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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Habbo
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 418 Bewertungen
Bewertung vom 30.01.2025
Dunkle Asche
Thomsen, Jona

Dunkle Asche


sehr gut

Ein düsteres Geheimnis umweht den Cold Case den Gudrun und die neue Kollegin aus Rostock in Kiel plötzlich wieder auf den Tisch bekommen, weil ein damaliger Zeitzeuge auf dem Sterbebett etwas berichten möchte, das er seinerzeit verschwiegen hatte. Das bringt dem Fall neue Erkenntnisse, die den damaligen, letztlich ergebnislosen, Stand der Ermittlungen in neuem Licht erscheinen lassen. Dem Hauptverdächtigen vor 30 Jahren konnte man nichts nachweisen. Wird er jetzt sogar entlastet? Die neuen Befragungen lassen vermuten, dass seinerzeit recht einseitig ermittelt wurde und das quasi jeder gelogen, zumindest aber etwas verschwiegen hat. Auch Gudrun, die damals zur Partygruppe gehörte, die im Zentrum der Ermittlungen stand. Ein gefällig geschriebener Küstenkrimi mit sympathischen Ermittler*innen, der Perspektivwechsel bietet und den Spannungsbogen hält. Man liest flott durch bis zum leicht dramatischen Ende. Eine flott-spannende Lektüre.

Bewertung vom 27.01.2025
Augenblicke des Bösen (eBook, ePUB)
Knospe, Bernd Richard

Augenblicke des Bösen (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine verstörende Lektüre um einen Regisseur widerlicher Filme, einen versoffenen Autor, der dessen Biografie schreiben soll, eine verschwundene Frau, einen offenbar in eine Affäre verwickelten, aber inzwischen verstorbenen Ehemann und eine Detektei mit verstörenden und verstörten Detektiven. Die Handlungen, Gedankengänge und Motive der Protagonisten oft schwer verdaulich und grenzwertig. Man fühlt sich beim Lesen wie ein Voyeur und beschmutzt. Das sind keine Augenblicke des Bösen. Das Ganze ist böse. Aber sehr gut, eindringlich, bildhaft und sprachlich überzeugend überbracht. Wer die Bilder, die diese verzwickte, verwickelte, kaputte Charaktere präsentierende Geschichte aushält, hat eine rasante, intensive, spannende Lektüre.

Bewertung vom 22.01.2025
Der Zuschauer
Hebesberger, Roland

Der Zuschauer


sehr gut

Das Team, das zu einer Mehrfachtötung gerufen wird, bei der vier Familienmitglieder getötet wurden, ruft Fallanalytiker Jan Theurer zu Hilfe, denn was hier geschah, gleicht einem Fall, der Jahre zurückliegt, bei dem man keinen Täter dingfest machen konnte, der aber auch keine Fortsetzung fand. Ist der Täter wieder da? Muss der nicht schon fortgeschrittenen Alters sein oder gibt es Nachahmungstäter? Aber die Details dieses Falls wurden so nie veröffentlicht. Ein Stochern im Dunkeln beginnt, bei dem es auch das Ermittlerteam trifft und schließlich auch Jan ins Zentrum der Aufmerksamkeit des Täters gerät. Sehr kranke Gehirne werden hier beschrieben, sehr abscheuliche Verhaltensweisen an den Tag gelegt. Wie kommt man nur auf so kranke Täter? Trotz detaillierter Fallanalytik liegt man neben der Spur und findet weder den Bezug zur Täterschaft, noch zu deren Motivation, was in mehrere Katastrophen mündet. Man ist sogar versucht zu sagen: Wäre die Fallanalytik nicht, wäre das alles auch nicht passiert. Die Seite der Täter wird hier zu überlegen, immer einen Schritt voraus, die Ermittler durchschauend, dargestellt. Ein bisschen to much. Sehr spannungsgeladen, emotionsreich und rasant geschrieben, wie schon Teil eins dieser Serie. Es bleibt hier auch bei den Sympathien und Antipathien den Protagonisten gegenüber und man ist gespannt auf die nächste Folge.

