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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Habbo
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 362 Bewertungen
Bewertung vom 30.06.2024
Die List (Konstantin Manner ermittelt 2)
Saunter, Mick

Die List (Konstantin Manner ermittelt 2)


sehr gut

Ein Provinzkrimi inmitten einer höchst kriminellen Organisation, die "nichts weiter" als einen großen Umsturz plant - und den anderen in die Schuhe zu schieben versucht, die wiederum für andere die Dummies sind. Eine Matroschka eigentlich. Der Provinzkrimi fängt zwar mit einem sehr brutalen Mord an, hat aber in seiner Umsetzung viel hintergründigen Witz. Die sich darin entwickelnde Verschwörung mit Anschlagsvorbereitungen und Durchführung, die unglaublichen Pläne und Ziele und die Abtrünnigkeiten einzelner Mitglieder dieser Organisation sind insgesamt schwer erträglich, weil man weiß, dass solche Szenarien durchaus im Bereich des Möglichen liegen. Ohne Frage spannend erzählt, auch aus wechselnden Perspektiven und in Retrospektiven. Man muss schon konzentriert lesen, um in den Zusammenhängen zu bleiben. Das eine ist ein viel zu ernstes Thema, um es humorvoll herüberzubringen. Daher hätte man den Provinzkrimi Provinzkrimi sein lassen sollen, eigenständig und durchaus humorvoll. Und den anderen Teil eben in gebührendem Ernst und großer Dramatik darstellen, auch wenn es hier Fiktion ist. Die Mischung hätte es nicht gebraucht, aber dadurch wurde die Leserschaft schon ziemlich auf falsche Fährten gelockt, was sicher genauso beabsichtigt war.

Bewertung vom 29.06.2024
Dunkler Abgrund
Lillegraven, Ruth

Dunkler Abgrund


ausgezeichnet

Clara Lofthus wird neue Justizministerin. Kaum im Amt, verschwinden ihre Kinder. Eine mysteriöse Nachricht gibt vor, zu wissen, was sie getan hat. Die Polizei darf sie auf keinen Fall einschalten, sonst werden ihre Kinder getötet. Auf der extrem kopflosen Suche nach ihren Kindern wird immer deutlicher, welche düsteren Geheimnisse sie hütet, wessen sie sich alles schuldig gemacht hat. Abscheulichkeiten, die sie aber vor sich selbst stets rechtfertigt. In kurzen Kapiteln wird aus Claras Sicht und aus Sicht des Sohnes Andreas, der ehemaligen Geliebten ihres verstorbenen Mannes, ihres Vaters, des Nachbarn Axel, des Journalisten Halvor eine unglaubliche Geschichte von Schuld und Racheplänen entwickelt, die bis zum Schluss in Atem hält. Man schwankt zwischen Faszination und Abscheu, was die Taten Claras betrifft und die der Menschen in ihrem Umfeld.

Bewertung vom 22.06.2024
Ein tierischer Fall für den Kommissar (eBook, ePUB)
Ambronn, D.G.

Ein tierischer Fall für den Kommissar (eBook, ePUB)


sehr gut

Da türmen sich die Leichen in diesem tierischen Fall für den Kommissar. Und es türmen sich merkwürdige Personen mit noch merkwürdigeren Verhaltensweisen. Kein Wunder, dass zum Schluss alles mehr oder minder offen blelibt. Aber gut gelungen, diese Fälle und ihre Verstrickungen. Kommt alles vor: Tierisch anmutende Namen, eine Art von Agentin, die alle an der Nase herumführt, ein Minister auf Abwegen, Verschwörungstheorien um Viren, die freigesetzt werden, um die Vermarktung eines Impfstoffes zu forcieren, Vertuschungsversuche von "ganz oben". Satirisch-parodistisch.

