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DarkBookheart

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 29.01.2025
Our Infinite Fates
Steven, Laura

Our Infinite Fates


sehr gut

Das Buch von Laura Steven greift eine so alte und doch unergründliche Thematik auf, gibt ihr ein neues Ansehen. Die Frage darüber, ob die Seele sich an frühere Leben erinnert, und wenn ja, an wie viele oder welche Details.
Mich selbst interessiert diese Thematik schon sehr. Denn wieso erinnern sich manche an Orte oder Wege, die man vorher - oder im jetzigen Leben - noch nie besucht hatte? Wieso kamen einem Gerüche vertraut vor, die man zum ersten Mal wahrnimmt?

In "Our Infinite Fates" erleben wir diese Leben aus der sich von Evelyn. Oder Branwen. Oder Thiyya. Oder... Im Laufe von Jahrtausenden hatte sie viele Namen. Viele Leben, an denen sie sich nicht alle erinnern kann, sondern nur an ein halbes Dutzend. Vielmehr waren es sehr oft einfach Bilder, die auftauchen und wie Nebel wieder verschwinden.
Und in keinem wurde sie älter als fast Achtzehn. Nur in diesem, als Branwqen, will sie ihren achtzehnten Geburtstag erleben. Muss es. Muss überleben - um das Leben ihrer Schwester zu retten. Und ihre Angst wird immer größer, je näher dieser Tag heranrückt, denn jeder konnte Arden sein - Arden, derjenige, der sie in den vergangenen Leben getötet hatte. Oder den sie getötet hatte.
Arden, dessen Leben, dessen Seele mit der ihrer verbunden war.
Arden, derjenige, der anscheinend die ganze Wahrheit kannte, wieso all das immer wieder passierte. Wieso keiner von ihnen beiden je Achtzehn werden durfte.
Egal was Evelyn macht, er schweigt, selbst dann wenn es einen kurzen Moment gibt, wo er seine Mauern, seine Maske, fallen lässt. Zulässt, für einen Moment verletzlich zu sein.

Mir fiel es etwas schwer, in die Geschichte reinzukommen. Zu vieles auf einmal, bis das eigene Gehirn verstanden hat "Ah, das ist jetzt die eigentliche Storyline".
Für mich hat dieses Buch ein ganz großes Potential, denn vieles kam mir vor, als wäre es ein Biegen und Brechen eine Abfolge von verschiedenen Situationen/Leben zu sein, die als Zwischenkapitel reingepackt werden, ohne das irgendwo ein gewisser Zusammenhang besteht. Es gibt einem das Gefühl, den Faden des Buches in der Hand zu halten, und im gleichen Moment entrinnt es einem den eigenen Fingern.
Über den Schreibstil kann man sich streiten, klar. So flüssig wie es sich für mich gelesen hat, so schnell haben mich kleine Aspekte wie die Them/They-Bezeichnungen rausgebracht aus dem Lesefluss. Das Einwerfen von winzigen Momenten aus Erinnerungen Evelyn's, die manchmal so unverhofft kamen, das einem die Frage kam "Und wie passt das jetzt zusammen?". Zwar kommen diese Auflösungen später im Buch vor als Rückblick, doch in diesen Momenten nimmt es einem auch schon wieder die Vorfreude darauf, was passiert, obwohl man weiß, das es im Tod der Beiden enden wird.
Was mir ganz entscheidend hierbei fehlt: Ardens Sicht. Seine Gedanken. Seine Gefühle dabei.
Es ist jedoch nur Evelyn's Sicht, die wir hier lesen, und da fehlt mir einfach die andere Sichtweise bei. Zwar äußert sich Arden selbst in Gesprächen, aber das unausgesprochene, eben seine Gedanken, bleibt auf der Strecke. Vermutlich ist genau das das letzte Puzzleteil, was dieses Buch abgerundet hätte.

