Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Julz
Wohnort: 
Hildesheim

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 26.05.2025
Shark Heart
Habeck, Emily

Shark Heart


sehr gut

Emily Habecks Roman „Shark Heart“ nimmt den Leser mit auf eine faszinierende und zugleich beunruhigende Reise durch die Untiefen der menschlichen Identität und der Veränderung. Die Geschichte folgt Wren und Lewis, einem frisch verheirateten Paar, dessen Glück jäh durch eine seltene Diagnose erschüttert wird: Lewis wird sich in einen Weißen Hai verwandeln. Diese unerbittliche Metamorphose wirft nicht nur Fragen über die menschliche Natur auf, sondern auch über Träume und Zukunftspläne, die plötzlich unerreichbar erscheinen.

Das Motiv der Therianthropie, also der Titelgebenden Fähigkeit, Mensch und Tier zu verbinden, ist nicht neu, doch Habeck gelingt es, diesem alten Mythos eine frische Perspektive zu verleihen, die sowohl berührt als auch nachdenklich stimmt. Sie thematisiert die Zerbrechlichkeit der menschlichen Existenz und die ständige Suche nach Identität in einer sich wandelnden Welt. Die Verwandlung von Lewis dient als kraftvolle Metapher für die Herausforderungen, denen Paare in Krisenzeiten gegenüberstehen.

Der Schreibstil von Habeck ist ebenso ansprechend wie einladend; sie nutzt eine klare, flüssige Sprache, die den Leser nahtlos durch die Erzählung trägt. Besonders bemerkenswert sind die Passagen, die an ein Regiebuch angelehnt sind. Diese theatrale Qualität verleiht dem Roman eine besondere Dimension, als ob das Leben der Protagonisten ein Schauspiel ist, in dem sie die Kontrolle über ihre Rollen verlieren.

Insgesamt ist „Shark Heart“ ein fesselnder Roman, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Emily Habeck schafft es, die Leser in die emotionalen Tiefen ihrer Charaktere zu ziehen, während sie gleichzeitig die universellen Themen von Verlust, Identität und Transformation erforscht. Ein empfehlenswerter Leseausflug für alle, die das Unbekannte im Menschen und im Tier zu entdecken bereit sind.

Bewertung vom 19.05.2025
Durch das Raue zu den Sternen
Kloeble, Christopher

Durch das Raue zu den Sternen


ausgezeichnet

„Durch das Raue zu den Sternen“ ist ein berührender Roman, der die Leser auf eine emotionale Reise mitnimmt. Die 13-jährige Protagonistin Arkadia ist musikalisch hochbegabt und trägt eine blühende Fantasie in sich, die sie durch die Herausforderungen des Lebens führt. Ihre Fähigkeit, das Leben leicht zu nehmen, ist eine Facette ihrer Persönlichkeit, die gleichzeitig bewundernswert und verletzlich wirkt.
Sie ist Außenseiterin in ihrem Dorf, was sie oberflächlich nicht stört, weil sie sich nicht als Außenseiterin sieht.
Der Wunsch, in einem Knabenchor zu singen, symbolisiert nicht nur ihre Leidenschaft für die Musik, sondern auch ihr Streben nach einer Welt, in der sie nicht allein ist. Als ihre Mutter die Familie verlässt, gerät Arkadias Leben aus den Fugen. Sie hofft, dass die Abwesenheit ihrer Mutter nur vorübergehend ist und dass die Rückkehr ihrer Mutter bald bevorsteht. Diese Hoffnung treibt sie an, und man fühlt mit ihr, während sie zwischen Fantasie und der harten Realität hin- und herschwingt.

Die sprachliche Gestaltung des Romans ist schlichtweg gelungen. Christopher Kloeble schafft es, eine starke Atmosphäre zu erzeugen, die den Leser in Arkadias Gedankenwelt und ihre Emotionen eintauchen lässt. Jeder Satz ist durchdrungen von einer poetischen Schlichtheit und zugleich tiefgreifenden Bedeutung, die den Leser zum Nachdenken anregt.

Insgesamt ist „Durch das Raue zu den Sternen“ ein absolut lesenswerter Roman, der sowohl schön als auch traurig ist. Er bietet nicht nur einen Einblick in die Seele eines Mädchens, das versucht, seinen Platz in der Welt zu finden, sondern thematisiert auch universelle Fragen nach Liebe, Verlust und der Kraft der Musik. Ein Buch, das lange im Gedächtnis bleibt.