Bewertung vom 21.06.2024
Totenhändler
Esser, Frank

Totenhändler


sehr gut

Ein rasanter Jana-Brinkhorst-Krimi, der mit einer Leiche einer jungen Frau beginnt, bei der eine Münze und die Zahl 666 gefunden wird. Gleiches fand man bei einem acht Jahre zurückliegenden Fall, der nie aufgeklärt wurde. Schnell stößt man auf satanistische Hintergründe und ermittelt zunächst in diese Richtung. Beim Fund einer weiteren Leiche, der ebenfalls, wie der jungen Frau, ein Organ fehlt, lenkt man die Ermittlungsrichtung auf den Organhandel. Bei beiden Richtungen gibt es Verdächtige, aber keine schlüssigen Beweise. Rasant und in kurzen Kapiteln erzählt, mit einigen Wendungen und Überraschungen, wird eine Geschichte illegaler Machenschaften und psychischer Abgründe packend erzählt. Allein, dass ein Handlungsstrang etwas "hängen gelassen wird", ist ein kleines Manko.

Bewertung vom 20.06.2024
Vergebens / Ermittlungen im Spreewald Bd.4
Dieckerhoff, Christiane

Vergebens / Ermittlungen im Spreewald Bd.4


sehr gut

Mysteriös, spannend und mit viel Lokalkolorit erzählt, wird auf dem Klappentext versprochen. Gehalten! Der Prolog weist eigentlich schon darauf hin, dass hier sehr merkwürdige Umstände vorliegen. Nur vergisst man das beim Weiterlesen leicht und konzentriert sich - wie die Ermittler - auf das unmittelbare Umfeld des ermordeten Gerichtsvollziehers. Und man wird durch die persönlichen Querelen unter den Mitarbeitern und die Rivalität um den Posten des Dienststellenleiters abgelenkt. Die Geschichte wird zügig und spannend erzählt, die persönlichen Umstände der Ermittler mit einbezogen, die Spannung kontinuierlich aufgebaut und zu einem überraschenden und überzeugenden Ende geführt, nicht ohne die Ermittler ordentlich in Gefahr zu bringen. Amüsant die "waffenscheinpflichtigen" Worte wie Gerichtsvollzieherverteilstelle. Die Auflösung kommt ein bisschen plötzlich und für die Leser unvorbereitet. Insgesamt aber eine kurzweilige, spannende Lektüre.

Bewertung vom 18.06.2024
Schweigende Freunde
Jensen, Robin D.

Schweigende Freunde


sehr gut

Eine Tote am Außenmühlenteich - niemand kennt sie, ein öffentlicher Aufruf führt zu nichts. Bis ein Kollege von Steffen Baumann, der ein phänomenales Gedächtnis hat, sich an einen Fall vor elf Jahren erinnert, als an eben diesem Teich ein junger Mann ermordet wurde und seine Freundin spurlos verschwand. Der damals ermittelnde Kommissar war der festen Überzeugung, dass es sich um eine versuchte Vergewaltigung gehandelt habe, woraufhin die verschwundene Person den vermeintlichen Vergewaltiger erschlug und aus Angst vor Bestrafung geflohen sei. Nur, was macht sie dann elf Jahre später tot im Teich? Eine aufreibende Suche beginnt, bei der sich der zuständige Kommissar, seine Kollegin - die damals schon in die Ermittlungen involviert war - Steffen Baumann und seine Kollegin als Journalisten zunächst erfolgreich in die Quere kommen, sich dann jedoch auf eine arbeitsteilige Aufteilung einigen und so ergänzen können. Nur man kommt nicht recht voran, bis ein weiterer Mord und dann noch eine Entführung geschehen, die alle in Gefahr bringen, aber dennoch den Täter aufspüren lassen. In wechselnden Perspektiven der ermittelnden Kommissare und der Journalisten erzählt, fliegt die Geschichte vorüber und nimmt die Leser mit. Kleine Ungereimtheiten, wie die Blauäugigkeit des Entführungsopfers, die ungenügenden Recherchen und belanglosen Befragungen seien verziehen.

Bewertung vom 17.06.2024
Tote Hunde weckt man nicht
Campbell, T. H.

Tote Hunde weckt man nicht


sehr gut

Köstlich: Ein Baby-Beagle als Wachhund. Aber der Reihe nach. Ständig schleicht jemand um Saras Haus, kratzt an Fenstern und Türen, hinterlässt Botschaften auf der Haustür. Hängt das mit der ermordeten Millie zusammen? Oder mit dem Cold Case des verunfallten Ehemannes von Margaret? Aber es bleibt nicht bei diesen beiden Mysterien. Der Krimiclub hängt sich - trotz der eindringlichen Warnung des Dorfsheriffs - voll rein und ermittelt munter drauflos, was sich als nicht ungefährlich erweist. Locker erzählt, die Eigenheiten der Protagonisten liebevoll nachzeichnend, die Spannung bis zum Schluss haltend. Auch dieser Fall von Sara Rattlebag und ihrem Krimiclub lohnte die Lektüre.

