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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sunny_Brooks
Wohnort: 
Würzburg

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 13.02.2023
Wintersterben
Krüger, Martin

Wintersterben


ausgezeichnet

„Wintersterben“ ist bereits der zweite Teil rund um die Interpol Ermittlerin Valeria Ravelli, allerdings muss man meiner Meinung nicht unbedingt den ersten Teil gelesen haben. Der Thriller funktioniert auch sehr gut als Standalone.
Diesmal führt ein grausamer Mord die Ermittlerin in das abgeschiedene Bergdorf Steindorf, in dessen Schatten jede Menge Geheimnisse lauern. Die eingeschworene Gemeinschaft stellt Ravelli vor Probleme und sie weiß schon bald nicht wem sie überhaupt trauen kann. Außerdem gerät sie auch selber bald in das Visier des Mörders. Gut, dass sie sich wenigstens auf ihren Kollegen Bane verlassen kann, der parallel der Spur von vermissten Mädchen folgt.
„Wintersterben“ überzeugt vor allem durch seinen sehr atmosphärischen Schreibstil, beim Lesen ist mir mehrmals ein Schauer über den Rücken gelaufen, so sehr konnten mich die Beschreibungen in den Bann ziehen. Der Autor schafft es hier wirklich meisterhaft ein mysteriöses Setting zu generieren, was ich fast schon in die Kategorie Horror schieben würde. Genau das ist aber schlussendlich auch mein Problem bei diesem Thriller, ich selber hatte hier oft das Gefühl eher ein Schauermärchen als eine Geschichte in der realen Welt zu verfolgen. Die Ermittlungsarbeit von Ravelli und ihrem Kollegen Bane ist so weit abseits der normalen Polizeimethoden, dass sie mir einfach wenig glaubhaft erscheint. Außerdem waren verschiedene Aktionen der Ermittlerin für mich nicht immer nachvollziehbar und auch andere Ungereimtheiten sind mir aufgefallen. Leider kam auch da große Geheimnis, was es mit dem reichen Unternehmer und seiner abgeschotteten Anlage auf sich hat nicht besonders überraschend, sondern war schon beim ersten Besuch von Ravelli zu erahnen.
Das hört sich jetzt alles recht negativ an, aber trotzdem hat mich „Wintersterben“ gut unterhalten und obwohl wie gesagt ein paar Sachen zu erraten waren, hat mich die Geschichte und die Geheimnisse der Personen doch bis zum Ende gefesselt. Die Spannung war ständig auf einem hohen Level und immer wieder kam es zu Aktion reichen Szenen. Wer also über ein paar Ungereimtheiten hinwegsieht und auch damit leben kann, dass nicht alles 100% in der Realität glaubhaft ist, kann hiermit viel Spaß haben. Für mich ist es leider aus den genannten Gründen nicht das Richtige gewesen. Ich lese gerne Horrorgeschichten, dann kann ich auch gut mit viel Fantasy leben und auch sehr gerne Thriller, aber hier mag ich einfach glaubhaftere Geschichten.

Bewertung vom 02.02.2023
Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2
Bardugo, Leigh

Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2


ausgezeichnet

„Wer die Hölle kennt“ ist der zweite Roman rund um die die Geisterseherin und Studentin der Elite-Uni Yale Alex Stern.
Mir hat schon der erste Teil sehr gut gefallen und umso mehr habe ich auf diese Fortsetzung hin gefiebert, denn es war ja schon fast klar: Alex muss definitiv in die Hölle um ihren Mentor Daniel Arlington auch Darlington genannt wieder dort herauszuholen. Genau darum dreht sich jetzt auch dieser zweite Teil, obwohl natürlich Alex auch wieder alle Hände voll mit ihrer Vergangenheit zu tun hat. Zu viel möchte ich hier sonst nicht weiter von der Handlung preisgeben. Ein würdiger Nachfolger ist „Wer die Hölle kennt“ auf jeden Fall. Die Charaktere waren genauso, wenn nicht so gar noch überzeugender als in dem Vorgänger und besonders die Interaktionen haben mir wieder richtig Spaß gemacht. Gerade die Nebenfiguren haben noch mehr Tiefe bekommen. Die Story an sich steckt wie schon auch der Vorgänger wieder voller Überraschungen und Wendungen. Diesmal kam man aus der Spannung gar nicht mehr raus, Längen oder Verschnaufpausen gab es in diesem Teil gar nicht.
Für mich definitiv ein sehr würdiger Nachfolger und ich hoffe doch, dass es noch weitere Teile rund um Alex Stern und ihre Freunde geben wird.