Bewertung vom 12.05.2025
Teddy
Dunlay, Emily

Teddy


ausgezeichnet

In dem faszinierenden Roman „Teddy“ wird die Protagonistin, eine amerikanische Diplomatengattin in Italien, in ein einzigartiges Geflecht von Mode und gesellschaftlichen Normen hineingezogen.
Emily Dunlay zeichnet uns eine Kulisse im Sommer 1969 in Rom, in der Teddy wie in einer Art Erzählung von den Ereignissen der nahen Vergangenheit berichtet.
Teddy ist eine faszinierende Frau. Sie steht in einem inneren Konflikt zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und ihrem eigenen Wunsch nach Identität.
Ihr ist es wichtig, eine gute Gattin für David zu sein, was nicht so einfach ist. In den 60er Jahren regieren die Männer die Welt: Teddy erhält von David „Taschengeld“, obwohl sie das Geld in die Ehe mitgebracht hat und er bestimmt, was eine angemessene Kleidung für sie ist, ihr Onkel kritisiert sie für ihr Essverhalten.
Teddys Selbstwertgefühl ist stark von der Meinung anderer abhängig. Früh bekommt sie mit, wie ihre Tante Sister für ihren freien Lebensstil verurteilt wird, was an ihr selbst nicht spurlos vorübergeht.
Die Einschränkung ihrer Selbstbestimmung verleiht der Handlung eine tiefere Dimension, da sie damit konfrontiert wird, dass äußere Schönheit und gesellschaftliche Akzeptanz oft trügerisch sind. Emily Dunlay schafft es, Teddys innere Zerrissenheit meisterhaft einzufangen.
Der Schreibstil der Autorin ist einladend und flüssig, was das Lesen zu einem wahren Vergnügen macht. Mit feinfühligen Beschreibungen gelingt es ihr, die Atmosphäre des Sommers und das pulsierende Leben Roms einzufangen. Man kann förmlich die Hitze der Sonne auf der Haut spüren, während Teddy über die eleganten Straßen schlendert, umgeben von der Pracht, die sie so sehr anstrebt.

Insgesamt ist "Teddy" eine fesselnde Lektüre. Teddy versucht mit aller Macht, sich zusammenzureißen und ihr wahres Wesen zu verbergen, um akzeptiert und um für „gut genug“ befunden zu werden, obwohl sie am liebsten frei wäre, wie einst ihre Tante Sister es war. Andererseits möchte sie nicht das gleiche Schicksal erleiden.
Teddy ist eine Protagonistin, mit der man mitfühlen kann, und ihr Weg durch die Höhen und Tiefen der gesellschaftlichen Ansprüche macht diesen Roman zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Bewertung vom 09.05.2025
Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

In „Aschesommer“ entführt uns Benjamin Cors in die düstere Welt von Jakob Krogh und Mila Weiss, zwei Ermittlern, die nicht nur in ihrer Arbeit, sondern auch in ihrem persönlichen Leben mit traumatischen Geheimnissen kämpfen. Die Geschichte beginnt mit einem schockierenden Fund: In einer Kühlkammer auf einem verlassenen Bauernhof werden zwei Leichen entdeckt. Diese grausame Entdeckung stellt die Sonderermittlungsgruppe 4 vor eine Reihe spannender Rätsel, die es zu lösen gilt.

Cors versteht es meisterhaft, die Charaktere von Jakob und Mila vielschichtig und glaubwürdig darzustellen. Während sie sich durch die komplexen Spuren arbeiten, die der Fall hinterlässt, wird deutlich, dass ihre inneren Konflikte ebenso entscheidend sind wie die äußeren Herausforderungen. Leserinnen und Leser fühlen sich schnell mit den Protagonisten verbunden; ihre Ängste, Hoffnungen und Geheimnisse lassen einen tief in die psychologische Dimension der Handlung eintauchen.

Die fesselnde Story ist gespickt mit unerwarteten Wendungen und lässt den Leser bis zur letzten Seite mitfiebern. Der Schreibstil ist prägnant und gleichzeitig atmosphärisch, sodass die düstere Stimmung des Krimis sowohl greifbar als auch intensiv erlebt werden kann. Die eindringliche Beschreibung der Schauplätze – vom heruntergekommenen Bauernhof bis zur Kälte der Kühlkammer – verstärkt das Gefühl der Beklemmung und Spannung.

