Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Hoelzchen

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 16.01.2025
Wer aus dem Schatten tritt
Metzenthin, Melanie

Wer aus dem Schatten tritt


ausgezeichnet

Ein neuer Roman von Melanie Metzenthin, logisch das ich ihn lesen musste. Wieder spielt der Roman in Hamburg und es ist mir immer wieder eine große Freude, auf den Spuren des „alten“ Hamburgs zu wandeln. 1958, Renate hat gerade ihr Medizinstudium beendet und tritt ihre erste Stelle an. Sie entscheidet sich für die Arbeit in der Psychiatrie. Dort wird ihr ein Arbeitsplatz auf der Männerstation zugewiesen. Wie zu erwarten, hat sie es nicht leicht. Aber Renate ist hart im Nehmen und kämpft sich durch. Unterstützung findet sie auch bei den Stationspflegern. Auch über zehn Jahre nach Kriegsende sind Spuren der NS-Diktatur zu finden und das Frauenbild ist geprägt von der treusorgenden Hausfrau und Mutter. Unterschwellig, aber teilweise auch offen, spürt Renate die Ablehnung ihrer Vorgesetzten. Zum Glück findet sie Rückhalt in ihrem Onkel. Auch er ist Mediziner und kann ihr so manchen Tipp geben. Ferner gibt es auch andere akademische Frauen, die sie einladen, für ein neues Frauenbild einzustehen und zu kämpfen. Als sie dann auch noch Matthias trifft, erkennt sie, dass es neben ihrem Onkel auch noch weitere modern denkende Männer gibt und die Liebe klopft an ihre Tür.
Was soll ich sagen, die Autorin hat mich, wie zu erwarten, wieder restlos überzeugt. Sofort stellte sich bei mir ein Lesefluss ein und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, so gefangen war ich in dieser Geschichte. Renate ist eine wunderbare und sehr sympathische Protagonistin. Sie handelt nicht unüberlegt und weiß was sie will. Melanie Metzenthins eigener Berufshintergrund eignet sich natürlich perfekt für diese Geschichte. Obwohl es in erster Linie ein Unterhaltungsroman ist, so habe ich doch einiges gelernt, gerade hinsichtlich der Arbeit mit psychisch Erkrankten in der Nachkriegszeit. Auch das der Berufsstand dieser Fachrichtung nicht so hoch angesehen war, wie zum Beispiel der eines Chirurgen, war für mich neu. Ob es sich wohl heute noch so verhält? Die unbefriedigende Situation des Frauenbildes in den 50er Jahren ist bekannt und wird in diesem Roman authentisch abgebildet. Für ihren modernen und flüssigen Schreibstil ist die Autorin bekannt und die Geschichte ist so lebhaft und abwechslungsreich geschrieben, dass die 315 Seiten viel zu schnell ausgelesen waren. Aber da es der Auftakt einer neuen Reihe (Eine starke Liebe Band 1) ist, hoffe ich, Renate bald wieder zutreffen. Ich habe sie wirklich liebgewonnen und bin neugierig, was das weitere Leben für sie bereithält. Ein toller Start und eine absolute Leseempfehlung für die Leserschaft dieses Genres. Von mir gibt es 5 Sterne.

Bewertung vom 16.01.2025
Das Vermächtnis der Apfelblüte (eBook, ePUB)
Rose, Livia

Das Vermächtnis der Apfelblüte (eBook, ePUB)


