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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
elle73
Wohnort: 
Villingen-Schwenningen

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
12
Bewertung vom 16.09.2024
Akikos stilles Glück
Sendker, Jan-Philipp

Akikos stilles Glück


ausgezeichnet

Wunderschönes Cover, ansprechender Klappentext – aber wichtiger ist: Endlich ein neuer Roman von Jan-Philipp Sendker!

Wer die Geschichten von diesem Autor liebt, wird auch diesen Roman von der neunundzwanzigjährigen Akiko mögen, die als Single und in selbsterwählter Einsamkeit in Tokio lebt. Irgendwann begegnet sie ihrer ersten Liebe Kento wieder, der mittlerweile als Hikikomori ein zurückgezogenes Leben führt und nur nachts seine Wohnung verlässt. Durch Kento, dem sie sich zaghaft annähert, versucht sie zu sich selbst zu finden und entdeckt dabei im Nachlass ihrer Mutter ein Geheimnis, das für sie vieles in Frage stellt.

Wieder einmal schafft es Jan-Philipp Sendker mit seiner wunderschönen Sprache und diesem herrlich ruhigen, zurückhaltenden Schreibstil zu verzaubern. Man wird entführt in die japanische Lebensweise und ist verblüfft, wie eindrücklich diese einem nicht-japanischen Autor beschrieben wird. Sendkers Romane lesen sich wie traumhaft schöne Märchen – so auch diese zauberhafte Geschichte, die aber auch zum Nachdenken anregt. Wer bin ich? Mag ich mich? Habe ich den Mut, dieses oder jenes zu tun?

Fazit: Selten wurde das Alleinsein bzw. die Einsamkeit so eindringlich und schön beschrieben. Eine wunderschöne Geschichte, in die man – wenn man sich darauf einlässt – wunderbar eintauchen kann. Uneingeschränkte Leseempfehlung – fünf Sterne und beide Daumen hoch!

Bewertung vom 01.09.2024
Die Frauen jenseits des Flusses
Hannah, Kristin

Die Frauen jenseits des Flusses


ausgezeichnet

„Frauen können doch auch Helden sein“.

Dieser Satz eines Freundes motiviert die junge Frances Mc Grath, Krankenschwesterschülerin aus gutem Haus, 1965 ihrem Bruder nach Vietnam zu folgen. Nicht nur um sich selbst etwas zu beweisen, sondern auch um ihren konservativen Eltern zu beweisen, dass eine Frau nicht nur Hausfrau und Mutter sein muss.

Frances erlebt in den Kriegswirren das wahre Grauen. Sie wächst aber auch über sich hinaus, erlebt die große Liebe und was wahre Freundschaft heißt. Die größten Herausforderungen erwarten sie aber nach ihrer Rückkehr in die Heimat.

Die Romane von Kristin Hannah sind großes Kino. Manchmal vielleicht ein bisschen zu viel Drama und auch nicht immer ganz glaubwürdig – aber einfach nur schön. Dieser Roman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Die schicksalsgeladene Geschichte von Frances ist unglaublich bewegend und in einer wunderschönen Sprache geschrieben. Die Schilderungen aus dem Vietnamkrieg gehen zum Teil an die Schmerzgrenze. Die genannten Lieder laufen als Soundtrack durch den Kopf und lassen einem tief in die damalige Zeit eintauchen – man kann den Zeitgeist regelrecht spüren. Ich habe auf jeder Seite mit Frances mitgelitten und konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Gleichzeitig erhält man einen interessanten Einblick in die erschütternde Welt der Veteranen und der vergessenen Frauen, welche im Vietnamkrieg ihr Leben riskiert haben und für den Rest ihres Lebens gezeichnet sind.

PUBLISHERS WEEKLY trifft es auf den Punkt: „Ein emotionsgeladener Pageturner“. Dem ist nichts hinzuzufügen. So geht perfekte Unterhaltung. Besser geht´s nicht.

Fünf Sterne und beide Daumen hoch!