Bewertung vom 15.12.2021
606
Fox, Candice

606


ausgezeichnet

Die Ted Conkaffey Reihe von Candice Fox hatte mich ziemlich gefesselt, deswegen habe ich natürlich auch sofort ein Blick auf „606“ geworfen. Allerdings hätte mich die Kurzbeschreibung, so oder so angesprochen: Ein inszenierter Massenausbruch, 606 gefährliche Männer auf der Flucht und mit dabei John Kradel, der nur ein Ziel hat. Nämlich seine Unschuld zu beweisen. Allerdings hat er eine hartnäckige Verfolgerin in der Form von der Gefängniswärterin Celine Osbourne, die John Kradle unbedingt wieder hinter Gittern sehen wollte.
In das rasante Katz-und Mausspiel beginnt fast gleich zum Anfang an und lässt einem kaum eine Atempause. John Kradle war mir als Leser gleich sympathisch und von Anfang an war klar, dass er unschuldig ist. Ausgerechnet der gefährlicher Serienmörder Homer Carrington – der Würger von Nevada, heftet sich sofort an seine Fersen, was seine Mission nicht unbedingt leichter macht. Außerdem erfährt man von anderen entflohenen Häftlingen immer wieder abschnittsweise, so dass auch bald der wahre Drahtzieher hinter dem Plan bekannt wird. Celina dagegen wirkt am Anfang nicht unbedingt liebenswürdig, allerdings ändert sich das im Laufe der Geschichte immer mehr, wenn man anfängt, sie und ihre Beweggründe zu verstehen.
Candice Fox hat natürlich schon mehr als einmal bewiesen, dass sie rasant gut schreiben kann, auch „606“ macht hier keine Ausnahme. Die Charaktere sind durchweg spannend, besonders gut gefallen haben mir auch hier die Nebenrollen wie z. B. Walter Keeper „4KEEPZ“, der Celine seine Unterstützung bei der Suche nach den Gefangenen anbietet. Einzig und allein mit der Figur der US-Marschallin Trinity Parker konnte ich nicht so recht warm werden, ihr Charakter kam mir etwas übertrieben vor. Dies und die Tatsache, dass ich mir erhoffte hatte noch mehr von verschiedenen Häftlingen zu lesen, waren aber die einzigen Schwachstellen an dem Buch. Sonst konnte mich dieser neue Thriller aus der Feder von Candice Fox vollkommen überzeugen. Für mich hätte der Stoff auch definitiv Stoff für eine Serien Umsetzung.
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Bewertung vom 05.11.2021
Game Changer - Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
Shusterman, Neal

Game Changer - Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen


sehr gut

Neal Schustermann kennen bestimmt viele, sowie auch ich, von der „Scythe-Reihe“. Mit „Game-Changer“ ist nun ein Buch von ihm außerhalb dieses Universums erschienen. Die Kurzbeschreibung hat mich sofort angesprochen: „Der Mittelpunkt des Universums sein“ – das hört sich spannend an.
Ash, die Hauptfigur, war mir gleich von Anfang an sympathisch. Als jugendlicher, männlicher Bewohner einer US-Kleinstadt hat er zwar nicht viel mit mir gemein, aber man kommt schnell als Leser in seinem Leben an. Erstmal scheint alles normal zu sein, bis plötzlich ein Stoppschild Blau anstatt Rot ist. Nur Ash scheint das aufzufallen, für alle anderen waren Stoppschilder schon immer Blau. So beginnt das Abenteuer der unterschiedlichen Realitäten. Jedes Mal ist es etwas anderes was Ash wissentlich, oder auch häufig unwissentlich verändert. Dabei wird nicht nur die Welt oder die Geschichte umgeformt, sondern auch die Personen agieren unterschiedlich. Gerade dieses zwischenmenschliche hat mich an dem Buch so überzeugt. Die Veränderungen in dre Welt haben immer direkte Auswirkungen auf die in ihr lebenden Personen. Im Fall von Ash Kämpfen bald seine verschiedenen Ichs und Erinnerungen miteinander. Natürlich fiebert man als Leser mit und fragt sich was als nächstes passieren wird.
Durch die verschiedenen Realitäten kommen immer wieder neue Themen in den Mittelpunkt wie z. B. Drogenkonsum, toxische Partnerschaften, körperliche Behinderungen und Homosexualität. Gerade diese aktuellen Themen werden hier von verschiedenen Seiten beleuchtet und gleichwohl eindringlich wie auch mit teilweise viel Humor erzählt. Gerade letzteres hat mir bei dem Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil des Autors konnte mich wie auch schon in der „Scythe-Reihe“ überzeugen.
Mein Fazit: Ein tolles Jugendbuch, mit einer einfallsreichen Story und aktuellen, wichtigen Themen.

