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Glueckskinderbuch.de

Bewertungen

Insgesamt 135 Bewertungen
Bewertung vom 12.11.2024
Drei kleine Handschuhe
Bailey, Linda

Drei kleine Handschuhe


ausgezeichnet

Pünktchen und das andere Pünktchen sind zwei flauschige, wollige, kuschelige, rosafarbene Handschuhe, die genau gleich aussehen. Doch da gibt es noch einen dritten und einzelnen Handschuh – Streifi. Sie hat keinen Partner, passt farblich nicht zu den beiden anderen und wird von ihnen ausgegrenzt und schlecht geredet. Streifi soll ihrer Meinung nach in der dunklen Jackentasche des kleinen Mädchens verschwinden und nie mehr herauskommen. Traurig bleibt Streifi zurück. Doch dann taucht der zweite Streifi-Handschuh wieder auf und gleichzeitig verschwindet ein Pünktchen. Geht das Ausgrenzungsspiel nun von vorne los? Ist es nötig, dass sich immer einer ausgeschlossen und nicht akzeptiert fühlt? Und müssen wirklich alle zusammenpassen und genau gleich aussehen, um Freundschaft schließen und dazugehören zu können?

Die niedliche Geschichte der Kanadierin Linda Bailey knüpft wunderbar an die Erfahrungswelt von jüngeren Kindern an. Die bereits bekannte Thematik der verschwundenen Handschuhe macht ihnen den Einstieg in das Feld Anderssein und Ausgrenzung leicht. Das Bilderbuch bietet hier viele Anlässe um ins Gespräch zu kommen.

Natalia Shaloshvilis Bilder sind zuckersüß. Die Illustratorin erweckt die Handschuhe richtig gut zum Leben – einfach knuffig. Silvia Schröer übersetzte den Text aus dem Englischen.

"Drei kleine Handschuhe" ist ein zauberhaftes Kinderbuch über das Anderssein, das Zugehörigkeitsgefühl und die Einzigartigkeit eines jeden. Die Geschichte erinnert Kinder ohne einen erhobenen Zeigefinger daran, dass Freundschaft nicht an Äußerlichkeiten festzumachen ist.

Bewertung vom 09.11.2024
Perla der Superhund
Allende, Isabel

Perla der Superhund


weniger gut

Isabel Allende – den Namen habt ihr bestimmt schon einmal gehört. Vielleicht habt ihr sogar auch eines ihrer vielen Bücher für Erwachsene, wie "Paula", "Das Geisterhaus" oder "Fortunas Tochter", gelesen. Nun hat die weltweit beliebte Autorin ein Bilderbuch für Kinder geschrieben.

Darin geht es um die kleine Hündin Perla, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Perla lebt in einem Tierheim bis zu dem Tag, als der Junge Nico Rico sie entdeckt und die Familie die Hündin mit nach Hause nimmt. Perla besitzt, laut eigener Aussage, zwei Superkräfte. Zum einen schafft sie es, dass Menschen sie liebgewinnen. Zum anderen kann sie brüllen wie ein Löwe. Diese beiden Talente muss sie nun einsetzen, um ihrem neuen Menschenfreund Nico zu helfen. Dieser wird nämlich in der Schule von einem anderen Jungen gemobbt. Auch fehlt es ihm an Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Perla zeigt ihm zuerst, wie das Freundlichsein funktioniert und bringt ihm dann das Löwenbrüllen bei.

Das Gute zuerst: Die Illustrationen von Sandy Rodríguez sind herzallerliebst und wurden mit Liebe zum Detail kindgerecht gezeichnet. Sie erfreuen große wie kleine Betrachter und zaubern ein Lächeln ins Gesicht.