gut

Nach zehn Jahren Abwesenheit kehrt die 27jährige Eliza zurück an den Ort ihrer Kindheit und Jugend. Dort trifft sie unerwartet auf Harrold, ihren Freund aus dieser Zeit. Beide merken, dass sie nach wie vor Gefühle füreinander hegen, doch erst müssen sie ein Rätsel aus der Vergangenheit lösen. Dieses Spiel haben sich Elizas Großtante und Harrolds Großmutter für die beiden ausgedacht. Somit begeben sie sich auf Spurensuchen von Josephine, die 1920 nach Appelton Valley kam.
Da ich eine begeisterte Leserin von historischen Romanen bin und Handlungen in zwei Zeitebenen sehr gerne mag, war nach Lesen des Klappentextes für mich klar, dass dieser Roman genau mein Beuteschema trifft. Doch was soll ich sagen, schon den Einstieg fand ich verwirrend und unglaubwürdig. Eliza braucht eine Auszeit und ihre Großtante lockt sie mit diesem Rätsel von England nach Amerika und sie lässt sich auf dieses Spiel ein. Ist das realistisch? Auch dieses ganze hin und her mit Harrold hat mich ratlos gemacht. Verhalten sich und sprechen die Menschen wirklich so? Ich denke eher nicht. Überzeugter bin ich vom Vergangenheitsteil. Die Geschichte um Josephine ist gut erzählt und hat auch überraschende Momente aufzuweisen. Was ich in beiden Handlungssträngen vermisse, ist die Tiefe. Die Protagonisten bleiben farblos und wirklich spannend war es für mich auch nicht. Die Geschichte plätschert so dahin und der Roman hat mich nicht umgehauen.
Deshalb leider nur 3 Sterne.

Bewertung vom 09.01.2025
Weihnachtswunder im Hotel Mistelzweig (eBook, ePUB)
Wolkenstein, Julia

Weihnachtswunder im Hotel Mistelzweig (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zur Weihnachtszeit gehört für mich auch ein romantischer und leicht zu lesender Weihnachtsroman dazu. Genau das ist Julia Wolkenstein mit diesem wundervollen Roman gelungen. Auch wenn die Geschichte vorhersehbar ist, im Grund erwarte ich das auch von diesem Genre, so hatte ich eine große Freude an diesem Buch. Amelie kehrt zurück ins Hotel ihrer Großmutter. Einige Jahre hat sie in einem Hotel in München gearbeitet und nach einer schmerzlichen Trennung sucht sie einen Neuanfang. Doch das Familienhotel schreibt rote Zahlen. Mit einem neuen Konzept versucht Amelie das Ruder umzudrehen, aber die Hausbank legt ihr immer wieder Steine in den Weg. Zum Glück gibt es die Hotelgäste Scott und Georg, die schon bald mehr als Gäste für Amelie und ihre Großmutter werden. Die winterliche Weihnachtsatmosphäre ist wunderschön eingefangen und beschrieben worden. Auch wenn ich kein Fan von Weihnachtsmärkten bin, so würde ich die erwähnten Märkte gerne einmal besuchen. Fazit für dieses Buch: also Mädels, rauf aufs Sofa, Kuschelsocken an, Wärmeflasche an den Rücken und mit einer Tasse Tee (oder Kakao 😊) für ein paar Stunden abtauchen und diesen schönen Roman genießen.

Bewertung vom 05.01.2025
Die Glücksfrauen (MP3-Download)
Claire, Anna; Beyer, Anja Saskia

Die Glücksfrauen (MP3-Download)


