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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Furby
Wohnort: 
Wanfried

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 27.01.2024
Die Chemie unserer Herzen
Wöß, Lotte R.

Die Chemie unserer Herzen


sehr gut

Diese Familie birgt viel geheimnisvolles, menschliches und verbindet Geschichte mit Gegenwärtig. An einigen Stellen hatte ich das Bedürfnis zu überblättern, da es in der Story stagnierte. Dennoch ist die Schreibweise lebendig und trägt zu einem unterhaltsamen Lesevergnügen bei. Das offene Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen.

Bewertung vom 22.01.2024
Mutters Lüge
Hürlimann, Monika

Mutters Lüge


sehr gut

Diese Erzählung hat mir persönlich ganz neue Eindrücke in eine polnische Kindheit unter dem damaligen kommunistischen Regime gegeben. Die Kindheit/Jugendzeit ist in ihrer Darstellung etwas oberflächlich geblieben. Einige Stellen im Verlauf des Buches empfand ich als etwas langatmig und es viel mir schwer, diese nicht einfach zu überfliegen. Trotzdem zeichne ich die Beurteilung mit 4 Sternen aus, denn die hier aufgegriffene Thematik bleibt authentisch und schenkt dem Leser die Möglichkeit, neue Blickrichtungen auf unterschiedliche Themen einzunehmen. Es regt zum Nachdenken an: was weiss man selbst über die Zeit des kommunistischen Polens? Wie und wo erlebt man selbst die Migrationsschwierigkeiten von Kindern und was trägt man persönlich dazu bei? Wie beeinflussen Familiengeheimnisse ein ganzes Leben? Das Alles macht dieses Buch für mich wertvoll.

Bewertung vom 11.01.2024
Geburtsrecht
Grußler, Susanne

Geburtsrecht


ausgezeichnet

Die Einführung und das Cover verspricht Spannung, das Buch erfüllt die Spannung. Ausgehend von dem 8-jährigen David, der auf einem Schulausflug verschwindet und zu einem ungeklärten Fall für die Polizei wird, erzählt die Geschichte auf die damit verbundenen Auswirkungen auf die unterschiedlichen Leben, die sich in Augsburg Jahre später ineinander verweben. Lothar, der Bruder des Verschwundenen wird zu einer Hauptfigur, ein Leben, in dem sich tiefste menschliche Abgründe widerspiegeln. Doch was hat dazu geführt? Intelligent und psychologisch versiert baut die Autorin einen Spannungsbogen auf, der die Nerven reizt und immer wieder neue Blickrichtungen ermöglicht. Man kann Susanne Grußler zu ihrem Debut-Roman gratulieren.

Bewertung vom 29.10.2023
Frühlingswege in Arrowwood
Birovljev, Natascha

Frühlingswege in Arrowwood


sehr gut

Vor der weiten Kulisse Kanadas finden sich Menschen unterschiedlichster Herkunft und Charaktere zusammen. Em, die zusammen mit ihrem Wolfshund ihren kleinen, auf das Elternhaus, welches sie mit ihrer älteren Schwester bewohnte, beschränkten Lebensraum entflieht; Nicky, die Ranchbesitzerin, die versucht, das Land und die Ranch nicht an das Nakota Pine Reservat zu verlieren und in diesem Kampf um die notwendigen Gelder die sie Liebenden Menschen, das Wohl des Dorfes und sich selbst aus den Augen verliert; Tammy, die Nicky's Freundschaft gnadenlos und egoistisch missbraucht und schließlich die Berührung mit den indigenen Bewohnern des Reservates und ihre nicht nur kulturellen Interessen versuchen zu schützen; Zündstoff für Irrwege...

Der Anfang des Buches war etwas verwirrend. Die Szenen wechseln sehr schnell zwischen EM ihrem Elternhaus und Nicky's Farm. Daher fällt es etwas schwer den Faden bis zum Zusammentreffen der Beiden nicht zu verlieren. Hervorragend empfinde ich im Nachgang die Vermeidung des Titels "Frühlingwege in Arrowood" und dem Weg der persönlichen Entwicklung, die sowohl EM als auch Nicky durchleben. Grizzy, Ems Wolfshund, ist für mich hierbei ein Bild eines scheinbaren Ankers, den die junge Frau versucht festzuhalten. Doch schließlich findet sie den Mut zu sich selbst zu stehen und loszulassen, so das auch der Wolfshund seine eigene Bestimmung finden darf.

Natascha Birolvjev ist es auf eine sehr bildhafte und eingängige Art diese Lebenswege und -entwicklungen darzustellen. Sie fängt die Schwierigkeiten, Freundschaften zu schließen und zu bewahren, für den Leser nachvollziehbar ein und lässt ihn auch mit der indigenen Kultur und deren problematischen Herausforderungen in Berührung kommen. Durch Nicky's Herausforderung, die Ranch zu retten und die hieraus entstehenden Irrungen und Wirrungen bleibt der Spannungsbogen bis zum Ende erhalten.

Ein empfehlenswertes Buch für berührende Lesezeit.

Bewertung vom 21.10.2023
INFAMIUM
Weissenberger, Marc

INFAMIUM


ausgezeichnet

Bodowin und Ignatius auf jeweiligen Reise lesend zu begleiten ist nicht nur spannend, es lässt die damalige Zeit auf eine sprachlich hervorragende und geschichtlich gut recherchierte Art lebendig werden. Zwei eigene "Lebenswege", die doch miteinander so verwoben sind, dass sie die Auswirkungen von Kirche, (Aber-)Glaube und die Gier nach Macht auf, zum Teil erschreckend aktuelle erzählen. Ein anspruchsvoller Roman, der nicht nur für Liebhaber historischer Romane zu empfehlen ist.