Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
BK

Bewertungen

Insgesamt 207 Bewertungen
Bewertung vom 15.12.2024
Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1
Winterberg, Linda

Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1


gut

Vielversprechend, aber
Nach begeisterter Lesung des Klappentexts sowie der Leseprobe folgte rasch die Ernüchterung.
Maria kehrt nach der Ausbildung zur Hebamme (als Naturtalent und Jahrgangsbeste) aus München in die Heimat in den bayerischen Alpen zurück. Allgegenwärtig ist ihr neben den Zweifeln gegenüber dem und der Neuen ihr Ruf als Bankert, da sie als Findelkind ohne ihre Eltern aufwuchs. Diese sich stetig wiederholende Problematik und die sich aneinanderreihenden Geburten bremsten mein Interesse.
Störend empfand ich auch logische Fehler wie zum Beispiel die Studienkollegin Auguste, die nach dem Abbruch der Ausbildung zu ihrem verstorbenen Vater zurück kehren konnte, obwohl sie doch aufgrund dessen Ablebens erst die Ausbildung begann.
Das Ende lies mich mit gemischten Gefühlen zurück. An der im Nachwort angekündigten Fortsetzung habe ich momentan kein Interesse.

Bewertung vom 04.12.2024
Der Morgen nach dem Regen
Levensohn, Melanie

Der Morgen nach dem Regen


sehr gut

Gut lesbar
Man spricht nicht umsonst von der reinigenden Kraft des Regens. Genauso ergeht es im neusten Werk von Melanie Levensohn Mutter und Tochter. Johanna, die Mutter, erbt von ihrer Tante ein Haus am Rhein. Beruflich war sie durch ihre Tätigkeit bei der UNO weltweit in Krisen- und Kriegsregionen unterwegs. Ihren Lebensmittelpunkt verlegt die gebürtige Deutsche pünktlich zum Ruhestand nach Rheinland-Pfalz. Durch die stetige Abwesenheit während ihrer Kindheit lebt Tochter Elsa mit ihrer Mutter im Zwist. Erst durch Elsas Erkrankung treffen sie wieder aufeinander und es folgt die längst fällige Aussprache.

Durch die wechselnde Erzählung der beiden Protagonistinnen erhält man trotz knappen Personal andere Perspektiven. Leider gab es dabei einige Wiederholungen. Beide Generationen sind auf internationalem Parkett zuhause, beweisen im Kleinen aber wenig diplomatisches Geschick miteinander.
Gefallen hat mir besonders, wie die Autorin ihre persönlichen Erfahrungen im Weltgeschehen und verschiedenen Ländern in den Roman einfließen ließ.

Bewertung vom 04.12.2024
Mord in der Charing Cross Road
Hamilton, Henrietta

Mord in der Charing Cross Road


weniger gut

Langweilig
Eingangs war ich noch angetan von dem hundert Jahre alten Setting. In einem angesehenen Antiquariat wird ein mehr als unbeliebter Mitarbeiter nach Ladenschluss getötet. Originär kommt nur das Personal als Täter in Frage, sodass Sally und Jonny selbst Vermutungen aufstellen.
Die stetigen und seitenlangen Wiederholungen der Abläufe und Vermutungen begannen mich rasch zu langweilen. Auch die angekündigte Romanze kommt spät bis mäßig in die Gänge. Die Protagonisten bleiben blass und unnahbar.

Neben einem moderneren Frauenbild, hätte ich mir als Leserin eine Personenübersicht gewünscht. Der Buchhandel ist in diesem Titel sehr personalintensiv, und da mal mit Vor- und dann wieder mit Nachnamen von den Figuren gesprochen wird, fehlte des Öfteren der Durchblick.
Ein Krimi der klassischen Art, der mich nicht vom Hocker riss. Eine Fortsetzung braucht es für mich nicht.