Bewertung vom 15.01.2025
Hunting Souls (Romantasy-Dilogie, Bd. 2)
Köpke, Tina

Hunting Souls (Romantasy-Dilogie, Bd. 2)


ausgezeichnet

Was soll ich sagen: Band 1 war schon fesselnd, und mit Humor versehen.
Das findet man auch in Band 2 "Unsere verfluchten Herzen". Allein schon bei der ersten Seite ist man sofort wieder im Geschehen, erinnert sich an den Cliffhanger vom ersten Band.
Sofort ist man wieder Teil des Ganzen: Zurück in New Arcadia, zurück in der Misere, zurück in Tod's Auftrag.
Ich finde, das Katrina und auch Tate im Finalband eine sehr große Entwicklung gemacht haben. Nicht nur gemeinsam, sondern auch für sich selbst.
Doch auch nicht nur Katrina und Tate entwickeln sich weiter, man bekommt auch deutlich die Fortschritte bei Izzy mit, Tate's Schwester. Wie sie sich mit dem neuen Leben arrangiert, lernt damit umzugehen.
Und auch Lyn's Entwicklung kommt nicht zu kurz, die kleine Hexe entpuppt sich wirklich als cleveres Köpfchen.
Noch immer verschwinden Menschen, noch immer wird Tod der Seelen beraubt zu dem er keine Verbindung aufbauen kann. Stück für Stück finden Tate und Katrina heraus, wieso diese Seelen vom Radar verschwunden, nicht auffindbar sind.
Weder Katrinas Eltern, noch Tate seine glauben ihnen zuerst - bis es schlimmer wird.

Können Jäger und Übernatürliche Hand in Hand arbeiten, um eine Katastrophe zu verhindern? Und noch wichtiger: Können sie den eigenen Reihen, Freunde und Familie, wirklich vertrauen? Oder bleibt es am Ende nur an den beiden hängen, alles zum Guten zu wenden?

Tina Köpke schafft es erneut: Einen zu fesseln, mit sich mitzunehmen in ihrem Wort und einen zu berühren! Ich habe oft gelacht, den Kopf geschüttelt, mit gelitten und mitgehofft, mitgebangt.
Alles in Allem ist es ein würdevoller, wunderbarer Abschluss der Dilogie. Ich würde es mir wünschen, einen der Figuren aus Hunting Souls irgendwann wieder einmal zu begegnen, doch dies obliegt der Autorin selbst.
Von mir gibt es hier 5/5 Zombies - äääh... Sterne, natürlich.

Bewertung vom 13.01.2025
Der Fuchs und der kleine Tanuki Bd.1
Tagawa, Mi

Der Fuchs und der kleine Tanuki Bd.1


ausgezeichnet

Ein wundervoller Start in die Reihe!
Die Geschichte der Bakemono (Geisterbestie, Formwandler aus der japanischen Folklore) wird hier wirklich gut eingebracht. Flüssiger Stil im Wort, in der Zeichnung gibt es auch viele Details zu entdecken. Es ist eine Geschichte, die Witz mit sich bringt, jedoch auch gewisse Werte.
Der Manga bringt ebenfalls mit ein: Was man nicht kennt, fürchtet man. Egal ob Mensch oder Tier, es trifft zu.
Hier erleben wir den kleinen Tanuki, Manpachi, der von seinen Eltern ausgesetzt wird, eben weil er Kräfte hat, die kein anderer aus der Familie hat. Sie haben Angst vor ihm.
Und dann ist da Senzou, ein gerissener, schwarzer Fuchs, der seine Strafe der Sonnengöttin beendet hat und von ihr wiedererweckt wird. Nicht jedoch, ohne ihm eine Aufgabe mitzugeben: den kleinen Tanuki zu trainieren und zu einem Götterboten aufzuziehen. Natürlich hat der Fuchs keine Lust dazu, doch... klangheimlich wächst ihm das kleine Fellknäuel doch ans Herz und ohne das er es wirklich will, macht er sich Sorgen.

Ein Auf und Ab, Spannung pur und vor allem viel Witz ist in dem 1. Band enthalten.
Was mir besonders gefallen hat: Nach jedem Kapitel gibt es ein kleines Bakemono-Lexikon, wo vereinzelte Bakemono erklärt werden. Das gibt einem nochmal einen zusätzlichen Überblick, welche es alle gibt und was für "Besonderheiten" sie haben.
Bisher das erste Werk, welches ist von der Autorin Mi Tagawa gesehen und jetzt gelesen habe. Das Ende ist spannend gehalten - und somit die Reise noch lange nicht vorbei.

