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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
katze267
Wohnort: 
Mönchengladbach

Bewertungen

Insgesamt 16 Bewertungen
12
Bewertung vom 21.04.2024
Scarlet / Die Liga des Scarlet Pimpernel Bd.1
Cogman, Genevieve

Scarlet / Die Liga des Scarlet Pimpernel Bd.1


ausgezeichnet

Eine gefährliche Mission

Der Roman spielt während der Zeit der französischen Revolution. Ludwig der XVI ist bereits hingerichtet, viele Aristokraten hat dasselbe Schicksal ereilt, viele sind in Gefahr. Rettung bietet der legendäre Scarlet Pimpernel, dessen wirklichen Namen niemand kennt. In England bricht eine Gruppe von Adligen um Scarlet Pimpernel mit dem Dienstmädchen Eleanor zu einer gefährlichen Rettungsmission nach Frankreich auf. Wird es ihnen gelingen, Marie Antoinette und den Dauphin vor der Guillotine zu retten?
Doch dies wäre eher ein historischer Roman, wenn nicht noch Fantasyelemente vorhanden wäre. So sind einige der weltweiten Aristokraten sogenannte Sanguinokraten, Vampire die öffentlich als Aristokraten leben, quasi unsterblich sind und ganz „zivilisiert“ sich von ihren Dienstboten glasweise mit Blut versorgen lassen. Doch auch ihr Leben kann durch die Guillotine enden. Und dann ist da noch die uralte Zauberin Anima, die eine nicht unwichtige Rolle spielt..
So werden Fantasy und Geschichte geschickt miteinander verwoben.
Besonders gefallen hat mir Eleanor, die sich im Laufe der Handlung ständig weiterentwickelt, die zunehmend mutig und selbstbewusst wird und mit klugen Einfällen glänzt.
Hilfreich war die kurze Einführung in die Französische Revolution, die wertvolle Hintergrundinformationen liefert.
Die Handlung überrascht mit unerwarteten Wendungen und bietet viel Spannung und ist nicht so düster, wie Cover und schwarzer Seitenschnitt vermuten lassen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es nur wärmstens weiter empfehlen.

Bewertung vom 21.03.2024
Das Buch der gefährlichen Wünsche / Das Buch der gelöschten Wörter Bd.4
Garner, Mary E.

Das Buch der gefährlichen Wünsche / Das Buch der gelöschten Wörter Bd.4


ausgezeichnet

Pass auf, was Du Dir wünschst
Wieder vereint die Autorin wie schon in der Trilogie "Das Buch der gelöschten Wörter" (absolute Leseempfehlung) gekonnt die Welt der Bücher mit der realen Welt.
Im Prolog wird uns das unheilvolle und verführerische Buch der Wünsche vorgestellt, das zwar Wünsche erfüllt, die Erfüllung aber meist düstere Konsequenzen hat.
Dann springen wir in die Handlung des Buches " Sehnsuchtserfüllung", in der Izzi Amazing mit ihrem tolpatschigen Assisstenten Brendan Higgs eine Wünscheagentur leistet. Plötzlich wird sie in ihrer Teeküche überrascht von Personen, die eindeutig nicht in ihr Buchsetting gehören und sie und Higgs in die Zentrale der Buchwelten bringen, die von M. geleitet wird. Dort erfährt sie, dass auch das Ausfüllen der leeren Seite in ihrem Buch zu fatalen Wunscherfüllungen führt und wird gebeten mit Higgs in der realen Welt nach ihrer Autorin und dem Original Wunschbuch zu suchen .Dabei sind sie Gehilfen des "Wanderers" Ahmed, der sowohl Menschen in eine Buchwelt hineinlesen kann als auch Buchfiguren in die reale Welt bringen. (Das Konzept der Wanderer, Gehilfen, Verwandler und Grabber stammt aus der Trilogie).
Nun beginnt eine sowohl spannende als auch humorvolle Suche nach dem Buch der Gefährlichen Wünsche, die mit überraschenden Wendungen, tollen Ausflügen in verschiedene Buchwelten und auch mit Wiedersehen mit bekannten und lieb gewonnenen Charakteren aufwartet.
Zum Verständnis ist die Kenntnis der Trilogie nicht erforderlich, aber sie bereichert das Leseerlebnis.
Mir hat auch dieses Buch von Mary E. Garner sehr gut gefallen und ich vergebe eine 5* Leseempfehlung.

