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BooknerdsbyKerstin

Bewertungen

Insgesamt 250 Bewertungen
Bewertung vom 18.09.2021
Light it up / Stars and Lovers Bd.2
Tack, Stella

Light it up / Stars and Lovers Bd.2


ausgezeichnet

Wer mich kennt, weiß ja, dass ich mit Liebesgedöns per se nichts anfangen kann und dadurch auch kein New Adult lese. Nunja, Ausnahmen bestätigen die Regel. Denn da gibt es eine Autorin, deren Humor ich einfach vergöttere und feiere, weshalb ich von ihr alles lese. Und nachdem ich „Beat it up“ einfach nur gefeiert habe, musste ich natürlich zu „Light it up“ greifen.
Und auch das habe ich einfach nur verschlungen und mich köstlich amüsiert.
Gut, wenn man die Story nüchtern betrachtet, ist sie jetzt nichts Besonderes. Aber so richtig einschätzen kann ich das auch nicht, da ich das Genere nicht lese, weil für mich alles gleich ist und mich langweilt.
Nicht hier!
Ich liebe einfach den Humor der Autorin. Die spritzigen Dialoge der Charaktere. Die Charaktere selbst. Ihre Stärken und Schwächen. Was sie alles durchmachen müssen und von einem Fettnäpfchen ins andere springen. Ein absolutes Wohlfühlbuch für mich. Sobald ich mit dem Lesen angefangen habe, konnte ich komplett darin versinken und die Zeit um mich herum vergessen. So muss das sein. Und dazu ist es absolut herrlich Xander und Co zu verfolgen.
Auch aus dem ersten Band tauchen wieder einige Charaktere auf. Und über Blazon habe ich mich ja schon dort beömmelt. Auch dieses Mal ist er für mehr als einen Lacher gut. Außerdem Peter und George, die hier natürlich als fester Bestandteil nicht fehlen dürfen. Hach, ich liebe diese ganze verrückte Grupp einfach. Hier hat niemand alle Tassen im Schrank und das ist absolut gut so.
Zur Story brauche ich euch gar nicht viel erzählen. #drownthecar Es ist einfach wieder zu köstlich. Drama, Kitsch und emotionale Explosionen. Es ist wieder alles vertreten. Und zwar in einer Mischung, die mich einfach nur süchtig macht.
Ich kann es kaum erwarten, bis ich das nächste Mal mit den Verrückten in das nächste Abenteuer abtauchen darf.

Mein Fazit:

New Adult ist nicht mein Genre. Absolut nicht und ich meide es wie die Pest. Bis auf die Geschichten, die Stella Tack kreiert. An ihren New Adult Romanen liebe ich einfach alles, wie auch hier in „Light it up“. Dieser Humor, die spritzigen Dialoge, diese durchgeknallten Charaktere, die man einfach nur lieben kann. Dazu wird es einfach nie langweilig #drownthecar Ich feiere „Light it up“, auch wenn es – nüchtern betrachtet - an sich in diesem Genre wohl nichts Herausstechendes ist. Ich kann die Bücher der Autorin aber nicht nüchtern betrachten. Ich feiere sie, fühle mich pudelwohl darin und kann mich kaum davon losreißen. Ich freue mich schon darauf zurückkommen zu dürfen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.09.2021
Die Leben der Heiligen
Bardugo, Leigh

Die Leben der Heiligen


ausgezeichnet

Als riesiger Fan des Grishaverse muss ich natürlich alles lesen, was dazu auf den Markt kommt.
Und seien wir mal ehrlich: wer kann schon „Die Leben der Heiligen“ widerstehen? Ein Buch, so wunderschön gestaltet und illustriert. Dazu sieht es einfach genauso aus, wie das Buch, das Alina in der Netflix Serie mit sich trägt. Kein Wunder, es ist immerhin genau das. Für alle Fans veröffentlicht.
Wer das Grishaverse kennt, dem ist auch der Begriff „Die Heiligen“ bekannt. Kommen sie doch immer in Gebeten und Ausrufen vor. In „Die Leben der Heiligen“ erfahren wir endlich mehr über sie. In 28-mal kurzen, mal etwas längeren Geschichten lernen wir was sie vollbracht haben, um als Heilige zu gelten.
Natürlich immer in Kurzform, wie es sich für eine Enzyklopädie über Heilige gehört. Immerhin halten wir Alinas Nachschlagewerk in den Händen.
Dazu ist das Buch einfach traumhaft gestaltet. Nicht nur jede Seite ist liebevoll verziert. Auch jeder Heilige hat zu Beginn seiner Geschichte ein Porträt von sich erhalten, um seine Geschichte nochmal zu veranschaulichen.
Ich bin wirklich absolut begeistert, wie wunderschön dieses Buch gestaltet ist. Und dazu ist es auch echt interessant. Ich sehe es als Vervollständigung des Grishaverse und kann es jedem Fan nur ans Herz legen.