Bewertung vom 26.11.2024
Wieso? Weshalb? Warum? Meine Vorlesegeschichten, Band 1: Was erleben wir Tag für Tag?
Friese, Inka

Wieso? Weshalb? Warum? Meine Vorlesegeschichten, Band 1: Was erleben wir Tag für Tag?


ausgezeichnet

Sehr empfehlenswert
Anders als sonst thematisiert die Wieso?-Weshalb?-Warum?-Redaktion hier kein einzelnes Alltagsthema sondern bündelt in diesem Buch 15 Alltagsgeschichten aus Willewitt. Willewitt ist ein toller Ort für Kinder, langweilig wird es bei der Vielzahl an Kindern keinesfalls.
Besonders an den in sich abgeschlossenen Geschichten sind die wohldosierten Portionen Alltagswissen. So erklärt eine Mutter, die im Hauptberuf Kinderärztin ist, das Phänomen Schluckauf. Oder ein großer Bruder bringt seinem jüngeren das Thema Recycling näher. So können Leser und Vorleser ein Häppchen Sachwissen aus der Lektüre mitnehmen.
In gewohnter Form spiegelt Ravensburger in dieser Bücherreihe ein diverses Gesellschaftsbild wieder, was mir gut gefällt. Positiv empfand ich auch die länge der einzelnen Texte sowie deren farbige Illustrationen.

Bewertung vom 13.11.2024
Blue Sisters
Mellors, Coco

Blue Sisters


ausgezeichnet

Moderner Schwesternroman
Familie Blue hat vier Töchter. Was so idyllisch klingt, erzählt Coco Mellors wieder gekonnt, modern und gut lesbar. Erzählt wird das Buch aus der Gegenwart der drei verbliebenen Schwestern Avery, Bonnie und Lucky beginnend am ersten Todestag der Vierten: Nicky.
Die Wurzeln der Familie liegen in New York, wo die sechsköpfige Familie eine bescheidene Wohnung besitzt. Nun hat es alle in verschiedene Himmelsrichtungen verschlagen. Schon als Heranwachsende waren die Kinder mit dem Alkoholmissbrauch ihres Vaters konfrontiert, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass eine jede von ihnen auf eine Suchtkarriere zurückblicken kann. Jede der Töchter ist dabei aber ganz unterschiedlich.
Mir hat der Titel wirklich ausgesprochen gut gefallen, weil er so abwechslungsreich anders ist. Kapitel für Kapitel wird eine Facette von Nickys Tod aufgedeckt. Der Lesestoff fliegt bei der Lektüre nur so dahin, Langeweile lässt Mellors, wie schon bei ihrem ersten Werk, nicht aufkommen.

Bewertung vom 12.11.2024
Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
Gilmore, Laurie

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance


gut

Typische Muster
Für gewöhnlich ist Pumpkin Spice Latte nicht so meins, das Getränk spielt in diesem Roman nur eine nebensächliche Rolle.
Die Hauptrolle gehört Jeanie, eine Frau die kürzlich aus Boston nach Dream Harbor (eine beschauliche Kleinstadt) zog. Ihr männliches Pendant ist Logan, ein Bauer aus eben diesem Ort. Ab der ersten Seite des Buchs war mir der Ausgang des Buchs bewusst. Sie fühlen sich von Beginn an zueinander hingezogen. Hemmschuhe wie Zweifel, ob das Landleben für sie das richtige oder das abruptes Ende seiner letzten Beziehung bilden die Hürden für das Happy End der beiden.
Ein Titel, der schon aufgrund seines Covers gemütliche Herbstunterhaltung verspricht. Man erhält kurzweilige Unterhaltung, die für meinen Geschmack etwas zu sehr ins Detail ging. Wer überraschende Dialoge oder neue Handlungsstränge erwartet, ist hier falsch.