Bewertung vom 06.07.2023
Das Beste kommt zum Kuss
James, Molly

Das Beste kommt zum Kuss


ausgezeichnet

Heitere Suche nach "Mr. Right"
Wie schon das Cover und der Titel verraten, handelt es sich hier um eine heitere Liebesgeschichte. Amy, die Hauptperson, hat eine besondere Gabe ,die sich teilweise zum Fluch entwickelt : beim ersten Kuss hat sie eine Vision, wie die Beziehung sich entwickeln wird. Leider war bisher kein Happy End unter ihren Visionen und so ist sie immer noch Single.
Bei der Hochzeit ihrer besten Freundin Charlotte (die 3. im Bunde ist ihrer beider Freundin May) küsst sie alkoholbenebelt 3 Männer und sieht endlich das langersehnte Happy End. Doch leider kann sie sich am nächsten Morgen nicht mal daran erinnern, wen sie geküsst hat geschweige denn, bei wem endlich das Happy End winkt. Und so startet sie mit Hilfe ihrer beiden Freundinnen und weiteren Freunden die Suche nach Mr. Right.
Diese Suche wird heiter und mit viel Situationskomik geschildert, wobei der Schreibstil flüssig und leicht lesbar ist.
Besonders gefallen hat mir, dass bei aller Leichtigkeit auch ernste Themen anklingen, wie die emotionale Belastung, die bei fortschreitender Demenz einer nahen Angehörigen auftrtt, oder wie es ist, mit einer Messie Mutter zu leben.
Die Hauptpersonen der Handlung sind durchweg sympathisch und sehr gut vorstellbar geschildert.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, eine ideale leichte Sommerlektüre und daher gerade jetzt sehr empfehlenswert

Bewertung vom 29.09.2018
Liebe und Verderben
Hannah, Kristin

Liebe und Verderben


ausgezeichnet

Emotional berührende Familientragödie vor beeindruckender Naturkulisse Alaskas
Ernt ist ein Kriegsheimkehrer in den 70er Jahren. Nach Kriegserlebnissen und sogar Folter ist er nicht mehr der Alte, nicht mehr der Mann , in den sich Cora einst verliebte und für den sie mit ihrer Familie brach., der seine Frau und seine Tochter Leni liebte und zum Lachen brachte. Nun ist er von Alpträumen geplagt, nicht mehr fähig, einen Job dauerhaft zu behalten. Dauernd zieht die Familie um, was besonders die 13jährige Leni schwer belastet, ist sie doch stets Außenseiter, kann nie Freundschaften schließen. Doch dann erbt Ernt von einem ehemaligen Kriegskameraden ein Grundstück in Alaska und mit wenig Geld, ohne Vorkenntnisse, aber euphorisch macht sich die kleine Familie auf den Weg : endlich wollen sie eine Heimat finden, zur Ruhe kommen.
Doch Alaska ist ein hartes Land, allerdings auch eins, dessen Menschen zusammenhalten. So stehen die Menschen der kleinen Dorfgemeinschaft den unerfahrenen Neulingen mit Rat und Tat zur Seite, sie helfen ihnen im viel zu kurzen Sommer die Vorbereitungen für den zu erwartenden langen, harten Winter zu treffen. In diesem Sommer finden sie in Large Marge, Thelma und Tom Walker hilfsbereite Nachbarn und Leni in dem 14 jährigen Mathew, Tom Walkers Sohn, zum ersten Mal einen Freund. Und eine erste Liebe. Doch dann kommt der harte Winter, mit fast immerwährender Dunkelheit und diese Dunkelheit macht sich auch wieder in Ernt breit.
Schaffen Cora und Leni es, die Dunkelheit zu vertreiben oder sind sie ihr hilflos ausgeliefert?
Kirstin Hannah schafft es meisterhaft, die Abgründe und die vielen Gesichter der Liebe in dieser Familie zu schildern. Man fiebert und leidet mit und kann das Buch kaum aus der Hand legen.
In dem Zeitraum (1974-1986, mit einem Nachtrag aus 2009) , in dem das Buch spielt, machen die Hauptprotagonisten erstaunliche Wandlungen, mal zum Guten, mal zum Schlechten durch, manches Geschehen ist vorhersehbar, mit manchem rechnet man nicht, langweilig wird es nie.Eine Bereicherung sind auch die liebevoll ausgestalteten Nebenfiguren, von denen ich Large Marge besonders ins Herz schloss. Ein besonderes Highlight aber sind die Schilderungen der beeindruckenden Natur Alaskas, seinen Gefahren aber auch seiner ergreifenden Schönheit. Fast hat man das Bedürfnis, dies selbst mit eigenen Augen zu erleben.
Ein wunderbarer Roman, emotional berührend, manchmal auch erschreckend und mit beeindruckenden Naturschilderungen.

