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Benutzername: 
Tränenherz
Wohnort: 
Nürnberg
Über mich: 
Ich lese, schreibe und male gern. :)

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 26.08.2013
Die Zeit der Feuerblüten / Feuerblüten Trilogie Bd.1
Lark, Sarah

Die Zeit der Feuerblüten / Feuerblüten Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Covergestaltung:
In großen weissen Buchstaben kann man den Namen der Autorin im oberen Drittel lesen, und darunter den Titel. Man sieht eine Feuerblüte (ich hoffe zumindest das es eine ist Smiley mit geöffnetem Mund) oben links. Im oberen Hintergrund kann man vermutlich die neuseeländischen Alpen sehen, und im Vordergrund sieht man einen Steinplattenweg, links und rechts grün, und verstreut Blumenblätter, wenn ich das richtig erkenne. Mir gefällt das Cover sehr gut, und es ist für mich ein Zugreifargument.

Meine Meinung:
Der Auswandererroman von Sarah Lark ist mein erstes Buch von ihr. Ich habe schon oft die Bücher in den Läden stehen sehen, habe aber immer gezögert, da ihre Bücher für gewöhnlich nicht die dünnsten sind, und ich mich bisher immer davor gescheut habe. Nun habe ich aber dank der “Lese-Jury” die Möglichkeit bekommen mich einem ihrer wunderbaren Bücher zu widmen.

Sie schreibt wunderbar flüssig, und man kann den gemalten Bildern einfach folgen, was den Lesefluss natürlich positiv beeinflusst. Ich hatte während des Lesens das Gefühl, dass ich live dabei bin. Man erfährt, eingebettet in den Roman eine ganze Menge über Neuseeland selbst, und die Unterschiede der Siedler aus den verschiedenen Ländern, sowie der Inselteile, was den Roman nicht nur als Unterhaltung gut da stehen lässt. Ich für meinen Teil war geschichtlich noch nicht so bewandert wie die Besiedlung damals vor ca. 170 Jahren von statten ging, und bin jetzt um einige Informationen reicher, und dafür bedanke ich mich bei der Autorin.

Die Emotionen der Protagonisten hat Sarah Lark so toll rüber gebracht, dass ich mit ihnen litt, und mich mit ihnen freute. Und immer wenn ein schlimmer Schicksalsschlag kam, merkte ich es fast körperlich.

Mein Lieblingscharakter ist ganz klar Cat, sie ist einfach ein wunderbarer Mensch, obwohl sie doch “einfach nur” Cat ist. Sie ist ein Wesen zwischen den Welten, das es immer wieder schafft sich den Gegebenheiten und Widrigkeiten anzupassen, das hat mich sehr beeindruckt.

Außerdem mag ich die Ida sehr, wobei ich auf sie manchmal durchaus schon mal sauer war, weil sie sich viel zu viel diktieren ließ, aber das war in der damaligen Zeit nun mal so. Ich finde das einfach schrecklich, und zum Glück ist das schon in vielen Regionen der Welt anders.

Ebenfalls zu meinen Favoriten gehörten die ganzen Farmer mit ihren Schafen, die kamen durchweg positiv bei mir an, genau wie die Erzählungen über die Maori, welche mich immer wieder anregen würden das Buch zu kaufen.

Einen Antiheld muss es natürlich auch geben, und das ist ganz klar der Ehemann von Ida. Der hat nicht nur einmal Aggressionen in mir ausgelöst. Leider gibt es genug solcher Menschen auch im wahren Leben, und deshalb gehört er einfach dazu. Genau wie die älteren Mecklemburger, und der Siedleranwerber Beit.

Einen Kritikpunkt habe ich allerdings, mir war zuviel zu negativ. Darauf möchte ich allerdings nicht genauer eingehen, da ich sonst spoilern würde. Zwinkerndes Smiley

Außerdem hielt die Spannung weiter zu lesen bis zum Ende an. Und auch wenn ich doch für mich recht lange gebraucht habe für das Buch, lies es sich weg lesen wie nichts, und flutschte nur so dahin.