„Aschesommer“ ist nicht nur ein spannender Krimi, sondern auch eine tiefgründige Erkundung menschlicher Abgründe und zwischenmenschlicher Beziehungen. Für Liebhaber von gut konstruierten Thrillern ist dieses Buch ein absolutes Muss. Cors gelingt es, die Grenzen zwischen Gut und Böse zu verwischen und die Leser auf eine packende Reise mitzunehmen, von der man lange nicht loskommt.

Bewertung vom 09.05.2025
Der Sonne entgegen
Teichert, Mina

Der Sonne entgegen


sehr gut

In ihrem neuesten Roman „Der Sonne entgegen“ nimmt uns Mina Teichert mit auf eine unkonventionelle Reise, die sich aus einem Sturm der Gefühle entwickelt. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: der impulsiven Romy, die nach einem heftigen Streit mit ihrem Verlobten beschließt, spontan in Valentins Auto einzusteigen und einen Roadtrip nach Italien zu wagen.

Romy ist eine starke, aber oft verletzliche Protagonistin, die auf der Suche nach sich selbst ist. Ihre Entscheidung, den Roadtrip zu wagen, fühlt sich im ersten Moment wie ein Akt der Rebellion an, doch während der Fahrt erkennt sie, dass es mehr ist als nur Flucht. Mit jedem Kilometer wächst ihre innere Stärke, und die atemberaubenden Landschaften Italiens wechseln zwischen traumhaften Erinnerungen und schmerzlichen Rückblicken auf ihre Beziehung. Der Autorin gelingt es, Romys Gedanken und Gefühle lebendig werden zu lassen, wodurch man sich schnell in ihre Situation hineinversetzen kann.

Auf der anderen Seite steht Valentin, der den Leser mit seinem geheimnisvollen Wesen fesselt. Als er Romy zufällig begegnet, wird klar, dass auch er mit seinen eigenen Dämonen kämpft. Die Perspektivwechsel zwischen Romy und Valentin sind geschickt umgesetzt; man erhält einen tiefen Einblick in beide Charaktere und deren Motivationen.

„Der Sonne entgegen“ ist nicht nur eine Reise durch traumhafte italienische Landschaften, sondern auch eine emotionale Erkundung der menschlichen Seele. Die Autorin schafft es, Geschichten und Emotionen miteinander zu verweben und eine Geschichte zu erzählen, die sowohl berührend als auch befreiend ist. Ein empfehlenswerter Roman für alle, die das Bedürfnis nach Abenteuer und ein wenig Herzschmerz verspüren!

Bewertung vom 09.05.2025
The Island - Auf der Flucht
Martin, Nicola

The Island - Auf der Flucht


ausgezeichnet

Im neuen Thriller „The Island – Auf der Flucht" entführt uns Autorin Nicola Martin in die Karibik nach Keeper Island, die auf den ersten Blick das perfekte Urlaubsparadies zu sein scheint. Doch hinter dem glitzernden Wasser und den weißen Sandstränden verbirgt sich ein düsteres Geheimnis. Die Geschichte dreht sich um die Hotelmanagerin Lola, die mit ihrem charmanten Wesen und ihrer Leidenschaft für ihren Job die Herzen der Gäste erobert. Doch als ihr Kollege Moxham stirbt und die Polizei seinen Tod als Unfall abtut, wird ihr Traumjob zum Albtraum.
Lola ist nicht nur eine talentierte Managerin, sondern auch eine starke Frau, die bereit ist, alles zu tun, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Die lebendige Sprache von Nicola Martin lässt die Leser sofort in Lolas Welt eintauchen. Man kann die salzige Meeresbrise spüren und die Klänge der Palmen im Wind hören, während Lola sich durch die Gefahren des Lebens auf der Insel kämpft. Der Kontrast zwischen der Idylle der Umgebung und dem sich anbahnenden Verbrechen erzeugt sofort Spannung und hält den Leser auf Trab.
Die Autorin versteht es meisterhaft, die Charaktere lebendig werden zu lassen. Lola ist Realität. Ihre Loyalität zu ihren Kollegen und ihre Entschlossenheit, die Umstände des Todes ihres Freundes zu klären, machen sie zur perfekten Protagonistin. Die Dynamik zwischen den Hotelmitarbeitern und Gästen bringt zusätzlich Würze in die Geschichte.
Die Handlung entwickelt sich rasant. Während Lola versucht, die Ereignisse zu rekonstruieren, tauchen Geheimnisse aus der Vergangenheit auf, und nicht jeder in ihrem Umfeld ist so, wie er scheint. Von den schillernden Urlaubern bis hin zu den angestellten Hilfskräften wird jeder Charakter mit einer Tiefe präsentiert, die Fragen aufwirft und zum Mitraten anregt. Ist wirklich niemand sicher auf dieser paradiesischen Insel?

