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Benutzername: 
SalMar

Bewertungen

Insgesamt 328 Bewertungen
Bewertung vom 25.10.2024
Zwei in einem Leben
Nicholls, David

Zwei in einem Leben


sehr gut

Authentische Liebesgeschichte

Marnie führt ein ziemliches einsames Leben und verbringt als freiberufliche Lektorin praktisch alle ihre Tage in ihrer kleinen Londoner Wohnung. Als es einer guten Freundin endlich gelingt, Marnie nach draußen zu locken, um im Norden Englands mit einer Gruppe von Freunden zu wandern, trifft sie dabei auf Michael, der sich ebenfalls mit der Gesellschaft anderer schwertut.
Gleich vorneweg: Spektakulär ist dieser Liebesroman nicht. Aber ich habe ihn wirklich unheimlich gerne gelesen. Nicholls Bestseller, Zwei an einem Tag, ist bei mir schon eine ganze Weile her, aber tatsächlich glaube ich, dass mir sein neues Buch noch ein Stück weit besser gefallen hat.
Insbesondere die beiden Hauptcharaktere, Marnie und Michael, fand ich sehr gelungen geschrieben. Sie haben beide so ihre Probleme, aber auch wenn sie beide einsam sind, so stehen sie doch beide mit beiden Beinen fest im Leben und sind nicht auf der Suche nach einer Krücke, die ihnen durchs Leben hilft. Und entsprechend begegnen sie sich auf Augenhöhe und führen ehrliche und interessante (und lustige!) Gespräche.
Die Wanderung hat als Hintergrund bzw. Schauplatz war außerdem super gewählt und war die perfekte Untermalung für das Kennenlernen der beiden. Man konnte sich das richtig gut vorstellen, wie sie da durch die Landschaft stapfen und wie Wetter und Mitmenschen ihnen des Öfteren Hindernisse in den Weg legten.
Insgesamt hat die Geschichte auf jeden Fall meine Erwartungen noch übertroffen. Ich finde, das Buch ist praktisch die perfekte Herbstlektüre für alle, die es sich mit einer authentischen Liebesgeschichte drinnen gemütlich machen und trotzdem – zumindest im Geiste – an die frische Luft möchten.

Bewertung vom 23.10.2024
Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland
Brooks, Sarah

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland


ausgezeichnet

Eine außerordentliche Geschichte, die begeistert

China, Ende des 19. Jahrhunderts: Zahlreiche, ganz unterschiedliche Reisende steigen in den berühmt-berüchtigten Zug und bereiten sich darauf vor, das Ödland zu durchqueren. Mit dabei ist auch das Mädchen Wei-wie, die bereits ihr ganzes Leben im Zug verbracht hat und nun zur Besatzung gehört. Sie alle wissen um die Gefahren, die auf der langen Reise lauern – aber wird es tatsächlich so gefährlich werden?
Schon der Klappentext und auch das Cover versprachen, wie ich finde, eine besondere Geschichte. Tatsächlich war das Buch aber noch außergewöhnlicher als erwartet und es lässt sich nur sehr schwer in Schubladen stecken, geschweige denn einem Genre zuordnen.
Wenn man zunächst die Passagiere kennenlernt und mitverfolgt, wie diese sich im Zug einrichten, dann fühlt sich das tatsächlich ein bisschen so an, als würde man selbst die geheimnisvolle Reise antreten. Und dieses Gefühl, direkt mit dabei zu sein, blieb mir auch das gesamt Buch über erhalten. Nach und nach erfährt man mehr über den Zug und das Ödland und taucht immer tiefer ein in die Geheimnisse der einzelnen Figuren, aber auch der besonderen Welt da draußen vor den Zugfenstern.
Die Geschichte liest sich wie ein historischer Roman, dann wieder wird es aber auch fantastisch und stellenweise ziemlich unheimlich. Viele der Figuren machen Entwicklungen durch und es ergeben sich so einige Verbindungen zwischen den Passagieren. Das besondere Ende, das sich nicht vorhersehen lässt, hat die Geschichte für mich perfekt abgerundet.
Wer also Lust auf ein ganz besonderes Buch hat, das eine völlig neue Geschichte erzählt und bei dem man nie weiß, was als nächstes passiert, der sollte unbedingt zu diesem greifen. Mich konnte es wirklich begeistern. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.10.2024
Ex-Wife
Parrott, Ursula

