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Rinoa

Bewertungen

Insgesamt 156 Bewertungen
Bewertung vom 15.06.2024
Das Schweigen des Wassers
Tägder, Susanne

Das Schweigen des Wassers


gut

Ich habe eine ganze Weile gebraucht, bis ich in der Geschichte angekommen war und mich auch an den Schreibstil der Autorin gewöhnt hatte, den ich als etwas abgehackt und nicht so flüssig empfand.

Die Figur des Hauptkommissars Groth hat mir hingegen wirklich gut gefallen, ich mochte es, wie er sich in den Fall (der ja erst nur als Unfall deklariert worden war) hineinwühlte und hartnäckig weiter ermittelte. Dass er sich weder beirren noch aus der Ruhe bringen ließ. Gleichzeitig lernt man die junge Kellnerin Regine kennen, die scheinbar etwas weiß oder vielleicht sogar in die Sache verwickelt ist.

Leider hat mir bei alledem aber die Spannung gefehlt. Ich habe durchaus nichts gegen ruhige Krimis, es muss auch nicht besonders heftig zur Sache gehen oder total viel Action drin sein.
Allerdings war es mir hier einfach zu behäbig. Groth findet zwar immer mehr heraus und ich fand auch den Fall bzw. den Aufbau der Autorin, das Ganze nicht unbedingt linear zu erzählen, wirklich interessant. Mehr hat das Geschehen aber bei mir nicht ausgelöst, es hat mich weder gepackt, noch sonderlich berührt, auch wenn die Atmosphäre der damaligen Zeit wirklich gut und plastisch dargestellt war.

Alles in allem fand ich „Das Schweigen des Wassers“ zwar nicht unbedingt schlecht, so wirklich gut gefallen hat es mir aber auch nicht.

Bewertung vom 12.06.2024
Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1
Piontek, Sia

Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1


gut

Der Einstieg hat mir richtig gut gefallen und zusammen mit dem angenehmen Schreibstil der Autorin Lust auf mehr gemacht. Eine Ermittlerin, die nach einem schlimmen Vorfall in der Vergangenheit bzw. vor irgendetwas aus ihrem früheren Leben in die Provinz flüchtet ist jetzt zwar nichts Neues, aber ich fand Carla Seidel gleich sympathisch und man muss ja auch nicht immer das Rad neu erfinden.
Doch leider wollte nach dem tollen Beginn nicht so richtig Spannung aufkommen, Carla und ihre Kollegen ermitteln zwar und es kommt immer mehr ans Licht, so wirklich gepackt hat es mich aber nicht.
Außerdem finde ich, dass man seiner 17jährigen Tochter keine Details aus einem Mordfall erzählen muss, das hat mich doch ziemlich gestört.
Am Ende war es dann schon sehr konstruiert, insbesondere wie Carla Seidel auf manche Zusammenhänge kommt, da war für meinen Geschmack doch sehr viel Zufall und Passendmachen im Spiel.
Insgesamt fand ich „Die Sehenden und die Toten“ nicht schlecht, wenn es auch für mich kein Highlight war. Einem eventuellen Folgeband würde ich aber durchaus noch eine Chance geben, weil mir die Figuren und das Setting gut gefallen haben.

Bewertung vom 12.06.2024
Wort für Wort zurück ins Leben
Miller, Beth

Wort für Wort zurück ins Leben


gut

Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um mich in der Geschichte zurechtzufinden. Zum einen fand ich den Schreibstil recht gewöhnungsbedürftig. Zum anderen war mir die Erzählweise etwas zu umständlich, mit vielen Andeutungen und für meinen Geschmack ziemlich schwammig. Hier hätte ich mir einen lineareren Verlauf gewünscht, gerne mit Rückblenden in die Vergangenheit, aber eben nicht ganz so sprunghaft.

An den Schreibstil habe ich mich mit der Zeit gewöhnt und dann ließ sich das Buch auch gut lesen. Trotzdem wurde ich mit Pearl einfach nicht warm und die Geschehnisse bzw. ihre Geschichte konnten mich nicht so recht berühren (obwohl sie im Grunde das Zeug dazu gehabt hätten).
Vielleicht lag das auch daran, dass ich mir durch den Klappentext etwas anderes vorgestellt hatte. Er weckte bei mir Erwartungen, die sich am Ende nicht erfüllt haben. Ich hätte mir gewünscht, dass die Tagebücher von Pearls Vater mehr Raum einnehmen. Stattdessen wurden sie von den vielen anderen Handlungen eher in den Hintergrund gedrängt.

Insgesamt fand ich „Wort für Wort zurück ins Leben“ zwar nicht schlecht, so richtig überzeugt hat es mich aber auch nicht.

Bewertung vom 12.06.2024
Im Schatten des Thronfolgers
Neumeyer, Christine

Im Schatten des Thronfolgers


ausgezeichnet

Wenn ich einen Kritikpunkt an „Im Schatten des Thronfolgers“ nennen müsste, dann höchstens, dass es vielleicht ein wenig zu kurz war, für mich hätte das Buch gerne noch länger sein dürfen (auch wenn es für die Geschichte auf jeden Fall ausreichend war).