Bewertung vom 15.12.2024
Hinter dem Zeitenspiegel
Beck, Miya T.

Hinter dem Zeitenspiegel


sehr gut

Altes Japan trifft auf Alice im Wunderland...
... so oder so ähnlich könnte man "Hinter dem Zeitenspiegel" kurz und knackig beschreiben.

Okay, vielleicht auch etwas mit "InuYasha" vermischt, denn... anders als in der Manga- und Serien-Reihe ist es hier kein Brunnen, der als Tor ins längst vergangene Japan führt, sondern ein Spiegel.

Genauer gesagt ein alter Messingspiegel, den die junge Yuki im Antiquitätenladen "Rising Sun Emporium" gezeigt bekommt und der angeblich einst einer erfolgreichen Schriftstellerin gehörte.

Yuki fühlt sich einsam, vielleicht sogar missverstanden, da sie mit ihrer Mutter zu deren neuen Freund gezogen ist, und somit Freunde und eine gewohnte Umgebung verlassen musste. In der neuen Stadt kennt sie niemanden, Freunde findet sie auch nicht und so flüchtet sie sich in das, was ihr immer Freude bereitet: Dem Schreiben.

Sie liebt es, Geschichten, Lyrik und Briefe zu schreiben. Nicht digital, sondern per Hand. Den Stift selbst zu führen und der Geschichte selbst Form zu geben. Kaum einer interessiert sich für diese Leidenschaft wie Yuki es tut.

Um den Messingspiegel herum gibt es die Legende, das sich alle 100 Jahre ein Portal öffnet, welches einen in das alte Japan bringt. So kommt es natürlich, dass diese 100 Jahre genau jetzt verstreichen und sich das Portal für Yuki öffnet.

Im alten Japan lernt sie die ehemalige Besitzerin des Spiegels kennen: die berühmte japa­nischen Schrift­stellerin Sei Shonagon, welche in Yuki das Talent des Schreibens erkennt. Sie zeigt ihr die verschiedenen arten der Dichtkunst, gibt ihr Tipps und Ratschläge.

Yuki selbst findet dort direkte Zugehörigkeit, was etwas verrückt ist, immerhin liegen in Wahrheit einige Jahrhunderte dazwischen, wenn nicht sogar mehr.



Mein Fazit ist, dass es für Zwischendurch wirklich gut zu lesen ist. Für Jugendliche ab 14, die sich für die japanische Geschichte wirklich interessieren und so einen Einblick in die Dichtkünste erhaschen wollen, ist es auf jeden fall etwas. Für Ältere... an muss wirklich Lust darauf haben, es zu lesen. Rein kam ich ein wenig schwer, und auch in der Mitte verließ mich etwas die Motivation, weiter zu lesen, doch es hat sich wirklich gelohnt. Meiner Meinung nach hätten am ende noch ein, vielleicht zwei Kapitel mehr besser gepasst um einen glatten Abschluss zu finden. Für die, die jedoch ein schnelles Ende mögen oder wollen, wird das hier nicht sonderlich stören.

Bewertung vom 15.12.2024
Die Akademie der Wölfe / Shifter Island Bd.1
Stone, Leia;Wagner, Raye

Die Akademie der Wölfe / Shifter Island Bd.1


ausgezeichnet

Von Leia Stone hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, wenn auch mir einige Titel bekannt sind. So war ich gespannt, was "Shifter Island" zu bieten hatte.
Im Auftakt der "Shifter Island"-Reihe lernt man Naima, kurz Nai, vom Crecsent-Clan kennen. Sie soll laut ihres Vaters der nächste Alpha des Rudels werden. Doch zu aller Erstaunen wird sie ein Jahr früher an die Alpha Academy gerufen, als gedacht.
Um dem Status/Posten des Alphas gerecht zu werden, muss sie ihre Elementar-Magie beherrschen, dies soll sie genau dort lernen.
Doch es gibt einige Ungereimtheiten: Wieso wird sie früher geholt? Wer hat es wirklich veranlasst?

