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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
jutsi
Wohnort: 
Münsterland

Bewertungen

Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2024
Dein Lesestart: Weißt du schon alles über Dinos? Ab 1. Klasse
Seeberg, Helen

Dein Lesestart: Weißt du schon alles über Dinos? Ab 1. Klasse


ausgezeichnet

Motiviert lesen üben!
„Weißt du schon alles über Dinos?“ ist ein motivierenden Erstlesebuch aus dem Duden Verlag. Ich kann es für Kinder in der ersten Klasse empfehlen!
Das Buch behandelt verschiedene Sachthemen rund Dinosaurier. Diese sind in kurze Abschnitte unterteilt. Das Schriftbild ist groß und die Silben sind farbig abgesetzt. Für Kinder, die Lesen lernen, ist dies sehr hilfreich. Der Satzbau und die Wortanzahl sind ebenfalls entsprechend angepasst. Unterbrochen werden die Texte durch „Profiwissen“ (zum Vorlesen von Erwachsenen) und Rätsel. Zusätzlich enthält das Buch viele ansprechende Fotos und Illustrationen.
Für mich der große Pluspunkt: Dieses Buch hat es wirklich geschafft, meinen Sohn zu Lesen üben zu motivieren. Das Thema Dinos ist für ihn spannend und ansprechend und die Gestaltung ist nicht überfordernd. Das Buch bietet immer wieder Möglichkeiten für Pausen und es stellen sich schnell Erfolge ein (z.B. eine ganze Seite allein gelesen). Wir haben auch das Buch „Weißt du schon alles über die Schule?“, aber bei diesem Buch über Dinos war die Motivation viel größer.
Ich kann das Buch sehr empfehlen und werde auch gerne noch weitere Bücher der Reihe zu interessanten Themen bestellen!

Bewertung vom 03.06.2024
Dein Lesestart: Weißt du schon alles über Schule? Ab 1. Klasse
Küntzel, Karolin

Dein Lesestart: Weißt du schon alles über Schule? Ab 1. Klasse


sehr gut

Thematisch vielleicht eher für Vorschüler – aber toll zum Lesen üben
Dein Lesestart „Weißt du schon alles über die Schule“ ist ein Buch für Kinder ab der ersten Klasse. Es erleichtert das Lesenlernen durch farbige Silben.
Thematisch behandelt das Buch alles rund um das Thema Schule – von der Einschulungsfeier bis zu Schule in anderen Ländern. Jedes Thema ist mit kurzen Abschnitten beschrieben und in ganz einfachen Sätzen. Zwischendurch gibt es Profitexte zum Vorlesen mit noch mehr Informationen. Auch kleine Rätsel und lockern das Buch auf. Zudem sind viele Illustrationen und Fotos enthalten.
Insgesamt macht das Buch einen sehr positiven Eindruck und Schriftgröße und Darstellung erleichtern das Lesen sehr. Allerdings finde ich es thematisch eigentlich eher für Vorschüler geeignet. Wir haben noch ein zweites Buch der Reihe gelesen (Thema Dinos) und dabei war die Lesemotivation viel größer. Das Schulbuch beginnt mit der Einschulung und wurde erstmal unter dem Motto „Weiß ich alles schon!“ zur Seite geschoben. Bis zum Teil mit den spannenden Infos (Schule in anderen Ländern, etc.) dauert es erstmal einen Moment.
Insgesamt würde ich in einem Buch für Schulkinder den Fokus inhaltlich mehr auf neue, spannende Infos legen. Gestalterisch aber top!

Bewertung vom 27.05.2024
Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1
Piontek, Sia

Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1


ausgezeichnet

Spannende neue, bodenständige Krimireihe rund um Carla Seidel

Auf den ersten Seiten hat „Die Sehenden und die Toten“ rund um die Ermittlerin Carla Seidel für mich fast zu viele Punkte auf der "typisch Thriller/Krimi" Liste erfüllt: eine alleinerstehende Ermittlerin, Umzug von der Stadt aufs Land, Landleben, das sich als eher weniger beschaulich herausstellt, in neue Mordermittlungen einbezogen werden... der Plot erschien mir ziemlich vergleichbar.
Ein Funken Neugier hat mich trotzdem gepackt – zum Glück! Denn der Auftakt der Reihe hat mir dann doch super gefallen. Ein solider, bodenständiger Krimi mit einem gut recherchierten Fall. Gefallen hat mir besonders der Perspektivwechsel von Carla zu ihrer Tochter Lana – zwei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten mit einer unterschiedlichen Wahrnehmung voneinander. Auch Carla als Ermittlerin ist interessant – auf der einen Seite tough und souverän, auf der anderen ängstlich, verletzlich und aufbrausend.
Während der Geschichte scheint immer wieder Carlas Vergangenheit durch. Ich bin gespannt, ob diese in weiteren Bänden noch aufgegriffen wird. Zum eigentlichen Fall möchte ich gar nicht zu viel verraten.
Mein Fazit – ganz klar „typisch Thriller“, aber fesselnd geschrieben mit sympathischen Protagonist*innen – perfekt als Sommer- oder Urlaubslektüre. Ich würde auch die nächsten Fälle wieder lesen und sehe noch etwas Luft nach oben – daher 4 von 5 Punkten!

Bewertung vom 10.05.2024
Wären wir Vögel am Himmel
Litteken, Erin

Wären wir Vögel am Himmel


sehr gut

Gegen das Vergessen
Drei starke Frauen begleitet Erin Litteken in „Wären wir Vögel am Himmel“ durch die harten Kriegsjahre des zweiten Weltkrieges in der Ukraine.
Halya, etwas naiv, und noch ein Kind, muss auf dem Weg in die Zwangsarbeit schnell erwachsen werden. Lilija, eine Heranwachsende mit dem Kopf voller Träume, verliert ihre ganze Familie, aber entwickelt auch zarte Gefühle der Liebe. Vika, Lilijas Tante und Mutter, kämpft für ihre Familie und stellt ihr eigenen Bedürfnisse immer hinten an.
Die drei Protagonistinnen stehen an ganz unterschiedlichen Punkten in ihrem Leben, werden jedoch alle drei unweigerlich aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen. Durch den Perspektivwechsel gelingt es Litteken gut, einen Querschnitt der Bevölkerung abzubilden. Bis ich eine Verbindung zu den Protagonistinnen herstellen konnte, hat es aber etwas gedauert. „Wären wir Vögel am Himmel“ ist durch die Schwere der Thematik kein Buch, das man „mal eben“ nebenbei im Urlaub liest. Es hat etwas gedauert, bis ich den richtigen Zugang zu dem Thema hatte und mich auf die Geschichte einlassen konnte. Dann kann die Geschichte fesseln. Ab der zweiten Hälfte fand ich es schwer das Buch aus der Hand zu legen. Auch wenn das Buch Einzelschicksalen folgt, erinnert es beim Lesen auf erschütternde und wachrüttelnde Weise an die Geschichte der gesamten Ukraine und der Displaced Persons.
Warum ich dem Buch trotz dem spannenden Schreibstil und der historischen Relevanz keine fünf Sterne gebe? Die Schwere und Tragik des Buches, die im ersten Teil entstehen, gingen für mich leider im letzten Drittel verloren. Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen, aber für mich entwickelte sich das Buch zu sehr in Richtung historischer Liebesroman. Hier hätte ich mir andere Entscheidungen der Autorin gewünscht, die hier allerdings ihre persönlichen Familiengeschichte folgt.
Mein Fazit – ein sehr lesenswerter Roman, gerade um sich die Geschichte der Ukraine ins Gedächtnis zu rufen.

Bewertung vom 10.05.2024
Verraten / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.10
Adler-Olsen, Jussi