Ex-Wife


gut

Sex and the City in den 1920ern

Patricia ist eine junge hübsche Frau Anfang 20, die mit ihrem gleichermaßen jungen Mann Peter in New York lebt. Alles könnte so schön sein, doch dann verlässt Peter sie und ihr Leben ändert sich drastisch. Als neu gebackener Single tut sie sich mit einer anderen „Ex-Frau“ zusammen und bald schon machen sie die New Yorker (Männer-)Welt unsicher…
„Ex-Wife“ ist ein Klassiker, der nie wirklich ein Klassiker geworden ist – obwohl er es sicher hätte werden können, wäre er aus Sicht eines Mannes in den 20ern geschrieben worden. Ich fand es ungeheuer spannend, in diese Vergangenheit einzutauchen, die sich fast wie eine andere Welt liest.
Da die Geschichte vor so langer Zeit geschrieben wurde, ist sie natürlich nicht nach den heutigen Mustern gestrickt. Die Gedankengänge der Protagonistin sind ab und zu ausschweifend und dann wieder sehr sprunghaft, und einen Spannungsbogen wird man ebenfalls vermissen.
Das Besondere und Interessante ist vielmehr Patricias Sicht (und die ihrer Freunde) auf die Rolle der Frau, aber auch des Mannes, und auf Beziehungen zur damaligen Zeit – die Art und Weise, wie sie auf der einen Seite für ihre Unabhängigkeit arbeitet und auf der anderen Seite immer wieder unter den nicht funktionierenden Beziehungen leidet.
Auch wenn das Buch mich nicht ganz packen konnte, fand ich es auf alle Fälle interessant und lesenswert. Wer einen Einblick in das New York der 20er Jahre und das damalige Frauenbild bekommen möchte, der ist hier definitiv richtig.

Bewertung vom 21.10.2024
Wohnverwandtschaften
Bogdan, Isabel

Wohnverwandtschaften


ausgezeichnet

Wieder ein Volltreffer für mich

Als Constanze, eine Frau, die eigentlich mitten im Leben steht, sich auf einmal in einer WG mit drei anderen erwachsenen Menschen wiederfindet – dem Hamburger Wohnungsmarkt sei Dank – stuft sie die neue Wohnsituation zunächst als vorübergehend ein. Aber das Zusammenleben mit diesen so ganz unterschiedlichen Menschen entpuppt sich als überraschend angenehm und herzlich, so dass ein baldiger Abschied immer mehr in den Hintergrund rückt.
Ich gebe ganz ehrlich zu: Ich habe alles von Isabel Bogdan gelesen. Und so unterschiedlich ihre Bücher auch sind, ich bin jedes Mal wieder hellauf begeistert von ihrem Schreibstil und von ihrem trockenen Humor. Darauf hatte ich mich auch bei ihrem neuen Werk riesig gefreut – und wurde definitiv nicht enttäuscht.
Alle in der WG fand ich als Charaktere interessant und sympathisch, wobei ich insbesondere Murat und Constanze total gerne gelesen habe. Ich mochte auch den Aufbau mit den vier Perspektiven und den zusätzlichen gemeinsamen Dialogen, die sich ein bisschen wie ein Drehbuch oder Theaterstück lasen – das hat zusammen super funktioniert. Bei den inneren Dialogen war man praktisch live mit dabei, so dass man als Leser wirklich mitfühlen konnte.
Dass das Thema Demenz im Buch eine Rolle spielt, kam für mich sehr überraschend. Mir hat es gut gefallen, wie es aufgearbeitet wurde – allerdings hätte ich es zugegebenermaßen gerne vorher gewusst, weil ich direkt davor ein anderes Buch zu dem Thema gelesen hatte.
Insgesamt habe ich das Buch unheimlich gerne gelesen und die Seiten flogen nur so dahin. Es gibt so einige Szenen, die mir sehr im Gedächtnis geblieben sind, und ich habe auch das ein oder andere Mal sehr gelacht. In diesem Sinne gibt es von mir auch für dieses Buch der Autorin eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.10.2024
Everything We Never Said - Liebe lässt uns böse Dinge tun
Harlow, Sloan

