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Glueckskinderbuch.de

Bewertungen

Insgesamt 137 Bewertungen
Bewertung vom 21.11.2024
Die wilden Zwerge - Das Weihnachtssingen
Meyer;Lehmann;Schulze

Die wilden Zwerge - Das Weihnachtssingen


ausgezeichnet

Der Nikolaus war im Kindergarten und hat gesagt, dass man in der Adventszeit Gutes tun soll. Also planen die Erzieherinnen der Zwergengruppe, gemeinsam ins Altersheim zu gehen. Dort wollen sie Weihnachtslieder für die älteren Bewohner singen. Da seine Mutti dort im Altenheim arbeitet, kennt Johannes sich schon ein bisschen aus. Er freut sich auf den Schokoladenopa, der ihm immer etwas Süßes zusteckt. Doch dann verschwinden Johannes, Anton sowie Mara. Und Selin begleitet die alte Oma Weinmann, die dringend die Bushaltestelle sucht. Aber am Ende geht natürlich alles gut aus. Die Kinder singen für die alten Leute weihnachtliche Lieder (sogar auch ein türkisches) und machen es sich mit den Senioren schön gemütlich.

Hinter dem Autoren-Pseudonym Meyer / Lehmann / Schulze stecken die Klett Kinderbuch-Verlegerin Monika Osberghaus sowie Thomas Engelhardt. Die beiden haben eine lustige Geschichte geschaffen, die leicht und unverkrampft ein manchmal schwieriges Thema kindgerecht behandelt.
Mittels der Geschichte bekommen Kinder einen (ersten) Zugang zum Konzept Altenheim bzw. Pflegeheim und verlieren ihre eventuelle Scheu davor. Falls Kinder Großeltern oder Urgroßeltern im Altersheim haben, bietet sich das Buch auch ganz wunderbar an.

Die begleitenden Bilder von Susanne Göhlich sind witzig und liebenswert – genau wie die Handlung.

"Die wilden Zwerge – Das Weihnachtssingen" ist ein Kinderbuch mitten aus dem Leben, welches ich für die Weihnachtszeit sehr empfehlen kann.

Bewertung vom 19.11.2024
Das Geheimnis des Winterwichtels
Wieja, Corinna

Das Geheimnis des Winterwichtels


ausgezeichnet

Sina und ihr kleiner Bruder Paul freuen sich schon sehr auf das Weihnachtsfest. Gemeinsam mit ihrer Mutti backen sie weihnachtlich, dekorieren die Wohnung und schreiben ihre Wunschzettel. Auch basteln sie eine Einladungskarte, um einen Wichtel anzulocken. Nachts erscheint daraufhin tatsächlich ein Winterwichtel, der so gerne ein Weihnachtswichtel werden möchte, namens Ole Knacknuss. Im Schlepptau hat er seine Wichtelschnecke Lumi. Ole bittet die Kinder sogleich um Hilfe, denn im Wichtelland geht es drunter und drüber. Weihnachten ist sogar in Gefahr. Die Weiß-Bescheid-Liste des Weihnachtsmanns, also die Liste mit allen Weihnachtswünschen der Kinder weltweit, wurde nämlich aus der Weihnachtswerkstatt gemopst. Wichtel Ole hat den Troll Poldi in Verdacht. Die Kinder versprechen zu helfen und reisen gemeinsam mit Ole nach Wichtelfingen. Werden sie den Dieb fassen und gleichzeitig auch das Weihnachtsfest retten können? Die Antworten findet ihr in den 24 Kapiteln des Adventskalenderbuchs "Das Geheimnis des Winterwichtels".

Ich mag die Geschichten von Corinna Wieja immer SEHR. Die Autorin versteht es fabelhaft, mit Sprache umzugehen und zu spielen. Ihre Charaktere wurden liebevoll ausgedacht und man kann sie nur gern haben. Beim Lesen bekomme ich immer ein ganz warmes und gemütliches Gefühl. So auch in diesem Weihnachtsbuch.