Die Handlung jedoch ist oft unzusammenhängend, etwas verwirrend und einer Bestsellerautorin wie Isabel Allende nicht würdig. Allende geht nirgendwo in die Tiefe, sondern streift verschiedene Themengebiete nur flüchtig. Dabei ist der Text für ein Bilderbuch ab 4 Jahren sehr lang. Es wird beispielsweise ein Zauberer erwähnt, der danach nie wieder in Erscheinung tritt. Auch auf das Thema Mobbing wird tatsächlich nur kurz eingegangen. Ein Gefühl der Wärme kommt beim Lesen oder Zuhören leider nicht auf. Bedauerlicherweise muss ich sagen, dass die Geschichte etwas lieblos dahin geschrieben wirkt. Gerade bei Allende ist der erwachsene Leser da natürlich enttäuscht und auch Kinder werden mit offenen Fragen zurückgelassen, denn vieles bleibt völlig unklar.

Manchmal tauchen zudem Wörter auf, die kleine Kinder noch nicht verstehen werden (ungebührlich, verhöhnen usw.). Das könnte möglicherweise auch an der deutschen Übersetzung der Geschichte aus dem Englischen liegen (Übersetzerin: Svenja Becker).

"Perla der Superhund" ist ein Bilderbuch mit zauberhaften Illustrationen und einer leider schwachen Geschichte ohne Tiefgang.

Bewertung vom 29.09.2024
30 Bildkarten zur Herzensbildung
Sebková-Thaller, Zuzana

30 Bildkarten zur Herzensbildung


ausgezeichnet

Es gibt meiner Meinung nach nichts Wichtigeres, was wir unseren Kindern mitgeben können, als Herzensbildung. Dies schließt Mitgefühl für sich selbst und andere Lebewesen sowie Achtsamkeit, Liebe und Respekt für die gesamte Natur ein. Auch die Intuition, das Selbstwertgefühl und die Selbstliebe gehören für mich in die Herzensbildung. Nur mit einem offenen Herzen können wir all die vielen großen und kleinen Wunder in unserer Welt wahrnehmen.
Wie wunderbar, dass es aus dem Don Bosco Verlag ein tolles Bildkartenset mit 30 Übungen, Ritualen und Ideen zu diesem Thema gibt!

Auf den Karten hat die Autorin Zuzana Šebková-Thaller viele schöne und berührende Einzel- und Gruppenübungen zusammengetragen. Ganz ohne viel Aufwand können sie direkt in der Natur oder an einem ruhigen Ort durchgeführt werden.
Inhaltlich sind sie in fünf größere Themenbereiche gegliedert:

Sich einstimmen und Kräfte wecken
Geborgenheit und Miteinander erfahren
Das Selbstwertgefühl stärken
Achtsamkeit und Wertschätzung fördern
Einen anderen Blickwinkel einnehmen

Zusätzlich zu den Ritualen und Übungen gibt es noch methodische Hinweise für die Erwachsenen. Liebevoll illustriert wurden die Karten von Martina Müller.

Das Set bietet sich vor allem für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter an – sei es zu Hause, in den Kindereinrichtungen, in Kinderyogakursen und dergleichen.
Auch Erwachsene können sich von den Karten inspirieren lassen. Ein bisschen mehr Innenschau und ein in-andere-Hineinversetzen täte den Menschen in unserer (westlichen) Gesellschaft gut, finde ich.

Mit Hilfe der "30 Bildkarten zur Herzensbildung" werden Kinder in ihrem Selbstwert und ihrer Empathiefähigkeit gestärkt sowie ermuntert, auf ihre innere Stimme zu hören. Ebenso wird der liebevolle Umgang mit sich und anderen gefördert.

Bewertung vom 29.09.2024
Mit Märchen die Natur erleben
Greiner-Burkert, Barbara;Wedra, Karin

Mit Märchen die Natur erleben


ausgezeichnet

Im Praxisbuch "Mit Märchen die Natur erleben" werden die Gebiete Märchen und Natur wunderbar miteinander verwoben. Mittels Märchen, Sagen, Liedern, Experimenten, Bastelideen und Spielen rund um Tiere, Pflanzen und Naturphänomene führt das Buch durch das gesamte Jahr.