Bewertung vom 16.06.2024
Vino, Mord und Bella Italia! Folge 2: Das Vermächtnis der Winzerin (eBook, ePUB)
Homma, Christian; Frank, Elisabeth

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 2: Das Vermächtnis der Winzerin (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein kurzer Wohlfühlkrimi um die Deutsche Anna, die in Bella Italia das Haus ihrer Nonna renovieren möchte, aber damit sehr viel Arbeit vor sich hat. Von der sie sich all zu gerne ablenken lässt durch einen Mordfall, in den sie wiederum keck ihre Nase steckt. Dem Commissario scheinbar immer eine Nasenspitze voraus, "vernimmt" sie munter mögliche Zeugen und zeitweilig Verdächtige. Der Schluss eine kleine Überrraschung und Anna kurzzeotig in Gefahr. Zügig erzählt, hier und da ein kleiner überraschender Schlenk, sympathische Charaktere, ein schöner Wochenendkrimi zum Lümmeln auf der Couch, vielleicht mit einem kleinen Glas Vino - aber nicht vom Weingut Monti.

Bewertung vom 16.06.2024
Toskanisches Verhängnis
Trinchieri, Camilla

Toskanisches Verhängnis


weniger gut

Publishers Weekly, so wird behauptet, urteilte: "Der bisher beste Band der Serie!" Nun, ich kenne die anderen Bände nicht. Wenn das hier aber der beste Band sein soll, dann können die anderen nicht wirklich viel taugen. Denn die Geschichte hier ist von der Grundkonstruktion zwar schon spannend, oder hätte es sein können. Aber die vielen Beschreibungen der jeweiligen Befindlichkeiten der handelnden Personen ziehen alles sehr in die Länge. Die Ermittlungen kommen nicht voran - und so fühlt sich der/die Lesende auch - man kommt mit dem Buch nicht recht voran. Die Protagonisten sind teils sympathisch, teils nerven sie aber auch. Der Ex-Cop Nico ist nicht wirklich hilfreich. Die Lektüre ist insgesamt ein wenig seicht. Man startet positiv in eine Wochenendlektüre und freut sich ob der kulinarischen Genüsse, die dort beschrieben werden. Am Ende ist man aber froh, die Geschichte endlich hinter sich gebracht zu haben. Schade, verschenktes Potential.

Bewertung vom 08.06.2024
Nichts bleibt verborgen (eBook, ePUB)
von Beck, A.

Nichts bleibt verborgen (eBook, ePUB)


sehr gut

Hannah, die erfolgreich zu vermakelnde Häuser einrichtet, trifft fast der Schlag, als auf einem Sofa in einem dieser Häuser in Anwesenheit der Interessenten eine Leiche aufgefunden wird. Übel zugerichtet und ihr durchaus bekannt. Das alles liegt fast 30 Jahre zurück und begann in einem kleinen Ort mit dem bezeichnenden Namen Trauertal, wo sie nur kurzzeitig nach dem Tod ihrer Eltern mit ihrer Schwester bei ihrer Tante lebte. Bis die Schwester spurlos verschwand. Man verließ danach den Ort, um eigentlich nie wieder zurückzukehren. Aber nun: Der Tote auf dem Sofa muss etwas bedeuten und Hannah reist zurück in die Vergangenheit, um doch noch das Verschwinden ihrer Schwester aufzuklären. Und gerät dabei als Mordverdächtige ins Visier der Ermittler, denn sie macht ausgerechnet in dem Hotel Halt, dessen Besitzer spurlos verschwunden ist und der mit dem Toten vom Sofa eng bekannt war. Die Geschichte wird ruhig, aber emotionsgeladen und nicht ohne Spannung erzählt und bis zu ihrem zwar nicht überraschenden, aber für Hannah erlösenden Ende für die Leser flüssig, schlüssig und lesefreundlich erzählt