Mein Fazit:

Mit „Die Leben der Heiligen“ von Leigh Bardugo hat das Grishaverse einen wirklich wunderschönen neuen Buchschatz gewonnen. Alinas Nachschlagewerk über die Heiligen, die wir in der Netflix Serie schon bewundern durften. Traumhaft illustriert lernen wir mehr über die Heiligen und ihre Hintergründe kennen. In mal längeren, mal kürzeren Erzählungen. Mein Grishaherz ist ganz verliebt und ich kann es jedem Fan nur empfehlen. Klare 5 Sterne von mir.

Bewertung vom 04.09.2021
Die zehntausend Türen
Harrow, Alix E.

Die zehntausend Türen


ausgezeichnet

Wenn man Festa Bücher aufschlägt, muss man ja auf alles gefasst sein. Denn hinter jedem Buchdeckel verbirgt sich eine besondere Geschichte.
Was mir allerdings mit „Die zehntausend Türen“ geschenkt wurde, damit hätte ich nicht gerechnet. Bereits auf den ersten Seiten habe ich mein Herz an die Geschichte verloren und sollte bis zum Ende verzaubert werden.

Januarys Geschichte ist so voller Wortgewandtheit, voller Magie und voller Emotionen. Es ist eine Geschichte in einer Geschichte und doch ist alles real, zumindest in Januarys Leben. Sie wächst als Mündel in einem riesigen Anwesen mit einem einflussreichen Ziehvater auf, während ihr Vater ständig auf Reisen ist, um geheimnisvolle Artefakte aufzustöbern.
January verbringt sehr viel Zeit alleine und verliert sich in ihren Büchern. Als sie eines Tages ein Buch mit dem Titel „Die zehntausend Türen“ findet, lernt sie nicht nur eine neue Welt kennen, sondern findet sich auch selbst.

Um euch den Stil von „Die zehntausend Türen“ zu beschreiben fehlen mir wirklich die Worte. Das Buch ist komplex und definitiv anders. Dennoch verläuft es auch geradlinig, auch wenn man das zunächst so gar nicht erkennt. Nach und nach ergeben alle Enthüllungen Sinn und man sitzt nur noch staunend vor dem Buch. Und wartet auf die nächste Offenbarung, die nicht nur Januarys Welt in Stücke reißt. Die Autorin zaubert hier eine ganz eigene Welt, die doch auch ihre magischen Seiten hat, aber doch auch die grausame Realität beinhaltet. Und ich bin echt beeindruckt von ihrem Ideenreichtum.

Ich habe etwas länger gebraucht, um dieses Buch zu lesen. Einfach weil ich mich nach 100 Seiten nicht mehr richtig konzentrieren konnte. Dieses Buch ist so viel von allem. Komplex, magisch, weitreichend und anspruchsvoll. Aber mir machte das nichts aus, so konnte ich Januarys Geschichte länger genießen. Nur ist das eben nichts für jeden.

Aber es lohnt sich so sehr, denn die Geschichte hat es wirklich in sich. Ich bin January verfallen. Ihre Entwicklung zu beobachten. Mit ihr zusammen zu erleben, wie sie zu der Frau wurde, die sie am Ende ist. Was sie alles erleben, erleiden und ertragen musste in einer Welt, in der sie allein durch ihre Hautfarbe und ihre Natur als Frau ständig ignoriert oder bevormundet wird. Dennoch ist sie eine absolut starke Persönlichkeit, die von nichts anderem träumt, als endlich frei zu sein. Und wieder durch eine Tür zu gehen. Auch wenn sie dadurch direkt ins Ziel ihrer Gegner rückt. Eine wahnsinnig vielfältige und beeindruckende Geschichte.