Ansonsten mochte ich einfach alles daran:
Die etwas schnörkelige und vornehme Sprache mit dem österreichischen Einschlag, den tollen Einblick in die damalige Zeit und kuk (auch wenn ich von Monarchie nicht so viel Ahnung habe), den wirklich spannenden Fall und die beiden sympathischen Ermittler Geheimagent Pospischil und dessen Assistent Frisch.
Insbesondere der Geheimagent, bei dessen Namen ich immer so ein bisschen ins Stolpern geraten bin, war eine absolute Bereicherung.

Ich habe die Lektüre sehr genossen und das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Außerdem habe ich mir bereits den Vorgängerband bestellt und hoffe auf weitere Fälle für Pospischil und Frisch.

Bewertung vom 12.06.2024
Die Auszeit
Rudolf, Emily

Die Auszeit


ausgezeichnet

Eine Gruppe von (vermeintlichen) Freunden, an einem verlassenen Ort, von der Außenwelt abgeschnitten, Konflikte die aufbrechen - dieses Setting gab es zuletzt immer häufiger. Doch Emily Rudolf hat es geschafft, das Ganze so aufzubereiten, als läse ich es zum ersten Mal.

Allem voran fand ich das Buch super geschrieben und ich fühlte mich von Beginn an, als wäre ich dabei. Erzählt wird abwechselnd aus Sicht von Josefine, Viktoria, Pierre und Karla, vor der Tat (wie eine Art Countdown) und Jetzt.

Dabei baut die Autorin eine solche Spannung auf, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Außerdem findet sie für alle Geschehnisse immer eine für mich total stimmige Erklärung und ließ mich wirklich lange im Dunkeln tappen.
Trotzdem war das Ende dann nicht ganz überraschend und auch das Motiv bzw. die Beweggründe konnten mich nicht ganz überzeugen.

Die Charaktere und das Zusammenspiel zwischen ihnen fand ich dagegen richtig toll gezeichnet und beschrieben, außerdem war der Blick hinter die Kulissen einer Influencerin sehr interessant (und hat mich darin bestärkt, dass das nichts für mich wäre).

Einziges kleineres Manko war für mich die zwischendurch doch recht vulgäre Sprache, das fand ich unnötig und auch unpassend.

Insgesamt war „Die Auszeit“ aber ein absoluter Volltreffer und hat mir einige wirklich spannende Lesestunden beschert. Von mir gibt es eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 09.06.2024
Die Influencerin
Russ, Rebecca

Die Influencerin


sehr gut

Wenn man in Social Media unterwegs ist, kommt man an Influencern ja kaum vorbei. Für mich persönlich wäre so ein öffentliches Leben nichts, ich denke, das muss man wirklich mögen.
Ich fand es allerdings sehr spannend, mal einen Einblick in diese Welt zu bekommen und insbesondere auch mal die Schattenseiten zu sehen - auch wenn die Geschehnisse hier natürlich eher nicht die Norm sind.

Am Ende war es mir dann fast zu viel des Guten, ein paar „Nebenschauplätze“ oder Nebenhandlungen hätte es für meinen Geschmack gar nicht gebraucht. Dafür hätte man die Figuren etwas detaillierter ausarbeiten können, diese blieben zum Großteil doch recht blass. Sarah, die auch die Erzählerin ist, bildet da die Ausnahme, sie ist zwar recht ichbezogen, ich fand sie aber dennoch sympathisch.

Alles in allem hat mir „Die Influencerin“ gut gefallen, es war spannend und wirklich gut zu lesen.

Bewertung vom 24.04.2024
Das Waldhaus
Webb, Liz

Das Waldhaus


sehr gut

Von Anfang an vermochte mich „Das Waldhaus“ zu packen, was sicher zum einen am tollen Schreibstil der Autorin lag, zum anderen aber auch an dem leichten Unbehagen, das mich sofort beschlich. Denn nicht nur Hannahs Vater, auch Hannah selbst scheint irgendetwas zu verbergen zu haben. So flog ich nur so durch die Seiten und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht und was Hannah so alles herausfindet.

Leider gab es dann aber mit der Zeit ein paar Längen und auch mit Hannah wurde ich nicht so richtig warm. Ich fand sie sehr ambivalent (was ja für sich gesehen nichts Unrealistisches oder Negatives ist), aber auf eine etwas zu gestellte Art und Weise. Und immer dann, wenn es etwas längere Dialoge gab fand ich diese doch sehr konstruiert und einfach nicht lebensnah, was durchaus auch an der Übersetzung liegen könnte, so oder so hat es mich aber gestört und sich einfach holprig und nicht stimmig angefühlt.

Doch dann zog die Spannung wieder an und ich konnte über diese kleineren Mängel oder auch Ungereimtheiten hinwegsehen, weil die Geschichte so packend war. Ich hatte quasi gar keine Zeit, mir irgendwelche Gedanken zu machen, weil ich einfach immer weiterlesen musste.

