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buchmenschen
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Neuss

Bewertungen

Bewertung vom 04.09.2019
Am Ende das Böse
Korten, Astrid

Am Ende das Böse


sehr gut

Zu Beginn möchte ich der Autorin ein Lob aussprechen, das Buch ist hervorragend geschrieben.

Ich habe das Buch innerhalb von 3 Tagen gelesen, teilweise mit dem Motto „Augen zu und durch“. Ab Kapitel 32 habe ich kurz überlegt, das Buch nicht weiter zu lesen, aber ich wurde überzeugt, dass ich den Rest auch noch schaffe. In einer Nachtschicht habe ich die letzten Kapitel dann auch noch gelesen.

In dem Buch geht es um Malin und Adrian. Oder Adrian und Malin. Wie man es auch dreht und wendet, das Ergebnis ist das selbe, oder nicht?

Adrian ist ein gefeierter Autor, Malin ist Literaturstudentin. Sie verlieben sich, heiraten...
Bis hierhin ist es eine normale Liebesgeschichte, aber wenn es so weiter gehen würde wäre es kein Psychothriller. Und ich muss zugeben, bisher habe ich noch kein Buch gelesen, das diesen Titel so sehr verdient hat.

Adrian entpuppt sich im Lauf der Geschichte als ein sehr strikter Mensch, ob er psychische Probleme hat oder nicht hat sich mir bis zum Ende nicht ganz erschlossen. Mal denkt man „so ein kranker Mann“, dann ist er wieder ausgesprochen sympathisch.

Malin ist eine sehr zurückhaltende Frau, die sich ihrem Mann unterordnet. Oder trügt der Schein?

Im Lauf der Ehe entwickelt Malin ihren eigenen Willen. Ihre literatische Karriere nimmt bereits während des Studiums Fahrt auf, während ihr Mann oft unter einer Schreibblockade leidet. Er wirkt getrieben. Eifersüchtig. Aber worauf? Ist er neidisch auf seine Frau? Auf Menschen, die Einfluss auf sie nehmen? Oder darauf, dass sie seine Meinung nicht zur Kenntnis nimmt?

Die Entwicklung von Malin hat mir Mut gegeben, dass die Geschichte ein gutes Ende findet.

Dann kam der Tag, an dem Adrian Malin in den Keller schleift, quält und missbraucht. Dem Tod nah gelingt ihr die Flucht durch eine Unaufmerksamkeit von Adrian.
Er wird vor Gericht gestellt. Doch er wird nicht verurteilt.

Malin lässt sich scheiden und zieht nach Paris.

Hier endet der erste Teil. 9 Jahre später wohnen beide in Paris, jeweils mit einem neuen Partner verheiratet und beide haben zwei Kinder. Es wirkt wie ein ganz normales Leben, doch ist das auch der Fall? Oder trügt der Schein?

Malin ist eine gefeierte Autorin, sie hat zwei Lesungen vor sich. Eine mit einem Roman, den sie während der Ehe mit Adrian geschrieben hat und kurz danach veröffentlicht hat, eine mit ihrem neuesten Roman „Ehe“, der auch während der Ehe mit Adrian entstanden ist, aber nie veröffentlicht wurde.

Adrian hat auch wieder Bücher veröffentlicht, den Ruhm von Malin hat er aber nicht erreicht. Er sitzt bei beiden Lesungen im Publikum, was Malin sehr aus ihrer Ruhe reißt. Sie wird seit Jahren per Mail oder telefonisch gestalkt, jetzt hat sie Angst, warum Adrian sich plötzlich persönlich zeigt.

Nach der Lesung von „Ehe“ wird Malin von Adrian entführt. Bekommt er seine Rache? Ist er alleine?

Ich habe langer über dieses Buch nachgedacht. Es ist, wie oben bereits erwähnt, hervorragend geschrieben. Ob man das kann mit der nötigen Distanz weiß ich nicht. Oder ob ich es könnte. Es hat mich sehr mitgenommen, was durchaus gut ist, bei einem solchen Thema. Aber beim nächsten Mal lese ich ein solches Buch wohl eher über einen Zeitraum von 3 Monaten statt 3 Tagen.

Ich vergebe hierfür 8 von 10 Punkten, da ich es für sehr schwere Kost halte und auch nicht für jeden geeignet. Trotzdem gebe ich eine klare Leseempfehlung für jeden, der dieses Genre mag.