Bewertung vom 30.09.2021
Der Tod und das dunkle Meer
Turton, Stuart

Der Tod und das dunkle Meer


ausgezeichnet

„Der Tod und das Dunkle Meer“ hat mich schon von der Kurzbeschreibung sofort angesprochen: Die Mischung aus maritimer Abenteuergeschichte und Detektivarbeit klang spannend. Genau das ist der Roman aus der Feder von Stuart Turton auch. Man taucht ein in das Jahr 1634 und lernt gleich ein paar neue Gesichter kenne, da ist z. B. Arent Heyes der unbedingt seinen Freund und berühmten Detektiv Samuel Pipps schützen will. Dieser ist zu Tote verurteilt worden und soll mit dem Schiff Saardam von Indien nach Amsterdam gebracht werden. Mit an Bord ist außerdem nicht nur der Generalgouverneur und seine Frau Sara Wessel sondern auch jede Menge Geheimnisse. Schon bevor es überhaupt losgeht finden unerklärliche Ereignisse statt und schon bald beginnen auf dem Schiff unheimliche Vorgänge und Morde. Gerade diese Mischung aus Detektivgeschichte und Schauergeschichte hat mich in den Bann gezogen und Erinnerungen an Geschichten wie „Der Hund von Baskerville“ geweckt. Der Schauplatz, nämlich die beengten Verhältnisse des Schiffes, haben der Geschichte noch mal zu einer ganz eigenen Dynamik verholfen. Der wunderbare Schreibstil von Turton hat die Atmosphäre des Schiffes mit all seinem Gestank und Lärm zum Leben erweckt. Um das Ganze dann noch perfekt abzurunden gibt es jede Menge Spannung, Rätsel und mehrere unerwartete Wendungen.
Für mich war der Roman ein absolutes Lesevergnügen ohne jedwedes ABER. Ich habe wirklich jede Stelle genossen und war bis zu Letzt gefesselt –für mich ein absolutes Highlight dieses Lesejahres. Bitte mehr davon! So gerne würde ich noch einen Nachfolger lesen und weiter Abenteuer mit Sara, Arent und Pipps erleben. In der Zwischenzeit werde ich nun auf jeden Fall den Debüt Roman „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ lesen.

Bewertung vom 21.09.2021
Das Schwarze Lied / Rabenklinge Bd.2
Ryan, Anthony

Das Schwarze Lied / Rabenklinge Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem Anthony Ryan mich mit seiner Draconis Memoria Reihe nachdrücklich beeindruckt hat habe ich mich natürlich voller Vorfreude auf den Rabenklingen Zweiteiler gestürzt. Im ersten Teil „Das Lied des Wolfes“ habe ich mir am Anfang noch schwer getan mit den ganzen neuen Protagonisten und Schauplätzen, allerdings war ich am Schluss komplett in der Welt verloren. Der zweite Teil „Das schwarze Lied“ hat sich nun auch nach längerer Zeit nach „nach zu Hause kommen“ angefühlt.

Es beginnt genau dort, wo der Vorgänger aufgehört hat. Vaelin muss mit dem neuen Lied zurechtkommen und reist mit dem ehemaligen Gesetzlosen Cho-Ka zum Tempel der Speere um Antworten und Hilfe zu finden. Derweil wüten Kehlbrand und seine Horde immer weiter durch das Königreich.

