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lesebiene27

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 08.08.2016
Ist das jetzt schon Liebe?
Beuther, Christina

Ist das jetzt schon Liebe?


sehr gut

Inhalt:

Als Kinderbuchautorin Juli von dem überraschenden Tod ihrer Mutter erfährt, macht sie sich auf den Weg von Amerika ins beschauliche Beekelsen. Vor Jahren hatte sie diesen Ort verlassen, der ihr immer das Gefühl gegeben hat, sie einzuengen. Nun ist sie wieder da um sich um das Haus und die Ländereien zu kümmern, die sie von ihrer Mutter vererbt bekommen hat. Doch sie erwartet noch etwas ganz anderes: Ein Brief ihrer Mutter, in dem sie Juli vorwirft, ihr Leben nicht zu leben und sich vor ihren eigenen Gefühlen zu verstecken. Die junge Frau ist wütend, denn schließlich kannte ihre Mutter sie doch gar nicht wirklich. Oder etwa doch?


Meine Meinung:

Als interessierter Leser darf man sich bei diesem Buch von dem Klappentext nicht in die Irre führen lassen. Mit „Ist das jetzt schon Liebe?“ erwartet den Leser eine leichte, lustige, romantische Liebesgeschichte, die mit ein bisschen ernsteren Themen aufwarten kann. Im Vordergrund steht allerdings die Liebe und die Selbstfindung Julis.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Er ist locker leicht, was wunderbar zu den sommerlichen Beschreibungen innerhalb des Buches passt. Diese Beschreibungen waren mir an mancher Stelle ein bisschen zu detailliert. Dies betrifft vor allem die Textpassagen, in denen Juli wieder einmal ein wunderbares Sommergericht zaubert. Man liest dies zwar gerne (vor allem habe ich mich gefreut die Rezepte im Anhang ausführlich niedergeschrieben zu sehen), aber manchmal sind sie doch ein wenig zu viel des Guten.

Die Protagonistin Juli finde ich überwiegend sympathisch. Allerdings hat sie meine Nerven mit ihrer störrischen, teils ignoranten, teils arroganten Art auf eine harte Zerreißprobe gestellt. Es gab häufiger mal die Situation wo ich ihr am liebsten gesagt hätte, dass sie sich nicht so anstellen soll, oder sie mal gerne durchgeschüttelt hätte. Besonders schwierig wird dies, wenn sie wieder mal einen guten Rat ihrer Freunde zunächst kritisch beäugt, für richtig empfunden und kaum fünf Seiten später wieder komplett über Bord geworfen hat.

Die üblichen Charaktere im Buch – allen voran Cousine Mo – habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie sind liebevoll ausgearbeitet, herzlich und so, dass man sie einfach nur gern haben möchte.

Bis auf die paar Längen, die durch Nebensächlichkeiten oder die ausführliche Beschreibung von Julis Kochvorgängen zu Tage kamen, macht die Geschichte auf mich einen runden Eindruck. Ich habe mich von den ernsten Themen angesprochen gefühlt und habe mit Juli und ihren Freunden gelacht, mitgefühlt, gelitten und mich gefreut.


Fazit:

„Ist das jetzt schon Liebe?“ von Christina Beuther ist ein Liebesroman, der mir Spaß gemacht hat zu lesen. Ich kann das Buch vor allem für warme Sommertage empfehlen, da die Autorin die Stimmung im Buch gut einfangen und nach außen transportieren kann. Ich wurde gut unterhalten und möchte das Buch weiterempfehlen, sowie 4 von 5 Lesesternen vergeben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.07.2016
Glück ist, wenn man trotzdem liebt / Hamburg-Reihe Bd.3
Hülsmann, Petra

Glück ist, wenn man trotzdem liebt / Hamburg-Reihe Bd.3


ausgezeichnet

Inhalt:

Isabelle ist Ende zwanzig, arbeitet im Blumenladen und ist auf der Suche nach ihrem Traummann, von dem sie ziemlich genaue Vorstellungen hat. Auch ihr sonstiges Leben ist ziemlich genau durchgeplant und organisiert. So passt es ihr gar nicht, als sich der ambitionierte und selbstbewusste Koch Jens und seine chaotische Teenie-Schwester Merle in ihr Leben schleichen und ihre wohlgenordnete Welt komplett auf den Kopf stellen.