Mein Fazit:
Ein durchweg empfehlenswertes Buch für alle Neuseelandfans, und alle die es noch werden wollen.
Von mir gibt es 5 Katzen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.06.2013
Der verbotene Fluss
Goga, Susanne

Der verbotene Fluss


sehr gut

Covergestaltung:

Auf dem Cover sieht man einen grauen Himmel, Vögel fliegen ziemlich tief, und eine Frau steht auf einer Wiese vor einem sehr vornehmen Herrenhaus, was vermutlich die Örtlichkeiten aus dem Roman wiedergeben soll. Mir gefällt es sehr gut, und es macht neugierig auf den Inhalt.

Meine Meinung:

Der Roman von Susanne Goga spielt im 19. Jhd. zwischen England und Deutschland. Wir befinden uns in der Nähe von Dorking, in der kleinen Ortschaft Westhumble, mit dem Gut Chalk Hill, welches einst mal Mrs. Ellen Clayworth Eltern gehörte. Da wir durch Charlottes Augen die Gegend kennen lernen, ist es, als wäre man selbst dabei.

Ihre Schreibweise ist flüssig lesbar, ein kleines Manko, aus meiner Sicht ist, dass sie oft, wenn sie Charlotte reden ließ, die selbe Wortwahl getroffen hat. Vielleicht hätte sie da noch ein klein wenig variieren können. Es könnte allerdings auch sein, dass die Autorin damit etwas beabsicht hat, was ich ohne mit ihr darüber gesprochen zu haben nicht beantworten kann. Am Ende des Buches bleiben diese Wiederholungen allerdings komplett aus, was positiv ist.

Zwei völlig voneinander getrennte Handlungsstränge werden mehr oder weniger abwechselnd verarbeitet, bis diese beiden aufeinander treffen und verbunden werden, bis am Ende nur noch einer übrig bleibt.

Für mich kam das Ende nicht überraschend, ich hatte schon recht früh eine Vorahnung, was passiert sein hätte können, aber Frau Goga hat es trotzdem wunderbar geschafft mich in den Bann dieses Buches zu ziehen, um weiter lesen zu wollen, da ich mir nicht ganz sicher war, und die Auflösung doch fast bis zum Ende offen bleibt. Ich finde das ist ihr sehr gut gelungen. Mich hat es auf jeden Fall wahnsinnig hibbelig gemacht, und der Drang das Buch in jeder freien Minute weiter lesen zu wollen war sehr stark. Für mich war immer ein wenig unheimliche Stimmung unterschwellig da, aber es wurde auch mal ruhig über die alltäglichen Geschehnisse im Hause geschrieben, bis wieder etwas passierte, und dadurch die Spannung sofort wieder stieg. Sehr gelungen!

Die Charaktere aus diesem Buch mag ich recht gern, am liebsten natürlich die kleine Miss Emily. Sie wirkt für ihr Alter schon recht "erwachsen", was vermutlich an den Geschehnissen aus der Vergangenheit liegen mag, und das erinnert mich sehr an mich, da ich mit ca. 7 Jahren meinen Vater durch plötzlichen Tod verlor. Emily war ja kaum ein Jahr älter als ich. Man kann durch die Begleitung von Charlotte sehr gut nachempfinden wie es dem Mädchen wohl gehen muss.
Die ausführlichste Beschreibung hat Charlotte, die Gouvernannte, aus deren Sicht der größte Teil des Buches geschrieben wurde. Ihre Gefühlswelt, und ihr verganges Leben wurde sehr gut beschrieben.
Die Sichtweisen wechseln allerdings zwischendurch, da anfänglich der Teil mit Tom keine Verbindung zu Charlotte und Emily hat.
Der Vater kommt mir ein wenig flach rüber, wie er ist konnte ich mir allerdings trotzdem gut vorstellen. Er war vielleicht verständlicher Weise nicht mein Lieblingscharakter, auch wenn ich zwischenzeitig auch für ein einige Sympathien entwickelt habe.
Die Hausangestellten kommen auch sehr flach rüber, sie sind eigentlich nur Beiwerk, außer das Kindermädchen Nora, welche allerdings in Bezug auf Emily eine größere Rolle spielt.
Tilly Burke, das alte Kindermädchen von Lady Ellen kann man sich auch sehr gut vorstellen, da sie bei ihren Auftritten doch recht deutlich agiert.
Tom mag ich auch sehr gern, er ist ein wahnsinnig eingänglicher Mensch, der Menschen nicht nur oberflächlich betrachtet.