Besonders fand ich hier, dass January selbst uns ihre Geschichte erzählt und in abwechselnden Kapiteln aus dem Buch „Die zehntausend Türen“ vorliest. Die Offenbarungen und Wendungen, die sich daraus ergeben, sind wirklich ein Traum. Was es aber genau damit auf sich hat, das müsst ihr selbst herausfinden. Es lohnt sich.


Mein Fazit:


„Die Zehntausend Türen“ von Alix E. Harrow lässt mich wirklich glücklich, sprachlos und überwältigt zurück. Ein großartiges Werk, einzigartig niedergeschrieben. Eine atemberaubende Mischung aus Realität und Fiktion, die uns die Geschichte von January erzählt. Einem kleinen Mädchen, das sich in die Welt der Fantasie zurückzieht, bis sie als Jugendliche selbst durch Geheimtüren tritt und gejagt wird. Ein komplexes, anspruchsvolles und auch wunderschön magisches und emotionales Werk. Ein absolut außergewöhnliches Buch, das in fremde Welten entführt und gleichzeitig tief berührt und verzaubert. Die Kunst des Geschichten Erzählens wird hier voll ausgelebt und ich bin absolut begeistert. 5 Sterne von mir.

Bewertung vom 03.09.2021
Burning Soul (Ein Königreich aus Feuer und Schatten 1)
Frost, Hanna

Burning Soul (Ein Königreich aus Feuer und Schatten 1)


ausgezeichnet

Geschichten über Fae kann ich ja nicht widerstehen, auch wenn es da mittlerweile sehr viele davon gibt. So musste ich auch zu „Burning Soul“ von Hanna Frost greifen, auch wenn ich in letzter Zeit kaum Bücher von Impress gelesen habe. Sie entsprachen einfach nicht mehr meinem Geschmack. Ich habe es gerne komplexer, mit weniger aufdringlicher und offensichtlicher Liebesgeschichte und auch Handlung außen rum.
Tja, zum Glück habe ich da zu „Burning Soul“ gegriffen, denn das ist ENDLICH mal wieder eine packende Story, die mich von Anfang bis Ende einfach nur begeistern konnte.
Schon auf den ersten Seiten verliebte ich mich in Kaida. Was eine starke Prota, so wunderbar gezeichnet. So rotzig, so sarkastisch, so gebrochen. Eine richtig coole Socke. Und lasst euch von dem etwas kitschigen Klappentext nicht aufhalten, die Story ist es nicht. Die hat es in sich und selbst die Liebesgeschichte knallt und prickelt. Einfach nur WOW!
Kaida befindet sich auf der Flucht vor ihrem ehemaligen Meister und vermisst doch nichts mehr als ihren Bruder, der noch dort ist. Zur Assassinin geformt bestreitet sie dennoch ihren Lebensunterhalt, bis sie eines Tages in die Fänge der Fae gerät. Natürlich nicht ganz unbeabsichtigt, aber dennoch entwickelt sich alles anders als geplant.
Uns erwartet eine actionreiche Story voller Gefahren, todbringenden Wesen und grausamen Fae. Nebenbei gibt es noch Hexen und andere todbringende Gaben. Von Anfang bis Ende ist der Spannungslevel so weit oben, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen konnte. Ich wurde wieder und wieder überrascht. Was eine Suchtgefahr, sag ich euch!
Das Augenmerk der Geschichte liegt – neben der Handlung – auf den Charakteren und die sind alle so mega gelungen. Hier ist einfach niemand glatt und einfach, alle haben ihre Ecken und Kanten. Das liebe ich so dermaßen. Und nicht nur Kaida ist außerordentlich gut gelungen. Natürlich habe ich mein Herz auch an Jace verloren, den eiskalten Prinz der Fae. Dunkel, düster, geheimnisvoll und doch verdammt anziehend. Bei manchen weiß ich noch nicht, woran ich bin und das ist auch gut so. So liebe ich die Charaktere und so kann ich komplett in der Geschichte aufgehen. Herzlichen Dank an die Autorin.
Denn nicht nur die Handlung an sich ist mega, auch die Liebesgeschichte selbst ist perfekt eingearbeitet und trifft dadurch voll meinen Geschmack. Es knallt, es prickelt, es funkt. Und natürlich verläuft auch hier nichts geradlinig und ohne Probleme, was alles noch spannender macht. Sicherlich ist nicht alles perfekt und manche Gemütsschwankung ein bisschen einfach, aber es ist einfach so herrlich perfekt zusammengefügt, dass ich da gar nichts groß hinterfragen möchte. Ich wurde bestens unterhalten und habe das Buch verschlungen. So muss das sein.
Zum Glück erscheint der zweite Teil schon nächsten Monat, denn am liebsten hätte ich einfach weitergelesen. Wie kann man denn bitte schön so ein Ende hinhauen und einfach aufhören. Mega! Lest es!