Mehr möchte ich zum Inhalt nicht verraten. Die Charaktere haben mir wieder sehr gut gefallen, viele kennt man nun schon recht gut von „Das Lied des Wolfes“ und bekommen noch mehr Charaktertiefe im Laufe des Buches, aber auch neue interessante Charakter kommen hinzu. Anthony Ryans Schreibstil muss ich hier wieder lobenswert erwähnen, gerade in den blutigen und epischen Schlachten fiebert man nur so mit. Teilweise war es mir aber fast zu viel Kampf und Krieg, mir gefällt das Reisen, das Königreich und die Interaktion zwischen den Charakteren fast besser. Trotzdem hat mir diese Dilogie fast noch besser gefallen wie die Draconis Memoria Reihe, die Charaktere konnten mich hier noch mal mehr fesseln und die Geschichte hatte einen höheren Spannungsbogen, der bei der früheren Reihe doch manchmal verloren ging. Anthony Ryan ist und bleibt ein der besten High-Fantasy Autoren unserer Zeit.

Bewertung vom 26.08.2021
Wir für uns
Kunrath, Barbara

Wir für uns


sehr gut

„Ausweglos“ von Henri Faber hat mich von gleich von den ersten paar Seiten gefesselt und dann nicht wieder losgelassen. Über den Inhalt will ich eigentlich gar nicht zu viel verraten, es geht um Noah Klingberg, der spätnachts die Wäsche vom Dachboden holt und von einem Killer überrascht wird, mit dem Messer an der Kehle soll er diesen in die Wohnung seiner Frau führen. Doch Noah hat einen Zweitschlüssel seiner Nachbarin Emma Falk und trifft eine Entscheidung… Kurz darauf ist Emma Falk tot und die Tat trägt die Handschrift eines berüchtigten Serienmörders. Hinter der normalen Fassade von Noah und Linda lauern jede Menge Geheimnisse, genau durch diese kämpft sich der Ermittler Elias Blom.
Die Geschichten und Einblicke rund um Noah, Linda und Elias konnten durchweg überzeugen. Gerade diese Nähe zu den Personen fand ich spannend, man erfährt sehr viel, da die Sichtweise immer wieder zwischen ihnen wechselt, gleichzeitig entgehen einem doch immer wieder wichtige Dinge. Der Schreibstil und auch die Stimmung der Kapitel waren den einzelnen Personen angepasst. So konnte man sich noch besser in diese reinversetzten. Teilweise waren mir die Gedankenausschweifungen teilweise etwas zu lang geraten, ein kleiner Kritikpunkt an den sonst durchweg überzeugenden Thriller. Der zweite Teil hat dann mehr Fahrt aufgenommen. Als Leser war man voll in dem Rätselspiel gefangen, wer verheimlicht was und natürlich die Frage nach dem Mörder hat mich lange in Atem gehalten.
Das Buch war in einem Wochenende komplett verschlungen. Meiner Meinung nach ein vielversprechendes und erfolgreiches Thriller Debüt von dem Autor Henri Faber.

Bewertung vom 26.08.2021
Ausweglos
Faber, Henri

Ausweglos


ausgezeichnet

„Ausweglos“ von Henri Faber hat mich von gleich von den ersten paar Seiten gefesselt und dann nicht wieder losgelassen. Über den Inhalt will ich eigentlich gar nicht zu viel verraten, es geht um Noah Klingberg, der spätnachts die Wäsche vom Dachboden holt und von einem Killer überrascht wird, mit dem Messer an der Kehle soll er diesen in die Wohnung seiner Frau führen. Doch Noah hat einen Zweitschlüssel seiner Nachbarin Emma Falk und trifft eine Entscheidung… Kurz darauf ist Emma Falk tot und die Tat trägt die Handschrift eines berüchtigten Serienmörders. Hinter der normalen Fassade von Noah und Linda lauern jede Menge Geheimnisse, genau durch diese kämpft sich der Ermittler Elias Blom.
Die Geschichten und Einblicke rund um Noah, Linda und Elias konnten durchweg überzeugen. Gerade diese Nähe zu den Personen fand ich spannend, man erfährt sehr viel, da die Sichtweise immer wieder zwischen ihnen wechselt, gleichzeitig entgehen einem doch immer wieder wichtige Dinge. Der Schreibstil und auch die Stimmung der Kapitel waren den einzelnen Personen angepasst. So konnte man sich noch besser in diese reinversetzten. Teilweise waren mir die Gedankenausschweifungen teilweise etwas zu lang geraten, ein kleiner Kritikpunkt an den sonst durchweg überzeugenden Thriller. Der zweite Teil hat dann mehr Fahrt aufgenommen. Als Leser war man voll in dem Rätselspiel gefangen, wer verheimlicht was und natürlich die Frage nach dem Mörder hat mich lange in Atem gehalten.
Das Buch war in einem Wochenende komplett verschlungen. Meiner Meinung nach ein vielversprechendes und erfolgreiches Thriller Debüt von dem Autor Henri Faber.