Die Autorinnen Karin Wedra und Barbara Greiner-Burkert sind beide der Erzählkunst mächtig und haben einen pädagogischen Hintergrund. In ihrem Buch stellen sie pro Monat ein passendes Naturmärchen oder eine Sage vor. Die Geschichten stammen aus der ganzen Welt und viele sind nicht unbedingt allgemein bekannt. So gibt es im Februar das deutsche Märchen "Das Schneeglöckchen", im Juli erfahren wir im nordamerikanischen Märchen "Wie die Seerose zu den Menschen kam", im August gibt es eine Sage aus dem Riesengebirge über den Berggeist Rübezahl und im Dezember können wir im russischen Märchen mehr über "Das Schneemädchen" erfahren.
Zu jeder Geschichte wurden viele schöne Ideen zur Anwendung und Festigung des Gelesenen zusammengetragen und durch Jorina Hinrichs' Illustrationen veranschaulicht. Es gibt Anregungen in Form von Liedern, Kreativideen, Spielen, Experimenten und Naturaktivitäten.

Das Buch richtet sich an Menschen, die mit Kindern von etwa vier bis acht Jahren in Kindergärten, Grundschulen, anderen Kindereinrichtungen und natürlich zu Hause zu tun haben – ganz gleich ob in der Stadt, auf dem Land, im Wald oder auf der Wiese. Eine Altersempfehlung steht bei jeder Aktivität mit dabei. Auch wird immer erwähnt, welche Förderschwerpunkte das jeweilige Angebot abdeckt. Folgende Förderbereiche werden mit einbezogen:

Wortschatz
Wissen und Experiment
Naturerlebnis
Sinneswahrnehmung
Bewegung und Spiel
Kreativität und Musik

"Mit Märchen die Natur erleben" ist eine wunderbar vielfältige sowie praxisorientierte Sammlung an Ideen und Angeboten, um mit Kindern aktiv die Einzigartigkeit und Schönheit der Tier- und Pflanzenwelt zu feiern, und um die Verbindung zur Natur und letztlich zu uns selbst nicht zu verlieren.

Bewertung vom 29.09.2024
Ab in den Garten!
Bicker, Silke

Ab in den Garten!


ausgezeichnet

Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – in jeder Jahreszeit kann man gemeinsam mit Kindern kleine Pflänzchen ziehen, Obst und Gemüse anbauen, ernten, verarbeiten und spannende Beobachtungen mitten in der Natur machen. Auf insgesamt dreißig von Anja Goossens farbig gezeichneten Bildkarten finden wir in dem Set viele tolle Ideen und Anregungen dazu.

So beschreibt Autorin Silke Bicker, wie ein Beet zuerst angelegt und später auch winterfest gemacht wird, wie man am besten die nützlichen Regenwürmer anlockt, wie man Kräuter nach der Ernte am besten trocknet und lagert, wie man Rosmarin-Hustenbonbons und Vogelfutter selber machen kann und so vieles mehr. Über Gartentipps hin zu Wissenswertem und Rezeptideen findet sich eine Vielzahl an Inhalt für das gesamte Jahr in dem Bildkartenset. Damit man die passende Jahreszeit auch gut findet, wurden die Karten in vier verschiedenen Farben gedruckt – der Frühling ist grün, der Sommer orange, der Herbst braun und der Winter blau.

Ich kann mir die Karten zu Hause wie auch im Kindergarten, in der Grundschule und im Hort äußerst gut vorstellen. Auch für Naturpädagogik- und Umweltkurse empfiehlt sich das Set.

Die "Ab in den Garten"-Bildkarten inspirieren Groß wie Klein zum Gärtnern, schaffen die Grundlage für einen achtsamen, liebevollen sowie wertschätzenden Umgang mit der Natur und regen zum Mitmachen und Ausprobieren an.

