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tp

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 05.10.2024
Ich fürchte, Ihr habt Drachen
Beagle, Peter S.

Ich fürchte, Ihr habt Drachen


sehr gut

Drachenplage

Das Königreich Bellemontagne ist von Drachen befallen, in jeder Farbe und Größe. Da das Schloss aufgrund einer bevorstehenden Vermählung auf Vordermann gebracht werden muss, wird der Drachenfänger Robert engagiert, um die Drachen zu beseitigen.

Das Buch musste ich auf jeden Fall lesen, da ich großer Fan von "Das letzte Einhorn" bin.
Alle Charaktere werden überspitzt dargestellt, zuerst sehr klischeehaft, was aber perfekt zum Buch passt. Nach einiger Zeit lassen die Charaktere aber dann doch Seiten zum Vorschein bringen, die aus dem Klischee fallen. Dabei sind alle Personen sehr liebenswert, vor allem der Protagonist Robert, der eigentlich gar kein Drachenfänger sein, sondern ein bescheidenes Leben mit seinen Hausdrachen führen möchte.

Die Geschichte selbst beginnt zuerst sehr ruhig und führt uns in die Welt ein. Nach einiger Zeit geht die Story dann aber in eine andere, sehr gelungene, Richtung, die ich so nicht erwartet habe.

Leider hat es durch die ruhige Erzählweise etwas gedauert, bis ich mich richtig in die Geschichte eingefunden habe, das letzte Drittel hat mich dann aber noch komplett überzeugt.

Ein Buch für Fans des Autors und die, die es noch werden möchten.

Bewertung vom 23.09.2024
A Song to Drown Rivers
Liang, Ann

A Song to Drown Rivers


ausgezeichnet

Wunderschöne Neuerzählung

Zuerst zum Äußeren: das Buch ist wunderschön gestaltet, von Innen, Außen und unter dem Einband. Die Erstauflage erhält einen Farbschnitt und eine Postkarte mit den drei wichtigsten Personen.

Zur Story: Bei 'A song to drown rivers' handelt es sich um eine Neuerzählung des chinesischen Mythos um Xishi, eine wunderschöne Frau, die im Auftrag des Königs ihre Heimat rettet.

Xishi selbst ist nicht nur wunderschön, sondern auch klug und lernfähig. Auch die Charaktere Fanli, Fuchai und Zhengdan wurden gut dargestellt und haben ihre Stärken und Schwächen.

Die Geschichte lies sich flüssig lesen, das Ende hat mir sehr gut gefallen und der Geschichte einen schönen Abschluss gegeben.

Als kleine Kritik möchte ich anmerken, dass Xishis Krankheit, die am Anfang des Buches erwähnt wird, gegen Ende etwas vergessen wird. So hat diese keinerlei Einfluss auf ihre Mission (obwohl man zuerst denken könnte, dass sie sie stark einschränken könnte) und wirkt etwas fehlplatziert.

Dennoch hatte ich viel Freude am lesen und mich viele unterschiedliche Emotionen fühlen lassen, von Trauer bis Freude.

Bewertung vom 09.09.2024
Mein Mann
Ventura, Maud

Mein Mann


sehr gut

Gedanken einer Ehefrau

Sie hat den perfekten Ehemann und ist nach 15 Jahren Ehe noch so verliebt wie am Anfang. Aber mit der Zeit wird klar, dass sie keine normale Beziehung führt.

Die Geschichte wird durch die Gedanken der namenlosen Protagonistin erzählt. Ihr Ehemann wird hier auch nur als "ihr Mann" bezeichnet, einen richtigen Namen erfährt man hier nie. Das wichtigste an ihm ist nicht seine Persönlichkeit, sondern dass er mit ihr verheiratet ist.
Zu Beginn wirkt die Geschichte so, als ob die Frau nur von ihrem Mann schwärmt, im Verlauf des Buches merkt man jedoch schnell, dass deutlicch mehr dahintersteckt. Jedes (Fehl-)verhalten wird von ihr in einem Buch aufgeschrieben, jede Aussage von ihm bis ins kleinste Detail analysiert. Über eine Aussage ihres Mannes denkt sie über die ganze Geschichte hinweg nach.
Sie ist außerdem eine Synästhetikerin, bei der jeder Wochentag mit einer Farbe verknüpt ist. Während Montag ihr Lieblingstag ist, ist es bei ihrem Mann der Samstag, was laut ihrer Meinung zu Schwierigkeiten führt. Auch lernt man mit der Zeit, dass sie ihre Kinder nur ihm zu liebe bekommen hat, sie ja nicht einmal mag.

Das Ende war, ohne zu spoilern, sehr überraschend und hat das Buch gut abgerundet, auch wenn es in eine etwas andere Richtung ging als erwartet.

Insgesamt ein sehr interessantes Buch über die extremen Gedanken über ihren Mann.

Bewertung vom 29.04.2024
Das andere Tal
Howard, Scott Alexander

Das andere Tal


ausgezeichnet

Tiefgründig und anregend

Odile ist 16, kurz vor ihrem Schulabschluss und muss sich nun für eine Ausbildung bewerben. Ein ganz normales Leben, nur dass ihr Dorf eine Besonderheit hat: in sowohl östlicher als auch westlicher Richtung befindet sich das gleiche Dorf, immer wiederholend, nur 20 Jahre in der Zukunft bzw. Vergangenheit. Als sie etwas sieht, was sie nicht sehen sollte, verändert sich ihr ganzes Leben

Odile war mir als Protagonistin von Anfang an symphatisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Auch die anderen Charaktere hatten alle ihre eigene Persönlichkeit, Stärken und Schwächen.
Die Idee mit den sich immer wieder widerholenden Dörfern ist einzigartig aber wirft zuerst einige Fragen auf. Was genau passiert, wenn man die Zukunft oder die Vergangenheit ändert? Das Buch konnte alle meine Fragen zum Schluss beantworten.