Bewertung vom 12.07.2021
The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen
Haig, Matt

The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen


ausgezeichnet

Seit ich „Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig gelesen habe, bin ich einfach verliebt in den Schreibstil dieses Autors. „The Comfort Book“ war genau deswegen ein unbedingtes Must-Have für mich. Die Verknüpfung mit seinem brillanten Schreibstil und kleinen Zitaten und Geschichten die Hoffnung machen sollen konnte ich mir sofort sehr gut vorstellen. Gerade in den teilweise beängstige Zeit einer Pandemie ein kleiner Lichtschein für jeden Tag. Die Sammlung hat dahingehend auf keinen Fall enttäuscht. Jede Seite macht ein klein wenig Mut und vertreibt die dunklen Wolken am Himmel. Es geht darum sich selber zu lieben, um Lebensweisheiten, schöne Zitate und Anekdoten – eine bunt gemischte vielseitige Sammlung. Zwischen drinnen findet sich auch hin und wieder unerwartetes wie z. B. Rezepte oder Filmempfehlungen und auch mal etwas zum Lachen.
Ein Buch das man nicht einmal liest, sondern immer mal wieder zur Hand nimmt, wenn es gerade eben mal nicht so gut läuft. Wie Matt Haig in seinem Buch schreibt: „Es bleibt nicht so. Du hast schon anders empfunden. Du wirst wieder anders empfinden“ – „The Comfort Book“ hilft einem dabei.
Meine absolute Empfehlung für einfach jeden Menschen, den jeder braucht mal eine kleine Leiter die einem aus der dunklen Tiefe wieder ins Tageslicht bringt und dieses Buch ist so eine Leiter.

Bewertung vom 23.04.2021
Der Abstinent
McGuire, Ian

Der Abstinent


ausgezeichnet

„Der Abstinent“ hat mich schon nach den ersten paar Seiten gepackt. Ian McGuire erschafft eine dunkle, düstere Atmosphäre im Manchester des 18ten Jahrhunderts. Man spürt, dass die Stadt brodelt, die „Fenians“ – irische Freiheitskämpfer, wollen Rache für ihre gehängten Kameraden. James O’Conner der vor kurzem erst von Dublin in die Stadt versetzt wurde, soll sie aufhalten und vor allem den Mann aus Amerika, Stephen Doyle. Doch James O’Conner hat selbst als Ire einen schweren Stand bei seinen englischen Kollegen und noch immer droht ihn auch seine eigene Vergangenheit zu überwältigten. Ausgerechnet sein Neffe aus New York Michael Sullivan gerät dann als Spion in die ganze Sache hinein und verkompliziert die ganze Situation für James O’Conner noch weiter.
Das Setting von „Der Abstinent“ ist gut gewählt, der Einstieg und auch der Anfang der Gewaltspirale orientiert sich an einem Ereignis das sich am 23. November 1867 wirklich zugetragen hat, nämlich die Hinrichtung dreier Iren wegen dem Mord an dem Polizisten Charles Brett. Diesen historischen Bezug fand ich sehr interessant, noch heute sind die zwei Themen Nationalismus und Terrorismus oft miteinander verknüpft. Dazu kommen überzeugende Charaktere und der unumgängliche scheinende Strudel aus Rache, Gewalt, Schuld und Verrat. Tatsächlich hat mich die ganze Geschichte, gerade zum Schluss hin sehr stark an den von mir geliebten „Der Graf von Monte Christo“ von Alexandre Dumas erinnert. Wer hier nur einen seichten Unterhaltungskrimi erwartet ist definitiv fehl am Platz, „Der Abstinent“ hat dafür viel mehr zu bieten. Von meiner Seite aus eine absolute Leseempfehlung,