Bewertung vom 08.08.2024
Aufbruch nach Artimé / Wächter der Magie Bd.1
McMann, Lisa

Aufbruch nach Artimé / Wächter der Magie Bd.1


sehr gut

Der dreizehnjährige Alexander Stowe soll getilgt werden, denn er ist künstlerisch begabt und daher ein Ungewollter, der von der Gesellschaft in Quill ausgeschlossen wird. Das Land Quill ist ein fahler Ort ohne leuchtende Farben. Kreativität und phantasievolle Gedanken sind dort verboten, Gefühle sollen möglichst unterdrückt werden.
Sein Schicksal teilt Alex noch mit anderen gleichaltrigen Jugendlichen aus Quill, jedoch nicht mit seinem Zwillingsbruder Aaron. Dieser ist nämlich ein Gewollter. Und so werden die Brüder am Tag der Tilgung für immer getrennt, denn Alex und die anderen Ungewollten sind auf dem Weg zur Farm des Todes, wo sie liquidiert werden sollen.
Doch dann erleben die Ungewollten eine Überraschung und entdecken, dass es da eine geheime und magische Welt namens Artimé gibt. Dort werden sie in Magie unterrichtet und ihren künstlerischen Neigungen entsprechend gefördert. Alex findet neue Freunde, vermisst aber auch sehr seinen Zwillingsbruder, der nun auf der gegnerischen Seite steht. Werden die Brüder wieder zueinander finden? Wird Artimé von den Quillern entdeckt werden und in Folge dessen um seine Existenz kämpfen müssen?

Wie eine Mischung aus "Tribute von Panem" und "Harry Potter" – so wird das Buch angekündigt. Und tatsächlich erinnern vor allem der Beginn, aber auch der gesamte düstere, dystopische, diktatorische Staat Quill an Erstgenanntes. Die magischen Elemente, die Phantasiewesen und der Unterricht haben Parallelen zu Harry Potters Welt. Dabei schafft die Autorin Lisa McMann ein ganz eigenes, detailreiches Universum. Wirklich originell fand ich die Arten von Zauber, die jeder in Artimé gemäß seiner künstlerischen Talente lernt.

Das Buch ist eher ein Jugend- als ein Kinderroman, da vor allem der Anfang ziemlich heftig ist, und da viele Kampf- und Kriegsszenen in der Geschichte vorkommen. Der Verlag empfiehlt die Geschichte bereits ab 10 Jahren, ich eher ab 12 oder 13 Jahren.

Einen Punkt Abzug gebe ich aufgrund der Gendersprache in der deutschen Übersetzung (ständige Doppelnennungen auf gefühlt jeder Seite), die den Lesefluss stark unterbricht und das Lesen für Kinder, v.a. mit LRS u.ä., unnötig erschwert.

Der Reihenauftakt "Wächter der Magie" ist hochspannend, entführt in eine originelle magische Welt und kann sich tatsächlich in eine Reihe mit den Harry-Potter-Büchern einreihen.

Bewertung vom 07.04.2024
Das Tor der 7 Inseln
Beyer, Kristina

Das Tor der 7 Inseln


ausgezeichnet

Die zwölfjährige Jule hat so gar keine Lust auf Urlaub mit ihrem Vater und seiner neuen Freundin Katja. Auch der Urlaubsort Baltrum – eine der sieben ostfriesischen Inseln und die kleinste Insel der Welt – erscheint ihr zunächst langweilig. Doch dann lernt sie ein etwa gleichaltriges Mädchen namens Edda am Strand der Nordsee kennen. Gemeinsam stoßen sie auf einen rätselhaften Schatz. Plötzlich jedoch verschwindet Edda. Als Jule daraufhin beginnt, Nachforschungen anzustellen, wird ihr klar, dass seltsamerweise niemand im Ort das Mädchen Edda kennt. Was ist mit ihrer neuen Freundin geschehen? Und was hat es mit dem seltsamen Forschertrio bestehend aus dem älteren Doktor Baum, der Schweizerin Stella und dem Jungen Luis auf sich?

Die Geschichte steigert sich langsam. Ab der Mitte des Buches nimmt die Handlung gewaltig an Fahrt auf und jede Seite fliegt vor Spannung nur so dahin. Der Autorin Kristina Beyer gelang es, das Buch von Anfang an flüssig zu schreiben. Darum liest es sich auch gefühlt wie in einem Rutsch. Bravo!