„The Island“ ist nicht nur ein Thriller; es ist eine geschickte Mischung aus Nervenkitzel, Emotionen und einer Portion Urlaubsflair. Die Leser finden sich in einer Geschichte wieder, die sie zum Nachdenken anregt, während sie gleichzeitig mit Lola auf eine aufregende Jagd nach der Wahrheit gehen. Wer hätte gedacht, dass ein idyllisches Hotel im Paradies so viele dunkle Geheimnisse birgt? Dieses Buch ist ein absolutes Must-Read für alle Thriller-Fans und gehört in jedes Bücherregal!

Bewertung vom 08.05.2025
Schmeckt!
Loose, Anke

Schmeckt!


ausgezeichnet

Schmeckt! – Wissen auf dem Tablett serviert

In einer Welt, in der gesunde Ernährung und die Herkunft von Lebensmitteln immer wichtiger werden, schafft das Sachbuch "Schmeckt!" von Anke Loose eine wunderbare Brücke zwischen Wissen und Spaß für kleine und große Leser. Dieses Buch hat nicht nur informativen Charakter, sondern begeistert auch durch seine ansprechende Gestaltung und bunte Illustrationen.

Schon das Inhaltsverzeichnis in den Regenbogenfarben gibt einen Vorgeschmack auf die kommenden Seiten. Schnell fällt auf, wie aufmerksam die Gestaltung des Buches gewählt wurde. Die Seiten sind klar strukturiert und laden dazu ein, immer wieder zu stöbern und Neues zu entdecken.
Jedes Kapitel hat sein eigenes Thema, welches durch die farblichen und ansprechenden Illustrationen von Ariane Camus die Aufmerksamkeit der Kinder anzieht und ihre Neugier auf die verschiedenen Themen rund um das Essen fördert.

Diese Illustrationen sind das Herzstück des Sachbuches. Sie machen das Lesen zu einem lebendigen Erlebnis und geben dem Text eine zusätzliche Dimension. Künstlerisch hochwertige Bilder zeigen nicht nur verschiedene Lebensmittel, sondern auch deren Ursprung und Zubereitung. Ob es sich um frisches Obst oder Gemüse handelt, die Zeichnungen sind so liebevoll gestaltet, dass Kinder sofort in die bunte Welt der Nahrungsmittel eintauchen möchten. Die Illustrationen sind nicht nur schön anzusehen, sie helfen auch dabei, den Kindern ein besseres Verständnis für die Vielfalt der Ernährung zu vermitteln. Besonders hervorzugeben ist hier der Saisonkalender.

Ein weiterer Pluspunkt von "Schmeckt!" sind die Texte, die kindgerecht und einfach gehalten sind. Die Autorin versteht es, komplexe Themen rund um die Ernährung in leicht verständliche Sprache zu fassen. Kinder können mühelos folgen und die Informationen aufnehmen. Begriffe wie „Nährstoffe“ oder „Vitamine“ werden kindgerecht erklärt, ohne dass das Buch dadurch an Tiefe verliert. Dies ist besonders wichtig, da es nicht nur um das Wissen geht, sondern auch darum, das Interesse der Kinder an Lebensmitteln zu wecken. Es wird erklärt, warum bestimmte Nahrungsmittel gesund sind und wo sie herkommen. So entwickeln Kinder ein Bewusstsein für die Bedeutung ihrer Nahrung, was in der heutigen Zeit unerlässlich ist. Auch gibt es ein Kapitel über das Essen hier und in anderen Ländern, was äußerst informativ ist.