Die kurzen Kapitel sind perfekt, um jeden Tag im Advent ein paar Minuten ins Wichtelland abzutauchen und die Vorfreude aufs Weihnachtsfest zu erhöhen. Die Geschichte kann aber selbstverständlich auch am Stück gelesen werden.
Der Verlag empfiehlt das Buch ab 6 Jahren, doch ich bin mir sicher, dass es auch für jüngere Kinder geeignet ist.

Die Illustrationen von Caroline Opheys unterstreichen den niedlichen und herzlichen Ton der Handlung.

"Das Geheimnis des Winterwichtels" ist eine äußerst liebenswerte, warmherzige und gemütliche Geschichte, in der es um Freundschaft, Familie, Abenteuer und ganz viel Weihnachtsmagie geht. Das Adventskalenderbuch stimmt wunderbar auf Weihnachten ein und verkürzt das Warten.

Bewertung vom 12.11.2024
Drei kleine Handschuhe
Bailey, Linda

Drei kleine Handschuhe


ausgezeichnet

Pünktchen und das andere Pünktchen sind zwei flauschige, wollige, kuschelige, rosafarbene Handschuhe, die genau gleich aussehen. Doch da gibt es noch einen dritten und einzelnen Handschuh – Streifi. Sie hat keinen Partner, passt farblich nicht zu den beiden anderen und wird von ihnen ausgegrenzt und schlecht geredet. Streifi soll ihrer Meinung nach in der dunklen Jackentasche des kleinen Mädchens verschwinden und nie mehr herauskommen. Traurig bleibt Streifi zurück. Doch dann taucht der zweite Streifi-Handschuh wieder auf und gleichzeitig verschwindet ein Pünktchen. Geht das Ausgrenzungsspiel nun von vorne los? Ist es nötig, dass sich immer einer ausgeschlossen und nicht akzeptiert fühlt? Und müssen wirklich alle zusammenpassen und genau gleich aussehen, um Freundschaft schließen und dazugehören zu können?

Die niedliche Geschichte der Kanadierin Linda Bailey knüpft wunderbar an die Erfahrungswelt von jüngeren Kindern an. Die bereits bekannte Thematik der verschwundenen Handschuhe macht ihnen den Einstieg in das Feld Anderssein und Ausgrenzung leicht. Das Bilderbuch bietet hier viele Anlässe um ins Gespräch zu kommen.

Natalia Shaloshvilis Bilder sind zuckersüß. Die Illustratorin erweckt die Handschuhe richtig gut zum Leben – einfach knuffig. Silvia Schröer übersetzte den Text aus dem Englischen.

"Drei kleine Handschuhe" ist ein zauberhaftes Kinderbuch über das Anderssein, das Zugehörigkeitsgefühl und die Einzigartigkeit eines jeden. Die Geschichte erinnert Kinder ohne einen erhobenen Zeigefinger daran, dass Freundschaft nicht an Äußerlichkeiten festzumachen ist.

Bewertung vom 09.11.2024
Perla der Superhund
Allende, Isabel

Perla der Superhund


weniger gut

Isabel Allende – den Namen habt ihr bestimmt schon einmal gehört. Vielleicht habt ihr sogar auch eines ihrer vielen Bücher für Erwachsene, wie "Paula", "Das Geisterhaus" oder "Fortunas Tochter", gelesen. Nun hat die weltweit beliebte Autorin ein Bilderbuch für Kinder geschrieben.

Darin geht es um die kleine Hündin Perla, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Perla lebt in einem Tierheim bis zu dem Tag, als der Junge Nico Rico sie entdeckt und die Familie die Hündin mit nach Hause nimmt. Perla besitzt, laut eigener Aussage, zwei Superkräfte. Zum einen schafft sie es, dass Menschen sie liebgewinnen. Zum anderen kann sie brüllen wie ein Löwe. Diese beiden Talente muss sie nun einsetzen, um ihrem neuen Menschenfreund Nico zu helfen. Dieser wird nämlich in der Schule von einem anderen Jungen gemobbt. Auch fehlt es ihm an Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Perla zeigt ihm zuerst, wie das Freundlichsein funktioniert und bringt ihm dann das Löwenbrüllen bei.

