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Britta
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Karlsruhe

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Bewertung vom 28.03.2021
Günter, der innere Schweinehund, rettet die Welt
Frädrich, Stefan

Günter, der innere Schweinehund, rettet die Welt


ausgezeichnet

Milchkaffee schmeckt nicht mehr
hätte als Warnhinweis auf dem Umschlag stehen müssen….

Stefan Frädrich beschreibt (pro Seite ein Kapitel und auf jeder 2. Seite ein passendes Porträt von Günter) in einer sehr leicht verständlichen Weise die Zusammenhänge, die zu der stetig fortschreitenden Erwärmung unserer Erde führen. Diese leichte Schreibweise, gespickt mit einem sehr eigenen Humor, war für mich erst schwer zu ertragen, da das Thema „Klimakatastrophe“ eigentlich zu ernst ist.

Allerdings kann ich durch seinen ungewöhnlichen Schreibstil und den ansprechenden Bildern von Timo Wuerz mein bisheriges Verhalten: „Augen zu und durch – das wird schon…“ selbst in Frage stellen, da Stefan Frädrich ohne erhobenen Zeigefinger und ohne Verbote unsere Aktionen und die Reaktion der Natur darauf darstellt.

In seinem Buch beschreibt Stefan Frädrich viele bekannte Zusammenhänge aus einem anderen Blickwinkel, so z.B. war mir nicht bekannt, dass Methan viel schädlicher ist als CO2 – eine Reduktion von Methan allerdings zu viel schnelleren positiven Auswirkungen führt. Ebenfalls war mir nicht klar, dass für die Produktion von 1l Kuhmilch 100l Trinkwasser aufgewendet werden, weshalb mein Milchkaffee nicht mehr so richtig schmecken will.

Zusammenfassen ist das Buch absolut lesenswert und auch ein tolles Geschenk (Preis/Leistung). Es unterscheidet sich ganz klar von anderen Büchern zu diesem Thema. Auf der einen Seite wird einem die Dringlichkeit bewusst, JETZT das Ruder rum zu reißen, auf der anderen Seite ist es überhaupt nicht düster oder lässt Depressionen aufkommen, sondern Hoffnung, dass wir es schaffen können.

Ich kann mit den Worten von Carola Rackete abschließend sagen: Handeln statt Hoffen – genau in diese Richtung geht es am Ende des Buches. Es werden Lichtblicke/Handlungsalternativen aufgezeigt, die jeder von uns umsetzen kann, da wir jetzt noch die Wahl haben, in welche Zukunft wir gehen wollen.