Mein Fazit:

Ich kann den Roman nur empfehlen!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.04.2013
Ein ganzes halbes Jahr
Moyes, Jojo

Ein ganzes halbes Jahr


ausgezeichnet

Covergestaltung:

Man sieht ein Mädchen das einen Vogel frei lässt. Das erinnert mich an das Sprichwort "was du liebst lass frei..", und nachdem ich das Buch gelesen habe, finde ich es noch viel passender als schon zuvor. Es steht auf einer Wiese, und Mädchen wie Wiese sind schwarz als Silhouette zu sehen. Von oben nach unten umranden Mohnblüten dieses Bild, und es ist, als rieseln sie nach unten. Die oberen zwei Drittel nehmen den Platz des Titels ein, welcher in einer wunderschönen verspielten Schrift gehalten wurde. Blütenblätter wie Schrift sind leicht erhöht. Im unteren Drittel steht der Name der Autorin, allerdings in einer anderen Schriftart in weiß auf schwarz. Beim Titel sind die Farben genau anders herum.

Meine Meinung:

Dieses Buch spricht ein Thema an, das bewegender nicht sein kann. Ein Thema, um das sich wohl kein Mensch gerne Gedanken machen möchte, aber was wenn es einen selbst betrifft, es muss ja nicht mal so sein, dass man dem Leben bei vollem Bewusstsein ein Ende setzen möchte, es kann ja auch nur sein, dass man lebenserhaltende Maßnahmen abstellen soll, wenn alles Hoffen und Warten aussichtslos erscheint. Das Buch regt damit sehr zum Nachdenken an, und es lässt gewiss kein Auge trocken. Ich habe gelacht und geweint mit den Protagonisten, und manchmal wollte ich Lou auch nur schütteln, weil sie manchmal so komplett gegen ihr Naturell gehandelt hat. (z.B.: die Beziehung mit ihrem Freund Patrick) Aber auch das hatte natürlich alles seine Gründe, und wenn man versucht sich in die Frau einzufühlen, wird man merken, dass nichts ohne Grund passiert.

Was ich besonders toll fand, die Geschichte enthält soviel Wahrheit und Menschlichkeit, sie hätte so oder ähnlich überall auf der Welt passieren können. Die Autorin hat mich vom ersten bis zum letzten Wort in ihren Bann gezogen, und sie schafft es damit, dass dieses Buch noch lange in mir nachklingen wird. Das Gefühl selbst betroffen zu sein, und in der Geschichte zu leben erschien so real zu sein, das schaffen gewiss nicht viele Autoren mit ihren Büchern.

Ich hätte noch ewig mit Lou und Will verbringen können, und bei diesem Buch musste ich mir regelrecht die Seiten einteilen, um länger etwas davon zu haben, dabei bin ich nicht mal eine Schnellleserin. Der Schreibstil ist absolut eingängig und flüssig leicht lesbar, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Bis zum Schluss schafft es Jojo Moyes die Spannung aufrecht zu erhalten, und man hofft und bangt das Lou den Wettlauf gegen die Zeit gewinnt, und ihre ganze Arbeit nicht umsonst gewesen ist. Während ich das schreibe, habe ich direkt wieder einen Kloß im Hals, und ich weiss nach wie vor nicht, ob ich Will auf seinem letzten Weg begleiten hätte können, ob ich ihn das ganze halbe Jahr hätte betreuen können, mit dem Wissen was Louisa schon in den ersten 8 Wochen bekam. Auch wenn Lou als kleine unscheinbare, aber etwas durchgeknallte Maus dargestellt wird, so ist sie für mich eine wahnsinnig starke Frau, und die Entscheidung die sie am Ende gegen den Appell ihrer Mutter getroffen hat, finde ich sehr bewundernswert. Ich glaube, dass Menschen, die sich in dieser Situation befinden viel zu oft gefangen in ihrem Kokon sind, aber Lou hat völlig selbstlos gehandelt, was von mir höchsten Respekt verdient hat.