Ich möchte nicht zu viel von der Handlung verraten, doch da das Wort "Zeitreise" bereits überall in der Buchbeschreibung auftaucht, kann ich sicherlich erwähnen, dass es unter anderem um Zeitreisen geht – hochinteressant, wie ich finde!
Wir lernen zudem etwas über die Geschichte und Kultur Ostfrieslands und begegnen einigen liebenswerten ostfriesischen Charakteren, die auch hier und da plattdeutsch sprechen. Hierfür gibt es am Ende des Buches eine kleine Sammlung von plattdeutschen Sprichwörtern nebst hochdeutscher Übersetzung. Auch die wahren historischen Hintergründe von Teilen der Handlung werden am Ende von der Autorin beleuchtet.

"Das Tor der 7 Inseln – das Mädchen in Gelb" ist der 1. Band einer Romanreihe für Kinder ab 10 Jahren. Das Buch liest sich äußerst spannend und verwebt interessantes Wissen über Ostfriesland mit Mythen, Legenden, Abenteuer, Freundschaft, Meer und einem Hauch von Magie. Ich kann es wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 14.03.2024
Trine und die Osterhasen
Speyer, Nina

Trine und die Osterhasen


ausgezeichnet

Trine kennen einige vielleicht bereits aus "Trine sucht den Schnee". Nun gibt es ein neues Buch, welches vollkommen unabhängig gelesen werden kann. Auch dieses Mal ist das Weihnachtskind Trine wieder gefragt, ein Fest und eine Jahreszeit zu retten. Auf der Osterinsel herrscht immer noch der Winter, überall liegt Schnee und alle frieren. Von bunten Ostereiern und fröhlicher Frühlingsstimmung ist weit und breit keine Spur. So schickt der Osterhase, der weiß, dass Trine eine Spezialistin in Sachen Schnee ist und schon einmal erfolgreich das Weihnachtsfest gerettet hat, ihr einen Brief. In diesem bittet er sie um Hilfe, den Frühling herbeizulocken. Das Weihnachtskind macht sich alsbald zusammen mit ihrem Rentier Schnuppe auf den Weg in das Oster- und Frühlingsreich. Wird es ihr mit Hilfe ihrer guten Ideen sowie ihrem hüpfenden Herzen gelingen, das Osterfest zu retten?

Dieses Kinderbuch hat mein Herz erwärmt. Die Autorin Nina Speyer hat die Charaktere so liebevoll beschrieben und die Geschichte so fröhlich wie auch einfühlsam verfasst. Die Ideen, um den Frühling zu erwecken, die sie Trine ausprobieren lässt, können auch im übertragenen Sinne helfen, um beispielsweise schlechte Laune oder Traurigkeit zu überwinden: die Sorgen symbolisch ins Feuer werfen, Lieder singen, gemeinsames Lachen, auf seine Intuition hören und noch so einiges mehr. Auch erinnert die Autorin uns daran, die Bräuche und Traditionen (rund um die Frühlings- und Osterzeit) unserer Vorfahren, die noch vor nicht allzu langer Zeit praktiziert wurden, wieder in unsere heutige Welt aufzunehmen und sie nicht aussterben zu lassen.
Am Ende des Buches gibt es zusätzlich ein Rezept für ein gebackenes Osterlamm sowie eine Bastelanleitung für Ostaras Frühlingsblume.

Die bunten, gut gelaunten Illustrationen stammen von Caroline Opheys.

"Trine und die Osterhasen" versteht es vorzüglich, Leser wie Zuhörer in eine frühlingshafte Stimmung zu bringen und die Lust auf Ostern zu wecken. Auch regt es dazu an, wieder mehr Osterbräuche zu zelebrieren, Lieder zu singen und im Rhythmus der Jahreszeiten zu leben. Bravo!