Bewertung vom 18.08.2024
Und dahinter das Meer
Spence-Ash, Laura

Und dahinter das Meer


sehr gut

1940 beschließen die Eltern der elfjährigen Beatrix, Ihre Tochter aus London zu einer Gastfamilie ins sichere Boston zu schicken. Alle Beteiligten ahnen nicht, welche schicksalshaften Folgen dies für ihr weiteres Leben haben wird.

Die Geschichte des Debütromans von Laura Spence-Ash, bei dem mich Cover, Titel und Klappentext sofort angesprochen haben, wird aus Sicht aller beteiligten Personen erzählt. Das wird nach einigen Kapiteln – wenn man alle Protagonisten kennengelernt hat – immer leichter.

Kennt man viele Liebesgeschichten, ist das Geschehen natürlich vorhersehbar. Dennoch wird man sofort mitgezogen und leidet mit den Personen – vor allem Beatrix, der Hauptprotagonistin, die zwischen ihrer eigentlichen und ihrer erwünschten Heimat hin- und hergerissen ist – mit. Der leicht und flüssig zu lesende Roman wird durchzogen von einer stetigen Melancholie, so dass das fast kitschige Ende irgendwie gar nicht so recht passen will.

Einen Punkt Abzug gibt es aber für die kursiv geschriebenen wörtlichen Reden ohne Anführungszeichen, was auf mich etwas befremdlich wirkte und das Lesen etwas schwieriger machte.

Fazit: Mich persönlich hat der Roman dennoch sehr gut unterhalten. Klare Empfehlung für Menschen, die sentimentale Liebesgeschichten mögen.

Bewertung vom 21.04.2024
Wo die Asche blüht
Que Mai, Nguyen, Phan

Wo die Asche blüht


ausgezeichnet

Vietnam zu Zeiten des Vietnamkriegs. Die beiden Schwestern Trang und Quỳnh verlassen ihr Heimatdorf, als sie von einer Freundin erfahren, dass sie in Saigon als Barmädchen viel Geld verdienen können. Geld, mit dem sie ihre verarmten Eltern unterstützen wollen. Als Trang sich in einen amerikanischen Soldaten verliebt, nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Jahrzehnte später sucht Phong, der Sohn einer Vietnamesin und eines schwarzen Amerikaners, seine Eltern. Und Dan, ein amerikanischer Veteran, kehrt zurück nach Ho-Chi-Minh-Stadt, um sich dem Schatten der Vergangenheit zu stellen.

7 Jahre hat Nguyễn Phan Quế Mai an diesen Roman gearbeitet, bei dem mich das hübsche Cover und der Klappentext sofort angesprochen haben. Das Ergebnis ist diese unglaublich schön geschriebene, flüssig zu lesende Geschichte von den Schicksalen dieser Menschen vor dem Hintergrund des Vietnamkriegs und dessen Folgen.
Ich habe selten so ein wunderschönes, perfekt recherchiertes und fesselndes Buch gelesen. Von der ersten Seite an war ich gefangen von den Geschichten der Hauptpersonen und tauchte in eine mir bislang unbekannte Welt ein. So unterhält der Roman nicht nur, man lernt auch noch vieles über die traurigen Schicksale der Kinder von vietnamesischen Frauen und amerikanischen Soldaten. Unglaublich bewegend und traurig – aber unglaublich faszinierend.

Fazit: Ein wahrer „Pageturner“, der lange nachwirkt und ganz bestimmt nicht mein letztes Buch dieser Autorin. Besser geht es nicht. Fünf Sterne mit Krone!

Bewertung vom 10.12.2023
Die Unbestechliche
Welser, Maria von;Horbas, Waltraud

Die Unbestechliche


weniger gut

Ein schlichtes, ansprechendes Cover. Ein vielversprechender Klappentext, welcher die Geschichte der jungen Alice erzählt, die mit 21 Jahren eine Karriere als Journalistin startet – und das in den 1970er Jahren. Eine zunächst interessante Leseprobe – und dann die große Enttäuschung.