Die Charaktere hat Frau Moyes wunderbar ausgearbeitet, und man hat eine wunderbare Weiterentwicklung, etwas was vielen in ihren Romanen nicht gelingt, aber Jojo Moyes gelingt dies perfekt!

Mein Fazit:

Wer Liebesgesäusel und Kitsch erwartet wird hier enttäuscht werden. Aber eins kann ich versprechen, kein Auge wird bei dieser Lektüre trocken bleiben. Unbedingte Leseempfehlung, und wenn es eine unendliche Anzahl von Herzen gegeben hätte, ich hätte sie gewählt.

Mein Herz brach in dem Moment, als die Hoffnung auf ein Happy End verloren war…

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.02.2013
Die geheimen Talente des Piet Barol
Mason, Richard

Die geheimen Talente des Piet Barol


sehr gut

Die Story:

Piet Barol ist ein junger Mann, der in eher einfachen Verhältnissen aufwuchs. Noch immer wohnt er bei seinem Vater in Leiden, aber er strebt nach mehr, sein größter Traum ist New York. Er findet eine Anstellung als Hauslehrer in Amsterdam bei einer ziemlich wohlhabenden Familie, und versteht sich super mit dem Hausherrn. Der Sohn um den er sich kümmern soll ist psychisch krank und benimmt sich recht sonderbar. Schon einige vor ihm haben sich vergebens versucht den Jungen zurück ins Leben zu holen.
Und da ist noch jemand, die Frau des Hauses, schon am ersten Tag entdeckt sie an Piet Barol scheinbar etwas, das dazu führt, dass er eine Anstellung bekommt…



Schreibstil, Perspektiven, Aufbau:

Leicht und flüssig zu lesen, mit einer Sprache die wohl Anfang des 20. Jahrhunderts so Standard war. Man merkt direkt das man in der Umgebung reicher Menschen mit Einfluss ist. Die Geschichte wird von einem allwissenden Erzähler wieder gegeben.



Covergestaltung:

Der Hintergrund ist blau wie das Meer, und man sieht einen jungen Mann auf einem Liegestuhl sitzend auf einem Deck eines Schiffs. Ich finde das Cover ganz okay, und hätte sicher auch danach gegriffen.



Meine Meinung:

Hinter dem Titel "Die geheimen Talente des Piet Barol" verbirgt sich etwas anderes als man vielleicht vermuten mag. Der englische Titel "History of a Pleasure Seeker" passt sehr viel besser, wie ich finde. Während des ganzen Buchs erfährt man sehr viel über das Leben des Piet Barol, und auch über seine Eltern. Außerdem natürlich über die Familie Vermeulen-Sickerts, so stehen sich reich und arm gegenüber, und man merkt wie groß die Kluft zwischen den Welten ist. Anhand der Bediensteten der Vermeulen Sickerts wird das auch nochmal ziemlich deutlich. Die Geschichte liest sich flüssig, und es bleibt eine stetige Grundspannung vorhanden. Einige Szenen sind sehr interessant und prickelnd zu lesen. Was ich gut finde, hier wird auch eine Lanze für gleichgeschlechtliche Liebe gebrochen, welche aber eigentlich nicht im Vordergrund steht. Ich finde es gut, dass der Autor diese Elemente mit eingebaut hat.



Mein Fazit:

Dieses Buch kann ich mit ruhigem Gewissen an alle Fans die historische Romane lieben, weiter empfehlen. Leser die wert auf eine ansprechende Sprache legen werden sich hier auch zu Hause fühlen. Von mir bekommt der Roman sehr gute 4 Herzen, da ich ein paar kleine Abstriche für mich machen musste an bestimmten Stellen des Buches, welche ich hier aber nicht erwähnen möchte, zwecks Spoiler.