Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
girasole

Bewertungen

Insgesamt 10 Bewertungen
Bewertung vom 04.10.2020
Helle und der falsche Prophet / Kommissarin Helle Jespers Bd.3
Arendt, Judith

Helle und der falsche Prophet / Kommissarin Helle Jespers Bd.3


ausgezeichnet

Kriminalkommissarin Helle Jespers befindet sich mit Mann und Hund im beschaulichen Südfrankreich im Urlaub. Sie hat die 50 überschritten und überdenkt ihr Leben. Aus dieser Idylle wird sie herausgerissen als sie einen Anruf erhält, daß eine Tote am Strand gefunden wurde. Es handelt sich um die 19jährige Merle. Sie war bereits in Kindertagen eine Freundin ihres Sohnes Leif und Helle kennt auch die Eltern sehr gut. Genau deshalb beendet sie ihren Urlaub blitzartig und fliegt zurück, um den Eltern persönlich die Nachricht zu überbringen. Helle ist nicht gerade eine Teamplayern, hier fühlt sie sich persönlich verpflichtet, den Eltern Klarheit zu verschaffen und verbeißt sich in den Fall. Dabei gerät sie im Laufe der Ermittlungen an eine obskure Sekte mit dem Propheten. Am Ende wird dann sogar ihre eigene Familie bedroht.





Dies war mein erstes Buch der Reihe, aber mir fiel der Einstieg nicht schwer, denn es wird nur einige Male auf frühere Ereignisse hingewiesen, die aber weiter keine große Rolle spielen.

Die Autorin hat auf jeden Fall packend geschrieben und der Schreibstil ließ sich flüssig lesen. Die Figuren sind mit einer Ausnahme durchwegs sympathisch, die Arbeit der Polizei fand ich menschlich und authentisch beschrieben. Als Leser konnte man sich gut in die einzelnen Personen hineinversetzen und mitfühlen bzw. mitleiden. Im letzten Drittel nahm das sowieso schon spannende Buch nochmals Fahrt auf. Sehr anschaulich wurde die Atmosphäre – insbesondere die Sekte - beschrieben und auch aktuelle Themen angesprochen.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.10.2020
Stille Nacht in der Provence
Rademacher, Cay

Stille Nacht in der Provence


sehr gut

Schauplatz ist der kleine Ort Miramas-le-Vieux in der Provence

Der Lehrer Andreas Kantor reist mit seiner Frau Nicola in die Provence, um als Housekeeper die Feiertage zu verbringen. Die Ehe der beiden ist eingefahren und nicht mehr sonderlich glücklich. Andreas gibt gerne Geld aus – zuviel wie Nicola findet. Die Tochter studiert in Cambridge Mathematik und bleibt auch während der Feiertage dort. Für dAndreas und Nicola bedeutet das Ferien in idyllischer Zweisamkeit.

Nach der ersten Nacht wurde das Dorf quasi eingeschneit und Andreas entdeckt in einem eingestürzten Keller einen Sarg mit einer verwesten Leiche. Es dauert etliche Zeit bis er Hilfe findet, weil in dieser Abgeschiedenheit niemand auf seine Hilferufe antwortet. Milène, eine Herstellerin von Santons, kehrt mit ihm zurück, doch es ist weder der Sarg noch die Leiche zu finden. Hat er womöglich halluziniert oder was ist geschehen? Er ist überzeugt von dem Gesehenen und begibt sich selbst auf die Suche, wobei ihn seine Ehefrau unterstützt.





Ich bin ein echter Fan von Cay Rademacher und habe mit Begeisterung seine Hamburg- und Provence-Krimis gelesen. Nach meinem Dafürhalten unterscheidet sich dieser vorliegende Band definitiv. Zuerst meine positiven Eindrücke – die Atmosphäre des winterlichen Dorfes ohne jegliche Touristen und der Schneefall, die Einsamkeit etc. wurde toll beschrieben, hier fühlte ich mich mitgenommen. Zum Ende der Story kam etwas Tempo in den Fall und die Auflösung gefiel mir auch gut. Aber nun die Schwächen - der Plot war mir im Vergleich zu seinen sonstigen Büchern schon sehr einfach gestrickt. Ein Handlungsstrang, der vor sich hin plätschert, ohne Wendungen oder Irrungen und es hat sich ohne jegliche Spannung gelesen, was vielleicht der Jahreszeit geschuldet sein soll. Die Anzahl der agierenden Personen war sehr übersichtlich, diese wurden kurz mit einigen Attributen vorgestellt und bei 256 Seiten war auch kein Platz, die Charakterisierung in die Tiefe gehen zu lassen.

Ich wünsche mir als Nächstes wieder ein Buch im gewohnten Stil mit einem komplexen Plot und mehr Spannung.

Bewertung vom 30.09.2020
Schrei nach Rache (eBook, ePUB)
Bürgel, Matthias

Schrei nach Rache (eBook, ePUB)


sehr gut

Es ist der 2. Fall für Falk Hagedorn, einem früheren Kriminalbeamten, der nach einem Unfall vor 5 Jahren jetzt sein Geld als Psychotherapeut mit eigener Praxis verdient. Hagedorn steht im Mittelpunkt dieses Thrillers. Seine Tochter Karina ist Schauspielerin und wurde vor einigen Jahren entführt und leidet seither an einem Trauma.

An verschiedenen Flughäfen in Deutschland werden Leichen gefunden, eine Gemeinsamkeit kann zuerst nicht eruiert werden. In Stuttgart ermittelt das LKA mit der Kriminalrätin Nadine Albers. Sie bittet Hagedorn, ein Gutachten zum Täter zu erstellen und nach anfänglichen Schwierigkeiten raffen sich die beiden zusammen und ergeben ein ordentlich funktionierendes Team.

In einem weiteren Handlungsstrang gerät Hagedorn dann selbst in den Fokus eines Verrückten und die DNA-Spuren deuten auf eine Person in seinem direkten Umfeld hin.

Als Leser ist man klar im Vorteil, denn der Täter zeichnet sich klar ab und man darf gespannt warten, bis die Ermittler den Sachverhalt beweisen können.


Es war mein erstes Buch dieses Autors, Vorkenntnisse zum ersten Fall waren nicht nötig, um der Geschichte folgen zu können. Der Autor hat packend geschrieben, dank eigener Erfahrung wurde die Arbeit der Polizei realistisch geschildert und obwohl der Täter für mich bald erkennbar war, waren die Umstände und alle Details noch nicht ersichtlich. Die Handlung springt ständig zwischen den einzelnen Schauplätzen, was für ein hohes Tempo und einen gewissen Lesesog sorgt. Die Figuren wurden menschlich beschrieben und auch die aufkommende Hektik war nachvollziehbar. Nicht so gut gefiel mir, daß vor allem Hagedorn und Albers mit vielen Klischees behaftet waren und der große Showdown war mir persönlich zu überzogen.

Trotz der erwähnten Schwächen wurde ich mit diesem Thriller gut unterhalten.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.09.2020
Eiskalte Provence / Commissaire Leclerc Bd.6
Lagrange, Pierre

Eiskalte Provence / Commissaire Leclerc Bd.6


ausgezeichnet

Als Leser befindet man sich im 6. Fall wieder in der Provence, und zwar zur Vorweihnachtszeit zusammen mit dem Polizeiberater Albin Leclerc und seinem Hund Tyson.

In den Bories wird eine Leiche gefunden. Der Tod trat durch Erwürgen ein und die Tote liegt wie eine Braut mit welken Blumen in der Hand drapiert dort. Es scheint, daß diese Tat von langer Hand geplant war.

Die früheren Kollegen von Leclerc Castel und Theroux ermitteln. Albin läßt es sich nicht nehmen, ganz zufällig an verschiedenen Orten aufzutauchen und seine eigenen Nachforschungen zu betreiben. Dabei findet er sich in seltsamen Kreisen wieder. Mehr Details verrate ich hierzu nicht. Er setzt sich dabei selbst höchsten Gefahren aus, um etwas Großes zu verhindern und der Showdown hat es in sich.