ausgezeichnet

Nachdem mir schon der erste Teil so gut gefallen hat, war klar, dass auch der zweite Teil als Hörbuch auf meine Ohren kommt. Die Sprecherinnen sind wieder große klasse und es bereitet eine große Freude, ihnen zuzuhören. Die Geschichte geht weiter. June hat, auf der Suche nach Nachfahren von den beiden besten Freundinnen ihrer verstobenen Großmutter, in Brasilien Sandra ausfindig machen können. Sie ist die Enkelin der verstorbenen Freundin Maria. Auch Maria wagte damals zusammen mit Mann und Kindern die Flucht aus Berlin. Wenn auch erst spät, denn viel zu lange haben sie als Juden gezögert, Deutschland zu verlassen. Für Sandra ist ihre Familiengeschichte neu. Doch dank June zeigt sie mehr und mehr Interesse und findet das Tagebuch ihrer Großmutter. Hierin ist die Flucht detailliert niedergeschrieben und aufgrund dieser Aufzeichnungen kommen June und Sandra auf die Idee, diese Fluchtroute zu bereisen und die beiden machen sie auf den Weg nach Europa. Geschickt versteht es die Autorin, diese beiden Handlungsstränge, zwischen Vergangenheit und Gegenwart, miteinander zu verknüpfen. Eine gute Recherche ist erkennbar und macht diesen Roman absolut lesens- bzw. hörenswert. Die Protagonistinnen dieser Reihe sind sehr sympathische Frauen und als Leserin/Hörerin wünscht man sich, mit ihnen befreundet zu sein. Der flüssige und moderne Schreibstil lassen diese Romane zu einem spannenden Leseerlebnis werden. Auch der zweite Teil ist in sich abgeschlossen, doch ich empfehle, vorab den ersten Teil zu lesen bzw. zu hören. Nun warte ich auf die Veröffentlichung des dritten Teils als Hörbuchfassung und ich bin schon sehr neugierig zu erfahren, wie es Anni, der dritten Freundin im Bunde, ergangen ist. Denn June und Sandra haben, erwartungsgemäß, eine Spur gefunden. Diese führt zu einem weiteren Kontinent, soviel kann verraten werden und ich bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte ausgeht und sich alles fügen wird. Weiterhin eine 100prozentige Weiterempfehlung von mir.

Bewertung vom 05.01.2025
Ein Morgen in Paris (eBook, ePUB)
Maybach, Katja

Ein Morgen in Paris (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieser Roman von Katja Maybach war für mich der erste dieser Autorin und sie hat mich vollständig überzeugt. Sowohl sprachlich, wie auch inhaltlich. Weitere E-Books von ihr sind von mir bereits gekauft worden. Ein größeres Kompliment kann man wohl kaum aussprechen.
Aber nun zu diesem wundervollen Roman. Der Einstieg gelang leicht, denn die Geschichte hatte mich sofort gepackt. Paris 1939, eine Frau, Anfang vierzig, legt einem Zeitungsverleger ihren ersten Roman vor. Man plant, diesen als Fortsetzungsroman in der Zeitung abzudrucken. Der Redakteur Maurice ist von der Autorin Fleur beeindruckt und fragt sich, ob das Geschriebene autobiografisch sein könnte. Die Geschichte entwickelt sich dahin, dass weitere Protagonisten in die Handlung aufgenommen werden. Eve, die Geliebte von Maurice, ist eine Chansonsängerin, doch der Kriegsbeginn und Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Paris hat auch für sie Folgen und auch für Maurice ist diese Entwicklung lebensentscheidend. Und dann ist da noch Elisabeth, die im Laufe des Romans eine tragende Rolle einnehmen wird. Nach und nach werden die Zusammenhänge erkennbar und final wird sich alles auflösen. Die komplette Handlung umfasst den Zeitraum des 2. Weltkrieges. Katja Maybach hat für ihre Protagonistinnen und Protagonisten ein in sich stimmiges und spannendes Konstrukt entwickelt und die Personen greifen perfekt ineinander. Die Kapitel tragen Ort, Datum und Vornamen der jeweiligen im Mittelpunkt stehenden Person als Überschrift, so lässt sich das Geschehen leicht verfolgen. Historische Fakten und Personen fließen in die Handlung mit ein, dass bringt diesem Unterhaltungsroman einen absoluten Mehrwert. Mich hat das Gelesene so gefesselt, dass ich diesen Roman in einem Rutsch durchlesen musste. Eine Anmerkung darf nicht fehlen, die Situation im damaligen Paris wird so anschaulich erzählt, so dass in der Nachbetrachtung, die Ressentiments älterer Französinnen und Franzosen nachvollziehbar sind.
Wie eingangs erwähnt, bin ich restlos begeistert und spreche sehr gerne eine Leseempfehlung aus. Ein Muss für Fans historischer Unterhaltungsromane.