Everything We Never Said - Liebe lässt uns böse Dinge tun


sehr gut

Unterhaltsames Debüt

Nach einem schweren Autounfall muss Ella ihr Leben ohne ihre beste Freundin Hayley weiterführen – und hat sehr zu kämpfen, da sie sich insgeheim selbst die Schuld daran gibt. Aber dann ist da noch Sawyer, Hayleys Freund, der auch immer Ellas sehr guter Freund war. Als die Schule nach den Sommerferien wieder startet, entwickelt sie plötzlich Gefühle für Sawyer, was ihr schlechtes Gewissen nur noch verstärkt. Aber irgendetwas verschweigt Sawyer, und es ist nichts Gutes…
Ein spannender und romantischer Jugendthriller, so wird der Debütroman von Sloan Harlow, von Seiten des Verlages umschrieben, und das kann man auf jeden Fall so unterschreiben. Das Buch ist definitiv ein Pageturner, den man zwischendurch kaum beiseitelegen kann. Insofern wurden also alle Erwartungen erfüllt.
Das Highschool-Szenario bedient sich natürlich einiger Klischees, aber ich fand das gar nicht schlimm, denn so hat man als Leser eine gewisse Basis, bevor es dann (in mehrerlei Hinsicht) richtig rund geht – mehr als man das vielleicht bei einem Jugendbuch erwartet. Ella ist eine durchweg sympathische Protagonistin, auch wenn man vielleicht als Leser nicht alle ihre Entscheidungen bzw. Reaktionen unterschreiben würde. Sawyer ist natürlich kompliziert, und gerade deswegen eine sehr interessante Figur.
Der Aufbau der Geschichte insgesamt hat mir gut gefallen. Ich muss gestehen, dass ich so einige Wendungen relativ früh vorausgesehen habe, aber das hat der Unterhaltsamkeit des Buchs keinen Abbruch getan und der Showdown war trotzdem noch sehr spannend.
Insgesamt war es für mich ein richtig unterhaltsames Debüt, das ich wirklich gern gelesen habe. Daher werde ich es in jedem Fall gerne weiterempfehlen und auch gerne mehr von der Autorin lesen.

Bewertung vom 18.10.2024
Ava liebt noch
Zischke, Vera

Ava liebt noch


ausgezeichnet

Nachdenklich, emotional, authentisch

Ava ist 43, ihre drei Kinder werden immer selbständiger – und irgendwie hatte sie sich mehr vom Leben erhofft. Aber dann verliebt sie sich, Hals über Kopf, in Kieran, der fast zwanzig Jahre jünger ist, und ihre ganze Welt scheint ins Wanken zu geraten.
Tolles Cover, genialer Titel und auch der Klappentext klang richtig interessant und hat mich neugierig auf das Debüt der Autorin gemacht. Aber die Umsetzung übertraf meine Erwartungen sogar noch – insbesondere weil hier endlich mal eine Geschichte auserzählt wird.
Mich hat Avas Perspektive und die emotionale, nachdenkliche Erzählweise auf jeden Fall abgeholt, um nicht zu sagen mitgerissen. Insbesondere zu Beginn konnte ich das Buch kaum beiseitelegen, auch weil die beschriebenen Begegnungen und Gefühle sehr authentisch wirkten. Die Geschichte wird in der zweiten Hälfte ruhiger, aber das fand ich nicht störend, sondern es hat einfach dazu gepasst.
Für mich hat die Autorin also mit ihrem Erstling auf ganzer Linie überzeugt. Wer Lust hat auf die Geschichte einer Frau, die eben nicht nur Mutter ist, der sollte hier unbedingt zugreifen. Mir wird Avas Geschichte definitiv im Gedächtnis bleiben.