Bewertung vom 26.10.2024
Zwei in einem Leben
Nicholls, David

Zwei in einem Leben


ausgezeichnet

Wandern macht glücklich
Vor kurzem habe ich „den Ausflug“ von Ulf Kvensler gelesen. Ein ganz anders gelagerter Wanderausflug als der hier. Zwar kennen sich die Protagonisten genau so ähnlich wenig wie hier, der Ausgang ist aber wesentlich erfreulicher. Die Dialoge mit mehr Tiefgang und der Inhalt erbaulicher.
Für Marnie und Michael hat es beide beim ersten Versuch mit der Ehe nicht geklappt. Sie, seit mehreren Jahren geschieden und von der Corona Pandemie sowie ihrem Beruf als freie Lektorin dazu ermöglicht, igelt sich in ihrer Londoner Wohnung ein und hat kaum soziale Kontakte. Er, Lehrer für Erdkunde und noch mitten in seiner Scheidung samt unerfülltem Kinderwunsch, flieht bei jeder Gelegenheit in die Einsamkeit der Natur. Zusammen mit drei weiteren Personen starten sie an der Westküste Britanniens, die Gruppe minimiert sich aber rasch auf die eben genannten. Das Wetter, Unsicherheiten und Emotionen sind zusätzliche Hindernisse auf ihrem Weg durch das Land.
David Nicholls zeigt in diesem Buch, dass er mehr als Unterhaltungsroman kann. Für mich ein kurzweiliger Pageturner, den ich gerne empfehle.

Bewertung vom 05.10.2024
Coco kann!
Harel, Maike

Coco kann!


ausgezeichnet

Familientradition
Coco ist ein Kind das gelegentlich an seine Grenzen stößt und das mit einem lautstarken „Ich kann das nicht“ kund tut. Das sind alltägliche Dinge wie Schuhe binden, die Uhrzeit ablesen oder die Angst vor einem Hund. Ihr Papa weiß Coco am besten zu motivieren und packt sie an der Familientraditon. Schnell wird eine Tante, Oma oder ein Vetter aus dem Hut gezaubert, welche und welcher das natürlich am allerbesten konnte. So wird Coco zum Lernen animiert, nicht ohne am Ende des Buchs ihren Vater mit den gleichen Waffen zu schlagen.
Das Buch eignet sich durch das großzügige Bild-Text-Verhältnis wunderbar zum Vorlesen, ein paar Reime dürfen da auch nicht fehlen. Die Illustrationen in gedeckten Farben sind angenehm anzusehen, und weniger aufdringlich als das Cover.
Ein kurzweiliger, humoriger Vorlesespaß, sehr gerne empfohlen.

Bewertung vom 29.09.2024
Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1
Douaihy, Margot

Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1


gut

Coole Idee
Schwester Holiday ist keine Nonne aus dem Bilderbuch. Sie hat eine bewegte Vergangenheit und auch gegenwärtig in Ordenstracht lebt sie manche Regeln ihrer Gemeinschaft lockerer aus als vorgesehen. Auf einem ihrer Abwege wird sie Zeugin des Todes von Jack Corolla. Für ihn kommt jede Hilfe zu spät, aber sie kann zwei ihrer Schüler aus den Flammen retten. Ermittler der Polizei sind ihr zu tatenlos, so beginnt sie selbst ohne Handy oder andere Unterstützung zu ermitteln.

Auf der einen Seite gefiel mir die lockere Art von Holiday und die Idee der jungen Autorin gut. Anderseits waren viele Szenen so überspitzt beschrieben, dass ich sie mir nicht vorstellen konnte. Das Fortschreiten der Ermittlungen hätte ich gerne beschleunigt. Stete Wiederholung der Gespräche, aber auch um Holly (Tattoos, Halstuch, Handschuhe und die Großartigkeit New Orleans) bremsten Spannung und Lauf der Geschichte aus. Aufgrund der Ankündigung hatte ich mehr Sog erwartet.

Bewertung vom 29.09.2024
Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
Vermeer, Maarten

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi


gut

Nicht überragend
Eine Ermittlerin wohnt in Amsterdam auf einem Hausboot, das ist aber schon die einzige Gemeinsamkeit mit der schrulligen Hausbootdetektei. Passiert dort manchmal überraschend viel auf einmal, passiert hier lange Zeit wenig. Brisanz oder Spannung suchte ich lange vergeblich. Ein Krimi mit etlichen Verwicklungen und Verzweigungen, für meinen Geschmack zu langweilig.

Positiv fand ich, dass der Autor nicht nur Amsterdam oder Den Haag, sondern auch andere Schauplätze der Niederlande zum Zug kommen lässt. Außerdem lässt der Autor die aktuelle Politik nicht außen vor, sondern greift sie in seiner Geschichte auf.
Ansonsten zog sich der Krimi lange dahin. Ein alter Fall und eine noch ältere Geschichte. Trotz ausführlicher Beschreibungen mochte kein Bild vor meinem inneren Auge entstehen.
Der Titel packte mich leider nicht.