Meine Meinung:

An diejenigen, die auch schon die anderen Bücher der Autorin gelesen haben: Taxifahrer Knut taucht wieder auf und bekommt sogar eine etwas größere Rolle zugedacht. Was habe ich mich beim Lesen darüber gefreut, denn Knut ist eine Figur, die mir von Beginn an sympathisch war. Dennoch ist das Buch unabhängig von den vorherigen Büchern der Autorin.

Aber auch die anderen Protagonisten wie Isa, Jens und Merle fand ich von Beginn an toll. Wie bereits schon zuvor ist es der Autorin mit diesem Werk gelungen Personen zu generieren, die so ehrlich, bodenständig und natürlich sind, dass einem gar nichts anderes übrig bleibt, als sie (trotz ihrer Macken) gern zu haben und sich an ihnen zu erfreuen. Toll finde ich, dass die Protagonisten wieder einmal anders sind als die üblichen Typen in Liebesgeschichten. Sie wirken so erfrischend und angenehm, dass ich ein klares Bild vor Augen habe.

Der Schreibstil ist natürlich und locker, sodass die Seiten beim Lesen nur so dahin fliegen. Ein wenig gestutzt habe ich bei der Verwendung von kleineren Schimpfwörtern. Diese sind jedoch so fließend in den Text eingearbeitet, dass sie nicht aufgesetzt und gewollt wirken, sondern natürlich – so wie sie im üblichen Sprachgebrauch stattfinden.

Die Story hat mir gut gefallen. Man kann mit Isa mitfühlen – auch wenn man sie so manches Mal packen und schütteln möchte, wenn sie wieder eine Entscheidung trifft, die ich als Leser zwar nachvollziehen konnte, aber anders gemacht hätte. Auch das Ende ist – ohne zu viel verraten zu wollen – kein typisches Happy End, aber dennoch toll und zur Geschichte absolut passend. Passend finde ich auch, dass innerhalb der Geschichte nicht immer alles rund und zur absoluten Zufriedenheit läuft. Dadurch wirkt die Geschichte menschlicher und man kann sich als Leser besser hineinfühlen.


Fazit:

Von mir bekommt das Buch „Glück ist, wenn man trotzdem liebt“ von Petra Hülsmann volle 5 von 5 Lesesternen. Es ist ein wunderbares Sommer-Lese-Buch, das leicht zu lesen ist und glücklich macht. Dennoch hat es auch Momente, die traurig machen oder bei denen man nur den Kopf schütteln kann. Alles in allem hat mir der dritte Roman der Autorin wieder einmal so gut gefallen, dass ich hiermit eine klare Leseempfehlung aussprechen möchte.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.03.2016
Mein Herz wird dich finden
Kirby, Jessi

Mein Herz wird dich finden


sehr gut

Inhalt:
400 Tage sind seit dem Tod von Jakob vergangen. 400 Tage, an denen Mia sich gewünscht hat, dass das alles nicht passiert wäre. Und vor 400 Tagen begann Noahs neues Leben.
Als sich Mia und Noah begegnen, ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch eigentlich hätten die beiden sich niemals kennen lernen geschweige denn in einander verlieben dürfen. Das weiß allerdings nur Mia, die Noah nicht sagt, welche Verbindung die beiden miteinander haben. Denn seit der ersten Begegnung ist das Leben der jungen Frau wieder bunt und fröhlich. Kann sie ihm also überhaupt die Wahrheit sagen? Und ist diese Liebe überhaupt richtig?

Meine Meinung:
Der Schreibstil des Buches ist angenehm, weil man vor allem die Gedanken und Gefühle Mias mitbekommt. Allerdings wird für den Verlauf der Geschichte sehr wenig erklärt, was darüber hinausgeht. Als Leser hat mich dies ein wenig unbefriedigt, weil ich gerne mehr wissen wollte über den Tod Jacobs, das Verhalten seiner Eltern und der Freunde und viele andere Kleinigkeiten. Dazu kommt, dass man ohne große Erklärungen in die Geschichte, aber auch in die einzelnen Kapitel geworfen wird. Dadurch entsteht schnell das Gefühl, dass die einzelnen Kapitel Momentaufnahmen sind, die keinen direkten Übergang haben.

Die Entwicklung der Geschichte finde ich sehr unterhaltsam, vorhersehbar und schön beschrieben, aber mir passiert ein bisschen zu wenig, als dass ich von dem weiteren Verlauf gefesselt wäre... Die Kapitel sind teilweise sehr kurz. Dadurch verstärkt sich bei mir der Eindruck, dass es der Geschichte ein bisschen an Handlung fehlt und sie durch die vielen Gefühlsbeschreibungen und leeren Seiten vor einem Kapitel künstlich gestreckt wird.
Dieser Eindruck steht im Kontrast zu dem an sich zwar schönen Ende, welches jedoch viel zu schnell und plötzlich kommt. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Inhalt gewünscht.