Das Gute zuerst: Die Illustrationen von Sandy Rodríguez sind herzallerliebst und wurden mit Liebe zum Detail kindgerecht gezeichnet. Sie erfreuen große wie kleine Betrachter und zaubern ein Lächeln ins Gesicht.

Die Handlung jedoch ist oft unzusammenhängend, etwas verwirrend und einer Bestsellerautorin wie Isabel Allende nicht würdig. Allende geht nirgendwo in die Tiefe, sondern streift verschiedene Themengebiete nur flüchtig. Dabei ist der Text für ein Bilderbuch ab 4 Jahren sehr lang. Es wird beispielsweise ein Zauberer erwähnt, der danach nie wieder in Erscheinung tritt. Auch auf das Thema Mobbing wird tatsächlich nur kurz eingegangen. Ein Gefühl der Wärme kommt beim Lesen oder Zuhören leider nicht auf. Bedauerlicherweise muss ich sagen, dass die Geschichte etwas lieblos dahin geschrieben wirkt. Gerade bei Allende ist der erwachsene Leser da natürlich enttäuscht und auch Kinder werden mit offenen Fragen zurückgelassen, denn vieles bleibt völlig unklar.

Manchmal tauchen zudem Wörter auf, die kleine Kinder noch nicht verstehen werden (ungebührlich, verhöhnen usw.). Das könnte möglicherweise auch an der deutschen Übersetzung der Geschichte aus dem Englischen liegen (Übersetzerin: Svenja Becker).

"Perla der Superhund" ist ein Bilderbuch mit zauberhaften Illustrationen und einer leider schwachen Geschichte ohne Tiefgang.

Bewertung vom 29.09.2024
30 Bildkarten zur Herzensbildung
Sebková-Thaller, Zuzana

30 Bildkarten zur Herzensbildung


ausgezeichnet

Es gibt meiner Meinung nach nichts Wichtigeres, was wir unseren Kindern mitgeben können, als Herzensbildung. Dies schließt Mitgefühl für sich selbst und andere Lebewesen sowie Achtsamkeit, Liebe und Respekt für die gesamte Natur ein. Auch die Intuition, das Selbstwertgefühl und die Selbstliebe gehören für mich in die Herzensbildung. Nur mit einem offenen Herzen können wir all die vielen großen und kleinen Wunder in unserer Welt wahrnehmen.
Wie wunderbar, dass es aus dem Don Bosco Verlag ein tolles Bildkartenset mit 30 Übungen, Ritualen und Ideen zu diesem Thema gibt!

Auf den Karten hat die Autorin Zuzana Šebková-Thaller viele schöne und berührende Einzel- und Gruppenübungen zusammengetragen. Ganz ohne viel Aufwand können sie direkt in der Natur oder an einem ruhigen Ort durchgeführt werden.
Inhaltlich sind sie in fünf größere Themenbereiche gegliedert:

Sich einstimmen und Kräfte wecken
Geborgenheit und Miteinander erfahren
Das Selbstwertgefühl stärken
Achtsamkeit und Wertschätzung fördern
Einen anderen Blickwinkel einnehmen

Zusätzlich zu den Ritualen und Übungen gibt es noch methodische Hinweise für die Erwachsenen. Liebevoll illustriert wurden die Karten von Martina Müller.

Das Set bietet sich vor allem für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter an – sei es zu Hause, in den Kindereinrichtungen, in Kinderyogakursen und dergleichen.
Auch Erwachsene können sich von den Karten inspirieren lassen. Ein bisschen mehr Innenschau und ein in-andere-Hineinversetzen täte den Menschen in unserer (westlichen) Gesellschaft gut, finde ich.

Mit Hilfe der "30 Bildkarten zur Herzensbildung" werden Kinder in ihrem Selbstwert und ihrer Empathiefähigkeit gestärkt sowie ermuntert, auf ihre innere Stimme zu hören. Ebenso wird der liebevolle Umgang mit sich und anderen gefördert.

