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Kowalski
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Berlin

Bewertungen

Bewertung vom 02.03.2021
Unter dem Maulbeerbaum
Bachmann, Klaus

Unter dem Maulbeerbaum


ausgezeichnet

Bachmann hat es geschafft, in einem Roman die Untiefen der Aufarbeitung von Kommunismus, Kolonialismus und Nationalsozialismus auszuleuchten, ohne ein einziges Mal ins Dozieren zu kommen und langweilig zu werden. Sein Buch liest sich wie ein Kriminalroman, nur lässt es den Leser viel nachdenklicher zurück als ein Kriminalroman das je könnte.
(Adam Michnik)

Authentisch und ehrlich leuchtet Bachmann in seinem Roman aus, wie große, historische Ereignisse auf das Leben und den Alltag einfacher Menschen zurückschlagen, die fast nie wissen, wie ihnen geschieht. Bachmanns Sympathie gilt weder den Tätern noch den Opfern, ihn interessieren die Mitgerissenen, und wie sie verzweifelt versuchen, ihrem Schicksal einen Sinn zu geben.
(Magdalena Parys, Schriftstellerin, Trägerin des Literaturpreises der Europäischen Union)

Klaus Bachmann schildert mit dem scharfen Blick des Wissenschaftlers und der überbordenden Phantasie des geborenen Erzählers die verschlungenen, einander immer wieder überkreuzenden Schicksalspfade von Helden und Schurken, Opfern und Tätern, Mitläufern und Einzelgängern im ruhelosen, an menschlichen Abgründen so reichen zwanzigsten Jahrhundert. Gestützt auf reiche persönliche Erfahrung führt der Autor den Leser durch Deutschland und Polen bis nach Afrika. Eine so spannende wie berührende Lektüre. Ein mutiger literarischer Wurf.
(Martin Pollack)


Das 20. Jahrhundert war ein einziges Abenteuer. In diesem lesenswerten Roman segeln wir auf den Routen der Schiffbrüchigen dieser Zeit: zwischen Deutschland, Ost und West, dem südlichen Afrika und Polen. Wir stoßen auf Gestalten, die wir für ungewöhnlich bis phantastisch halten: etwa eine deutsche Schriftstellerin, die nach 1933 sowohl Juden als auch Nazis geholfen hat. Aber es hat diese Gestalten gegeben. Klaus Bachmann ist ihnen „in echt“ begegnet: als Journalist in Polen und als Historiker in afrikanischen Archiven, und hat sich von ihnen inspirieren lassen. Viele seiner Gestalten haben auf ihrer Lebensreise den Mut nicht verloren. Andere sind in Verzweiflung geendet. Und die Nachgeborenen graben in Archiven und Gärten und suchen die Leichen im Keller. Zu den Nachgeborenen gehören – wir. (Gerhard Gnauck, Historiker, Korrespondent der F.A.Z. in Warschau)

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