Der Empfang, sowohl die Abholung durch die vier Erben des Alpha-Königs wie auch der Ankunft auf der Insel, ist alles andere als lieb oder freundlich gesinnt. Ebenso gibt es Ungereimtheiten, wer wirklich der Feind ist: Der ausgestoßene Crescent-Clan oder der Alpha-König und die, die um ihn herumstehen? Vielleicht ja auch die Hochmagier selbst?
Trotz allem findet Nai schon an Tag 1 eine Freundin aus einem anderen Clan, die Nai sieht wie sie ist, nicht von wo sie kommt. Und dann ist da noch ihr Schicksalsgefährte, den sie auf dem Maskenball begegnet.
Natürlich hatte ich wie viele Andere auch eine Vermutung wer es ist, doch... nein dazu sage ich nichts.
Trotz der Beobachtungen, trotz der Steine, die man ihr in den Weg legte, gibt Nai so schnell nicht auf. Sie hat ihrem Vater und ihrem Clan ein Versprechen gegeben und genau dies will sie auch einhalten.

Die Wortgefechte zwischen ihr und Rage (eigentlich Courage, doch wenn man die Seiten liest weis man wieso man ihn nur so nennt) sind einmalig! Sie haben mich mehr als nur einmal zum lachen gebracht und mehrfach kam mir der Gedanke "Was sich liebt das neckt sich". Ob es hier so der Fall ist, findet es gerne selbst heraus.

Auch ihren Cousin, Nolan, hatte ich mir anders vorgestellt. Nai's Vater warnte sie vor ihrem Aufbruch zur Insel vor ihm, das er alles versuchen würde, um ihr zu Schaden. Doch bei dem ersten Aufeinandertreffen der Beiden sah es ganz anders aus.

Leider leider leider dauert es noch bis Band 2 und ich freue mich wirklich schon darauf!
Bis dahin kann ich das Buch gut und gerne mit einer 4,5/5 Sternchen weiterempfehlen - den halben Stern Abzug nur, weil man Nai grade am Anfang sehr oft als "Welpe" bezeichnete, wenn auch neckend gemeint. Das erinnert mich ein klein wenig aus anderen Büchern anderer Autoren, wo solche Bezeichnungen einfach durchgekaut werden bis einem die Augen von alleine rollen.

Bewertung vom 23.10.2024
Mirror: Weiß wie Schnee
Herbst, Lucia

Mirror: Weiß wie Schnee


gut

Ich liebe Märchen-Adaptionen. Wirklich. Ein jeder kennt die klassischen Märchen, ihren Verlauf, wer sind die "Guten" und wer die "Bösen" in der Geschichte.
Und manche Adaptionen bringen uns eine neue Sichtweise bei. Sichtweisen, die wir an sich nicht gesehen hätten, oder nicht einmal daran dachten.

So auch hier. Klappentext klang gut, die Leseprobe ebenfalls, also war es für mich ein Indiz: Ich gebe dem Buch eine Chance!
Die Idee dahinter gefällt mir: Eine Frau aus dem normalen Leben, unglücklich in ihrer Beziehung, ihr steht das Wasser bis übern Kopf weil sie versucht, es jedem Recht zu machen den sie liebt - und landet dann im Körper der Bösen Königin in einem Märchen. Der einzige Weg, in ihr eigenes Leben zurückzukommen: Überleben und dafür Sorgen, dass die Böse Königin auch nach Schneewittchens Hochzeit noch Königin ist und am Leben bleibt!

Genau das passiert der Ärztin Lena, wohnhaft in München mit ihrer Stiefschwester Anna und dem Stallbu- ähm ich mein natürlich mit Eric, ihrem Freund. Obwohl sie weis, das Anna Eric nicht leiden kann und umgekehrt, versucht Lena alles, um es beiden Recht zu machen, für Beide da zu sein. Mehr Schlecht als Recht.
Sie selbst hat das Sorgerecht für ihre Stiefschwester nach dem Tod der Eltern, und ihr Freund will sie "überzeugen", Anna auf ein Internat zu schicken, wo es ihr ja so viel besser gehen würde.