Bewertung vom 02.01.2025
Die Glücksfrauen (MP3-Download)
Claire, Anna; Beyer, Anja Saskia

Die Glücksfrauen (MP3-Download)


ausgezeichnet

Die ist der erste Teil der Trilogie um die Glücksfrauen und wurde von mir als Hörbuch nahezu in einem Rutsch durchgehört. Zu einen, weil die beiden Sprecherinnen Julia Tettenborn und Marylu Poolmann eine großartige Arbeit geleistet haben, zum anderen aber auch, weil die Geschichte von Anna Claire/Anja Saskia Beyer so mitreißend, tiefgründig und abwechslungsreich geschrieben wurde.
Es geht um die drei Freundinnen Anni, Maria und Louise. Sie wohnen in Berlin und die Nazi Herrschaft bringt auch ihr Leben durcheinander. Im vorliegenden Roman ist Anni die Protagonistin. Sie ist Anfang zwanzig, Studentin und mit ihrem Dozenten liiert. Die beiden werden in die USA auswandern, denn das Leben in Deutschland ist für sie nicht mehr sicher, nachdem sie Flugblätter des Widerstands veröffentlicht haben. Anni hofft, dass ihre Freundinnen ihnen bald in die USA folgen werden. Ihr Traum ist die gemeinsame Eröffnung eines Cafés. Um ein Startkapitel zu haben, leihen Maria und Louise Anne Geld. Doch das Leben in den USA ist für Immigranten nicht einfach. Aber Anni ist eine Kämpferin und geht ihren Weg. Viele Jahre begleiten wir sie durch ihr Leben. Die Geschichte von Anni wird unterbrochen, vom Leben ihrer Enkelin June. Im Jahr 2023, Anni ist schon seit einigen Jahren tot, erhält June, die mittlerweile in Berlin lebt, vom amerikanischen Anwalt ihrer Großmutter die Nachricht von einem Erbe. Doch dieses kann erst angetreten werden, wenn June die Nachfahren von Maria und Louise ausfindig machen wird. June taucht ein, in das vergangene Leben ihrer Großmutter und erfährt vieles, was ihr bislang völlig unbekannt war.
Auch wenn ich schon Duzende Romane aus diesem Genre gelesen habe, so sind sie doch immer wieder neu und anders aufbereitet. Die Idee, dieser Enkelinnensuche ist einfach grandios und ich war sofort im Sog dieser Geschichte. Ich denke, das wird anderen Lesern und Leserinnen genauso ergehen. Die sich abwechselnden Handlungen in zwei Zeitebenen sind perfekt von Länge und Inhalt und hervorragend aufeinander abgestimmt. Das Leben der Auswanderinnen und Auswanderer wird gut beschrieben, denn mit offenen Armen wurden sie nun wirklich nicht empfangen und sie mussten hart arbeiten. Immer wieder streut die Autorin authentische Persönlichkeiten in dem Roman ein, so dass das Gelesene/Gehörte an Glaubwürdigkeit gewinnt. So lernte ich doch auch wieder das ein oder andere hinzu. Auch viele Jahrzehnte nach den Gräueltaten der Nazis, halten diese Romane die Erinnerung an das Geschehen wach, was so wichtig ist. Auch wenn dies in erster Linie ein Unterhaltungsroman ist, denn eine Liebesgeschichte darf natürlich auch nicht fehlen. Aber die Mischung ist perfekt. Selbstverständlich werde ich auch Teil zwei und drei hören wollen, denn Junes Suche ist mit dem ersten Teil noch nicht beendet und geht weiter. Ein kluger Schachzug der Autorin. Ich bin schon so gespannt wie es weitergehen wird.