Bewertung vom 26.08.2018
Solange wir uns haben
Ulmer, Andrea

Solange wir uns haben


ausgezeichnet

Einfühlsame Schilderung von Angststörungen, eingebettet in eine unterhaltsame Rahmenhandlung

Jessica Hanser ist 42 als sie plötzlich beim Autofahren eine Panikattacke bekommt, ohne erkennbaren Anlass. Von da an ist Autofahren nicht mehr möglich. Das stellt sie vor große Probleme. Seit ihr Mann sie nach einem Burn - Out verließ, um im Amazonas auf einem Baum zu leben und anschließend in Brasilien neu heiratete muss sie sich und ihre 16jährige Tochter Miriam ernähren und noch die Raten für ihr Haus in dörflicher Umgebung abbezahlen. Doch ohne Auto kann sie weder einkaufen, noch zu ihrer Arbeitsstelle in einer Werbeagentur in Frankfurt fahren oder ihre Tochter zu Verabredungen bringen. Ihr Chef ruft sie trotz Krankschreibung ständig an, um sie beruflich einzuspannen.Hilfe bietet ihr nur die im Dorf als „verrückte Katzenfrau“ bekannte Nachbarin Hildegard, die sich um frei lebende Katzen kümmert.
Doch dann verschwindet Miriam und Jessica muss sich , mit Unterstützung von Hildegard, ihren Ängsten stellen um Miriam zu finden.
Ich habe noch keinen Roman gelesen, der sich dem doch recht ernsten Thema von psychischen Erkrankungen so ernsthaft und doch einfühlsam und warmherzig widmet, man merkt, dass die Autorin Andrea Ulmer ihre Erfahrungen mit einer Angsterkrankung im Familienkreis verarbeitet.
Doch ist er beileibe nicht trocken, sondern auch die Rahmenhandlung ist unterhaltsam.
Wenn Hildegard z. B das Verhalten von kratzbürstigen Teenagern mit dem von scheuen Katzen vergleicht oder Jessica eine sich bei Hildegard über deren Katzen beschwerende Nachbarin mit Strategien aus ihrer Werbeerfahrung besänftigt, dann ziehen sich die Mundwinkel ganz automatisch zum Lächeln nach oben.
Doch nicht nur das Thema Angststörungen und die zwischen Mitleid und „Reiß Dich zusammen“ schwankenden Reaktionen der Umwelt werden behandelt, auch der Wert Freundschaft und das Vertrauen zwischen Mutter und Tochter fließen als Themen ein.
Ich konnte mich sehr gut in Jessica hineinversetzen, stets ihre Gefühle nachvollziehen und mit Anteilnahme, Spannung und einer Portion Humor die Handlung verfolgen. Ein zusätzliches Highlight waren für mich die in die Handlung verwobenen Katzen, da ich ein Faible für diese Tiere habe.
Mein Fazit : ein wundervoll warmherziger, einfühlsamer Roman über ein ernstes Thema, der dennoch gut unterhält.
Von mir volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.08.2018
Nie wieder Amore!
Hennig, Tessa

Nie wieder Amore!