Darüber hinaus fordert das Buch die Kreativität der jungen Leser heraus. Am Ende des Buches finden sich Rezeptideen, die die Kinder animieren sollen, selbst aktiv zu werden. Die Rezepte sind leicht umsetzbar. Dadurch wird nicht nur das Wissen über Essen vertieft, sondern es wird auch der Spaß am Kochen und Experimentieren gefördert. Das Ziel, Kinder spielerisch an das Thema Ernährung heranzuführen, wird mit Bravour erreicht.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass es sich bei "Schmeckt!" um ein inspirierendes Sachbuch handelt, das sich ideal für Kinder, aber auch für Erwachsene, eignet, die mehr über die wunderbare Welt der Lebensmittel lernen möchten. Mit seiner ansprechenden Gestaltung, den fantastischen Illustrationen und den einfachen, gut verständlichen Texten bietet es eine perfekte Kombination aus Wissen und Unterhaltung. Es ist ideal zum Vorlesen und immer wieder Nachschlagen. Dieses Buch sollte in keinem Kinderzimmer fehlen! Es fördert nicht nur das Interesse für gesunde Ernährung, sondern regt auch die Kreativität an und macht Kinder zu kleinen Entdeckern in der Welt des Essens.

Ob als Geschenk oder einfach zum Selbstlesen – "Schmeckt!" ist ein Buch, das begeistert und gleichzeitig lehrreich ist. Ein absolutes Muss für alle neugierigen Kinder und ihre Eltern!

Bewertung vom 07.05.2025
Verheiratete Frauen
Campos, Cristina

Verheiratete Frauen


sehr gut

„Verheiratete Frauen“ von Cristina Campos beleuchtet das Leben dreier Frauen, die in unterschiedlichen Lebensphasen sind und unterschiedliche Herausforderungen meistern müssen. Der Roman bietet einen Einblick in ihre Gedankenwelt und sozialen Umfelder und thematisiert die Frage nach der Identität und dem persönlichen Glück in der Ehe und all das vor der Kulisse von Barcelona.
Die Autorin stellt uns drei Frauen vor, die Freundinnen sind: Gabriela, Silvia und Cósima. Jede von ihnen führt ein eigenes Leben, geprägt durch individuelle Erfahrungen, Hoffnungen und Ängste. Jedoch haben sie einander, die sich regelmäßig treffen und über ihre Gedanken austauschen. Dabei sind sie ehrlicher zu ihren Freundinnen als zu sich selbst.
Alle drei haben nur vordergründig eine funktionierende Beziehung.
Während Gabriela nach fünfzehn Jahren Ehe eine Affäre mit einem Mann beginnt, den sie ebenfalls schon seit Jahren unbekannterweise liebt, ist Silvia mit zwei Kindern und Ehemann auf der Suche nach ihrer eigenen Identität, nachdem sie sich zunehmend von Frauen angezogen fühlt. Cósima hingegen steht an einem Scheideweg, da sie sich fragt, ob ihre Ehe noch einen Sinn macht.

Thematisch entfaltet der Roman eine beeindruckende Bandbreite. Er
behandelt zentrale Themen wie Identität, Zufriedenheit und Selbstverwirklichung. Des weiteren Liebe, Leidenschaft und Kinderwunsch. Diese Motive werden durch die unterschiedlichen Lebenswege der drei Frauen lebendig und greifbar.
Cristina Campos verwendet eine einfache, klare Sprache, die es sogar Lesern ohne tiefere literarische Vorkenntnisse ermöglicht, den Inhalt gut zu erfassen und sich mit den Protagonistinnen zu identifizieren.

Die Autorin hinterfragt traditionelle Rollenbilder und zeigt auf, wie diese die Lebensentscheidungen von Frauen beeinflussen. Die Charaktere sind nicht nur Individuen mit eigenen Geschichten, sondern auch Vertreterinnen einer Generation, die gegen gesellschaftliche Erwartungen ankämpfen muss.

Die Sprache der Erzählung ist einfach gehalten, jedoch nicht flach. Sie zeichnet sich durch emotionale Tiefe aus, die es dem Leser ermöglicht, sich in die Gedanken und Gefühle der Frauen hineinzuversetzen. Dialoge zwischen den Protagonistinnen sind authentisch und fördern das Verständnis der jeweiligen Persönlichkeiten. Dies trägt zur Leichtigkeit der Lektüre bei, was das Buch zu einer idealen Wahl für Leserinnen und Leser macht, die sich für einfache, aber tiefgründige Literatur interessieren.

