie feststeckt. Bis sie langsam anfängt mit Veränderungen: Beim Sortiment im Laden fängt sie an, ermuntert ihre Kunden, Füllfedern auszuprobieren und wieder von Hand zu schreiben. Durch die Freunde, die sie dadurch kennenlernt, verändert Jo auch langsam und Schritt für Schritt ihr Leben.

"Das Buch der neuen Anfänge" ist eines jener, Bücher, die einen auf magische Weise berühren! Es ist so sanft, ruhig und gerade deswegen hat es mich irrsinnig bewegt. Jo ist so aus der Bahn und dabei so liebenswert! Auf eine besondere Weise tritt sie mit den Menschen um sich in Kontakt und lernt so nicht nur Eric, den Wikinger, kennen, sondern auch eine flüchtige Vikarin und den schweigsamen Malcom, der sich so sehr in Grau hüllt, um nur ja nicht aufzufallen.

Es geht in diesem Roman genau um das: Wie unterschiedlich wir Menschen alle sind in unserer Einzigartigkeit. Aber trotzdem haben wir alle etwas gemeinsam, wenn wir uns die Mühe geben, danach zu suchen!

Durch Malcom lernt Jo den Highgate Cemetery kennen und befasst sich gemeinsam mit ihm und der Vikarin Ruth mit den bereits lange Verstorbenen. Aus diesen Geschichten schöpfen sie alle neue Erkenntnisse, Kraft, und das Wissen um Freundschaft.

Fazit: Ein bezaubernder Roman über Freundschaft, neue Anfänge und Gemeinsamkeiten, wo man sie nicht vermutet hätte - Must read!

Bewertung vom 15.11.2024
Nur Norbert malte blauer
Wood, Dany R.

Nur Norbert malte blauer


ausgezeichnet

»Frechheit! Sie haben nicht die geringste Ahnung von Kunst! Wissen Sie überhaupt, wer hier vor Ihnen steht?«, wütete der schmächtige Künstler.
»Ein kleines Männchen mit einem viel zu großen Ego«, antwortete Jupp frei heraus.
Seite 9
Tja, das erste Aufeinandertreffen zwischen Oberkommissar Jupp Backes und Vincent Mühlbauer geht gleich mal ordentlich daneben. Der Künstler Mühlbauer gastiert (oder besser "hofiert") im Bed & Breakfast nebenan, das Jupps Schwiegermutter Käthe mit dem Nachbarn Karl-Heinz führt. Mit einem Malworkshop wollen sie Gäste anlocken, um endlich in die schwarzen Zahlen zu kommen, und das scheint ganz gut zu funktionieren.
Bis Karl-Heinz am nächsten Morgen erhängt aufgefunden wird, ab da läuft gar nichts mehr rund. Jupp will nicht so recht an Selbstmord glauben, aber wer sollte dem netten Nachbar etwas antun wollen? Er ermittelt was das Zeug hält, und Oma Käthe mischt natürlich wieder eifrig mit.
Ich bin bekennender Jupp Backes-Fan und habe beinahe alle Teile verschlungen. Mit dem 8. hat Dani R. Wood - meiner Meinung nach - den bisher besten Teil dieser saarländischen Cosy-Crime-Reihe geschrieben, und die Vorgänger waren schon sehr unterhaltsam und lesenswert! Es wimmelt vor Verdächtigen - und sehr komischen Szenen und Dialoge. Mehr als einmal habe ich beim Lesen laut aufgelacht und so sind die Seiten nur so dahingeflogen. Gehorsam bin ich dem Autor und Jupp Backes bei jeder falsche Spur nachgelaufen und auch wenn ich einen Verdacht hatte, so hat mich die Auflösung überrascht.
Auch wenn dies der 8. Teil ist, kann das Buch unabhängig von den anderen gelesen werden. Für mich war es aber wie ein Familientreffen mit all meinen liebgewordenen, teils schrägen Bewohnern von Hirschweiler.
Da haben wir eben Oberkommissar Jupp Backes, ein etwas altbackener Ermittler, dessen größte Angst es ist, dass ein Fall an die Kollegen aus Saarbrücken weitergeht. Seine Frau Inge, ein sehr traditionelles und ebenso liebenswertes wie angepasstes Hausmütterchen. Mit unter dem gemeinsamen Dach wohnt auch der krasse Gegensatz dazu: Inges Mutter Käthe, schräg, frech, unangepasst, mein absoluter Liebling dieser Reihe. In diesem Band mussten wir uns ja leider von Nachbar Karl-Heinz verabschieden, der mit seinen FKK-Eskapaden im Nebengarten für hohen Blutdruck bei Jupp gesorgt hat - und beim Leser für einige Lacher. Gemeinsam sind sie ein unschlagbarer Trupp, mit dem ich immer wieder gerne ermittle!
Fazit: Spannend und saukomisch - wie man es vom Autor gewohnt ist!

Bewertung vom 13.11.2024
Die Lösung für alle deine Probleme: Gibt's nicht
Fiebiger, Verena;Haghiri, Sina

Die Lösung für alle deine Probleme: Gibt's nicht


ausgezeichnet

"»Es geht im Leben darum, dass man ein bisschen zu sich passt, nur ein bisschen.«
Während andere Ratgeber eine einfache Lösung für alle Probleme der Ratsuchenden versprechen, ist der Titel dieses Buches eine ehrliche, glaubwürdige Ansage: "Die Lösung für all deine Probleme - Gibt´s nicht". Authentisch und liebenswert widmet sich die Autorin den gängigsten Herausforderungen, die das Leben an uns stellt. Dabei unterteilt sie das Buch in zwei Teile, in "Lassen", also Dinge, Tätigkeiten, schlechte Gewohnheiten, die man vermeiden sollte. Und in "Machen", also Aktivitäten, die einem guttun und denen man in Zukunft mehr Zeit widmen sollte.
Dabei startet sie ihre Abschnitte mit persönlichen Erfahrungen, teils aus ihrem eigenen Leben oder dem von Ratsuchenden. Gerade diese Einblicke lockern dieses Buch enorm auf und halfen mir, einen klaren Blick auf ungesundes Verhalten zu bekommen. Verena Fiebinger stützt sich dabei laut eigener Aussage auf Gesprächen mit Expert:innen, sowie aktuellen Erkenntnissen aus den kognitiven Neurowissenschaften, der Verhaltenstherapie, Bindungsforschung und systemischen Familientherapie. Locker und leicht verständlich fasst sie diese für den Leser zusammen.
Ein besonderes Highlight für mich: Es gibt immer wieder Abschnitte mit der Überschrift "Kleine Lösungen für ..." ein Problem, das im letzten Kapitel besprochen wurde. Darunter finden sich Denkanstöße und praktische Ratschläge.
Und diese sind ganz einfach: Zum Beispiel, bei Einschlafproblemen den Fokus zu verschieben. Nicht grübeln, warum man heute NICHT einschlafen kann, sondern überlegen, wann man das letzte Mal rasch eingeschlafen ist und sich zu überlegen, was man da anders gemacht hat als heute und - wenn möglich - etwas davon zu tun.
Dieses Buch hält genau das, was es verspricht: Es ist kein universeller Ratgeber, denn den kann es nicht geben, so individuell wie unsere Probleme sind auch die Lösungen dafür. Aber manche Themen beschäftigen viele von uns, und genau diesen widmet sich die Autorin sehr fundiert, aber auch verständlich!
Fazit: Gut aufgearbeitet, sehr verständlich und hilfreich.