Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
BK

Bewertungen

Insgesamt 203 Bewertungen
Bewertung vom 13.11.2024
Blue Sisters
Mellors, Coco

Blue Sisters


ausgezeichnet

Moderner Schwesternroman
Familie Blue hat vier Töchter. Was so idyllisch klingt, erzählt Coco Mellors wieder gekonnt, modern und gut lesbar. Erzählt wird das Buch aus der Gegenwart der drei verbliebenen Schwestern Avery, Bonnie und Lucky beginnend am ersten Todestag der Vierten: Nicky.
Die Wurzeln der Familie liegen in New York, wo die sechsköpfige Familie eine bescheidene Wohnung besitzt. Nun hat es alle in verschiedene Himmelsrichtungen verschlagen. Schon als Heranwachsende waren die Kinder mit dem Alkoholmissbrauch ihres Vaters konfrontiert, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass eine jede von ihnen auf eine Suchtkarriere zurückblicken kann. Jede der Töchter ist dabei aber ganz unterschiedlich.
Mir hat der Titel wirklich ausgesprochen gut gefallen, weil er so abwechslungsreich anders ist. Kapitel für Kapitel wird eine Facette von Nickys Tod aufgedeckt. Der Lesestoff fliegt bei der Lektüre nur so dahin, Langeweile lässt Mellors, wie schon bei ihrem ersten Werk, nicht aufkommen.

Bewertung vom 12.11.2024
Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
Gilmore, Laurie

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance


gut

Typische Muster
Für gewöhnlich ist Pumpkin Spice Latte nicht so meins, das Getränk spielt in diesem Roman nur eine nebensächliche Rolle.
Die Hauptrolle gehört Jeanie, eine Frau die kürzlich aus Boston nach Dream Harbor (eine beschauliche Kleinstadt) zog. Ihr männliches Pendant ist Logan, ein Bauer aus eben diesem Ort. Ab der ersten Seite des Buchs war mir der Ausgang des Buchs bewusst. Sie fühlen sich von Beginn an zueinander hingezogen. Hemmschuhe wie Zweifel, ob das Landleben für sie das richtige oder das abruptes Ende seiner letzten Beziehung bilden die Hürden für das Happy End der beiden.
Ein Titel, der schon aufgrund seines Covers gemütliche Herbstunterhaltung verspricht. Man erhält kurzweilige Unterhaltung, die für meinen Geschmack etwas zu sehr ins Detail ging. Wer überraschende Dialoge oder neue Handlungsstränge erwartet, ist hier falsch.

Bewertung vom 26.10.2024
Zwei in einem Leben
Nicholls, David

Zwei in einem Leben


ausgezeichnet

Wandern macht glücklich
Vor kurzem habe ich „den Ausflug“ von Ulf Kvensler gelesen. Ein ganz anders gelagerter Wanderausflug als der hier. Zwar kennen sich die Protagonisten genau so ähnlich wenig wie hier, der Ausgang ist aber wesentlich erfreulicher. Die Dialoge mit mehr Tiefgang und der Inhalt erbaulicher.
Für Marnie und Michael hat es beide beim ersten Versuch mit der Ehe nicht geklappt. Sie, seit mehreren Jahren geschieden und von der Corona Pandemie sowie ihrem Beruf als freie Lektorin dazu ermöglicht, igelt sich in ihrer Londoner Wohnung ein und hat kaum soziale Kontakte. Er, Lehrer für Erdkunde und noch mitten in seiner Scheidung samt unerfülltem Kinderwunsch, flieht bei jeder Gelegenheit in die Einsamkeit der Natur. Zusammen mit drei weiteren Personen starten sie an der Westküste Britanniens, die Gruppe minimiert sich aber rasch auf die eben genannten. Das Wetter, Unsicherheiten und Emotionen sind zusätzliche Hindernisse auf ihrem Weg durch das Land.
David Nicholls zeigt in diesem Buch, dass er mehr als Unterhaltungsroman kann. Für mich ein kurzweiliger Pageturner, den ich gerne empfehle.