ausgezeichnet

Liebe und Träume auf Sizilien
Die junge Lena findet im Keller der Villa ihrer Freundin Francesca, die sie gemeinsam als Sprachschule einrichten wollen, Liebesbriefe und einen alten Film , der ein damals junges Liebespaar zeigt.
Neugierig recherchiert sie und findet heraus, dass darauf die Deutsche Moni Renner, Apothekenbesitzerin im Ruhestand ,zu sehen ist zusammen mit dem Sizilianer Vincenzo, der noch kürzlich in der Gegend gesehen wurde, Sie kontaktiert Moni, die aus allen Wolken fällt, hat sie doch vor Jahrzehnten die Nachricht erhalten, dass ihre große Liebe Vincenzo tot sei. Kurzerhand entschließt sie sich, ihre ungeliebte Seniorenresidenz zu verlassen und sich nach Sizilien zu begeben, um Vincenzo zu suchen. Sie und ihr Enkel, der Architekturstudent Jan, der sie spontan begleitet, werden gastfreundlich bei Francesca und Lena aufgenommen, obwohl diese gerade in Schwierigkeiten bei der Errichtung ihrer Sprachschule stecken, sogar die Mafia als Gegner vermuten. Gemeinsam suchen die vier nun nach Vincenzo und versuchen dabei noch, die Schwierigkeiten mit der Sprachschule aus dem Weg zu räumen. Schließlich lässt noch Monis Tochter Tanja die inzwischen von ihr geleitete Apotheke kurzfristig im Stich und macht sich aus Sorge um das ihr unverständliche Verhalten der Mutter auf nach Sizilien.
Die Autorin versteht es meisterhaft, die Atmosphäre Siziliens und ihre auflockernde Wirkung auf die drei zuvor etwas „drögen“Deutschen zu vermitteln. Spannung entsteht durch die Suche nach Vincenzo aber auch durch die Bemühungen um die Rettung der Sprachschule, wobei der Autorin immer wieder überraschende Wendungen einfallen.. Die Protagonisten sind sehr sympathisch, man kann sich gut in sie hineinversetzen und ihre Gefühle nachvollziehen. Außerdem gibt es viele vergnügliche Szenen, die den Leser schmunzeln oder sogar laut lachen lassen
Besonders gefallen hat mir, dass sich alle fragen, ob das Leben, das sie führen, das Leben ist, das sie führen wollen und der Roman den Mut vermittelt, in jedem Alter seine Träume zu verwirklichen. Auch die Liebe kommt für alle Altersstufen nicht zu kurz, auch das ein für mich sehr positiver Aspekt.
Mir hat der Roman viele schöne Lesestunden beschert und ich vergebe verdiente 5 Sterne..

Bewertung vom 13.08.2018
Der Duft des Lebens
Bagus, Clara Maria

Der Duft des Lebens


ausgezeichnet

Poetisches , philosophisches Märchen über die Seelen der Menschen
Die märchenhafte Geschichte spielt in einer fiktiven Stadt und in einer unbestimmten Zeit.
Aviv ist ein junger Glasbläser, dessen Mutter bei der Geburt starb. Aufgezogen wurde er von der Hebamme Selma, die ihn die Achtsamkeit gegenüber der Natur lehrte und vom Glasbläser Abramowitsch liebevoll unterstützt.
Auf der anderen Seite gibt es den gut 50jährigen Arzt Kaminski, von Kind an grausam und gefühllos, der nun feststellt, dass ihm etwas fehlt, etwas, das er Seele nennt und das er nun unbedingt für sich haben will. Und so ersinnt er einen perfiden Plan. Er fängt die Seele von Sterbenden mit ihrem letzten Atemzug ein, destilliert diesen Hauch und gewinnt so „Seelenkondensate“ mit bestimmten Eigenschaften. Möglichst viele gute Eigenschaften möchte er sammeln und dann daraus für sich eine reine, perfekte Seele formen.
Zum Einfangen dieser Seelen benötigt er 50 Glasphiolen, die er bei Aviv in Auftrag gibt.
Begnügt er sich zunächst mit Sterbenden, beginnt er nach und nach dem Tod nachzuhelfen.
Aviv versucht, dieses grausame Unterfangen zu beenden und die gefangenen Seelen zu befreien.
Erzählt wird abwechselnd von Aviv und Kaminski, den beiden Gegenpolen der Geschichte.
Der ganze Roman wird wie ein poetisches Märchen erzählt, folgt dem Verlauf der Jahreszeiten, beginnend mit dem Frühling, der Übersetzung von Avivs Namen. Mit Fortschreiten der Jahreszeiten wird die Stadt immer düsterer, die dunklen Machenschaften verdüstern die Menschen und die Natur.
Viele philosophische Fragen werden aufgeworfen, die den Leser zum Nachdenken anregen.
Mein Fazit : ein poetisches Märchen, zauberhaft erzählt, das viel Stoff zum Nachdenken bietet und beim Leser noch lange nachklingt.