Dabei hätte das Thema so viel Potential. Eine junge, alleinerziehende Mutter ergattert eine Stelle als Volontärin bei einer Münchner Tageszeitung und versucht, ihre Aufgaben als berufstätige Frau und Mutter unter einen Hut zu bringen.

Der Roman, der biografische Hintergründe hat und auf Erinnerungen von Maria von Welser, der Macherin von „ML Mona Lisa“ beruht, ist sehr dialoglastig, was mir persönlich gut gefällt und mich zunächst auch sehr angesprochen hat. Allerdings fehlt mir komplett ein „roter Faden“. Damals aktuelle Themen, Gesellschaftskritik, Emanzipation etc. werden episodenartig verknüpft, Geschichten nicht zu Ende erzählt. Endlos lange Kneipendiskussionen, ausführliche, langatmige Schilderungen von Redaktionssitzungen. Seitenlange Überlegungen der Alice und Ihrer Kolleginnen, wie man einen verhassten Chef beseitigt, welcher im darauffolgenden Kapitel plötzlich nicht mehr Vorgesetzter ist. Die Personen – vor allem die Hauptprotagonistin – bleiben einem fremd. Dafür, dass es sich um persönliche Erfahrungen handeln soll, wird das Ganze sehr kalt und emotionslos beschrieben.

Es scheint, als konnte man sich nicht zwischen einem Roman und einer Biografie bzw. einem Sachbuch entscheiden (wobei letzteres die bessere Wahl gewesen wäre).

Ich musste mich jedes Mal zum Weiterlesen zwingen, habe schließlich aufgegeben und das Buch weggelegt, da auch nach über 200 Seiten kein Spannungsbogen erkennbar war. Mag sein, dass die Geschichte manche unterhält. Mich konnte sie leider weder fesseln noch überzeugen.

Schade.

Bewertung vom 24.10.2023
Die Postbotin
Schneefuß, Elke

Die Postbotin


gut

In dem neuen Roman von Elke Schneefuß kämpft die junge Briefzustellerin Regine im Jahr 1919 in Berlin um die Rechte ihrer Kolleginnen. Sie drohen ihre Arbeitsplätze an die Männer zu verlieren, die nach dem Krieg heimgekehrt sind und beschließen, dies nicht kampflos geschehen zu lassen. Regine bittet den Gewerkschafter Kurt um Unterstützung und verliert schon bald ihr Herz an ihn. Derweil sucht ihre beste Freundin Evi, die als Telefonistin bei der Post arbeitet, nach ihrem verschollenen Bruder und trauert ihrer verlorenen Liebe hinterher…

Sehr passend zu der Geschichte ist das schöne, sehr ansprechende Cover des Romans. Die Story wird abwechselnd aus Sicht der Hauptperson Regine, ihrer Freundin Evi, aber auch ab und an von weiteren Personen erzählt, was zu mehreren Handlungssträngen führt. Das ist durch die leichte, flüssige Sprache der Autorin einfach nachvollziehbar. Doch umso länger man liest und sich irgendwann wundert, wie wenige Seiten noch zu den ganzen Auflösungen führen sollen, folgt leider die Enttäuschung. Am Ende bleiben zu viele Fragen offen. Man ahnt, dass eine Fortsetzung folgen oder eventuell eine Reihe daraus wird. Ich bin kein Freund von Romanreihen, da einem nach Erscheinen der Fortsetzung jeglicher Bezug zum Vorgänger fehlt.

Dennoch eine unterhaltsame Geschichte, wenn auch ohne Anspruch und Tiefgang, die sich leicht nebenbei lesen lässt und einem in die schwere Zeit nach dem ersten Weltkrieg eintauchen lässt.

Aber eben auch ein Buch, das man nach dem Weglegen schnell wieder vergisst.