Das Ende fand ich dann etwas vorhersehbar und ein bisschen sehr bemüht, im Großen und Ganzen aber schon passend.
Mir hat „Das Waldhaus“ insgesamt gut gefallen, es war sehr spannend und hat mir einige unterhaltsamen Lesestunden beschert.

Bewertung vom 01.04.2024
Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
Kvensler, Ulf

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück


sehr gut

Was für ein spannendes Buch! Von Beginn an hat mich die Geschichte um Anna, Henrik, Milena und Jacob in ihren Bann gezogen, was nicht zuletzt auch am tollen Schreibstil des Autors lag. Ich mag Bücher, die in Ich-Form geschrieben sind sowieso, hier sind aber auch die Gefühle und Gedanken wirklich sehr plastisch und lebensnah wiedergegeben. So konnte ich mir ein gutes Bild von allen Beteiligten machen.

Sobald die Gruppe zu ihrer Wanderung aufbricht, liegt auch gleich ein gewisses Unbehagen oder eine nervöse Spannung in der Luft. Man weiß, es wird etwas passieren, allerdings weiß man nicht genau was und wem. Zwischendurch gab es dann immer wieder Auszüge aus einem Vernehmungsprotokoll, was die Spannung noch gesteigert und die Geschichte vorangetrieben hat.

Einiges war für mich zwar etwas vorhersehbar und zwischendurch hatte das Buch auch einige Längen (während der Wanderung waren manche Dinge doch recht ausführlich beschrieben und es fiel mir auch nicht immer leicht, die örtlichen Gegebenheiten komplett zu erfassen).

Alles in allem fand ich „Der Ausflug“ aber wirklich sehr packend geschrieben, unterhaltsam und in sich stimmig. Insbesondere die psychologische Komponente war sehr interessant und gut herausgearbeitet. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.03.2024
Wer zuerst lügt
Elston, Ashley

Wer zuerst lügt


ausgezeichnet

Wow, was für ein Buch! Ich bin immer noch ganz begeistert und im Bann dieses wirklich tollen Thrillers.
Wenn man viel liest und auch viel im gleichen Genre kann bisweilen der Gedanke auftauchen, dass man die meisten Geschichten so oder so ähnlich schon einmal gehört (bzw. gelesen) hat. Zumindest geht es mir von Zeit zu Zeit so. Und „Wer zuerst lügt“ bildet hier wirklich eine Ausnahme, denn ich kann mich nicht erinnern, je etwas Vergleichbares gelesen zu haben.

Zunächst einmal ist da Evie, die ich trotz ihres zweifelhaften Berufs von der ersten Seite an mochte. Der ich wirklich die Daumen gedrückt habe, dass alles gut für sie ausgeht. Dann ist da ein bisschen Romantik, aber gerade nur so viel, dass sich Liebesroman-Muffel wie ich noch wohlfühlen. Und dann ist da die eigentliche Geschichte: Unterhaltsam, rasant, spannend und einfach nur großartig ausgedacht.

Die Autorin hat es geschafft, alles glaubhaft und verständlich aufzulösen und dabei nie den roten Faden zu verlieren. Ich habe Evie wirklich sehr gerne über die Schulter geschaut, mit ihr mitgefiebert und war am Ende fast ein wenig traurig, als es vorbei war.

Ein ganz tolles Buch. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.03.2024
Die Insel des Zorns
Michaelides, Alex

Die Insel des Zorns


gut

Aufgrund des Klappentextes und der Beschreibung war ich sehr neugierig auf das Buch und es ging auch gleich vielversprechend los.
Erzählt wird aus Sicht von Elliot Chase in Ich-Form, was an sich zunächst nichts Ungewöhnliches ist. Allerdings spricht Elliot den Leser direkt an, tatsächlich so, als würde er mir unter vier Augen seine Geschichte erzählen. Das hat mir gut gefallen und mich gleich in die Geschehnisse eintauchen lassen.

Doch leider hat dies für mich in der Folge so ein bisschen an Reiz verloren und ich fand auch Elliot recht nervtötend. Dass man nicht sicher sein kann, wie viel man ihm glauben kann war von Anfang an naturgemäß klar (das ist ja oft so bei Ich-Erzählern) und der Autor hat das eigentlich auch ganz gut aufgebaut. Leider hat mir in großen Teilen aber doch die Spannung gefehlt.

Es war nicht schlecht zu lesen und auch durchaus unterhaltsam, so richtig gepackt hat es mich aber nie und bis auf eine Szene habe ich auch so einen gewissen Überraschungseffekt vermisst. Im Großen und Ganzen habe ich mir einfach mehr erwartet, insbesondere auch aufgrund der ungewöhnlichen Erzählperspektive.

Am Ende blieben dann für meinen Geschmack zu viele Fragen offen und die Lektüre gestaltete sich insgesamt doch etwas zäh. Ich fand „Die Insel des Zorns“ nicht schlecht, es wird mir aber definitiv nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben.