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Top-Rezensenten Übersicht

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Sunshine77
Wohnort: 
Langenhagen

Bewertungen

Insgesamt 58 Bewertungen
Bewertung vom 29.09.2024
Die Löwin von Jerusalem
Laurin, Ruben

Die Löwin von Jerusalem


ausgezeichnet

In Israel vor 3000 Jahren rettet die junge Frau Bathseba den Hirtenjungen David, der von einer hungrigen Löwin angegriffen wird, das Leben. Die beiden verlieben sich ineinander, aber ihr Leben verläuft dramatisch. Während sie von ihrem Vater an den brutalen Uriah, zunächst Soldat im Dienste des Königs Saul, verkauft wird, entwickelt sich David vom heldenhaften Soldaten zum Rebellenführer und wird schließlich König. Auch Uriah wechselt zwischendurch die Seiten und ist einer der besten Krieger im Heer Davids. Seiner Frau Bathseba geht es dabei nicht viel besser als seinen Feinden.

Ruben Laurin erzählt hier eine Geschichte aus dem Alten Testament, aber nicht nach Bibel-Art sondern als sehr lebendigen historischen Roman. Sein Erzählstil wirkt lebendig, teilweise ist man bei den Protagonisten, manchmal wird es durch einen Erzähler, wie in einer fröhlichen, geselligen Runde am Lagerfeuer, erzählt. Vom Stil her anders als die bisherigen historischen Romane dieses Autors (Thomas Ziebula). Anders, aber nicht schlecht!

Bewertung vom 01.05.2024
Evas Rache / Paul Stainer Bd.4
Ziebula, Thomas

Evas Rache / Paul Stainer Bd.4


ausgezeichnet

In Leipzig treibt ein Lustmörder sein Unwesen. Inspektor Stainer ermittelt, ist ihm aber noch nicht wirklich auf der Spur.

In München bereitet sich der Ingenieur Armin Dorn auf die Leipziger Messe vor, auf der er seine neueste Erfindung der Öffentlichkeit präsentieren möchte. Auf diese sind allerdings auch internationale Spione scharf, doch er weiß sich derer zu erwehren. Auch seine junge Frau möchte mit nach Leipzig, was der Ingenieur gern vermeiden möchte.

Und sie passt genau ins Beuteschema der "Bestie von Leipzig"...

Eine verwobene, aber trotzdem nachvollziehbare Story, markante Protagonisten, viele historische Details aus meiner Heimatstadt und ein angenehmer Erzählstil - für mich war die komplette Reihe ein Lesevergnügen, welches mit "Evas Rache" in meine Augen einen Höhepunkt und leider ein Ende findet.

Bewertung vom 18.05.2023
Die Radfahrerin
Leonard, Susanna

Die Radfahrerin


ausgezeichnet

"Die Radfahrerin: Annie Londonderry" ist das zweite Buch, dass ich von Susanna Leonard gelesen habe. Ähnlich wie das erste (Anm: "Dian Fossey") erzählt sie hier die Geschichte einer Frau, die etwas außergewöhnliches vollbracht hat. Und ähnlich wie in dem genannten Buch, gelingt ihr erneut ein Volltreffer.

Annie Londonderry umrundet die Welt mit einem Fahrrad. Das allein ist in meinen Augen aus heutiger Sicht schon eine Wahnsinnsleistung, aber in Anbetracht der Tatsache, dass sie das bereits Ende des 19. Jahrhunderts getan hat, d.h. mit einem schweren Fahrrad, ohne drölfzig Gänge, gefederte Gabel, Satelstütze und auch ohne schön ausgebaute Radwege, macht es schier unglaublich. Aber für Annie geht es mit dieser Reise um einen Ausbruch aus ihrem bisherigen Leben, ausdem sie durch das ausgesetzte erhebliche Preisgeld wirtschaftlich ausbricht als auch ihrer Rolle als Frau, die zu Haus die Kinder und den Herd hüten soll. So motiviert, wagt sie das unglaubliche gegen alle Widerstände - ein absolut lesenswertes Buch.

Bewertung vom 13.04.2023
Hagendorf
Steinhauser, Robert

Hagendorf


ausgezeichnet

Wenn man aktuell erlebt, wie lange sich der Krieg in der Ukraine bereits hinzieht und dann an den dreißigjährigen Krieg denkt, erscheint es unvorstellbar. Welches Leid, welche Not mag dieser Krieg erst gebracht haben, auch wenn er mit - aus heutiger Sicht - archaichen Waffen ausgefochten wurde.

Peter Hagendorf ist jung, gebildet und hat eigentlich eine gute Zukunft vor sich. Aber das Schicksal meint es zunächst nicht gut mit ihm. Er erbt nicht wie erwartet die väterliche Mühle und verliert sein ausgezahltes Erbe durch einen Räuber. Um sich durchzuschlagen, wird er Söldner und kämpft - je nachdem wer ihn bezahlt - auf unterschiedlichen Seiten im dreißigjährig Krieg.

Nach Peters 1988 gefundenem Tagebuch schrieb Robert Steinhäuser diesen historischen Roman. Die Eintragungen aus dem Tagebuch wurden ausgeschmückt und fehlende Zeiten ergänzt, so dass ein historische Roman entstand, der das Leben von Peter Hagendorf eng begleitet und erzählt, wie es gewesen sein könnte. Als Leser schaut man ihm praktisch die ganze Zeit über die Schulter, erfährt die Grausamkeit des Krieges, sein persönliches Leid, wird aber auch Zeuge seiner zunehmenden Verrohung und des durch ihn verursachten Leides. Gerade diese Authentizität, das er nicht als "guter" Held, sondern als Mensch der damaligen Zeit dargestellt wird, macht den Reiz dieses einzigartigen Buches aus.

Bewertung vom 28.01.2023
Im Zweifel für das Monster / Monsteranwalt Daniel Becker Bd.1
Buckingham, Royce

Im Zweifel für das Monster / Monsteranwalt Daniel Becker Bd.1


ausgezeichnet

Stell Dir vor, das Monster, welches dir in deiner Kindheit die Nächte zum Schrecken gemacht hat, kehrt zurück...

Daniel Becker ist Rechtsanwalt in Seattle und als solcher sehr erfolgreich. In der Kanzlei in der er tätig ist, soll er - nachdem er den nächsten Fall erfolgreich abgeschlossen hat - zum Partner ernannte werden. Aber dann sitzt nachts plötzlich ein Monster auf seiner Bettdecke, nein, nicht irgendein Monster, sondern das Monster, dass ihn bereits als Kind regelmäßig besucht hat. Aber diesmal kommt es nicht um Angst und Schrecken zu verbreiten, sondern ist selbst in einer misslichen Lage: Es wird - angeblich unschuldig - eines schweren Verbrechens angeklagt.

Royce Buckingham hat sich hier eine skurille Geschichte ausgedacht, in der es von schrägen Monster Charakteren nur so wimmelt. Oft augenzwinkernd, ohne dabei albern zu werden, entsteht eine spannende Story, die den Leser einfängt. Skurril, kreativ, phantasievoll und witzig...und herrlich schräg.

Bewertung vom 30.12.2022
Jack Bannister - Herr der Karibik
Lorne, Mac P.

Jack Bannister - Herr der Karibik


ausgezeichnet

Karibik..., da denkt man automatisch an türkisblaues Meer, Sonnenschein und Piratengeschichten. Namen wie Henry Morgan und Francis Drake kommen einem in den Sinn. Aber wer war der tatsächliche Herr der Karibik?

Jack Bannister ist erster Offizier der Golden Fleece, welche für die Royal African Company Dreiecksfahrten zwischen England, Ostafrika und der Karibik unternimmt. Er ist jung, kräftig, ehrlich und mutig. Dies beweist er im täglichen Geschäft, aus dem sich der Kapitän vollkommen zurückgezogen hat. Nach dessen Tod erhält er in London sein Kapitänspatent und das Kommando über die Golden Fleece, ohne zu ahnen, welch falches Spiel mit ihm getrieben wurde. Weiterhin setzt er all seine Fähigkeiten für die Company ein und erzielt große Gewinne. Was muss passieren, damit er zum gefürchteten Piraten wird?

Mac P. Lorne liefert hier einen historischen (Abenteuer-)roman, der neben spannender Lektüre auch durch umfangreiche und gut recherchierte Informationen überzeugt und sich ganz nebenbei auch richtig gut liest. In meinen Augen eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.12.2022
Goldener Boden
Dotzer, Ulrike

Goldener Boden


ausgezeichnet

02.04.1896: Der neunzehnjährige Gustav Hirsch erreicht über Ellis Island die Vereinigten Staaten von Amerika. Er flieht vor der Einziehung in die kaiserliche Armee aus der Stadt Stolp in Pommern und sucht sein Glück in New York. Und er findet zumindest einen guten Start. Eine gute Anstellung und damit verbunden eine Unterkunft sind mehr, als viele andere haben. Und so baut er sich in Amerika eine Existenz auf. Und trotzdem kehrt er - aus persönlichen Gründen - bereits 1898 nach Deutschland zurück. Über die Zeit nach seiner Rückkehr erfährt man aber relativ wenig und auch das nur in Rückblicken. Der zweite Teil setzt erst 1935 wieder ein. Mir kam es im Buch (fast) wie eine andere Geschichte vor, da auch die handelnden Personen sich geändert haben, neben Gustav steht jetzt dessen Familie im Mittelpunkt.

Es entsteht ein sehr lebendiges Bild der Zeiten, in der dieser Roman spielt. Vor allem im zweiten Teil werden viele Facetten des Alltags während der Nazizeit und während der Flucht sehr einfühlsam geschildert. Man merkt diesem Buch an, dass unheimlich viel recherchiert wurde um ein möglichst vielschichtiges und genaues Bild dieser Zeit zu erzählen und dies ist in meinen Augen auch gelungen. Ein wirklich lesenswerter und interessanter Roman.

Bewertung vom 16.12.2022
Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3
Izquierdo, Andreas

Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3


ausgezeichnet

Nach "Schatten der Welt" und "Revolution der Träume" ist "Labyrinth der Freiheit" bereits der dritte Band der "Wege der Zeit" Reihe von Andreas Izquierdo. Wieder kämpfen Isi, Artur und Carl um die Erfüllung ihrer Träume, oft aber auch einfach nur um ihr Überleben.

Das Buch beginnt gleich mit einem Paukenschlag. Isi wird in Ihrer Wohnung überfallen, ein mysteriöser Anruf hilft Carl und Artur das schlimmste zu vermeiden. Sofort machen sie sich, unter Arturs Führung auf die Suche nach den Tätern und den Hintermännern. Aber der Feind ist mächtig und gnadenlos und mit jedem Schritt geraten sie tiefer in dessen Netz. Die Lage wird immer gefährlicher und nahezu aussichtslos.

Wenn man die ersten beiden Teile gelesen hat und - wie ich - den dritten Teil herbeigesehnt hat, weiß man natürlich, was einen erwartet: Eine toll erzählte Geschichte, extrem interessante Protagonisten, überraschende Wendungen und natürlich miterlebten Zeitgeist. Und, was soll ich sagen...man wird nicht enttäuscht.

Bewertung vom 29.09.2022
Dian Fossey - Die Forscherin / Mutige Frauen, die Geschichte schrieben Bd.1
Leonard, Susanna

Dian Fossey - Die Forscherin / Mutige Frauen, die Geschichte schrieben Bd.1


ausgezeichnet

Dian Fossey - Eine Amerikanerin, die ihr Leben der Erforschung und dem Schutz der Berggorillas in der Virunga-Vulkanlandschaft widmete, ist vielen durch die Verfilmung "Gorillas im Nebel" bekannt. Hier wird ihr ein Denkmal gesetzt.

Auf ihrer ersten Afrikareise 1963 begegnet Dian Fossey zum ersten Mal frei lebenden Gorillas. Obwohl sie vor den schwarzen Bestien gewarnt wird, zeigt sie keine Angst, sondern versucht ihnen ganz nah zu kommen. Eine Begeisterung und Hingabe entsteht, die ihr ganzes Leben anhält und dieses bestimmt. Einige Jahre später gelingt es ihr, eine Forschungsstelle zu erhalten, die sie ganz nah an diese faszinierenden Primaten brachte.

In mehreren Zeitlinien führt Susanna Leonard den Leser durch das Leben von Dian Fossey. Dies macht sie auf so geschickte Art, dass man die Motive für manche zunächst unverständliche Handlung , im nächsten Kapitel versteht. Das es - in Anbetracht der Geschichte von Dian Fossey - eine extrem interessante Story ist. Aber es gelingt ihr auch, die Geschichte unterhaltend und lesenswert zu erzählen. Die Begeisterung und vor allem die Hingabe, die Dian Fossey für die Gorillas empfand, aber auch die Abscheu gegen die Wilderer, all das wird unheimlich lebendig widergegeben. Für mich eine klare Leseempfehlung.