Bewertung vom 01.10.2023
Lichtspiel
Kehlmann, Daniel

Lichtspiel


gut

Filmkunst zu Zeiten des Nationalsozialismus - Blick hinter die Kulissen

In Daniel Kehlmanns neuem Roman wird die Geschichte einer der größten Regisseure seiner Zeit, G.W. Papst, beschrieben. Papst, der zunächst vor den Gräueln des aufkeimenden NS-Regimes nach Hollywood flieht, kann dort keinen Fuß fassen und kehrt schließlich – auch aus privaten Gründen – in seine Heimat Österreich zurück. Dann bricht der Zweite Weltkrieg aus. Papst und seine Familie sitzen fest und müssen schon bald die barbarischen Machenschaften des Regimes ertragen. Denn der Propagandaminister will das Kinogenie für seine Zwecke nutzen. Papst, der zunächst noch glaubt, dass er sich widersetzen und seine Kunst unpolitisch weiterbetreiben kann, muss leider erkennen, dass kein Widerspruch geduldet wird. Seine Lage scheint aussichtslos. Der Beginn unzähliger rettungsloser Verstrickungen…

Das Cover von Kehlmanns Roman ist gehalten, wie die Filme der damaligen Zeit: Schwarz-weiß, was zugleich schlicht, aber gleichzeitig auch etwas bedrohlich wirkt. Die Geschichte liest sich aufgrund der klaren, schnörkellosen Sprache flüssig und leicht. Die Schilderung erfolgt aus Sicht unterschiedlicher Personen, was manchmal etwas irritiert. Die Beschreibung der Charaktere, insbesondere die der Familie Papst, ist gelungen dargestellt. Man kann die Zerrissenheit der Hauptperson regelrecht spüren. Beeindruckend auch die Aufzählung sämtlicher damals bekannter Filmgrößen – von der Garbo bis zur Riefenstahl werden alle genannt – was sicherlich eine unglaublich aufwendige Recherche erfordert hat.

Trotzdem zieht sich das Ganze teilweise etwas zäh und langatmig hin. Einige Passagen fesselten mich, was aber dann leider oft mit dem nächsten Kapitel wieder ins Gegenteil umschlug. Mir fehlte ein Spannungsbogen, die Geschichte plätschert so vor sich hin.

Interessant ist aber auf jeden Fall der Blick hinter die Kulissen der Filmproduktion zu Zeiten des NS-Regimes - teilweise regelrecht erschreckend. Das Ganze stimmt sehr nachdenklich und führt sicherlich dazu, die Filme der damaligen Zeit in einem anderen Licht zu betrachten.

Fazit: Ein top recherchierter, interessanter Roman, der die Filmkunst zu Zeiten Hitlers facettenreich beschreibt, mich aber leider nicht wirklich gefesselt hat.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.09.2023
Vom Himmel die Sterne
Walls, Jeannette

Vom Himmel die Sterne


ausgezeichnet

"Vom Himmel die Sterne" war mein erster Roman von Jeannette Walls - und ganz bestimmt nicht mein letzter.
Einmal mit lesen angefangen, fällt es unglaublich schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen.
Erzählt wird die Geschichte der jungen Sallie Kincaid, der Tochter eines mächtigen Colonels in Claiborne County, zur Zeit der Prohibition in den USA. Nach dem Tod ihres Vaters übernimmt Sallie dessen Geschäfte und muss sich gegen Familienmitglieder und eine dominierende Männerwelt behaupten. Doch Sallie ist stark, setzt ihren Kopf durch und überwindet alle Widerstände und Rückschläge.
Wenn man auch manchmal fast den Überblick über die vielen Familienmitglieder verliert, handelt es sich um eine beeindruckende Saga, die einem von Anfang bis Ende fesselt. Das ganze wird in einer sehr schönen, leichten und mitreißenden Sprache verpackt. Man taucht regelrecht ein in die Zeit der Prohibition, der Schwarzbrennerei und des Alkoholschmuggels, von welcher ich bislang recht wenig wusste.
Jeannette Walls ist ein Roman von einer starken Frau gelungen, der von der ersten bis zur letzten Seite beeindruckt.
Besser geht's nicht. Uneingeschränkt empfehlenswert - volle Punktzahl!