Mein Fazit:

Ohne Fae kann ich einfach nicht. Und was bin ich froh, so eine hammermäßige Story wie in „Burning Soul“ von Hanna Frost entdeckt zu haben. Spannung von Anfang bis Ende. Action. Charaktere zum Niederknien mit Ecken und Kanten. Eine Liebesgeschichte, die prickelt und knallt. Eine absolute Suchtgefahr, die dieses Buch auslöst. Was will man da mehr? Außer den nächsten Band nach diesem fiesen Ende. Ich habe mein Herz nicht nur an den eiskalten Prinzen der Fae verloren, sondern auch an die todbringende Assassinin. 5 Sterne von mir.

Bewertung vom 27.08.2021
Knochenblumen welken nicht
Bardilac, Eleanor

Knochenblumen welken nicht


sehr gut

„Knochenblumen welken nicht“ hat mich alleine schon durch seinen ungewöhnlichen Titel angezogen. Dazu wird von Ritualmorden und dunkler Magie gesprochen. Das ist ja genau meins und deshalb musste ich es unbedingt lesen.
Am Ende habe ich nicht wirklich das bekommen, was ich erwartet habe, was ich echt schade finde. Aber dennoch konnte mich die Geschichte um Aurelia und ihren Meister Marius Cinna überzeugen, wenn auch mit kleineren Abstrichen.
Als Aurelias Eltern an ihr magische Fähigkeiten entdecken, sperren sie die junge Frau über Jahre hinweg ein, da diese doch verpönt sind in ihrer Gesellschaftsschicht. Dennoch kommen diese eines Tages ans Licht und Aurelia wird auch noch in Verbindung mit einem grausigen Ritualmord gebracht. Ihr Glück ist es, dass sie einem Meister unterstellt wird und in Magie ausgebildet werden soll. Doch ist es wirklich Glück bei einem Nekromanten in die Lehre zu gehen?
Hmm…ja, ich wurde sehr gut unterhalten von „Knochenblumen welken nicht“, dennoch bleibt ein Ticken Enttäuschung zurück. Denn von den angesprochenen Ritualmorden bekommt man nicht viel mit. Die Handlung und auch die Ermittlungen spielen sich eher nebensächlich ab und kommen erst wieder gegen Ende zum Einsatz.
Das war aber auch die einzige Enttäuschung für mich, denn der Rest hat mir richtig gut gefallen. Hauptsächlich begleiten wir Aurelias Ausbildung und lernen hier nicht nur faszinierende Zweige der Magie kennen, sondern lernen auch viel über die Magie selbst und die Götterwelt dahinter kennen. Fand ich alles hoch interessant.
Aufgelockert wird das alles durch die Art von Meister Cinna. Ein richtig griesgrämiger und doch humorvoller Mann. Ich musste so oft über ihn schmunzeln. Er war mir einfach sofort sympathisch. Genauso wie sein Nachbar. Zu göttlich die beiden zusammen.
Die Charaktere mochte ich eh alle. Auch Meister Cinnas Gehilfen. Sehr speziell, diese Gestalten. Alle hatten die nötige Tiefe, dass man sie greifen konnte. Auch wenn nicht alle zu durchschauen waren, was ja sehr positiv ist. Aurelia hat mir besonders gut gefallen, vor allem ihre Entwicklung zu erleben. Hier würde ich gerne noch weitere Stunden mit den magischen Charakteren verbringen.
Allerdings muss ich sagen, dass die Spannung im Buch etwas zu kurz kommt für meinen Geschmack. Es ist zwar alles unheimlich interessant, aber auf den Punkt kommen wollte die Handlung nicht wirklich. Erst die letzten 100 Seiten haben dann vor Spannung gesprüht und alles gipfelte in einem recht spektakulären Finale.
Ich hatte jetzt eher den Eindruck, als wäre dies der Auftakt einer Reihe und die Einführung in diese Welt. Ich bin gespannt, ob es wirklich weitergeht, denn die Geschichte hat mehr als Potential.