Bewertung vom 02.01.2025
Zwischen Ende und Anfang (eBook, ePUB)
Moyes, Jojo

Zwischen Ende und Anfang (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Was ich an den Romanen von Jojo Moyes wirklich schätze, ist ihre Vielseitigkeit. Auffallend auch, ihre Protagonistinnen ändern sich, mit ihrem eigenen Lebensalter. Jojo Moyes entwickelt sich und bleibt nicht stehen. So ist jeder Roman von ihr anders und doch gibt es einen Widerkennungswert.
In diesem Roman ist Lila, eine 42jährige Mutter und frisch geschiedene Ehefrau, die Protagonistin. Die Trennung von ihrem Ex-Mann hat sie eiskalt erwischt und sie ist immer noch verbittert. Und dann ist auch noch ihre Mutter plötzlich verstorben, diese war für Sie eine große Hilfe in allen Lebenslagen. Unterstützung findet sie nun in ihren Stiefvater Bill, der kurzfristig beschließt, bei ihr einzuziehen. Doch damit nicht genug. Plötzlich steht auch ihr leiblicher Vater Gene vor der Tür. Er, der jahrzehntelang keinen Kontakt gesucht hat, verlangt nun Obdach. Man kann es schon erahnen, die Probleme potenzieren sich, das Geld ist knapp, denn Lila ist Autorin und ihr fallen die Ideen aus und eine temporäre Schreibblockade dauert an. Ihre Töchter im Alter von 8 und 16 Jahren benötigen natürlich auch noch ihre Aufmerksamkeit. Ihre beste Freundin rät zu Männerbekanntschaften und Lila stürzt sich ins Liebesleben. Doch sie ist unsicher, denn ihre letzten Dates sind über zwanzig Jahre her und ein Beziehungschaos ist vorprogrammiert.
Dieser Roman wird die Fans von Jojo Moyes nicht enttäuschen. Amüsante Unterhaltung mit einer witzigen, chaotischen Protagonistin. Tiefgründige Lebensweisheiten sollte man nicht erwarten, das versteht sich wohl von selbst, wenn man einen Roman von Moyes in die Hand nimmt. Der Verlauf der Geschichte ist vorhersehbar, aber erwartet man das nicht auch ein bisschen? Ich zumindest bin voll auf meine Kosten gekommen, denn irgendwie lief es genauso, wie ich es mir erhofft hatte. Natürlich ist die ein oder andere Begebenheit etwas überzogen dargestellt, aber sei es drum, es beschert eine gute Lesezeit und es ist anzumerken, dass viele kleine Wahrheiten in dieser Geschichte stecken, man muss nur bereit sein, sie zu finden. Mit der Vielschichtigkeit der Personen, hat sich Jojo Moyes selbst übertroffen, sie sind gut beschrieben und authentisch abgebildet. Herausragend finde ich zum Beispiel ihre 16jährige Tochter, die Verhaltensweisen einer pubertierenden hätten nicht besser dargestellt werden können. Fazit: etwas mehr Leichtigkeit im Leben und die Menschen so nehmen wie sie sind und verzeihen können, ist der Schlüssel, der das Zusammenleben lebenswert macht.

Bewertung vom 02.01.2025
Aber nach drei Strophen ist Schluss! / Online-Omi Bd.20
Bergmann, Renate

Aber nach drei Strophen ist Schluss! / Online-Omi Bd.20


ausgezeichnet

Obwohl dies schon der 20. Band von Renate Bergmann ist, hatte ich bislang noch keine Berührungspunkte mit ihren Romanen und ich bin restlos begeistert. Als Neuling wusste ich ja nicht, auf was ich mich einlasse, doch schnell stellte sich ein Lesefluss bei mir ein und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Weihnachten beginnt bei Renate schon sehr früh und die Vorbereitungen laufen bei ihr schon im Sommer an und finden dann natürlich ihren Höhepunkt in der Adventszeit. Und das alles gut sortiert in Kapiteln in angemessener Länge. Viele kleine Wahrheiten brachten mir sehr oft zum Schmunzeln und ein Widererkennungswert mit eigenen Familienmitgliedern lässt sich nicht ausschließen. Das gehört wohl beim Lesen dieser Bücher einfach dazu und ist sicherlich auch vom Autor gewollt. Er bildet seine Charaktere sehr authentisch ab, so dass es eine wahre Freude ist, diesen Roman zu lesen. Das ihm auch beim 20. Band die Ideen nicht ausgehen, ist einfach unglaublich. In diesem Buch geht es aber nicht nur um Weihnachten, denn die Baumaßnahmen im Mietshaus, nehmen einen großen Raum ein. So ist dieses Buch nicht nur zur Weihnachtszeit lesenswert. Renate hat einen neuen Fan gewonnen und auf alle Fälle werde ich weitere Bücher von ihr lesen. Die Auswahl ist ja groß.