Bewertung vom 16.07.2023
Der Frühling ist in den Bäumen
Revedin, Jana

Der Frühling ist in den Bäumen


weniger gut

Das altmodische Cover hat mich zunächst nicht angesprochen, sehr wohl aber die Inhaltsangabe.

Die 24jährige Renina möchte den Sprung in die Selbständigkeit wagen und die erste Frauenzeitschrift Deutschlands gründen – und das im Jahr 1953. Die Zeichen stünden gut, wäre da nicht Fred, ein überheblicher Doktor der Atomphysik, den Renina aus einer Laune heraus geheiratet hat und dessen wahres Gesicht sie sehr bald erkennen muss.

Die ersten Seiten des Romans schockieren. Vor der malerischen Kulisse des Bodensees verändert sich das Leben der Hauptperson an einem einzigen Tag. Renina wird Opfer von sexueller Gewalt, Täter ist ihr unglaublich kalter und berechnender Ehegatte. Die junge Frau beschließt, sich von ihm zu lösen und ihren eigenen Weg zu gehen. Doch nur wenig später begegnet sie Fred erneut…

Eigentlich ein Stoff für eine emotionale, spannende Geschichte. Was folgt, sind jedoch seitenlange Dialoge zwischen Renina und ihren Freunden und ihrer Familie. Erzählt werden größtenteils die Geschehnisse eines einzigen Tags, dem 1. Mai 1953.
Das Ganze ist aufgrund der vielen Dialoge und der klaren Sprache einfach und flüssig zu lesen, zieht sich aber endlos hin. Ein Spannungsbogen ist nicht erkennbar, oftmals verliert sich die Autorin in Nebensächlichkeiten. Ich habe nur durchgehalten, weil ich wissen wollte, ob die Hauptperson es schafft, sich von ihrem Ehemann zu lösen und eine erfolgreiche Verlegerin wird.

Am Ende wird es tatsächlich noch einmal dramatisch. Aber alles in allem hat mich das "High-Society-Drama" leider nicht gefesselt. Schade.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2023
Bergleuchten
Seemayer, Karin

Bergleuchten


ausgezeichnet

Der Gotthardtunnel und eine verbotene Liebe

Dies war mein erster Roman von Karin Seemayer – und gleich ein Volltreffer. Als „Schweiz-Liebhaberin“ haben mich das Cover und die Handlung sofort angesprochen. Der Roman vereint Historien- und Liebesroman perfekt.

Als 1872 die Bauarbeiten für den Gotthardtunnel beginnen, ist die Existenz der Familie von Fuhrhalterstochter Helene gefährdet. Trotz großen Misstrauens der Bewohner des schweizerischen Dorfes Göschenen gegenüber den Bergarbeitern aus Italien, bieten Helenes Eltern dem Mineur Piero ein Zimmer auf ihrem Hof an. Trotz aller Widerstände und dem Wissen, dass die Verbindung zwischen ihr und dem temperamentvollen Italiener keine Zukunft hat, verliebt sich Helene in ihn. Der Kampf der beiden gegen die gesellschaftlichen Sitten der damaligen Zeit, die sich immer mehr häufenden, tödlichen Unfälle im Tunnel und die Aufstände der Arbeiter gegen die Missstände während der Bauarbeiten gefährden ihre Liebe und drohen alles zu zerstören.

Die Geschichte erinnert zunächst sehr an den großartigen TV-Zweiteiler „Gotthard“: Eine Mischung aus wahren Ereignissen rund um den Bau des Gotthardtunnels in der Zeit von 1872 bis 1880 und einer fiktiven Liebesgeschichte vor dieser einzigartigen Kulisse in den Schweizer Bergen.
Der historische Hintergrund wurde von der Autorin hervorragend recherchiert, die dramatische Liebesgeschichte zwischen Helene und Piero ist berührend, ohne kitschig zu werden. Der Roman liest sich flüssig und hält den Spannungsbogen bis zum Ende an.

Fazit: Ein interessantes Lesevergnügen, das man gerne weiterempfiehlt. So geht gute Unterhaltung. Top! Fünf Sterne!

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