Mein Fazit:

Von „Knochenblumen welken nicht“ von Eleanor Bardilac habe ich wirklich etwas ganz anderes erwartet, als ich bekommen habe. Die Ritualmorde agieren leider sehr am Rande und kommen erst zum Ende zu tragen. Dennoch konnte mich diese Geschichte voller Magie und Götter überzeugen, vor allem durch die authentischen und auch skurrilen Charaktere. Etwas mehr Spannung hätte zwischendurch für meinen Geschmack nicht geschadet, auch wenn die Handlung immer faszinierend zu verfolgen ist. Am Ende werden wir belohnt, auch wenn das Buch auf mich eher den Eindruck eines Reihenauftakts macht. Ich hoffe ja wirklich, dass wir nochmals in diese Welt zurückkehren. Von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.08.2021
Die verschwundenen Studentinnen
Michaelides, Alex

Die verschwundenen Studentinnen


sehr gut

Nachdem mich der Autor mit seinem ersten Thriller absolut überzeugen konnte, freute ich mich wahnsinnig auf „Die verschwundenen Studentinnen“. Und auch wenn ich doch etwas anderes erwartet habe und mir die Handlung teils etwas realitätsfern war, konnte mich das Buch am Ende doch durch den genial konstruierten Plot überzeugen.
Der Autor lässt das Buch in einem sehr gemächlichen Tempo ablaufen und wir verfolgen hauptsächlich Ermittlungsarbeit. Im Grunde haben wir hier also einen klassischen Kriminalroman mit psychologischem Grundthema. Ich mag sowas total, war aber doch überrascht, dass es dieses Mal sehr wenig Nervenkitzel gab.
Mariana führt uns durch diese Geschichte, eine begabte Psychotherapeutin, die sich auf Gruppentherapie spezialisiert hat. Selbst noch etwas traumatisiert, da sie erst vor einem Jahr ihren Mann verloren hat. Eines Abends erhält sie einen Anruf ihrer Nichte, die in Cambridge studiert, dass eine verstümmelte Frauenleiche gefunden wurde und sie sich sicher ist, dass es sich hierbei um ihre Freundin handelt. Mariana fährt natürlich zu ihr und entschließt sich, ihrer Nichte zuliebe, beim Lösen des Falls zu helfen, da ihre Hinweise bei der zuständigen Polizei nicht erhört werden.
Wie gesagt, wir steigen langsam ein und so richtig mitreißen konnte mich die Geschichte lange nicht. Aber interessant und spannend war es immer, auch wenn es für meinen Geschmack etwas mehr Morde und Tätersicht hätten sein dürfen. Das klingt jetzt irgendwie komisch.
Ich fand den Aufbau aber unheimlich interessant. Wir erfahren von der verstümmelten Leiche und sammeln mit Mariana nach und nach mehr Hinweise, ob der Professor für griechische Dramen und Mythologie an der Uni etwas mit dem Ganzen zu tun hat. Natürlich treffen wir auf allerlei dubiose Charaktere, die sich in meinen Augen alle irgendwie verdächtig verhalten. Und doch war ich plötzlich gefangen in der Geschichte und wollte herausfinden, wer und auch was hinter den Morden steckt.
Dazu interessant fand ich, dass in Zwischenkapiteln eine unbekannte Person von ihrem traumatisierten Leben erzählt. Und dazu Aspekte der griechischen Mythologie mit Demeter und Persephone. Ein Mix, der mich wirklich teils verwirrte und ich nicht mehr wusste, was eigentlich passiert und dennoch packte.
Da ist dem Autor wirklich ein perfekt ausgeklügeltes System gelungen. Denn natürlich erfahren wir erst ganz am Ende, wer hinter den Morden steckt. Und mit dieser Auflösung bin ich mal wirklich überrascht worden. Ich weiß zwar nicht sicher, was ich davon halten soll, aber gerechnet habe ich damit definitiv nicht.
Was auch zur Verwirrung an sich mit beigetragen hat, waren die Charaktere an sich. Und ich gehe doch mal stark davon aus, dass das vom Autor genau so gewollt ist. Mariana ist eine sehr spezielle Persönlichkeit und ich war mir beim Lesen zwischendurch nicht sicher, ob sie sich alles einbildet oder tatsächlich so ist. Genauso bei dem Professor. Geniales Psychospiel des Autors. Im Grunde verwirrten mich alle, deshalb war ich auch so scharf auf die Auflösung. Am Ende gibt alles Sinn, aber eben erst am Ende. Bis dahin war ich immer wieder unschlüssig, was ich von „Die verschwundenen Studentinnen“ halten soll. Am Ende sagte ich aber einfach nur WOW! Mit kleinen Abstrichen.