Wie auch in den Vorgängerbänden ist Albin , wohlgemerkt für den Leser, ein sympathischer, manchmal auch chaotischer, Zeitgenosse und seine Zwiegespräche mit Tyson sind einfach herrlich. Als Kollege muß man ihn nicht unbedingt haben, denn da ist er eher der kauzige Einzelkämpfer. Privat hat er diesmal einiges zu klären, z.B. Probleme mit der eigenen Gesundheit und dann die Fragen rund um Weihnachten, vor allem die nach einem passenden Geschenk für seine Veronique. Sie hingegen ist voll ausgelastet mit dem Dekorieren und der Festtagsplanung.

Es ist ein Krimi, den man genießen kann, zeitweise schmunzeln muß und der in diesem Band eine andere Atmosphäre vermittelt, nämlich keine bekannte Urlaubsstimmung im Sommer, sondern nun eine andere Seite der Provence zeigt. Dieser Band war wieder spannend und unterhaltsam zu lesen.

Wer gerne mehr oder weniger unblutige Krimis liest, der ist mit dieser Reihe gut bedient. Von mir gibts eine Leseempfehlung und ich warte gespannt auf den nächsten Band und darauf, was der Autor mit Albin noch plant!

Bewertung vom 27.09.2020
Rauchland / Tenbrink und Bertram Bd.4 (eBook, ePUB)
Finnek, Tom

Rauchland / Tenbrink und Bertram Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Im Münsterland steht ein Kotten in Flammen, eine Person wird aus dem Haus gezogen und der Retter verschwindet – das ist die Ausgangssituation. Der Mantel des Flüchtenden bleibt zurück, deshalb wird er sofort als Heinrich-Josef Schultewolter identifiziert. Aber der Tote und Schultewolter waren Freunde, was ist passiert? Diese Frage müssen sich Maik Bertram und seine Kollegen stellen. Der Tote, Friedhelm Harking, lebte als Einsiedler, mit seinem Sohn war er seit Jahren zerstritten und die Tochter lebt auf Usedom. Und dann kommt ein Anruf aus den Niederlanden von Jan Bonnema, Schultewolter ist bei ihnen im Krankenhaus und will nur mit Heinrich Tenbrink sprechen. Tenbrink, eigentlich im Ruhestand, erklärt sich aber gerne bereit, mitzuhelfen. So kommt auf verschiedenen Ebenen die Aufklärung ins Laufen, dennTenbrink gibt nach dem Gespräch nicht so schnell wieder auf, sondern geht seinen eigenen Weg und verbeißt sich in die Sache.



Ich habe schon die Vorgängerbände begeistert gelesen und dieser steht denen in nichts nach. Der Autor schreibt spannend, lebendig und bildhaft, daher fühlt man sich als Leser mitgenommen. Er läßt eine gewisse Mystik durch die Rauhnächte einfließen und die Dialekteinschübe machen die Geschichte noch authentischer. Das Privatleben in der Wohngemeinschaft von Bertram und Tenbrink samt Locke spielt natürlich auch wieder eine größere Rolle, es wird aber in der richtigen Dosis und mit einer Portion Humor eingestreut. Nach einigen Wendungen wird der Fall am Ende natürlich gelöst, Bertram trifft eine weitreichende Entscheidung und so kann man als Leser gespannt sein, was der Autor mit seinen Figuren noch geplant hat.

Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für diesen Münsterlandkrimi!