Bewertung vom 20.01.2025
Midas Spielverderber
Grußler, Susanne

Midas Spielverderber


sehr gut

Spielsucht, Erpressung, Kriegserben, traumatische Erlebnisse - viel wird hier thematisiert und in zahlreichen Rück- und Vorschauen aufgerollt. Theo ist am Ende. In jeder Beziehung und das veranlasst ihn, aufzugeben. Wie es dazu kam, wird in eben diesen Retrospektiven und dem Beleuchten der jüngsten Ereignisse dargelegt. Erst denkt man: Mit Thriller hat das wenig zu tun. Ein Spielsüchtiger an seinem Ende angekommen. Eine Bluttat einige Jahre zuvor, die nicht richtig aufgeklärt wurde. Dann Erzählungen der Lebensgeschichten von Theo, seiner Familie, seiner Eltern und dessen Eltern. Recht biografisch. Doch Seite um Seite wird eine tragische Geschichte entrollt und vermittelt, wie Ereignisse mit einander verzahnt sind und Auswirkungen auf Handeln und Tun der Protagonisten haben. Was wiederum zu schrecklichen Taten führt, die mühsam von den Ermittlern entwirrt werden müssen. Ganz zum Schluss dann Klarheit über alle Zusammenhänge und Motive. Und ein versöhnliches Ende einer sehr betroffen machenden Geschichte von Irrungen und Wirrungen.

Bewertung vom 20.01.2025
Die Brandung - Leichenfischer
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


sehr gut

Julia, Nettie, Samantha, Ohlsen, Fria und noch so Einige kommen hier zu Worte im Fall von zwei aufgefundenen Leichen in fortgeschrittenem Verwesungsstadium diesseits und jenseits der dänischen Grenze. Ein Wikingerritualmord in beiden Fällen? Begrabungssituation und Grabbeigaben deuten darauf hin. Die Ermittlerteams stochern lange im Nebel und begreifen, dass sie im Wettlauf gegen die Zeit antreten, als feststeht, dass weitere junge Frauen vermisst werden. Ein erfreulich knapper und abwechslungsreicher Erzählstil, eine spannende, wenngleich nicht ganz überzeugende Geschichte. Ein bisschen zu abgehoben die Seite der Täterschaft, die auch ein bisschen übermenschlich daherkommt. Die Protagonisten wirken ansonsten sehr sympathisch und überzeugend. Die Leserschaft wird bis zum Ende „gefangen“ gehalten. Man bedauert, den ersten Fall nicht zu kennen und freut sich auf den nächsten.

Bewertung vom 17.01.2025
Erinnere dich (eBook, ePUB)
Kopplin, Marie

Erinnere dich (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Maxim Fuchs Leben wird plötzlich auf den Kopf gestellt, als der Wettermoderator am späten Abend heimkehrt und das Haus verlassen vorfindet. Wo sind Frau und Tochter? Nach dem Abtelefonieren von Freunden, Bekannten, Familie und Krankenhäusern, bleibt nur der Weg zur Polizei, die aber nicht recht in die Gänge kommen will. Wahrscheinlich wurde er einfach verlassen. Nach mehreren weiteren Vorkommnissen, rückt Maxim allerdings schnell in den Fokus der Polizei, deuten doch recht viele Indizien und Zeugenaussagen auf ihn als Täter. Der versucht nicht nur selbst hinter die Ereignisse zu kommen, sondern zweifelt auch zunehmend an seinem Verstand. Die Geschichte wird aus der wechselnden Sicht der Ermittlerin und von Maxim erzählt. Dazwischen wird die Lebensgeschichte einer dritten Person aufgerollt, von seiner schrecklichen Kindheit, über das einsame, nicht minder schreckliche Aufwachsen und seinem erwachsenen Ich. Dabei werden die Handlungsstränge übereinander gelegt und zu einem sowohl tragischen wie auch versöhnlichen Ende zusammengeführt. Gut konstruiert, spannend erzählt. Man legt das Buch vor dem Schluss nicht mehr aus der Hand.