Bewertung vom 29.09.2024
Mit Märchen die Natur erleben
Greiner-Burkert, Barbara;Wedra, Karin

Mit Märchen die Natur erleben


ausgezeichnet

Im Praxisbuch "Mit Märchen die Natur erleben" werden die Gebiete Märchen und Natur wunderbar miteinander verwoben. Mittels Märchen, Sagen, Liedern, Experimenten, Bastelideen und Spielen rund um Tiere, Pflanzen und Naturphänomene führt das Buch durch das gesamte Jahr.

Die Autorinnen Karin Wedra und Barbara Greiner-Burkert sind beide der Erzählkunst mächtig und haben einen pädagogischen Hintergrund. In ihrem Buch stellen sie pro Monat ein passendes Naturmärchen oder eine Sage vor. Die Geschichten stammen aus der ganzen Welt und viele sind nicht unbedingt allgemein bekannt. So gibt es im Februar das deutsche Märchen "Das Schneeglöckchen", im Juli erfahren wir im nordamerikanischen Märchen "Wie die Seerose zu den Menschen kam", im August gibt es eine Sage aus dem Riesengebirge über den Berggeist Rübezahl und im Dezember können wir im russischen Märchen mehr über "Das Schneemädchen" erfahren.
Zu jeder Geschichte wurden viele schöne Ideen zur Anwendung und Festigung des Gelesenen zusammengetragen und durch Jorina Hinrichs' Illustrationen veranschaulicht. Es gibt Anregungen in Form von Liedern, Kreativideen, Spielen, Experimenten und Naturaktivitäten.

Das Buch richtet sich an Menschen, die mit Kindern von etwa vier bis acht Jahren in Kindergärten, Grundschulen, anderen Kindereinrichtungen und natürlich zu Hause zu tun haben – ganz gleich ob in der Stadt, auf dem Land, im Wald oder auf der Wiese. Eine Altersempfehlung steht bei jeder Aktivität mit dabei. Auch wird immer erwähnt, welche Förderschwerpunkte das jeweilige Angebot abdeckt. Folgende Förderbereiche werden mit einbezogen:

Wortschatz
Wissen und Experiment
Naturerlebnis
Sinneswahrnehmung
Bewegung und Spiel
Kreativität und Musik

"Mit Märchen die Natur erleben" ist eine wunderbar vielfältige sowie praxisorientierte Sammlung an Ideen und Angeboten, um mit Kindern aktiv die Einzigartigkeit und Schönheit der Tier- und Pflanzenwelt zu feiern, und um die Verbindung zur Natur und letztlich zu uns selbst nicht zu verlieren.

Bewertung vom 29.09.2024
Ab in den Garten!
Bicker, Silke

Ab in den Garten!


ausgezeichnet

Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – in jeder Jahreszeit kann man gemeinsam mit Kindern kleine Pflänzchen ziehen, Obst und Gemüse anbauen, ernten, verarbeiten und spannende Beobachtungen mitten in der Natur machen. Auf insgesamt dreißig von Anja Goossens farbig gezeichneten Bildkarten finden wir in dem Set viele tolle Ideen und Anregungen dazu.

So beschreibt Autorin Silke Bicker, wie ein Beet zuerst angelegt und später auch winterfest gemacht wird, wie man am besten die nützlichen Regenwürmer anlockt, wie man Kräuter nach der Ernte am besten trocknet und lagert, wie man Rosmarin-Hustenbonbons und Vogelfutter selber machen kann und so vieles mehr. Über Gartentipps hin zu Wissenswertem und Rezeptideen findet sich eine Vielzahl an Inhalt für das gesamte Jahr in dem Bildkartenset. Damit man die passende Jahreszeit auch gut findet, wurden die Karten in vier verschiedenen Farben gedruckt – der Frühling ist grün, der Sommer orange, der Herbst braun und der Winter blau.

Ich kann mir die Karten zu Hause wie auch im Kindergarten, in der Grundschule und im Hort äußerst gut vorstellen. Auch für Naturpädagogik- und Umweltkurse empfiehlt sich das Set.

Die "Ab in den Garten"-Bildkarten inspirieren Groß wie Klein zum Gärtnern, schaffen die Grundlage für einen achtsamen, liebevollen sowie wertschätzenden Umgang mit der Natur und regen zum Mitmachen und Ausprobieren an.