Neben diesem Thema geht es aber auch um die erste Liebe, persönliche Lebensgestaltung und Verluste.

Insgesamt ein wunderbares Buch mit Tiefe, das zum Nachdenken anregt!

Bewertung vom 15.03.2024
Die Insel des Zorns
Michaelides, Alex

Die Insel des Zorns


weniger gut

Vielversprechend, aber leider zu zäh

Der Klappentext zum Buch hat sich für mich super spannend angehört, mal eine etwas andere Murder Mystery Geschichte, erzählt aus der Ich-Perspektive des Protagonisten Elliot.
Die Geschichte wird aus dem (sehr subjektiven) Blickwinkel Elliots erzählt. Grundsätzlich eine spannende Idee.

Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen, was schon mit der ersten Hälfte des Buches beginnt. Zuerst erfährt man genaue Details zu den Personen und ihren Beziehungen untereinander. Dies zieht sich aber viel zu sehr in die Länge, so dass mir der Start ins Buch sehr schwer gefallen ist.
In der zweiten Hälfte kommt die Geschichte nun in Fahrt - nur dass mich auch dieser Teil nicht so gepackt hatte, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Leider kann man hier nicht zu viel zur Geschichte schreiben ohne zu spoilern. Die überraschenden Momente hatten für mich nicht den Wow-Effekt, den ich mir gewünscht hatte An einigen Stellen fande ich die (ansonsten sehr Realistischen) Handlungen der Personen etwas unglaubhaft und überspitzt.
Das Ende des Buches hat mir am Besten gefallen und konnte die Story immerhin noch gut abrunden. Auch der Name des Buches gefällt mir nach dem Ende sehr viel besser.

Insgesamt leider ein enttäuschendes Buch von dem ich mir deutlich mehr erhofft hätte, vor allem dur die Beliebtheit des Autors durch seine vorherigen Werke.
2/5 Sterne

Bewertung vom 14.02.2024
Leuchtfeuer
Shapiro, Dani

Leuchtfeuer


gut

Eine schicksalsvolle Nacht

Eine Nacht und alles verändert sich. Durch eine unüberlegte Entscheidung zweier Jugendlicher Geschwister kommt eine weitere Person zu Tode. Nur eine Nacht, und das Leben zweier Familien verändern sich für immer.

Dani Shapiro schreibt hier über die Macht, die ein schreckliches Erlebnis auf das Leben der Beteiligten und ihrem Umkreis besitzt.

Jeder der 6 Charaktere, aus deren Sicht erzählt wird, ist vollständig ausgearbeitet, realistisch und unterscheiden sich genug voneinander. Alle haben ihre eigene Persönlichkeit, Stärken, Schwächen und Arten, mit schweren Zeiten umzugehen. Vor allem Waldos Charakter wusste ich sehr zu schätzen, da besonders sein Autismus und die Beziehungen zu anderen Menschen realistisch gezeigt wird.

Leider habe ich durch die Häufigen Zeitsprünge und Perspektivenwechsel zwischenzeitlich den Überblick verloren, wann welche Szene stattfindet. Leider hat dies meinen Lesefluss an einigen Stellen stark behindert, da ich nocheinmal zurückgehen musste um die Zeit richtig einzuordnen.
Die verschiedenen Perspektiven selbst fande ich hervorragend, jede Person hatte einen weiteren Blickwinkel und hat positiv zur Story beigetragen.

"Leuchtfeuer" überzeugt mit realistischen, nachvollziehbaren Charakteren, verliert sich aber im Laufe der Geschichte in zu häufigem Zeitenwechsel. Dennoch schließt das Buch mit einem passenden Ende ab, das die Geschichten aller Charaktere vereint und ein stimmiges Gesamtbild liefert.
3,5 / 5 Sterne

Bewertung vom 11.01.2024
Austrian Psycho Jack Unterweger
Herwig, Malte

Austrian Psycho Jack Unterweger


sehr gut

Jack der Häfenpoet

Jack Unterweger - Mörder, Autor, Journalist.
Nachdem Jack 1976 zu lebenslanger Haft aufgrund eines Mordes verurteilt wurde, widmete er sich aus verschiedensten Gründen dem Schreiben. Seine Werke wurden jedoch so beliebt, dass sich eine große Gruppe Menschen fand, die für Unterwegers vorzeitige Entlassung plädiert; der Kunst willen. Mit 'Austrian Psycho' veröffentlicht Malte Herwig einen Text, der von einem der Menschen verfasst wurde, der um die vorzeitige Haftbeendigung gekämpft hat. Sein Name wurde jedoch nicht genannt.

Das Buch handelt weniger von den verübten Morden, als von Unterwegers literarischen Werken. Gespickt mit verschiedenen Textauszügen und Zitaten bekommt man hier einen tieferen Einblick in seinen psychotischen Charakter und seine Fähigkeiten, Menschen für sich zu gewinnen, die sogar soweit gehen, dass er vorzeitig Entlassen wird.

An einigen Stellen war der Text etwas schwierig zu lesen, was am Schreibstil lag. Jedoch kann man dadurch auch gut erkennen, dass der Verfasser hier seine wahren Gefühle aufschreibt.

Gerne hätte das Buch noch ein wenig länger sein können, mit mehr Details zu den Morden, und eigenen Kommentaren von Malte Herwig selbst.
Insgesamt bekommt man hier jedoch einen wunderbaren Einblick in die Gedanken eines Serienmörders und eines Unschuldigen, der durch geschickte Manipulation für Unterweger gekämpft hat.