Abwechslung bieten die Zitate, die zu Beginn eines Kapitels aufgeführt werden. Diese bilden mal Aussagen verschiedener Personen oder sachliche Fakten aus Büchern, die interessant sind. Allerdings unterbrechen sie stets den Lesefluss. Wenn die Zitate recht kurz sind, ist dies nicht weiter schlimm, aber wenn sie sich über eine halbe Seite strecken, hatte ich als Leser das Gefühl ständig aus der Handlung gerissen zu werden.
Die Protagonisten der Geschichte fand ich toll. Als Leser konnte ich sowohl Noahs als auch Mias Sicht der Dinge verstehen, auch wenn ich mich sicherlich anders verhalten hätte. Die Entwicklung von Mia und der Beziehung zu Noah waren dennoch schön mit anzusehen.

Ein Aspekt, der mir ebenfalls negativ aufgefallen ist: Auch wenn es in der Geschichte in Teilen um das transplantierte Herz von Noah geht, finde ich, dass Umschreibungen wie „das Herz in die Hose rutschen“ oder „etwas übers Herz bringen“ überproportional häufig verwendet werden in dem Buch. Ich denke, die Autorin wollte damit noch einmal das verbindende Glied zwischen Mia und Noah auf den Punkt bringen. Allerdings empfand ich es nach kurzem als störend.

Fazit:
Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Die fehlenden Erklärungen zur Vergangenheit oder dem „allgemeinen Drumherum“ haben die Lesefreude jedoch ebenso getrübt wie die Unterbrechung durch die Zitate und die leeren Seiten zu Kapitelanfang. Von mir bekommt „Mein Herz wird dich finden“ von Jessi Kerby 4 von 5 Sternen, da ich beim Lesen meine Freude hatte.

Bewertung vom 16.02.2016
Gegen den Strom
Kang, Timothy

Gegen den Strom


ausgezeichnet

Inhalt:

Timothy Kang - bzw. Chol wie er sich in dem Buch selber nennt – wächst in schlimmsten Armutsverhältnissen in Nordkorea auf. Zusammen mit seiner Mutter leidet er an starkem Hunger und unter dem diktatorischen System. Aus diesem Grund beschließt er seine Heimatland zu verlassen und nach China zu flüchten. Dort wird er jedoch abgeschoben und landet im nordkoreanischen Gefängnis, wo die Verhältnisse bedingt durch Folter und Hungersnöte noch viel grausamer sind als außerhalb der Mauern. An diesem Ort, den die wenigsten überleben, hilft ihm einzig der Glaube an Gott durchzuhalten, um der Nachwelt von den mitunter grausamsten Verbrechen der heutige Zeit zu berichten.

Meine Meinung:

Der Schreibstil des Buches hat mir wirklich sehr gut gefallen. Der Autor berichtet von seinem Leben auf eine sachliche Art, die es dem Leser erlaubt, Mitgefühl für ihn zu entwickeln ohne das Gefühl zu bekommen, dass er genau dies damit beabsichtigt. Man spürt sofort, dass es Timothy Kang daran gelegen ist, über sein Land zu informieren und dabei weder etwas zu beschönigen, noch zu erklären oder zu verdammen. Dies ist mir besonders positiv aufgefallen, weil man sich auf diese Weise eine fast schon objektive Meinung bilden kann, die natürlich auf subjektiven Erfahrungen des Autors beruhen.

Weiterhin ist mir dies auch bei dem Thema Glauben aufgefallen. Der Autor erklärt seinen Glauben an Gott, seine eigenen Erfahrungen und seine persönliche Meinung. Jedoch war zu spüren, dass das Ziel dabei nicht ist, den Leser von Gott zu überzeugen, sondern lediglich seinen Standpunkt näher zu bringen ohne sich ein Urteil darüber zu bilden, an was andere Menschen glauben. Dadurch kann das Buch auch von Menschen gelesen werden, die nicht religiös sind.