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.09.2020
Wer auf dich wartet / DCI Jonah Sheens Bd.2 (eBook, ePUB)
Lodge, Gytha

Wer auf dich wartet / DCI Jonah Sheens Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Es startet damit, daß Aiden am Abend mit Zoe skypen möchte. Er sitzt vor dem Bildschirm und wartet gespannt darauf, daß auch Zoe sich hinsetzt, aber ihr Stuhl bleibt leer. Stattdessen hört er Wasserrauschen aus dem Badezimmer und sieht nur einen Personenschatten, dann hört es sich nach einem Kampf an und eine Gestalt verläßt die Wohnung. Es verstreicht unverhältnismäßig viel Zeit bis Aiden die Polizei verständigt, die dann tatsächlich die Leiche von Zoe findet.

Für das Team um DCI Jonah Sheens aus Southampton beginnen die Ermittlungen und Nachforschungen zu den offenen Fragen. Was war das für eine seltsame On-/Off-Beziehung zwischen Zoe und Aiden? Weshalb hat er nicht sofort die Polizei verständigt und weshalb kannte er die neue Adresse nicht? Zoe war sehr beliebt und empathisch, deshalb hatte sie viele Freunde in Künstlerkreisen und an ihrer Arbeitsstelle im Cafe. Weiß hier wohl jemand Näheres?


Den ersten Band dieser Reihe kannte ich nicht, dies war aber auch nicht zwingend nötig. Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil. Den Plot fand ich gut, wenngleich ich mir etwas mehr Spannung gewünscht hätte. Bei den Ermittlungen fühlte ich mich mitgenommen, da die Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt wird, zum einen die aktuelle Situation und zum anderen die Vergangenheit von Zoe samt Vorgeschichte und quasi mit einem Countdown zum Tatzeitpunkt. Die Anzahl der agierenden Figuren ist überschaubar und man lernt sie sehr gut kennen. Die Polizeiarbeit wird sehr realistisch beschrieben und ganz positiv, es handelt sich einmal um einen Krimi, bei dem das Privatleben der Ermittler außen vor bleibt. Aiden als eine der Hauptfiguren ist eine sehr fragwürdige Persönlichkeit und man weiß nie genau, kann man ihm glauben oder nicht. Eines steht fest, er lügt und manipuliert. Zoe hinterläßt mit ihrer positiven Art eine Lücke bei den engen Freunden, aber als Leser bemerkt man durchaus auch Eifersüchteleien und Mißgunst. Grundsätzlich man sehr gut mit rätseln und mit einem überraschenden Ende konnte der Fall zufriedenstellend gelöst werden.

Bewertung vom 03.09.2020
Schwestern im Tod / Commandant Martin Servaz Bd.5 (eBook, ePUB)
Minier, Bernard

Schwestern im Tod / Commandant Martin Servaz Bd.5 (eBook, ePUB)


gut

Ich fand das Cover gelungen und der Klappentext hat mich neugierig auf diesen Psychothriller gemacht.


Er spielt auf zwei Zeitebenen, zum einen 1993 und dann 25 Jahre später, 2018. Im ersten Teil geht es um zwei Schwestern, die in ihren Kommunionskleidern ermordet aufgefunden werden. Dieser Fall kann u. a. unter Mitwirkung des jungen Martin Servaz von der Kripo Toulouse aufgeklärt werden. Im zweiten Teil wird bei Erik Lang, einem Krimiautor, eingebrochen, seine Frau wird erschlagen und mit Schlangen aus den Terrarien vergiftet. Sie trägt unter ihrem Bademantel auch ein Kommunionskleid. Und auch hier ermittelt Martin Servaz, ebenso taucht Erik Lang, der Kriminalautor, bei beiden Taten auf. Das sind im großen und ganzen die Fakten.


Aus dieser Reihe des Autors habe ich bereits Band 1 und 2 gelesen, dann allerdings eine Pause eingelegt. Jetzt wollte ich wieder neu einsteigen und war durch die Kurzbeschreibung angefixt. Die Idee des Buches finde ich nach wie vor gut und hätte auf jeden Fall Potential gehabt. Aber nun kommt von mir ein ABER. Der Autor hat mich mit seinen Beschreibungen nicht abgeholt, ich fühlte mich nicht mitgenommen bei den Ermittlungen, weder 1993 noch 2018. Auch die Figuren blieben mir fremd, distanziert und unsympathisch. Ok, das muß kein Grund sein, daß mir ein Buch nicht gefällt, hier war es leider so. Auch das Privatleben von Martin Servaz fand ich kompliziert, vielleicht weil es dürftig beschrieben war. Für mich kam während des Lesens keinerlei Spannung auf, von einem Pageturner eines Bestsellers meilenweit entfernt.