Parallel dazu gibt es die Böse Königin, Schneewittchens (oder Hannah's) Stiefmutter Luna, die ihrer Stieftochter eher aus dem Weg geht. Oder in diesem Falle: Beide gehen sich aus dem Weg. Wer hier denkt, Schneewittchen ist ein liebes, braves Prinzesschen, der irrt sich. Diese Variante begegnet ihrer Stiefmutter mit Abfälligkeiten, mehr garstig als gehofft mit Freundlichkeit. Und auch der König ist nicht grade gut auf Luna zu sprechen, lässt sie eher links liegen als mit ihr und seiner Tochter gemeinsam zu reden.

Hin und wieder habe ich die Lust beim Lesen einfach verloren, wenn man auf einer Seite (ich habe es als e-Book gelesen) mehrmals den Namen "Lena" liest. Lena denkt dies, Lena tut das, Lena, Lena Lena. Irgendwann habe ich die meisten Zeilen überflogen, ausgelassen und mich auf wenige Teile beschränkt - also einmal queer gelesen.
Während der Anfang noch gemächlich voranschritt, langsam Fahrt aufnahm, man einen Einblick in beider Leben erhielt, wurde es zum Ende hin einfach eine Achterbahnfahrt von Ereignissen. Eine Achterbahn, bei der man schnell den Überblick verliert (Wenn es nicht schon bei der Vielzahl an ähnlichen Namen passiert ist: Lena = Luna; Anna = Hannah; Toni = Tine, und so weiter).

An sich finde ich die Aufmachung, Märchenfiguren meets reale Menschen mit einer Verbindung zueinander, recht interessant. Erinnerte mich ein kleines Stück an eine andere Form von "Once Upon a Time", nur das hier eine Reale Frau mit einer Märchenfigur den Platz tauscht, und jede Märchenfigur in der realen Welt einen Doppelgänger hat, anstelle das die Märchenfiguren ihr Gedächtnis verlieren und in einer normalen Stadt leben.

Persönlich würde ich dieses Buch hier für Zwischendurch empfehlen, aber wer wirklich etwas fesselndes und spannendes sucht, wird meiner Meinung nach etwas enttäuscht sein.
Daher eine 2,5-3/5 Sternen.

Bewertung vom 16.10.2024
Das verratene Herz / Empire of Sins and Souls Bd.1
Kehribar, Beril

Das verratene Herz / Empire of Sins and Souls Bd.1


weniger gut

Zu Anfang muss ich gestehen: JA ich war gehyped was dieses Buch anging. Der Klappentext, die Leseprobe, den kleinen Einblick in Zoè's Leben vor dem Tod. Seit Wochen habe ich dieses Buch bei mir liegen, seit Wochen lese ich daran, immer wieder einige Seiten nach ihrer Ankunft in Xanthia - denn die Spannung, das Fesseln, es bleibt leider zum jetzigen Zeitpunkt aus.
Wo mich am Anfang die Geschichte dahinter so fasziniert hat, und auch Zoè's Angst man richtig spüren konnte, die Sorgen dahinter und weshalb sie im Salon Rouge arbeitete - all das fehlte schlussendlich, kaum war sie Gast bei Graf Alexei in Xanthia, der Vorhölle.
Es wirkte eher so, als würde Zoè zu einem naiven Dummchen mutieren, nichts war mehr wirklich da mit ihrer Stärke, mit ihrem Mut zu Kämpfen um ihrer Maman beizustehen, die an einer Krankheit leidet wo keiner eine Behandlung zu kannte. Zumindest keine, die man ihr und Zoè gab die sie hätten je zahlen können (da hätte ich mir wirklich mehr Informationen gewünscht, welche Art Krankheit sie hat, so bleibt wirklich nur die reine Spekulation, ob es eine Art Alzheimer ist wo sie in der Vergangenheit lebt oder was es wirklich ist).
Das selbe gilt auch für Alexeis Deal/Angebot für Zoè: Sie soll ihm Relikte beschaffen, dafür soll sie zurück in ihr Leben können - aber WIE bitte soll das möglich sein? Ihr irdischer Körper ist nicht mehr intakt (Enthauptung). Und ich bezweifle stark, das ein Xathyr die Macht besitzt, die Zeit zurückzudrehen? Wie also soll sie wieder ins Leben zurückfinden, wenn ihr Körper entzweit wurde? Und Zoè geht den deal ein, ohne sich genau darüber Gedanken zu machen, was mir persönlich etwas unlogisch vorkommt, sie weis doch, das sie enthauptet wurde.