Mein Fazit:

Alex Michaelides hat mit „Die verschwundenen Studentinnen“ ein verwirrendes Werk geschaffen, bei dem ich oft nicht wusste, was ich glauben sollte. Ein Kriminalroman mit Ermittlungsarbeit und dem Grundthema Psychologie und griechische Mythologie. Dazu wirklich spezielle Charaktere. Spannend und faszinierend war es immer, auch wenn der Nervenkitzel an sich etwas zu kurz kam, für meinen Geschmack. Am Ende sage ich aber ganz klar: WOW, was ein ausgeklügeltes und perfekt konstruiertes Verwirrspiel des Lesers. Der Weg dahin war allerdings nicht immer einfach und mir auch teils etwas zu realitätsfremd. Dennoch vergebe ich 4 Sterne und eine Leseempfehlung, weil eben doch einfach alles zu gut aufeinander abgestimmt

Bewertung vom 10.08.2021
Der Nachtclan / Das Reich der blauen Flamme Bd.2
Pehov, Alexey

Der Nachtclan / Das Reich der blauen Flamme Bd.2


gut

Nachdem mich der Auftakt „Der Gebannte“ dieser neuen Reihe absolut überzeugen konnte, freute ich mich wahnsinnig auf die Fortsetzung. Dummerweise dachte ich, dass es sich bei „Der Nachtclan“ um eine Dilogie handelt. Leider nicht, denn da kommen wohl noch so einige Bände.
Bereits zu Beginn merkte ich allerdings, dass dieser Band weit hinter dem Ersten zurückliegt und auch leider bis zum Ende so blieb. Eher ein typischer Mittelbuchband, in dem zwar viel geschieht, aber irgendwie auch nichts.
Die Umsetzung konnte ich gar nicht leiden. Theo, Sheron und Laviany sind weiter auf ihrer Mission, Thion zu finden. Und begegnen hierbei zwar lauter Schrecken, Abenteuer, Magie und fürchten mehr als einmal um ihren Tod. Aber alles ist so lasch zusammengesetzt in etlichen Zeitsprüngen. In den Kapiteln ändern sich immer wieder die Sichtweisen und geben in schnellem Zeitraffer wieder, was derjenige Charakter gerade erlebt. Man ist gar nirgends richtig dabei und wird dauernd aus der Handlung herausgerissen.
Das gab allem, für mich, doch einen sehr flachen Touch, wo doch die Story an sich so komplex und faszinierend ist. Aber leider zieht sich dieser Stil quer durch den zweiten Band und lässt mich dadurch sehr enttäuscht zurück. Spannung, Magie, Faszination und selbst die Charaktere. Alles kommt für mich zu kurz und wird in diesen sehr gewöhnungsbedürftigen Zeitraffern immer nur angerissen.
Manche Szenen sind ausführlich und die sind, in gewohnter Manier, auch echt klasse zu verfolgen und strotzen vor Spannung und Action. Doch sind diese wirklich rar gesät. Der hauptsächliche Stil dieses Bandes konnte mich so gar nicht mitreißen. Man liest das Buch trotzdem so weg, weil es gut geschrieben ist, aber ob das reicht?! Mir nicht.
Am Ende ist man nicht viel weiter als vorher, was für mich den Sinn dieses Bandes echt hinterfragen lässt.
Ich kann gar nicht wirklich mehr dazu sagen, auch wenn ich mich riesig darauf gefreut hatte, entpuppte sich „Der Nachtclan“ als reine Enttäuschung. Die Reihe ist hiermit für mich dann auch beendet, bevor ich noch mehr derartige Bände lesen muss.

Mein Fazit:

Auch wenn mich der Auftakt absolut überzeugen konnte, landete „Der Nachtclan“ weit hinter seinem Vorgänger und entpuppte sich als reine Enttäuschung für mich. Handlungstechnisch geschieht viel und das wäre auch interessant, wenn man es verfolgen dürfte. Wir bewegen uns im ganzen Buch nur Zeitraffer- und Zeitsprungmäßig, wechseln andauernd die Sichten und erleben nichts wirklich. So hatte das Buch für mich doch einen sehr flachen Touch obwohl die Story an sich sehr komplex ist. Ich kann die Reihe damit nicht empfehlen und werde sie auch nicht weiterverfolgen, da gibt es weitaus besseres aus der Hand des Autors. Ich vergebe gerade noch so 3 Sterne für die Welt und das Wenige, das wir hier erleben dürfen.