Leider war dieser Psychothriller für mich eine herbe Enttäuschung!

Bewertung vom 28.08.2020
Friesenbrauer. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Jorritsma, Sina

Friesenbrauer. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


sehr gut

Am Morgen nach einer Bierverköstigung wird in der Borkum Brauerei der Braumeister, Okko Jopp tot im Mannloch des Biertanks gefunden. Die Obduktion ergibt, daß es sich um keinen natürlichen Tod, sondern um Tod durch ersticken und um Mord handelt. Der Tote war eine umstrittene Persönlichkeit. Sein Chef, der Brauereibesitzer, Gunter Feldmann, war mit ihm zufrieden und lobt ihn gegenüber den ermittelnden Beamten. Bei seinen Kollegen und den Inselbewohnern hingegen war er äußerst unbeliebt. Er hat zu gerne den jungen Frauen nachgeguckt und sie belästigt. Wer wollte also Okko Jopp beseitigen und war die Grapscherei vielleicht ein Grund oder wußte Okko zu viel über die Familie bzw. die Finanzen der Brauerei? Es ist ein echter Whodunit-Krimi. Die Ermittlungen gehen erst schnurgerade in eine Richtung, erhalten jedoch durch eine Zeugenaussage plötzlich eine völlig andere Perspektive. Mehr verrate ich nicht.


Der vorliegende Fall ist bereits der 17. Band mit den Ermittlern Mona Sander und Enno Moll. Ich kannte noch keinen der Vorgängerbände, hatte aber überhaupt keine Probleme, der Geschichte ohne Vorkenntnisse zu folgen, da das Privatleben der ermittelnden Beamten nur am Rande erwähnt wird. Die Beschreibungen der Atmosphäre, Landschaft und der Bewohner fand ich sehr bildhaft und dadurch hatte ich hiervon genaue Vorstellungen. Die Hauptfiguren um die Ermittler, die Brauereifamilie und auch diverse Bewohner fand ich gut geschildert, wobei sie wegen der Kürze des Buches an der Oberfläche blieben. Es handelt sich hier um einen Regionalkrimi, der langsam Fahrt aufnimmt und erst im zweiten Teil die Spannung anziehen läßt. Das Cover ist mit dem Strand und den Strandkörben gut gewählt. Der Schreibstil ist einfach und schnörkellos, daher liest sich dieser Regionalkrimi locker an einem Nachmittag. Am Ende bleiben keine Fragen offen, es ist alles gesagt und geklärt.

Daß die Autorin und der Verlag schon 17. Fälle auf die Beine gestellt haben, sagt schon einiges aus über die Beliebtheit dieser Reihe! Wer einen unblutigen, spannenden Krimi vor dem Hintergrund der Urlaubsinsel Borkum lesen möchte, dem kann ich dieses Buch empfehlen.

Bewertung vom 20.08.2020
Was uns verbindet
Gowda, Shilpi Somaya

Was uns verbindet


sehr gut

Keith Olander lernt seine spätere Ehefrau Jaya in den 80ern in einem Londoner Pub kennen. Er stammt ursprünglich aus einfachen Verhältnissen, sie ist eine indische Diplomatentochter und deshalb weit gereist. Sie verlieben sich, kaufen ein Haus, heiraten und bekommen zwei Kinder – Karina und Prem. Alle sind rundum zufrieden, glücklich und es scheint perfekt bis eines Nachmittags ein schwerer Schicksalsschlag die Familie trifft.