Bewertung vom 08.08.2024
Aufbruch nach Artimé / Wächter der Magie Bd.1
McMann, Lisa

Aufbruch nach Artimé / Wächter der Magie Bd.1


sehr gut

Der dreizehnjährige Alexander Stowe soll getilgt werden, denn er ist künstlerisch begabt und daher ein Ungewollter, der von der Gesellschaft in Quill ausgeschlossen wird. Das Land Quill ist ein fahler Ort ohne leuchtende Farben. Kreativität und phantasievolle Gedanken sind dort verboten, Gefühle sollen möglichst unterdrückt werden.
Sein Schicksal teilt Alex noch mit anderen gleichaltrigen Jugendlichen aus Quill, jedoch nicht mit seinem Zwillingsbruder Aaron. Dieser ist nämlich ein Gewollter. Und so werden die Brüder am Tag der Tilgung für immer getrennt, denn Alex und die anderen Ungewollten sind auf dem Weg zur Farm des Todes, wo sie liquidiert werden sollen.
Doch dann erleben die Ungewollten eine Überraschung und entdecken, dass es da eine geheime und magische Welt namens Artimé gibt. Dort werden sie in Magie unterrichtet und ihren künstlerischen Neigungen entsprechend gefördert. Alex findet neue Freunde, vermisst aber auch sehr seinen Zwillingsbruder, der nun auf der gegnerischen Seite steht. Werden die Brüder wieder zueinander finden? Wird Artimé von den Quillern entdeckt werden und in Folge dessen um seine Existenz kämpfen müssen?

Wie eine Mischung aus "Tribute von Panem" und "Harry Potter" – so wird das Buch angekündigt. Und tatsächlich erinnern vor allem der Beginn, aber auch der gesamte düstere, dystopische, diktatorische Staat Quill an Erstgenanntes. Die magischen Elemente, die Phantasiewesen und der Unterricht haben Parallelen zu Harry Potters Welt. Dabei schafft die Autorin Lisa McMann ein ganz eigenes, detailreiches Universum. Wirklich originell fand ich die Arten von Zauber, die jeder in Artimé gemäß seiner künstlerischen Talente lernt.

Das Buch ist eher ein Jugend- als ein Kinderroman, da vor allem der Anfang ziemlich heftig ist, und da viele Kampf- und Kriegsszenen in der Geschichte vorkommen. Der Verlag empfiehlt die Geschichte bereits ab 10 Jahren, ich eher ab 12 oder 13 Jahren.

Einen Punkt Abzug gebe ich aufgrund der Gendersprache in der deutschen Übersetzung (ständige Doppelnennungen auf gefühlt jeder Seite), die den Lesefluss stark unterbricht und das Lesen für Kinder, v.a. mit LRS u.ä., unnötig erschwert.

Der Reihenauftakt "Wächter der Magie" ist hochspannend, entführt in eine originelle magische Welt und kann sich tatsächlich in eine Reihe mit den Harry-Potter-Büchern einreihen.

Bewertung vom 07.04.2024
Das Tor der 7 Inseln
Beyer, Kristina

Das Tor der 7 Inseln


ausgezeichnet

Die zwölfjährige Jule hat so gar keine Lust auf Urlaub mit ihrem Vater und seiner neuen Freundin Katja. Auch der Urlaubsort Baltrum – eine der sieben ostfriesischen Inseln und die kleinste Insel der Welt – erscheint ihr zunächst langweilig. Doch dann lernt sie ein etwa gleichaltriges Mädchen namens Edda am Strand der Nordsee kennen. Gemeinsam stoßen sie auf einen rätselhaften Schatz. Plötzlich jedoch verschwindet Edda. Als Jule daraufhin beginnt, Nachforschungen anzustellen, wird ihr klar, dass seltsamerweise niemand im Ort das Mädchen Edda kennt. Was ist mit ihrer neuen Freundin geschehen? Und was hat es mit dem seltsamen Forschertrio bestehend aus dem älteren Doktor Baum, der Schweizerin Stella und dem Jungen Luis auf sich?