Bewertung vom 02.03.2024
Familien-Naturführer
Hedder, Katharina

Familien-Naturführer


ausgezeichnet

Dieser Naturführer ist viel mehr als nur ein Bestimmungsbuch, mit dem sich ganz leicht unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt erkunden und bestimmen lässt.
Die Autorin und Forstwissenschaftlerin Katharina Hedder hat neben viel Wissenswertem, Fotos und Steckbriefen zu Säugetieren, Vögeln, Amphibien, Reptilien, Insekten, Spinnen, Würmern, Schnecken, Wildblumen, Gräsern, Bäumen und Sträuchern auch wunderbare Aktivitäten rund um die Natur zusammengetragen. So gibt es insgesamt 50 Mitmachideen, an denen Kinder wie Erwachsene ihre Freude haben werden. Von interessanten Tipps zur Naturbeobachtung hin zu Bewegungsspielen, Achtsamkeitsübungen, Bastelanleitungen, Experimenten sowie Rezepten finden sich im Buch viele schöne Ideen, die man in und mit der Natur ausprobieren kann. So gibt es beispielsweise Anleitungen für Blumensamen-Presslinge, für eine Blätterkrone, für Bienensteine und eine Maipfeife.

Ich stelle mir das Buch nicht nur für Familien hilfreich und anregend vor, sondern auch für alle Menschen, die mit Kindern zu tun haben und/oder noch in gutem Kontakt mit ihrem eigenen inneren Kind sind.

Einen sprachlichen Wermutstropfen gibt es jedoch. Es ist im Buch ständig die Rede von "Aktivity" und "Activitys" – beide englischen Wörter sind total falsch geschrieben... Warum man nicht das deutsche Wort "Aktivitäten" verwenden konnte, ist mir schleierhaft.

Der "Familien-Naturführer" weckt die Freude an Naturbegegnungen und stärkt die Liebe und den Respekt zur Natur. Neben spannendem Wissen gibt es viele praktische Möglichkeiten für Groß und Klein, um erkundend in der Natur unterwegs zu sein.

Bewertung vom 05.02.2024
So ist / Ðúng là T?t
Bui, Phuong Tam

So ist / Ðúng là T?t


ausgezeichnet

Der wunderbare HORAMI-Verlag aus Berlin, welcher Deutsch-Asiaten, besonders Deutsch-Vietnamesen, eine Stimme gibt, hat ein wirklich schönes Bilderbuch zum asiatischen Frühlings- und Neujahrsfest, welches in Vietnam Tet heißt, herausgebracht. Die Autorin Bui Phuong Tam beschreibt aus Sicht eines kleinen Mädchens aus der Großstadt das traditionelle Frühlingsfest bei den Großeltern auf dem Land. Übersetzt wurde das Buch von Nhat Vuong und Hanh Nguyen-Schwanke.

Wir lernen spannende und köstliche Speisen wie die Gai Choy Suppe, Weißkohl mit Tomaten, kandierten Kokos sowie Dong-Blätter gefüllt mit Klebreis, gelben Bohnen und Schweinebauch kennen. Wir erfahren etwas über die Fünf-Früchte-Gabe für den Ahnenaltar und über das Glücksgeld (Lǐ Xī), welches in roten Umschlägen vor allem Kindern zum Neujahrstag geschenkt wird. Außerdem hören wir Opa beim Geschichtenerzählen zu, begleiten die Familie beim Kauf von Pfirsichzweigen auf dem Markt und feiern schließlich mit ihnen gemeinsam Silvester.

Die Illustrationen von Mai Ngo strahlen auf jeder Seite so viel Lebensfreude, Tradition, Wärme und Liebe innerhalb der Familie aus – einfach schön!

Wie in allen Kinderbüchern aus dem HORAMI-Verlag kann der Text sowohl auf Vietnamesisch als auch auf Deutsch gelesen werden. Ich schätze die Bücher des Verlages immer sehr – nicht zuletzt wegen ihrer Interkulturalität und Mehrsprachigkeit, aber auch wegen der liebevollen Art mit welcher die Kinderbücher gestaltet wurden. Guckt einmal auf der Verlagsseite vorbei und lasst euch inspirieren.

"So ist Tết / Đúng là Tết" ist ein äußerst gelungenes, farbenfrohes und warmherziges Buch, um Kindern und auch Erwachsenen die schöne Tradition des vietnamesischen Tet-Festes und die vietnamesische Kultur im Allgemeinen näherzubringen.