Der Roman beschreibt nun separat für jede Figur den Umgang mit dieser Tragödie, die dadurch zutage tretenden Schuldgefühle, die Trauer und leider auch das Auseinanderdriften der Familie. Jeder von ihnen geht völlig anders damit um, versucht, weiter zu leben und einen Weg aus dieser Abwärtsspirale zu finden. Dieser unendliche Schmerz verzehrt sie alle.



Ich hatte bereits mit großer Begeisterung die beiden anderen Bücher der Autorin – Geheime Tochter und Der goldene Sohn - gelesen und bin deshalb mit einer hohen Erwartungshaltung an das Buch gegangen. Ebenso wie in den Vorgängern wurde auch hier das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen sehr gut und nachvollziehbar beschrieben. Der Schreibstil läßt sich flüssig lesen und die einzelnen Familienmitglieder werden detailliert charakterisiert. Die Autorin schildert hier dieses dramatische Ereignis und die Bewältigung sehr emotional, berührend und einfühlsam. Als Leser konnte man sich sehr gut hineinversetzen und sich vorstellen, wie schwer alles auf den einzelnen Personen lastet und wieviel jedem einzelnen abverlangt wird. Das Buch ging mir sehr nahe und deshalb war es für mich streckenweise schwer zu ertragen. Das Ende hat mich dann doch versöhnt, jedoch wird es nicht zu meinem Lieblingsbuch der Autorin.

Bewertung vom 26.07.2020
Mörderische Fluss-Kreuzfahrten / Edelgard und Norbert Bd.2
Schmid, Claudia

Mörderische Fluss-Kreuzfahrten / Edelgard und Norbert Bd.2


ausgezeichnet

Als Leser begleiten wir Edelgard und Norbert Buchmann auf 11 recht vergnüglichen Fluß-Reisen in Deutschland und den Nachbarländern - auf der Donau bis Wien und auf der Elbe bis Prag.

Von Edelgard und Norbert hat man aufgrund der bildhaften Beschreibung eine sehr genaue Vorstellung ihres äußeren Erscheinungsbildes und ihrer Rollenverteilung. Edelgard plant und träumt in ihrem Hinterstübchen davon, wie sie Norbert auf geschickte Weise loswerden könnte, um als Witwe zurückzukehren und dann ein neues, aufregendes Leben zu beginnen. Aber auf allen Reisen kommt zu ihrem Pech leider etwas Unvorhergesehenes dazwischen und ihr Vorhaben will nicht so recht klappen. Norbert ist eher der Stille. Die Geschichten sind sehr unterschiedlich angelegt und werden umrahmt von Figuren, die facettenreich und teils skurril beschrieben werden.

Die Autorin hat einen herrlichen Mix geschaffen aus Krimi, Reisebeschreibung und das alles gewürzt mit einen Spritzer Humor. Man lernt auf diese Weise in den einzelnen Kapiteln jeweils einen anderen Fluss, die Landschaft und die Sehenswürdigkeiten kennen. Diese Art eines quasi Krimi-Reiseberichts hat mir ausgesprochen gut gefallen, denn etliche Schauplätze habe ich auch schon besucht und beim Rest wurde ich jetzt animiert, unbedingt einmal hinzufahren. Am Ende des Buches befindet sich dann eine Karte, aus der man die Routen nochmals detailliert ersehen kann und vielleicht auch zu einer Reise in das entsprechende Gebiet animiert wird.

Für mich war das eine gelungene Unterhaltung – zum einen der Krimipart und zum anderen diese tollen Reisebeschreibungen. Der Vorteil, man kann das Buch häppchenweise als Gute-Nacht-Lektüre genießen oder auch sehr gut als Urlaubsbuch oder selbstverständlich für Urlaubsanregungen/-planungen.

Es war ein kurzweiliges Krimi-Reise-Lesevergnügen mit vielen Gelegenheiten zum Schmunzeln, das ich sehr gerne weiter empfehle. Beim nächsten Ausflug von Edelgard und Norbert bin ich bestimmt wieder mit von der Partie!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.