Die Geschichte steigert sich langsam. Ab der Mitte des Buches nimmt die Handlung gewaltig an Fahrt auf und jede Seite fliegt vor Spannung nur so dahin. Der Autorin Kristina Beyer gelang es, das Buch von Anfang an flüssig zu schreiben. Darum liest es sich auch gefühlt wie in einem Rutsch. Bravo!

Ich möchte nicht zu viel von der Handlung verraten, doch da das Wort "Zeitreise" bereits überall in der Buchbeschreibung auftaucht, kann ich sicherlich erwähnen, dass es unter anderem um Zeitreisen geht – hochinteressant, wie ich finde!
Wir lernen zudem etwas über die Geschichte und Kultur Ostfrieslands und begegnen einigen liebenswerten ostfriesischen Charakteren, die auch hier und da plattdeutsch sprechen. Hierfür gibt es am Ende des Buches eine kleine Sammlung von plattdeutschen Sprichwörtern nebst hochdeutscher Übersetzung. Auch die wahren historischen Hintergründe von Teilen der Handlung werden am Ende von der Autorin beleuchtet.

"Das Tor der 7 Inseln – das Mädchen in Gelb" ist der 1. Band einer Romanreihe für Kinder ab 10 Jahren. Das Buch liest sich äußerst spannend und verwebt interessantes Wissen über Ostfriesland mit Mythen, Legenden, Abenteuer, Freundschaft, Meer und einem Hauch von Magie. Ich kann es wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 14.03.2024
Trine und die Osterhasen
Speyer, Nina

Trine und die Osterhasen


ausgezeichnet

Trine kennen einige vielleicht bereits aus "Trine sucht den Schnee". Nun gibt es ein neues Buch, welches vollkommen unabhängig gelesen werden kann. Auch dieses Mal ist das Weihnachtskind Trine wieder gefragt, ein Fest und eine Jahreszeit zu retten. Auf der Osterinsel herrscht immer noch der Winter, überall liegt Schnee und alle frieren. Von bunten Ostereiern und fröhlicher Frühlingsstimmung ist weit und breit keine Spur. So schickt der Osterhase, der weiß, dass Trine eine Spezialistin in Sachen Schnee ist und schon einmal erfolgreich das Weihnachtsfest gerettet hat, ihr einen Brief. In diesem bittet er sie um Hilfe, den Frühling herbeizulocken. Das Weihnachtskind macht sich alsbald zusammen mit ihrem Rentier Schnuppe auf den Weg in das Oster- und Frühlingsreich. Wird es ihr mit Hilfe ihrer guten Ideen sowie ihrem hüpfenden Herzen gelingen, das Osterfest zu retten?

Dieses Kinderbuch hat mein Herz erwärmt. Die Autorin Nina Speyer hat die Charaktere so liebevoll beschrieben und die Geschichte so fröhlich wie auch einfühlsam verfasst. Die Ideen, um den Frühling zu erwecken, die sie Trine ausprobieren lässt, können auch im übertragenen Sinne helfen, um beispielsweise schlechte Laune oder Traurigkeit zu überwinden: die Sorgen symbolisch ins Feuer werfen, Lieder singen, gemeinsames Lachen, auf seine Intuition hören und noch so einiges mehr. Auch erinnert die Autorin uns daran, die Bräuche und Traditionen (rund um die Frühlings- und Osterzeit) unserer Vorfahren, die noch vor nicht allzu langer Zeit praktiziert wurden, wieder in unsere heutige Welt aufzunehmen und sie nicht aussterben zu lassen.
Am Ende des Buches gibt es zusätzlich ein Rezept für ein gebackenes Osterlamm sowie eine Bastelanleitung für Ostaras Frühlingsblume.

Die bunten, gut gelaunten Illustrationen stammen von Caroline Opheys.

"Trine und die Osterhasen" versteht es vorzüglich, Leser wie Zuhörer in eine frühlingshafte Stimmung zu bringen und die Lust auf Ostern zu wecken. Auch regt es dazu an, wieder mehr Osterbräuche zu zelebrieren, Lieder zu singen und im Rhythmus der Jahreszeiten zu leben. Bravo!