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Benutzername: 
Udl1912
Wohnort: 
Mölln

Bewertungen

Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 09.07.2024
Ein Mann zum Vergraben
Casale, Alexia

Ein Mann zum Vergraben


sehr gut

Zwiegespalten! Ich habe das Buch in 2 Tagen durchgelesen! Das bedeutet: Es war für mich sehr interessant, unterhaltsam, fesselnd und alles in allem ein sogenannter Pageturner. Das Cover gefiel mir irgendwie nicht so. Ich kann gar nicht genau sagen, warum nicht, aber es ist so. Leider waren auch die Handlungsstränge sehr voraussehbar, wie bei Edwina und Janey. Da wusste ich von der ersten Zeile an, wie es weitergeht, bzw. endet. Die vermeintliche Pointe war dann etwas verpufft. Wenn ich mir die Intentionen und den Hintergrund der Autorin ansehe, ist ihr Versuch, mit einem humorvollen Roman auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen, absolut gerechtfertigt und ehrenwert. Ihr ausführliches Nachwort zu diesem Thema ist sehr eindrucksvoll, traurig und regt zum Nachdenken über dieses wichtige Thema an. Ich weiß nicht, ob es der richtige Weg ist, so damit umzugehen. Einen Versuch ist es wert.

Bewertung vom 02.07.2024
Darwyne
Niel, Colin

Darwyne


sehr gut

Mystisch!

Vorab: Ein wirklich toller Einband, den ich sehr passend finde und der mir in der Buchhandlung gleich ins Auge fallen würde. Ich kannte noch nichts von Colin Niel und bin nach der Lektüre von " Darwyne" neugierig auf andere Bücher des Autoren, der ja selbst auch in Französisch - Guayana gelebt hat. Ich finde, das ist dem Roman auch an der detaillierten Schilderung des Lebens dort anzumerken. Auch die Kenntnis der Flora und Fauna im Amazonasgebiet ist beachtlich. Und dann dieser Psychothriller- wuchtig und subtil zugleich. Von abgrundtiefer Traurigkeit und vor allem psychischer Gewalt - Blut fließt kaum - und doch ist da auch Trost, in der Kraft der Natur. Zerstörerisch und schöpferisch bricht sie sich Bahn, gibt und nimmt, ist Heim und Zuflucht für ein zurückgewiesenes Kind, Horror und Tod für andere, die ihr eher feindselig gegenüber stehen. Ein Buch, das auch in Bezug zum Klimawandel lange nachhallt.

Bewertung vom 26.06.2024
Aufbruch in eine neue Welt / Savannah Bd.1
Wilke, Malou

Aufbruch in eine neue Welt / Savannah Bd.1


sehr gut

Fesselnd!
Von udl1912

Zunächst einmal möchte ich das wirklich schön gestaltete Cover des Buches bewerten.. Es führt direkt ins Flussdelta des Südens Nordamerikas, mit seiner reichhaltigen Flora und Fauna. Sehr ansprechend. Die Geschichte um die Protagonistin Nellie Bernstein, die sich mit dem Mut der Verzweiflung aus dem Preussen des Jahres 1732 auf den mühseligen, strapaziösen und ( insbesondere für eine junge Frau ) äußerst gefährlichen, langen Weg in die Neue Welt aufmacht, vermag mitzureissen und zu fesseln. Schön, daß dieser Roman den Auftakt einer Serie bildet und der zweite Band bereits im Herbst dieses Jahres erscheinen wird. Ich bin gern dabei und gespannt, wie es weitergeht. Es war ein besonderes Lesevergnügen, Nellie durch die Unwägbarkeiten ihres Auswandererinnenlebens zu begleiten, bei Höhen und Tiefen dabei zu sein. Ein toller Einblick in das frühe, harte Siedlerleben in den USA.

Bewertung vom 17.06.2024
Zimmerpflanzenliebe
Hartwich, Antonia

Zimmerpflanzenliebe


ausgezeichnet

Also, zugegeben, ich habe in meinem Leben schon einige Sachbücher und Ratgeber über die Pflege von Zimmerpflanzen gehabt und auch gelesen, bzw. Zu Rate gezogen, wenn es Probleme gab, aber so richtig schön oder interessant waren die nicht. Halt eher wie Pflanzenduden zum Nachschlagen. Dieses neue Buch " Zimmerpflanzenliebe" von Antonia Hartwich ist anders! Sehr schöne, stimmungsvolle Fotos laden zum Schwelgen im üppigen Grün ein. Dazu gibt es es wirklich fundiertes Wissen über alles, was für gesunde Zimmerpflanzen wichtig ist. Gefallen hat mir besonders die Rubrik:" Wuchsverhalten". Laut der Autorin sollte man wissen, wie die Pflanze im ursprünglichen Lebensraum lebt und was sie braucht, um sie zuhause in der Wohnung mit allem zu versorgen, was sie gesund erhält und sie gut gedeihen lässt. Ein ästhetisch schönes, modernes Buch für alle Pflanzenliebhaber*innen!

Bewertung vom 17.05.2024
Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1
Piontek, Sia

Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1


gut

Wurde nicht warm damit. Eigentlich hatte ich mich schon sehr darauf gefreut, " Die Sehenden und die Toten " zu lesen, zumal ich einen räumlichen Bezug dazu habe. Ich lebe so ziemlich genau mittig zwischen dem Wendland und Hamburg. Einen Roman, der nicht in Lübeck oder Hamburg spielt und trotzdem in meiner Nähe angesiedelt ist, fand ich erstmal spannend. Nun sind aber die Protagonistin und ihre Tochter gleichermaßen derart problembeladen, dass der Kriminalroman, der es ja sein soll, etwas überfrachtet auf mich wirkt und ich Mühe hatte, mich da durch zu lesen. Echte Spannung oder Identifikation, zumindest Annäherung an eine der Personen kam da leider für mich nicht auf. Etwas weniger Ballast hätte dem Buch gut getan. Die Geschichte von Polizistin Carla Seidel hätte ein eigenes Buch sein können. Ein unterhaltsamer, spannender Krimi, bei dem ich wirklich mitfiebere und nicht aufhören kann, zu lesen, ist es für mich leider nicht.

Bewertung vom 25.04.2024
Die verkaufte Sängerin / Cristina Bd.1
Lorentz, Iny

Die verkaufte Sängerin / Cristina Bd.1


gut

Unterhaltsame Zeitreise
Das Cover gefiel mir nicht so gut, da ich solche fotorealistischen Darstellungen nicht so mag. Ich finde, es darf etwas diffuser sein, sodass ich mir mein eigenes Bild von der Protagonistin machen kann und nicht immer dieses Bild vor Augen habe. Inhaltlich ist es ein echter Iny Lorentz- Schmöker: Gut erzählt, mit z.T. unglaubwürdigen Wendungen und Räuberpistolen, aber eben auch fundiert und gut recherchiert, spannend erzählt und trotz der Iny Lorentz- eigenen Trivialität und Seichtheit irgendwie fesselnd. Die Zeit der deutschen Kleinstädterei wird beschrieben, mit Adelsnamen und Herzogtümern, die sich kein Mensch merken kann. Es gibt Einblicke in die damalige Welt des fahrenden Volkes, aus der die Heldin stammt, mit einem Geheimnis um ihre Herkunft, das vielleicht noch in den Folgeromanen eine Rolle spielen wird. Trotz der Oberflächlichkeit, die mich gestört hat, ein unterhaltsamer, historischer Roman, der sich schnell und spannend liest.

Bewertung vom 19.04.2024
Der blaue Salamander
Ventura, Luca

Der blaue Salamander


sehr gut

Mörderisches Capri
Es ist bereits der 5. Band aus der Diogenes Capri- Krimi- Reihe von Lu a Ventura. Mir gefällt die Gestaltung des Einbands sehr gut. Das Titelbild ist geschmackvoll, wie schon bei den Bänden zuvor. Diogenes ist qualitativ besonders. Ich kannte nur den Band davor, " Bleich wie der Mond". Hat mir gut gefallen, zumal ich die Lokalitäten auf Capri kenne und mich gern gedenklich wieder auf die schöne Insel zurückversetze.
Der blaue Salamander ist eine Eidechse, die es nur auf einem Felsen vor Capri gibt. Zur Tarnung hat sie sich der Farbe des Felsen angepasst und in Mondnächten leuchtet sie blau. Aus diesem blauen Eidechsenleder wurde die verschwundene Handtasche die "Blaue Salamander" angefertigt, es gibt davon nur zwei Exemplare. Das weckt kriminelle Begehrlichkeiten...
Luca Ventura beschreibt die schöne Landschaft immer wieder pittoresk, mit den Bougainvillen, dem blauen Meer und den imposanten Felsen Capris. Auch kulinarisch lässt sich trefflich im Urlaubsfeeling schwelgen und die Beschreibung des turbulenten Privatlebens von Rizzi und Cirillo bringen Unterhaltung und Lebendigkeit in den Krimi.
Sie ergänzen sich als Ermittler/innen sehr gut. Die charakterlichen Gegensätze sind gut herausgearbeitet.

Bewertung vom 29.03.2024
Das Schweigen des Wassers
Tägder, Susanne

Das Schweigen des Wassers


sehr gut

Nachwendekrimi
Mich hat der Titel und das Cover des Kriminalromans " Das Schweigen des Wassers " von Susanne Tägder sehr angesprochen. Ich als Wessi ohne Verbindungen in die ehemalige DDR fand die Geschichte spannend. Ein Kriminalbeamter kehrt nach einer dienstlichenVerfehlung vom Westen in seinen ostdeutschen Heimatort zurück und wird in einem aktuellen und einem damit verwobenen alten Mordfall mit den Gegebenheiten der Wende- bzw. Nachwendezeit konfrontiert. Die Sprache hat ein besonderen Sog. Lakonisch, melancholisch, eine bleierne Atmosphäre in sehr eigener Poesie beschrieben. Das hat mir gefallen. Vor meinem geistigen Auge sah ich beim Lesen schon die Verfilmung. Schäbig, trübgrau, von morbider Schönheit die Grundstimmung. Alles in eigentlich reizvoller Landschaft und doch irgendwie bisschen runtergekommen - die Gebäude wie die Menschen. Der Fall war spannend und deprimierend, aber wirklich gut geschrieben.

Bewertung vom 05.03.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


ausgezeichnet

Originell
Der ewige Traum der Menschheit: Jung bleiben oder wieder werden, unendlich oder deutlich länger leben, den Alterungsprozess aufhalten können, nicht mehr verfallen.. Mir hat das Gedankenspiel von Maxim Leo gut gefallen, wenn ich es auch ganz anders erwartet hatte. Zum Schluss zerfaserte mir die Handlung etwas zu sehr. Der Jungbrunnen - Effekt und was er individuell mit den jeweiligen Personen macht, hätte noch etwas mehr im Vordergrund stehen können. Das abwechselnde Erzählen aus Sicht der Protagonistinnen und Protagonisten gefiel mir recht gut. Es war interessant zu lesen. Mitgerissen und gepackt hat es mich nicht. Dazu fand ich es seltsam unemotional, distanziert. Ich kannte Maxim Leo vorher nicht. Werde seine anderen Bücher auch mal lesen. Trotzdem: Klare Leseempfehlung, da das Thema " Für immer jung " reizvoll und originell umgesetzt worden ist.

Bewertung vom 08.02.2024
Paris Requiem
Lloyd, Chris

Paris Requiem


sehr gut

Kriminalfall in den 1940ern
Zunächst mal das Äussere: Das Cover gefällt mir gut. Es passt zum Inhalt. Es spiegelt die dunkle Zeit wider, die in Frankreich, insbesondere Paris mit der Besetzung der deutschen Truppen begann. Die Bedrohung wird durch das abgedunkelte Bild des Eiffelturms und Ungebung deutlich, sowie die nahenden Jagdflieger.
Ich habe leider den ersten Band von Chris Lloyd " Die Toten vom Gare d'Austerlitz " nicht gelesen und befürchtet, dadurch eventuell Schwierigkeiten zu haben, den Anschluß und etwaige Anspielungen nicht zu verstehen und in der Handlung nicht folgen zu können. Es ist aber ohne Probleme möglich, den 2. Band der Reihe zu lesen. Es ist jeweils relativ in sich geschlossen und ich empfand keine Lücken beim Lesen. Sehr interessant fand ich, Eindrücke generell der Polizeiarbeit der damaligen Zeit zu bekommen und speziell die schwierigen Bedingungen unter der Besatzung. Ein spannendes Buch, wenn auch der Stil mich nicht vollends in seinen Bann gezogen hat.