Verraten / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.10


sehr gut

Runder Abschluss für das Dezernat Q
„Man soll gehen, wenn es am schönsten ist“ – diesen Spruch nimmt sich Jussi Adler-Olsen zu Herzen und bringt seine Reihe rund um Ermittler Carl Mørck und das Dezernat Q zu einem Ende.
Das Serienfinale widmet sich einem Fall, der sich seit Band 1 wie ein roter Faden durch die Reihe zieht: Es geht um den Druckluftnagler-Fall, der dazu führte, dass Carls Kollege Hardy schwer verletzt wurde und sein Kollege Anker starb. Carl selbst sitzt wegen möglicher Verstrickungen in kriminelle Aktivitäten rund um diesen Fall zu Beginn des Serienfinales in Untersuchungshaft. Die Handlung setzt hier unmittelbar nach dem Vorgängerband Natriumchlorid ein. Beide Bände direkt hintereinander zu lesen, kann hier von Vorteil sein. Ich war zu Beginn des Finales erstmal damit beschäftigt, die Handlungsstränge zu sortieren.
Ganz ehrlich gesagt, schlich sich im ersten Drittel bei mir leise Enttäuschung ein – irgendwie fesselte mich das lang ersehnte Finale nicht so richtig. Erst später wurde mir klar, woran das liegt – dadurch das Carl isoliert im Gefängnis sitzt, kommt die typische Dezernat Q Dynamik nicht so richtig auf. Auch der Rest des Teams – Assad, Rose und Gordon – bekommen aufgrund vieler, langer Nebengeschichten nicht so viel „Showtime“ wie gewünscht.
Der weitere Verlauf der Geschichte konnte mich jedoch versöhnen – Action, Tempo, Teamwork und spannende Twist warten in gewohntem Adler-Olsen Stil. Alle losen Enden werden noch einmal aufgenommen und Carl stellt sich seiner Vergangenheit.
Damit wird „Verraten“ für mich doch noch zu einem runden und würdigen Abschluss der Serie und bekommt vier Sterne von mir – auch wenn es wohl nicht zu meinem Lieblingsbuch der Reihe werden wird. Ein Ende für eine derart erfolgreiche Reihe zu schreiben, ist aber sicher auch keine einfache Aufgabe.

Bewertung vom 09.04.2024
Einfach mehr ernten
Singh, Sascha

Einfach mehr ernten


ausgezeichnet

Sehr schönes Buch für Gartenanfänger
„Einfach mehr ernten“ von Sasha Singh hat mich direkt angesprochen, obwohl unsere Gartendevise im Moment lautet: Erstmal überhaupt was ernten!
Aber von Anfang an: Das Buch aus dem Löwenzahn Verlag ist sehr schön gestaltet und macht Lust auf Gartenarbeit! Die Fotos sind natürlich, grün und zeigen einen „echten“ Garten mit Ecken und Kanten. Layout, Cover und Gestaltung sind frisch und modern.
Das Buch ist sehr sinnvoll gegliedert, sodass man es einfach als Nachschlagewerk nutzen kann und nicht alles lesen muss. Neben vielen Pflanzenportraits gibt es auch nützliches Hintergrundwissen und vor allem auch Infos von Sasha, mit Tipps, was er lieber von Anfang an anders gemacht hätte. Diese sind für mich besonders wertvoll, da wir unseren Garten gerade erst neu anlegen und somit im ersten Schritt nochmal unsere Planung überdenken konnten.
Allein aus Zeit- und Budgetgründen, werden wir in diesem Jahr nicht alles aus dem Buch umsetzen können. Eine kleine Gemüsegarten Ecke ist jedoch jetzt angelegt. Wir haben uns nun für einige wenige erste Projekte entschieden und werden jetzt Jahr für Jahr ergänzen. Das Buch ist ins Bücherregal gewandert und wird uns sicher jetzt noch viele Jahre begleiten! Ich würde es daher auf jeden Fall auch absoluten Gartenanfängern empfehlen, die über einen Gemüsegarten noch nachdenken!

Bewertung vom 29.02.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


sehr gut

Solider dritter Fall für Elma
In den beiden Vorgängerbänden durfte ich Eva Björg Ægisdóttirs Ermittlerin Elma schon kennenlernen und habe ich mich über ihre unaufgeregte, bodenständige Art gefreut. Mit "Verborgen" liefert Ægisdóttirs einen soliden dritten Teil der Serie rund um die Ermittlerin ab. Das Cover ist dem Vorgängerband sehr ähnlich, modern, reduziert und fängt das raue, isländische Leben perfekt ein. Die Stimmung spiegelt sich auch in der kalten, unheimlichen Anfangsszene wider. Ein Hausbrand in der Kleinstadt Akranes wird zunächst als Unfall eingestuft, erscheint dann aber schnell unstimmig. Wie auch schon in den Vorgängerbänden handelt es sich hier nicht um eine temporeiche Suche nach einem blutrünstigen Serientäter, sondern spielen vor allem die Zwischentöne eine große Rolle. Ægisdóttirs baut geschickt eine bedrückende, psychologische verstrickte Spannung auf. Keine Beziehung ist so, wie sie auf den ersten Blick erscheint.
Neben dem eigentlichen Fall entwickelt sich auch das Team rund um Elma weiter und begleiten wir ihr persönliches Leben. Sehr sympathisch finde ich hier, dass auf außergewöhnliche Eigenschaften und Marotten der Ermittler*innen verzichtet wurde. Elma ist bodenständig und „durchschnittlich“ – eigentlich jemand, mit dem man sich einfach identifizieren kann. Leider hat mir beim Lesen trotzdem manchmal die Nähe zu den Protagonisten gefehlt und blieb eine Distanz immer bestehen. Der Fokus liegt so eindeutig auf dem Fall.
Mein Fazit: Spannende Unterhaltung und ein schöner Thriller für gemütliche Lesestunden.