Bewertung vom 17.10.2024
Die Wächter von Knightsbridge / Jewel & Blade Bd.1 (eBook, ePUB)
Lück, Anne

Die Wächter von Knightsbridge / Jewel & Blade Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Urban Fantasy rund um die Artussage

Harper hat aus familiären Gründen ihr Studium abgebrochen und arbeitet nun in der Goldschmiede ihrer Familie, was sie aber keinesfalls unglücklich macht, denn sie hat ein besonderes Händchen dafür. Dann erfährt sie jedoch ungeahnte Neuigkeiten über das Verschwinden ihres Vaters vor acht Jahren – und das ist nur der Gipfel des Eisbergs an neuen Erkenntnissen, die sich um eine Gemeinschaft der Ritter von König Artus und geheimnisvolle magische Fähigkeiten drehen.
Ich will ganz ehrlich sein: New Adult und Romantasy sind nicht unbedingt Schlagworte, die mich dazu bringen, ein Buch zu lesen. Anne Lück konnte mich aber bereits mir ihrer „Silver & Poison“-Reihe schwer begeistern, so dass ich diese Werbeargumente mal außen vor gelassen habe… Und darüber bin ich sehr, sehr froh, denn „Jewel & Blade“ war eine wirklich tolle Urban Fantasy, die mich durchweg begeistern konnte – ganz ohne Kitsch und die üblichen New-Adult-Problemchen.
Die Autorin hat, wie ich finde, eine ganz tolle Welt geschaffen, in der man nach und nach erfährt, dass die Erben der Ritter von König Artus weiterhin eine Gemeinschaft bilden. Es geht dabei um erstaunliche magische Fähigkeiten, aber auch um diverse Mythen und Sagen, die sich um Artus, Merlin & Co. ranken. Begeistern konnte mich das Buch aber in jedem Fall auch mit seinen interessanten Figuren, an deren Seite ich unglaublich gerne die Entwicklungen dieser Geschichte verfolgt habe – allen voran Harper und Lark.
Allen Urban-Fantasy-Fans (und solchen, die es noch werden wollen) kann ich dieses spannende und originelle Buch also unbedingt empfehlen. Nach dem bösen Cliffhanger auf den allerletzten Seiten kann ich den nächsten Teil jedenfalls kaum erwarten!

Bewertung vom 16.10.2024
Das Land der verborgenen Wünsche / Wishkeeper Bd.1
Laban, Barbara

Das Land der verborgenen Wünsche / Wishkeeper Bd.1


sehr gut

Einfach zauberhaft

Lexi traut ihren Augen kaum, als sie das erste Mal einen dieser außergewöhnlichen, zauberhaft anmutenden Schmetterlinge sieht. Aber dann taucht Milo, ein Junge in ihrem Alter auf, und bestätigt ihr, dass sie tatsächlich existieren. Zusammen mit ihm macht sie sich schon kurz darauf auf die abenteuerlichste Reise ihres Lebens – ins Land der verborgenen Wünsche.
Die Autorin Barbara Laban konnte mich bereits in ihrer Reihe zu den Mitternachtskatzen sehr mit ihrer Fantasie begeistern. Ein zauberhaftes Land, in dem nicht erfüllte Wünsche sozusagen ein Eigenleben entwickeln – das klang einfach zu gut, um es nicht zusammen mit meiner 8jährigen Tochter zu lesen.
Everwish, wie dieses Land im Buch heißt, war wirklich ganz fantastisch und hinter jeder Ecke verbargen sich neue aufregende Landschaften und außergewöhnliche Wesen. An dieser Stelle muss ich gestehen, dass wir manchmal nicht ganz hinterherkamen, weil die Reise so schnell wieder weiterging – in mancher Region wären wir gerne etwas länger geblieben.
Spannend und geheimnisvoll war die Geschichte auf jeden Fall bis zum Schluss und wir waren sehr froh, dass der Cliffhanger am Ende des ersten Bandes nur ein kleiner war, der eher dafür sorgt, dass man sich auf den nächsten Teil freuen kann. Wir wären an der Seite von Lexi und Milo auf jeden Fall wieder dabei!