Bewertung vom 15.01.2025
Tödliche Stürme in Norfolk (eBook, ePUB)
Daykin, Judi

Tödliche Stürme in Norfolk (eBook, ePUB)


sehr gut

Wie schon der erste Teil ist auch diese Geschichte sehr wendungsreich und atmosphärisch dicht erzählt. Ist aber eben auch, wie der erste Teil, geprägt von vielen ausschweifenden Beschreibungen, Überlegungen der Protagonisten, Diskussionen der Ermittler und etwas abschweifenden Nebenschauplätzen. Es hätte sehr viel kompakter erzählt werden können. Geprägt ist die Handlung von den "Revierkämpfen" zwischen Mord- und Drogendezernat und den Ermittlungen der MET im Drogenmilieu. Und leztendlich geht die Geschichte für keinen gut aus, mit Ausnahme der Drogenmafia. Sara kommt hier positiver daher, überlegter, nicht so getrieben, wie im ersten Teil. Der Schreibstil ist, trotz der o.e. Einschränkungen, gut und die Spannung wird fast bis zum Schluss gehalten. Man kann sagen, die Reihe entwickelt sich.

Bewertung vom 12.01.2025
Racheritual
Cross, Ethan

Racheritual


gut

„Mit Baxter Kincaid wollte ich eine bodenständige Figur in den Mittelpunkt stellen, einen Mann ohne Superkräfte, der aber trotzdem bereit ist, sein Leben zum Schutz der Menschen in seiner Stadt aufs Spiel zu setzen“, beschreibt der Autor den Hintergrund zu seinem neuen ‚Serienhelden’ Das ist ihm soweit auch gelungen. Fast kommt einem der ständig koksende Kincaid sogar ein wenig naiv, auf jeden Fall planlos vor. Wenn aber mal keine Superhelden im Mittelpunkt stehen sollen, warum stellt der Autor seinem neuen Protagonisten dann mit Corin eine Frau an die Seite, die genau das zu sein scheint und warum muss auch der Gegner einer sein, der offenbar über alle Mächte der Welt verfügt und fast immer reüssiert und die anderen wie die letzten Deppen dastehen lässt. Diese Geschichte um den sogenannten Ravenkiller, der durch eine List vor fast einem Jahrzehnt überführt werden konnte erscheint in allen Aspekten überzogen. Man möchte meinen, selbst der Durchgeknallteste verhält sich nicht so. Rasant und spannend geschrieben – das auf alle Fälle. Aber die Geschichte selbst überzeugt nicht wirklich. Auch nicht der überbordende Altruismus von Kincaid.

Bewertung vom 06.01.2025
Murder in Merrywell
Bettany, Jane

Murder in Merrywell


gut

Nicht gerade subtil befragt Violet die Dorfbewohner in Merrywell. Eigentlich soll sie ein Video über Merrywells Geschichte und dessen Einwohner zusammenstellen und in diesem Zusammenhang Interviews mit den ältesten und jüngeren Einwohnern führen. „Angestachelt“ von Nigel, der seine neue Freundin gerne heiraten möchte, dazu aber erst einmal von seiner vor 40 Jahren spurlos verschwundenen Frau geschieden werden müsste, macht sie sich auf die Suche nach ihr. Dabei stellt sie aus Sicht vieler Einwohner zu viele, zu aufdringliche Fragen, verdächtigt mal diese, mal jenen, stößt viele vor den Kopf und erzählt ihr vertraulich anvertraute Geheimnisse munter weiter. Bis sie schließlich in Gefahr gerät. Ein bisschen Ms Marple, ein wenig Linn, etwas Anna, aber auf jeden Fall ein Cosy Crime Charakter und eine ebensolche Lektüre für alle, die britisches Flair und Wohlfühlkrimis mögen.

Bewertung vom 28.12.2024
Kaffee mit Schuss
Rauter, Anja

Kaffee mit Schuss


gut

Tagsüber Sekretärin in einem Maklerbüro, abends Privatdetektivin. Das kann ja was werden. Ohne Mutter, ehemals bei der Wiener Kripo, und Freundin Cosima, Adelige bzw. ehemalige Adelige, wäre Samantha aufgeschmissen. Ursprünglich engagiert, um der vermeintlichen Geliebten eines bekannten Kaffeehausbesitzers auf die Spur zu kommen, will sie prompt nach dessen Tod diesen Mordfall aufklären. Sehr zum Verdruss von Freund Stephan. Eine eher seichte Geschichte, in der Samantha beweist, dass sie so gar nichts Detektivisches an sich hat. Sie dilettiert eher so für sich hin. Dass sie im Verein mit Mutter und Freundin sowohl in Sachen der Geliebten, als auch des Todes reüssiert, ist fast verwunderlich. Aber im Cosy Crime darf das so.