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SIEBA
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Bewertung vom 22.05.2011
Der Generationen-Pakt
Späth, Lothar;Henzler, Herbert A.

Der Generationen-Pakt


schlecht

Dieses Buch lese ich nicht. Habe mir in der Sendung vom 21. Mai und im Radio am 22. noch einmal den Beitrag Frank Elstner - Lothar Späth in MENSCHEN der WOCHE angehört und war richtig verstört danach: Da kamen sofort Erinnerungen hoch: Die jungen Leute sollen alle ein Sozialjahr absolvieren?Wie immer in diesem Land sollen die Ärmsten die Karre aus dem Dreck ziehen. Haben sie nicht genug Rente, sollen sie Punkte sammeln, also weiter arbeiten ab 70 ( Bis 70 - so hört man es läuten - müssen alle sowieso in Zukunft arbeiten.) Die Löhne sind gesunken - weniger Geld für die Rentenkassen, die Zeitarbeiter, die Leiharbeiter, die Kurzarbeiter, die im Ausland Arbeitenden, die 400 Euro-Jobber, die Schwarzarbeiter, die 1-Euro-Jobber,die Arbeitslosen - zu wenig Geld für die Rentenkassen. Ganz böse übers Ohr gehauen sind die Privatvorsorgenden. Bei all diesen Krisen und noch bevorstehenden Finanzabstürzen können sie noch froh sein, wenn sie ihr eingebrachtes Geld zurück bekommen. Und dann müssen die Auslandseinsätze finanziert und die Vermögenden unterstützt werden und mit den Euro- Schirmen die Banken gerettet werden. Die Retter müssen vielleicht demnächst auch gerettet werden.
Die Idee von der Rentnersolidarität ist ja nicht schlecht. Aber wo führt sie hin, wenn sie von oben gelenkt und diktiert wird, von denen, die uns für dumm verkaufen wollen und ihre eigenen Vorteile suchen. Der Autor Herbert A. Henzler war Unternehmensberater, Chairman bei Mc Kinsey. Ich habe gehört, dass diese z.B. unsere Krankenhäuser zu Reparaturfabriken umfunktioniert oder Unternehmen saniert haben, indem sie die Sozialausgaben gekürzt und die Arbeiter entlassen haben sollen...Lothar Späth ist uns bekannt.
Die unbestechlichen Wissenschaftler, Ökonomen und Finanzexperten sagen, dass die Versorgung der Rentner vom Bruttoinlandsprodukt des Staates abhängt und garantiert werden muss.. Und das wächst gerade wieder und soll den Stand von vor der Krise erreicht haben.
Und die Schulden? Das ist das Geld, das die Banken und, und, und......... verspekuliert haben, das nun der Steuerzahler bezahlen soll. Die Schulden werden sozialisiert, sagt man. Die EU hat ihre Aufgaben jahrzehntelang nicht erfüllt, nichts ist geregelt. Und ehe der 1. Rettungsschirm zustande kam, hatten die Spekulanten im Bunde mit den Ratingagenturen und dem Finanzkapital den Mechanismus schon längst durchschaut und nach Griechenland ein 2. und ein 3. Mal Riesengewinne eingefahren, indem sie darauf wetteten, wer bis wann um Kapital bei der Eurozone nachfragen muss. Das geht weiter,braucht aber nicht.
Und diese Rettungsgelder sollen nicht etwa von den Profiteuren in der Krise, sondern vom Steuerzahler bezahlt werden? Die beiden Autoren wissen das, und in dieser Situation gehen sie an die Rentner heran, Herr Späth sehr verbindlich und leutselig, und das Publikum lacht beifällig.
Nichts hat mir so wohl getan bei Renteneintritt, als dass ich nun machen kann,was ich will, dass ich frei bin. Dieses Buch läutet eine neue Runde der Unfreiheit ein.
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