Bewertung vom 29.02.2024
Hilda Hasenherz. Das Abenteuer im Fuchswald
Goldfarb, Tobias

Hilda Hasenherz. Das Abenteuer im Fuchswald


ausgezeichnet

Vorlesebuch mit Mut
Hilda Hasenherz ist ein zauberhaftes Vorlesebuch, das sich rund um die Themen Mut, Freundschaft und Abenteuer dreht. Hilda lebt in einem Hasenbau und muss, wie alle Buddelhasen, den ganzen Tag Möhren ernten und an den Baron von Ratezahn abgeben. Doch Hilda fragt sich, ob das wirklich so sein muss und glaubt dem Baron nicht. Gerade in der heutigen Zeit finde ich die Thematik unglaublich wichtig und ich freue mich, dass Hilda auf ihr Hasenherz hört und sich aufmacht, um die Welt zu erkunden!
Dabei erlebt Hilda in 20 Kapiteln viele spannende Abenteuer. Für meine Kinder (4 & 6 Jahre) hatten die Abenteuer genau den richtigen Gruselfaktor – nicht zu aufregend, aber doch noch spannend. Außerdem ist die Kapitellänge genau richtig für ein Vorlesebuch. Die Illustrationen sind sehr schön gestaltet und unterstreichen den Charakter aller Tiere, die im Buch vorkommen.
Die Geschichte enthält viele liebevolle Details und lässt eine ganze fantasievolle Welt entstehen, wie wir es von dem Autor Tobias Goldfarb auch schon durch seine großartige Serie rund um Spekulatius den Weihnachtsdrachen gewohnt sind. Auch von Hilda würden wir gerne noch mehr lesen.
Fazit: Sympathische, kluge Heldin, wunderschöne Illustrationen und eine große Abenteuergeschichte!