"Verheiratete Frauen" ist mehr als nur eine Erzählung über Ehe und Beziehungen.
Es ist eine Auseinandersetzung mit den eigenen, verwirrenden Gedanken; über Ehe und Untreue, gleichgeschlechtliche Liebe und Begierde.
Die Autorin schafft es, mit einer klaren, einfachen Sprache tiefgründige Gedanken zu vermitteln und den Leser zum Nachdenken anzuregen. Die Geschichten von Gabriela, Silvia und Cósima sind universell, sie sprechen starke Frauen in den Vierzigern an.

Für Leser, die leichtere Literatur mit einem tiefergehenden Inhalt suchen, ist dieses Buch eine hervorragende Wahl. Es bietet sowohl Unterhaltung als auch wertvolle Denkanstöße über das Leben, die Liebe und die Suche nach dem eigenen Ich.

Bewertung vom 30.04.2025
Es kann so schön sein, das Leben
Oetker, Alexander

Es kann so schön sein, das Leben


ausgezeichnet

„Es kann so schön sein, das Leben - Wie wir mit dem Dolce-Vita-Prinzip gesund und glücklich werden“ von Alexander Oetker ist ein Ratgeber, aber auch eine Sammlung seiner Erlebnisse und Erfahrungen im warmen Süden.
Das Cover und der Titel sind sehr ansprechend gestaltet, auch fühlt sich das Buch hochwertig an. Die Seitenfarben sind cremefarben und nicht reinweiß, was mir persönlich auch sehr gut gefällt und auch zum Thema passt.

Das Buch ist sehr flüssig und geradeheraus geschrieben. Sofort merkt man als Leser:in, dass der Autor Erfahrung im Schreiben hat (in acht Jahren hat er vierzig Bücher veröffentlicht).

In unserem stressigen und schnelllebigen Alltag vergessen wir, auf uns zu achten, wie wir es verdienen. Das ist zwar den meisten gestressten Arbeitnehmern bekannt, jedoch scheint es unmöglich, dies zu ändern.
Doch Oetker ist überzeugt: Wir können uns von den Südländern einiges abgucken.
Er gibt Tipps und Anreize, wie das Arbeitsleben durch kleine Auszeiten angenehmer gestaltet und wie eine positivere Lebenseinstellung gewonnen werden kann.

Natürlich sind nicht alle Tipps für Jedermann umsetzbar oder überzeugend, aber Menschen sind verschieden und einiges kann ich aus diesem Buch auf jeden Fall mitnehmen, auch wenn mich womöglich nicht alles anspricht.
Insgesamt ist dieser tolle und schön geschriebene Ratgeber lesenswert und ich persönlich finde, dass er sich sehr gut zum Verschenken eignet.

Bewertung vom 24.04.2025
Drei Wasserschweine wollen's wissen / Die Wasserschwein-Reihe Bd.2
Bär, Matthäus

Drei Wasserschweine wollen's wissen / Die Wasserschwein-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Das Kinderbuch „Drei Wasserschweine wollen's wissen“ von Matthäus Bär ist der zweite Band der beliebten Wasserschweine. Das Rätsel um die Flamingo-Eier will gelöst werden und Emmi, Tristan und Raul fühlen sich berufen, dieses in Angriff zu nehmen.
Eigentlich passiert nicht viel im Zooleben dieser drei Wasserschweine: Tagsüber lümmeln sie in der Sonne herum und verspeisen die ihnen gebotenen Leckereien. Doch den Dreien reicht das nicht; anders als die anderen Wasserschweine der Herde wollen sie mehr.
Deswegen schleichen sie sich nachts aus dem Gehege und besuchen ihre anderen Freunde aus dem Zoo. Doch als eines Tages die Flamingos verschwinden und das Gerücht über ein furchtbares Raubtier in Umlauf kommt, ist es mit der Ruhe vorbei: Emmi, Tristan und Raul machen sich auf die Suche nach den verschwundenen Flamingos und es beginnt ein spannendes Abenteuer für die drei Wildschweinfreunde und ihre Leser.
Matthäus Bär schreibt in einer unterhaltsamen und spannenden Sprache. Es gibt viele lustige Momente.
Die liebevoll gestalteten Illustrationen Anika Voigt ergänzen die tolle Geschichte um die drei Wasserschweine und deren Freunde.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass Vorkenntnisse aus dem ersten Band nicht notwendig sind, um die Geschichte zu verstehen. Insgesamt ist das Buch sehr gelungen und lesenswert!

12