Bewertung vom 02.01.2025
Die Melodie des Aufbruchs
Johanning, Marion

Die Melodie des Aufbruchs


sehr gut

Nach den ersten beiden Bänden, war ich nun sehr neugierig auf den Abschluss dieser Trilogie. Emma wohnt nun zusammen mit Kurt bei seinen Eltern. Doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern. Kurts Vater ist gegen diese Beziehung, zumal Emma immer noch nicht geschieden ist. Kurt wurde derweil zum Geschäftsführer benannt, da sein Vater laut einer Verordnung der Briten, die Geschäfte momentan nicht führen darf. Emma arbeitet auch in den Hüffenberger Werken, aber es läuft nicht rund und Emma zweifelt an ihrer Liebe und geht zurück nach Köln. Doch Kurt wäre nicht Kurt, wenn er nicht um Emma kämpfen würde und so gibt es final doch ein Happy End.
Leider dauerte es bei mir, bis ich im dritten Teil dieser Saga angekommen war. Die erste Hälfte dieses Buches zog sich, meiner Meinung nach, dahin. Es passierte nicht so viel. Doch dann wurde es abwechslungsreicher und ein Lesefluss stellte sich bei mir ein und die Lesefreunde der ersten beiden Teile war wieder da. Die Autorin schafft es überzeugend, das harte Leben dieser Nachkriegszeit abzubilden. Die Armut und vor allen Dingen der Hunger werden ganz deutlich benannt. Da lernt es man zu schätzen, wie gut wir es heutzutage haben, auch wenn es immer noch Armut gibt, so genießen wir doch eine gewisse soziale Absicherung. Mit Emma und Kurt hat Marion Johanning zwei sympathische Protagonisten geschaffen, die aber auch ihre Ecken und Kanten haben uns somit sehr authentisch sind. Der flüssige und moderne Schreibstil machen das Lesen angenehm. Es gibt keine Wiederholungen und die Sprache ist zeitgemäß. Um es auf den Punkt zu bringen: rundum gelungen. Eine tolle Saga, die historische Unterhaltungsromane mögen und ein gelungener Abschluss dieser Saga.

Bewertung vom 02.01.2025
Nachtwald
Walsh, Tríona

Nachtwald


gut

Lizzie ist Anfang zwanzig und wird nach einigen Monaten Aufenthalt aus einer Entzugsklinik entlassen. Ihre Mutter überrascht sie mit der Neuigkeit, frisch geheiratet zu haben und lädt zusammen mit ihrem neuen Ehemann George auf sein einsames Anwesen ein. Auch ihr jüngerer Bruder Liam wird dabei sein, sowie Georges Tochter Freya mit ihrem Mann Hudson, beide aus den USA kommend. Das Wochenende soll dem gemeinsamen Kennenlernen dienen. Es gibt keinen Telefon- oder Internet Empfang, so ist diese isolierende Lage für Lizzie und Liam sehr gewöhnungsbedürftig. Schon am ersten Abend überstürzen sich die Ereignisse und ein Todesfall ist zu beklagen. Lizzie begibt sich auf Spurensuchen und deckt viele Verstrickungen auf und am Ende weiß sie nicht mehr, wem sie trauen kann.
Dieser Roman ist zwischen Thriller und Krimi anzusiedeln. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und meine Erwartungen waren hoch. Doch leider konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Die Geschichte zog sich dahin, etwas langatmig und viel zu konstruiert diese ganzen Verstrickungen. Viele Situationen und Verhaltensweise erscheinen mir völlig unglaubwürdig. Ich glaube, die Autorin hatte viele Ideen im Kopf und wollte diese auch alle unbedingt in diese Handlung einbauen. Aber hier muss ich sagen, weniger wäre mehr gewesen. Wirklich schade, denn an sich hätte die Story viel Potential gehabt, so verlaufen die Stränge oft ins Leere und werden nicht zu Ende erzählt. Daher von mir leider nur drei Sterne Leseempfehlung.