Bewertung vom 05.10.2024
Coco kann!
Harel, Maike

Coco kann!


ausgezeichnet

Familientradition
Coco ist ein Kind das gelegentlich an seine Grenzen stößt und das mit einem lautstarken „Ich kann das nicht“ kund tut. Das sind alltägliche Dinge wie Schuhe binden, die Uhrzeit ablesen oder die Angst vor einem Hund. Ihr Papa weiß Coco am besten zu motivieren und packt sie an der Familientraditon. Schnell wird eine Tante, Oma oder ein Vetter aus dem Hut gezaubert, welche und welcher das natürlich am allerbesten konnte. So wird Coco zum Lernen animiert, nicht ohne am Ende des Buchs ihren Vater mit den gleichen Waffen zu schlagen.
Das Buch eignet sich durch das großzügige Bild-Text-Verhältnis wunderbar zum Vorlesen, ein paar Reime dürfen da auch nicht fehlen. Die Illustrationen in gedeckten Farben sind angenehm anzusehen, und weniger aufdringlich als das Cover.
Ein kurzweiliger, humoriger Vorlesespaß, sehr gerne empfohlen.

Bewertung vom 29.09.2024
Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1
Douaihy, Margot

Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1


gut

Coole Idee
Schwester Holiday ist keine Nonne aus dem Bilderbuch. Sie hat eine bewegte Vergangenheit und auch gegenwärtig in Ordenstracht lebt sie manche Regeln ihrer Gemeinschaft lockerer aus als vorgesehen. Auf einem ihrer Abwege wird sie Zeugin des Todes von Jack Corolla. Für ihn kommt jede Hilfe zu spät, aber sie kann zwei ihrer Schüler aus den Flammen retten. Ermittler der Polizei sind ihr zu tatenlos, so beginnt sie selbst ohne Handy oder andere Unterstützung zu ermitteln.

Auf der einen Seite gefiel mir die lockere Art von Holiday und die Idee der jungen Autorin gut. Anderseits waren viele Szenen so überspitzt beschrieben, dass ich sie mir nicht vorstellen konnte. Das Fortschreiten der Ermittlungen hätte ich gerne beschleunigt. Stete Wiederholung der Gespräche, aber auch um Holly (Tattoos, Halstuch, Handschuhe und die Großartigkeit New Orleans) bremsten Spannung und Lauf der Geschichte aus. Aufgrund der Ankündigung hatte ich mehr Sog erwartet.

Bewertung vom 29.09.2024
Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
Vermeer, Maarten

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi


gut

Nicht überragend
Eine Ermittlerin wohnt in Amsterdam auf einem Hausboot, das ist aber schon die einzige Gemeinsamkeit mit der schrulligen Hausbootdetektei. Passiert dort manchmal überraschend viel auf einmal, passiert hier lange Zeit wenig. Brisanz oder Spannung suchte ich lange vergeblich. Ein Krimi mit etlichen Verwicklungen und Verzweigungen, für meinen Geschmack zu langweilig.

Positiv fand ich, dass der Autor nicht nur Amsterdam oder Den Haag, sondern auch andere Schauplätze der Niederlande zum Zug kommen lässt. Außerdem lässt der Autor die aktuelle Politik nicht außen vor, sondern greift sie in seiner Geschichte auf.
Ansonsten zog sich der Krimi lange dahin. Ein alter Fall und eine noch ältere Geschichte. Trotz ausführlicher Beschreibungen mochte kein Bild vor meinem inneren Auge entstehen.
Der Titel packte mich leider nicht.

Bewertung vom 29.09.2024
Das Pfauengemälde
Bidian, Maria

Das Pfauengemälde


gut

Zwiegespalten
Wir begleiten Ana, die nach Rumänien reist, um dort die enteigneten Besitztümer ihres kürzlich verstorbenen Vaters zurückzuerhalten. Von ihm hat sie das titelgebende Pfauengemälde geerbt. Ihr Vater, den sie nur Nicu nennt, hatte sich während der rumänischen Revolution gegen das Regime und die Diktatur gestellt.

Schon bei Beginn des Buchs vermisste ich die Hinführung zur Protagonistin. Sie legt wenig nachvollziehbare Verhaltensweisen an den Tag, unangekündigte Szenenwechsel sind an der Tagesordnung. Beispielhaft dafür ist die Begebenheit beim Aussteigen aus dem Zug in Rumänien: es wird nur gesagt, dass die Protagonistin mit Koffer neben der stinkenden Toilette steht. Plötzlich sagt ein Mann auf einem Bahnsteig etwas. Ergo muss man daraus schließen, dass sie wohl mit offener Tür an einem Bahnhof stehen und aussteigen wollen. Warum schreibt die Autorin nicht, dass wir im Zielort angekommen sind? Für mich machte das die Lektüre sehr mühsam und bremste den Plot aus. Ansonsten sagte mir das Buch sprachlich durchaus zu.