Bewertung vom 17.07.2021
Die Götter müssen sterben
Bendzko, Nora

Die Götter müssen sterben


ausgezeichnet

Jetzt sitze ich hier, habe gerade „Die Götter müssen sterben“ von Nora Bendzko fertiggelesen und habe keine Ahnung, wie ich dieses epische Werk in Worte fassen soll.
Es ist definitiv anders. Es ist roh, es ist ehrlich, es ist gewaltvoll und es ist vor allem auch divers und lässt die Helden und Götter der griechischen Mythologie in einem ganz anderen Licht erscheinen.
Der Stil der Autorin ist phänomenal. Ich habe hier wirklich jedes Wort genossen, das ich gelesen habe. Alles ist so episch angehaucht. So perfekt aufgebaut und bildlich dargestellt. Einzig die Emotionen sind bei mir nicht gänzlich angekommen, dafür war es mir teils doch etwas zu nüchtern. Was auch die Spannung stellenweise vermissen lässt. Aber das ist nicht wirklich ein Kritikpunkt, es gehört zu epischen Werken einfach dazu. Und es passiert immer etwas.
Die Handlung lässt sich gar nicht so leicht erzählen. Sie ist sehr komplex und aus unterschiedlichen Sichtweisen. Wir haben die drei Hauptcharaktere: Areto, eine Geschichtsschreiberin, die sich den Amazonen angeschlossen hat. Penthesilea, eine Amazonenkönigin. Clete, eine Amazonenkriegerin. Allein über die drei etwas zu sagen, ist unmöglich. Es passiert einfach so viel und wir erleben nicht nur die Gegenwart, sondern haben auch etliche Einblicke in die Vergangenheit der Drei. Auf jeden Fall bewegen sich alle drei unweigerlich in Richtung von Troja und haben dazwischen so etliches zu ertragen. Die Drei sind aber noch nicht alles, denn es gibt eine Vielzahl an Nebencharakteren, die auch nicht unwichtig für die Geschichte sind.
Ich muss ehrlich zugeben, teils war mir die Fülle etwas zu viel, auch wenn ich nie Probleme hatte, mich an alles von den jeweiligen Charakteren zu erinnern. Das ist nämlich so perfekt aufgebaut, dass man ein Gespür für die Figuren bekommt. Aber ich hätte auch noch mehr davon vertragen können.
Und nicht nur die Charaktere bieten eine Fülle, denn wir haben da noch verschiedene Völker, den Trojanischen Krieg, die Helden und Götter und natürlich die Amazonen an sich. Ich war echt geplättet von dieser Vielzahl und habe das Buch so unheimlich genossen. Natürlich ist alles auch recht blutig und gewaltvoll, denn zimperlich sind sowohl die Amazonen als auch ihre Feinde nicht. Es ist einfach episch, da muss man gar nicht mehr zu sagen.
Ich bin tief beeindruckt von dieser Geschichte, vor allem, wie sie dargestellt ist. Das rohe Leben der Amazonen und der Kampf als Frau Ansehen zu erlangen. Im Gegensatz dazu die Sitten und Gebräuche des griechischen Lebens.
Geschichtliche Gegebenheiten bleiben größtenteils erhalten, was es umso faszinierender für mich machte, aber es kommt auch etliches Neues dazu. Was der Geschichte einen modernen Touch einverleibt.
Ich bin einfach nur begeistert, auch wenn mich „Die Götter müssen sterben“ emotional nicht ganz packen konnte. Dafür konnte es die Handlung umso mehr.

Mein Fazit:

Wenn ich „Die Götter müssen sterben“ von Nora Bendzko mit nur einem Wort beschreiben müsste, wäre dieses EPISCH. Das genügt auch schon vollkommen, um diese unfassbar geniale Geschichte über Amazonen, Helden und Götter zu deklarieren. Und dabei ist es noch so viel mehr. Eine geschichtliche Schlacht mit modernem Ansatz, ein neuer Blick auf Helden und Götter und auf blutrüstige Amazonen. Eine Geschichte voller starker Frauen, die mehr von sich geben, als sie haben. Ich bin tief beeindruckt und vergebe eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.