Bewertung vom 25.05.2016
Albertos verlorener Geburtstag
Rosie, Diana

Albertos verlorener Geburtstag


ausgezeichnet

Wegen eines Unfalls seines Vaters und des damit verbundenen Krankenhausaufenthaltes, bei dem auch seine Mutter im Krankenhaus bleiben muss, verbringt der 7jährige Tino einige Zeit bei seinem Grossvater Alberto. Aus dessen Erzählungen erfährt der Junge, dass dieser sich nicht an seine frühe Kindheit erinnert. Seine Erinnerungen beginnen erst mit der Ankunft im Waisenhaus, als er ca 8 Jahre alt ist. , nicht mal seinen Geburtstag kennt er.
Tino ist fest entschlossen, den Geburtstag herauszufinden, damit sein "Apu" feiern kann. Um seinen geliebten Enkel von der Sorge um den Vater abzulenken und auch aus eigenem Interesse macht sich Alberto mit Tino auf eine Reise in seine Vergangenheit und sucht nach seinem verlorenen Geburtstag. Auf dieser Reise gelangt er an fast vergessene Orte und trifft Personen, die für seine Vergangenheit wichtig sind. . Zwischen den Reiseerlebnissen der beiden finden sich im Romanimmer wieder persönliche Berichte vieler der an den Geschehnissen, die zum Verlust seiner Erinnerungen führten, beteiligten Personen. Aus diesen vielfältigen Erfahrungen setzt sich Stück für Stück die Vergangenheit Albertos bis zur Ankunft im Waisenhaus für den Leser zusammen, auch der Anlass des Erinnerungsverlustes wird deutlich gemacht. Zusätzlich erfährt man auch sehr vieles über die damalige Situation in Spanien, der Zeit der Bürgerkriege unter Franco, einer ereignisreichen und gefährlichen Zeit.
Dieser Facettenreichtum durch die unterschiedlichen Blickwinkel der Personen ermöglicht ein sehr detailliertes Bild der damaligen Zustände in Spanien.
Der Autor nimmt uns mit auf eine berührende Reise von Grossvater und Enkel, ermöglicht aber gleichzeitig noch ein umfangreiches Bild einer bewegten Zeit in Spanien.Mich hat dieser Roman stark berührt und auf eine emotional geprägte Reise in die Vergangenheit Spaniens der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts mitgenommen und ebenso in das Familienleben Albertos und seiner Familie und Freunden. Ein wirklich bewegendes Leseerlebnis.

Bewertung vom 25.05.2016
Die Birken wissen's noch
Mytting, Lars

Die Birken wissen's noch


ausgezeichnet

Edvard wächst bei seinem Grossvater Sverre auf dem einsam gelegenen Hirifjell Hof in Norwegen auf, seine Eltern starben, als er 4 war, die Arbeit auf dem Hof bestimmt sein Leben, gereist ist er nie. Als er 23 ist, stirbt sein Grossvater. Da findet Edvard , zusammen mit seiner Jugendliebe Hanne, Hinweise darauf, dass nicht alles so war, wie es ihm immer schien : Konzertkarten im Anzug des Grossvaters, rätselhafte Fotos, der Pfarrer hat alte Briefe für ihn und nicht zuletzt ist da ein Sarg aus Flammenbirke, getischlert von Einar, dem angeblich im 2. Weltkrieg vestorbenen Bruder des Grossvaters. Edvard entschliesst sich, seine klene Welt zu verlassen und den Rätseln auf die Spur zu gehen und taucht damit nicht nur tief in verborgene Familiengeheimnisse ein sondern erfährt auch etwas über sein bisher ungeklärtes , tagelanges Verschwinden beim Tod der Eltern. Durch Hanne und die geheimnisvolle Gwen kommt auch Romantik ins Spiel.
Es ist beeindruckend wie der Autor trotz des eher gemächlichen Erzählstils immer mehr Spannung aufbaut. Die Natur spielt im Roman eine grosse Rolle, das Meer mit seinen Stimmungen, die karge Landschaft, die Landarbeit und ganz besonders das Holz., all das ist immer präsent. Doch verliert sich der Autor nicht in langatmigen Beschreibungen, er bezieht die Natur einfach mit ein.Gleichzeiitig lässt er uns durch die Erzählung aus der Ich-Perspektive auch tief in Edvards Gefühlswelt blicken und an seinem inneren Entwicklungsprozess teilhaben. Ein faszinierender, den Leser gefangen nehmender Roman mit sukzessive aufgebauter Spannung, überraschenden Wendungen, Romantik , vielschichtigen Persönlichkeiten und beeindruckender Natur. Ein aussergewöhnliches Leseerlebnis.

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