Bewertung vom 22.01.2024
OUTLIVE
Attia , Peter

OUTLIVE


sehr gut

Gut recherchierte Zusammenfassung zum Thema Langlebigkeit – mit kleinen Schwächen
„Outlive - Wie wir länger und besser leben können, als wir denken“ von Peter Attia ist kein Selbsthilfebuch im klassischen Sinne, sondern vielmehr eine Zusammenfassung des aktuellen Forschungsstands zum Thema Langlebigkeit. Attia ist ausgebildeter onkologischer Chirurg und betreut inzwischen Patienten sowohl digital, als auch in seiner Praxis, bei der Zusammenstellung von Maßnahmen zur Verlängerung der Lebens- und Gesundheitsspanne. Dabei plädiert er für einen Wechsel von der Medizin 2.0, die sich ausschließlich um die Behandlung von bereits entstandenen Krankheiten dreht, zur Medizin 3.0, die stark auf Prävention ausgerichtet ist. Dabei veranschaulicht er eindrucksvoll anhand der vier „apokalyptischen Reiter“, Herzkrankheiten, Krebs, Alzheimer und Typ-2-Diabetes, dass Krankheiten oft über viele Jahrzehnte entstehen und daher auch viel früher behandelt werden sollten.
Die ersten Kapitel beschreiben daher zuerst den Hintergrund und Forschungsstand dieser vier „zentralen Krankheiten des Alterns“ und gehen neben genetisch bedingten Risikos auch auf die wichtige Funktion eines gesunden Stoffwechsels ein. Weiterhin wird deutlich, wie sich Krankheiten gegenseitig begünstigen können.
Nach dem Grundwissensteil wird es persönlich: Was können wir tun, um das Risiko, an einer der Krankheiten zu erkranken zu verringen? Gerade wenn wir genetisch vorbelastet sind? Wer sich hier einen einfachen Schrittplan wünscht, wird enttäuscht. Da jeder Mensch unterschiedliche Voraussetzungen mitbringt und es wenige wirklich aussagekräftige allgemeingültige Studien gibt, kann es keinen „One for all“ Plan geben. Wichtig ist strategisches Denken im Bezug auf die eigene Gesundheit und ein individueller Plan auf Basis von verschiedenen Bausteinen, die Attia im Folgenden vorstellt. Dabei behandelt er zunächst die großen Themen Sport und Ernährung, wobei besonders der Sport eine wichtige Funktion einnimmt. Ganz am Ende des Buches geht er zudem auch noch auf das Thema mentale Gesundheit ein.
Insgesamt ist die Lektüre trotz des großen Umfangs spannend und motivierend. Sie bestärkt, das eigene Leben aktiv zu gestalten und gibt dabei viele praktische Tipps. Ich vergebe trotzdem nur 4 von 5 Punkten, da für mich zwei wichtige Themen das Buch noch deutlich hätten verbessern können.
Das ist zum einem das große Thema mentale Gesundheit, das meiner Meinung nach im Buch einfach zu kurz umrissen wird. Der Autor beschränkt sich hier vor allem auf seine persönliche Geschichte und seinen eigenen Problemlösungsweg. Ich finde es gut und richtig, dass der Autor hier sehr offen mit seiner persönlichen Geschichte umgeht – die Informationen dazu, hätten für mich aber auch schon viel früher im Buch Sinn gemacht, da sie die obsessive Beschäftigung des Autors mit dem Thema erklären und seiner sehr perfektionistischen Art einen Hintergrund geben. Zudem fehlt mir hier der Überblick über den Forschungsstand, den die anderen Kapitel bisher geboten haben.
Zudem hätte ich mir mehr Informationen rund um den Zusammenhang von sozio-ökonomischen Status und Langlebigkeit gewünscht, gerade im Hinblick darauf, dass viele der Methoden, die der Autor vorschlägt, eher wohlständigen Menschen vorbehalten sind.
Insgesamt von mir aber eine klare Leseempfehlung für alle, die mehr über Langlebigkeit lernen wollen oder bis ins hohe Alter fit, beweglich und gesund bleiben möchten.

Bewertung vom 08.01.2024
Die Schuld, die man trägt / Sebastian Bergman Bd.8
Hjorth, Michael;Rosenfeldt, Hans

Die Schuld, die man trägt / Sebastian Bergman Bd.8


sehr gut

Der eigentliche Fall wird zu Nebensache!

Sebastian Bergmann ermittelt wieder – und der eigentliche Fall wird zur Nebensache! So ging es mir in „Die Schuld, die man trägt“. Zwar liefern Hjorth & Rosenfeld ab der ersten Seiten Spannung mit einem Mörder, der Sebastian Bergmann direkt konfrontiert und herausfordert: Eine Frau wurde ermordet aufgefunden, in einem Schweinemastbetrieb. An der Stallwand steht in blutroten Buchstaben geschrieben: «Löse den Fall, Sebastian Bergman!». Ein nervenaufreibendes Katz- und Mausspiel entsteht meiner Meinung nach jedoch nicht. Viel mehr werden alle Fäden der Vorgängerbände wieder aufgenommen und ziehen in ihren Bann: Die Reichsmordkommission steht kurz vor dem Aus, Vanja kämpft vor allem mit ihren persönlichen Gefühlen rund um Billys Verrat, Sebastians Patient Tim verstirbt und lässt viele Fragen offen. Die ganzen persönlichen Entwicklungen und Handlungsstränge lassen den eigentlichen Fall in den Hintergrund treten. Trotzdem oder gerade auch wegen den interessanten Protagonisten im Team ist „Die Schuld, die man trägt“ ein spannender Pageturner mit den gewohnten Twists. Man sollte jedoch die Vorgängerbände auf jeden Fall gelesen haben, um auf allen Ebenen up to date zu sein. Bei mir sind es am Ende in der Bewertung nur 4 von 5 Punkten geworden – ohne ausführlich zu spoilern, lässt sich das kurz und knapp nur so begründen: Nicht mit jeder Persönlichkeitsentwicklung im Buch bin ich so einverstanden – und es hätte am Ende gerne der ein oder andere Cliffhanger weniger sein dürfen!