Deshalb bin ich nun hin- und hergerissen und erwarte gespannt die weiteren Werke der Autorin.

Bewertung vom 28.09.2024
Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht
Minnameier, Christoph

Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht


gut

Als ebook nicht zu empfehlen
Lua hilft allen Tieren im Wald wo sie kann. Eines Tages, bei dem Versuch einen Vogel zu befreien, gerät die hilfsbereite Elfe in die Fänge der Hexe Malicia Warzenbuckel, die sie abrichten und verkaufen will. Silberelfen sind teuer und gefragt. Den Handel mit Lebewesen betrachte ich nicht als kindergerechtes Thema. Kein Wunder, dass Lua reißaus nehmen will.
Wie eingangs erwähnt ist das Leseerlebnis auf dem ebook-Reader stark beeinträchtig. Etliche der schönen Illustrationen sind zum Einen in schwarz weiß schwer zu erkennen, zum Anderen ersatzlos gestrichen.
Auch als hinderlich empfand ich die wortreichen Beschreibungen mit wenig alltäglichen Begriffen. Sodass der Titel keine ganz einfacher Lesestoff für sechsjährige bzw. Leseanfänger ist.
Die Perspektivwechsel pro Kapitel eignen sich mehr zum vor- als selberlesen.

Bewertung vom 19.09.2024
Leichenstarr an der Bar
Jensen, Joost

Leichenstarr an der Bar


sehr gut

Heimelig
Im Vorgängerband der Friesenbrauerin "Leichenblass im Fass" kam mir die Titelgeberin zu kurz (sie war wegen Mordverdachts untergetaucht). Umso mehr freut es mich, dass Gesine in diesem Buch mehr zur Sprache kommt und sich im Einsatz für ihre Heimat an der Nordsee beweisen kann.
Auf dem idyllischen Landstreifen an der deutschen Nordseeküste gibt es zu Beginn des Buchs nur ein Thema: sollen sie alle ihr erspartes bei der Firma Friesenklima investieren und damit eine ökologische Ferienanlage finanzieren? Das klingt zu schön um wahr zu sein, das wird der Leserschaft schon auf den ersten Seiten klar gemacht. Und dann gibt es auch noch einen Toten. Gut, dass Polizistin Wiebke (die Tochter der Friesenbrauerin) gleich zur Tat schreitet und von Mutter Gesine tatkräftig unterstützt wird.

Ein weiterer heimeliger Cozy Crime zu dem uns Joost Jensen mit eingestreutem Friesenvokabular und jeder Menge Tüdelbräu mitnimmt. Angenehm gemütlich und gut lesbar.

Bewertung vom 17.09.2024
Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks
Kenny, Emily

Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks


ausgezeichnet

Alice Tonks legt los
Zu Beginn des Buchs startet für Alice ein neuer Lebensabschnitt: sie wird in ein Internat gebracht, auf dem schon ihre Mutter und Großmutter zur Schule gingen. Begleitet wird sie dorthin auch von der Letztgenannten, Alice ist nämlich eine Waise (auch wenn sie sich dank ihrer Gran nicht so fühlt, wie sie sagt). Zur Aufregung an einer neuen Schule kommen ausgerechnet sprechende Tiere hinzu.
Mehr als den Namen hat die Protagonistin mit Alice im Wunderland nicht gemein. Sie ist ein schüchternes Mädchen und ich konnte mich nur zu gut in sie hineinversetzen. Sie zieht ein Buch den neuen Mitschülern mit Liebe vor.
Emily Kenny gestaltet die Erzählung kurzweilig und abwechslungsreich ohne den roten Faden außer Acht zu lassen. Die Weggefährten Timothy und Ottoline, kurz Tim und Otti, stehen ihr treu zur Seite und das Abenteuer kann losgehen. Denn schon bald erkennt Alice ihr ungeahntes Talent.
Ein gelungener Mix aus Harry Potter und der Schule der magischen Tiere.