Die Erlebnisse des Autors seit seiner frühsten Kindheit haben mich emotional sehr bewegt. Schon nach den ersten Seiten konnte ich spüren, dass die nächsten ca. 240 Seiten nicht leicht zu lesen sein werden, obwohl der Schreibstil sehr flüssig war. Mein Eindruck lag vielmehr darin begründet, dass ich mir sofort ein Bild machen konnte unter welch ärmlichen und bedauernswerten Zuständen nicht nur Chol, sondern all die Menschen Nordkoreas leben. Dazu kommen die eigenen für mich aufwühlenden Gedanken, dass solche Zustände von der Außenwelt in größten Teilen unbeachtet bleiben. Dadurch habe ich mich manchmal beim Lesen ein bisschen hilflos gefühlt.

Ein weiterer für mich wichtiger Punkt in diesem Buch ist die Intention des Autors. Timothy Kang schreibt, dass es ihm kein Anliegen ist, Mitleid für sich oder die Nordkoreaner zu bekommen, sondern die Menschen dazu zu bewegen möchte, für sein Land und die darin lebenden Menschen zu beten, damit es ihnen irgendwann möglich sein wird, frei von Hunger, Todesangst und Existenznöten zu leben.

Fazit:

Für mich ist „Gegen den Strom“ ein ganz besonderes Buch, welches ich wirklich jedem Menschen ohne Einschränkungen ans Herz legen möchte. Timothy Kang berichtet von seinem Leben und seinem Glauben in einem Land, in dem beides fast unmöglich ist. Mich hat das Buch nachhaltig bewegt, sodass ich auch jetzt – einige Tage nach Beendigung des Buches – viel über den Autor und die furchtbaren Zustände in Nordkorea nachdenken muss. Dieses Buch hat auch dazu geführt, dass ich mein eigenes Leben mittlerweile mit mehr Dankbarkeit betrachte. Ich möchte dem Buch die vollen 5 von 5 Sternen geben und hoffe, dass noch viel mehr Menschen sich an dieses großartige Werk trauen mögen.

Bewertung vom 14.02.2016
Hinten sind Rezepte drin
Bauerfeind, Katrin

Hinten sind Rezepte drin


sehr gut

Inhalt:

Anders als der Klappentext und der Buchtitel es vermuten lassen, geht es in diesem Buch nur anfangs um die unterschiedlichen Lebensumstände zwischen Mann und Frau. Im Grunde thematisiert es vielmehr Geschichten aus dem Leben einer Frau, die zum größten Teil geschlechterspezifisch sind. Die Autorin erzählt dabei aus ihrem eigenen Leben und dem, was sie selbst bei anderen Frauen beobachtet hat. Es werden aber auch Geschichten über Männer aufgeführt, die aus der Sicht einer Frau geschrieben sind. Nur Rezepte werden in diesem Buch nicht aufgeführt!

Meine Meinung:

Das Buch aus dem Fischer-Verlag ist mit seinen ca. 220 Seiten in 45 Kapitel gegliedert, deren Länge angenehm kurz ist. Dies ermöglicht dem Leser Kapitel zwischendurch zu lesen ohne dadurch die Geschichte unterbrechen zu müssen. Auch wirkt das Buch dadurch nicht überladen, sondern wie ein kurzer Abriss eigener Gedanken.

Das Buch wird dem Genre Sachbuch zugesprochen, was allerdings nicht bedeutet, dass man eine bierernste Geschichte erwarten kann. Das Buch entspricht vielmehr einer Aneinanderreihung von lustigen Kolumnen, die man mit einem Zwinkern im Auge betrachten sollte.

Der Schreibstil ist mir positiv aufgefallen. Das Buch strotzt nur so von ironischen Bemerkungen und lustigen Geschichten, die dennoch nicht überladen wirken. Außerdem erkennt man als Leser einen wahren Kern in der ein oder anderen Geschichte, mit der man sich auch gut identifizieren kann.

Dieses Buch hat mir beim Lesen nicht nur Schmunzler sondern so manchen Lacher eingebracht. Trotzdem war es für mich nicht so, dass ein Witz den nächsten jagte, sodass man nach und nach abstumpft. Für mich waren diese angenehm dosiert, weshalb man auch von ernsteren und nicht ganz so lustigen Geschichten gelesen hat.

Fazit:

Das Buch lässt sich leicht lesen und bietet Witz, Ironie, Ernst und Gesellschaftskritik auf eine sehr angenehme Art, die vor allem Frauen gefallen dürfte, die sich gerne Gedanken über das humorvolle Frauenbild machen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn meine Erwartungen durch den Klappentext und die Überschrift eine andere waren. Von mir bekommt „Hinten sind Rezepte drin“ von Katrin Bauerfeind 4 von 5 Sternen.