Bewertung vom 16.10.2024
Spellshop
Durst, Sarah Beth

Spellshop


sehr gut

Zum Dahinschmelzen

Kiela arbeitet sehr zurückgezogen als Bibliothekarin in der Hauptstadt, als dort eine Revolution ausbricht und sie fliehen muss. Sie entscheidet sich dazu, auf die kleine Insel zurückzukehren, von der sie als Kind mit ihren Eltern weggegangen war – mit im Gepäck kistenweise geretteter Bücher voller Magie und die sprechende und äußerst intelligente Pflanze Caz. Die Menschen auf der Insel sind eine eingeschworene Gemeinschaft, aber ihr charmanter hilfsbereiter Nachbar lässt ihre Bedenken bald schmelzen…
Manche Bücher versprechen eine Sache und am Ende bekommt man etwas ganz anderes. Hier ist das absolut nicht der Fall. Sowohl Klappentext als auch das Cover lassen einen „Cosy Fantasy“ erwarten und das liefert „Spellshop“ wirklich par excellence.
Kiela ist eine tolle, sympathische Protagonistin, aber auch das ganze Setting war so liebevoll ausgearbeitet – das überwucherte Häuschen, das kleine Dorf im Inneren der Insel, die wunderbar bunten (wortwörtlich!) Bewohner, Kielas ganz besondere Mitbewohner –, dass es einfach zum Dahinschmelzen war. Sehr klasse fand ich auch die Art und Weise, wie in dieser Geschichte die Magie funktioniert.
Die Liebesgeschichte war für mich ein bisschen zu zuckersüß und hätte für meinen Geschmack noch weniger Raum einnehmen dürfen. Im Gegensatz dazu fand ich die Freundschaften, die Kiela schließt, ganz toll geschrieben und perfekt passend zum „Cosy Setting“.
Alles in allem hat mir dieses Buch ein paar wirklich unterhaltsame Lesestunden beschert – genau richtig für die kühlere Jahreszeit. Wer also Lust dazu hat, einmal diese Art von Fantasy auszuprobieren und nicht durchgehend Action braucht, der kommt hier definitiv auf seine Kosten.

Bewertung vom 15.10.2024
Der Bademeister ohne Himmel
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


ausgezeichnet

Außergewöhnliche Stimme

Die fünfzehnjährige Linda hadert mit ihrem Leben. Wären da nicht Kevin, ihr einziger Freund, und Hubert, der an Demenz leidende Nachbar, hätte sie schon aufgegeben. Aber so verbringt sie lange Nachmittage nebenan bei dem pensionierten Bademeister, wo man nie weiß, ob der Tag unerwartet komisch, traurig oder berührend endet.
Selten konnte mich ein Titel so sehr begeistern: Neben dem Titel wusste ich vorher nur, dass ich bisher nur Gutes über das Buch gehört hatte, aber ich habe mich riesig darauf gefreut. Und dann, nach nur wenigen Seiten, hatte mich Linda schon gepackt und ich konnte es kaum beiseitelegen.
Wer vielleicht selbst in der Familie Kontakt mit dem Thema Demenz hatte, dem wird vieles bekannt vorkommen. Aber Linda hat nicht nur eine sehr eigene Stimme, die vor trockenem Humor nur so strotzt, sie hat auch eine sehr eigene Sichtweise auf die Dinge – insbesondere darauf, wie man Hubert unterstützen kann. Mir hat das sehr gefallen, welche Wege ihre Gedanken gehen und wie sie sie in Worte fasst.
Überhaupt hat mich der Schreibstil der Autorin sehr begeistert: Er wirkt so mühelos und unangestrengt und ist trotzdem oft geradezu poetisch. Die Art und Weise, wie sie das Ende gestaltet hat, hat für mich das Leseerlebnis außerdem perfekt abgerundet.
Wer Lust auf eine leise, besondere Geschichte mit einer außergewöhnlichen Stimme hat, der ist hier goldrichtig. Mir werden Linda und der Bademeister ohne Himmel auf jeden Fall noch lange im Gedächtnis bleiben – und die Autorin werde ich definitiv im Auge behalten. Absolute Leseempfehlung!