Für mich kommen die Beziehungen etwas wackelig rüber. Die Protagonisten an sich, für sich alleine, sind wirklich faszinierend und interessant gestaltet, auch die Gegend von Aubervillierrs bei Rivière und die Gestaltung der Welt von Xanthia sind für mich selbst interessant zu lesen, diese Unterschiede der Orte. Und auch, wenn im Vorwort selbst drin steht, das sich alles noch entwickelt und es erst der Anfang sei, schön und gut. Doch mir fehlt wirklich eine gewisse Spannung dabei, auch bei einem Anfang.
Mehrmals habe ich den roten Faden einfach verloren, wusste nach einigen Seiten nicht mehr, was davor geschehen war, da sich mein Kopf abgeschaltet hatte, es langatmig wurde.

Das ist auch der Grund, wieso ich (leider) nach fast der Hälfte abbreche zu lesen. Ich gebe dem Buch, der Reihe, wirklich eine weitere Chance zu einem späteren Zeitpunkt, jetzt allerdings muss ich mich ein klein wenig davon Distanzieren. Vielleicht ändert sich bei einem späteren Lesen meine Meinung noch einmal, möglich ist alles, und dann würde ich meine jetzige Rezension auch bearbeiten oder gegebenenfalls eine Zweite erstellen. So als Zweiter Eindruck.
Jetzt jedoch - und das tut mir selbst auch Leid - kann ich dem Buch bisher nur eine 2,5/5 geben.
Der Ansatz: Super, ein Fundament mit dem sich einiges machen lässt
Die Ausarbeitung: Langatmig, oftmals gepaart mit fehlender Logik

Bewertung vom 08.08.2024
Unlock My Heart / Golden Heights Bd.1
Louis, Saskia

Unlock My Heart / Golden Heights Bd.1


sehr gut

Ein Bad Girl, welches ein normales Leben führen will. Ein It-Boy, der seine Ruhe von Erwartungen haben will. Und nur gemeinsam können sie lernen, ein Leben zu führen, was ihnen gefällt.
So könnte man "Unlock my Heart" von Saskia Louis in drei Sätze beschreiben.
Ihr Auftakt der Golden-Heights-Dilogie fängt damit an, das wir Lexy Shaw kennen lernen. Pardon, Debbie Lancaster. Zumindest an der University of Golden Heights. Nein, sie besucht selbst nicht diese Uni, sondern ist dort dafür bekannt, Ausweise zu fälschen und an Prüfungsergebnisse zu kommen - und sich diese bezahlen zu lassen. Lexy's Vergangenheit war alles andere als Rosig, doch das wird im Laufe der Story deutlicher.
Anders bei Logan Maxx, dem Prince of Golden Heights. Erbe von Maxx Industries - und all das interessiert ihn kein Stück. Dafür jedoch etwas, wo er nicht herankommt. Und er braucht Lexy dafür. Somit bietet er ihr einen Deal an: Sie soll ihm helfen, in den Besitz eines Papierstücks zu kommen, und sie kann ordentlich abkassieren.
Wäre da nicht die Sache mit dieser Anziehung... Und die Vergangenheit, die jeden auf ihre Art und Weise vor dem Kopf knallt.

Es war mein erstes Buch der Autorin Saskia Louis, welches ich gelesen habe. Schnell stellte ich fest, dass ihr Schreibstil mir wirklich gut gefällt. Flüssig geschrieben, aus der Sicht von Lexy und Logan, wenn auch nicht ständig im Wechsel. So hat man von beiden Leben einiges erfahren, womit sie sich rumschlagen müssen, welche Gedanken in ihnen wüten.
Mir selbst war es an einigen Stellen too much, das sie eher um sich herum geirrt sind, immer wieder die gedanklichen Äußerungen kamen, wie gut er/sie aussah, oder wie sehr er/sie sich angezogen fühlte, sicher und geborgen, aber im gleichen Moment - vor allem aus Lexy's Sicht - genervt von einem war und es auf gar keinen Fall zulassen dürfte, die Mauer fallen zu lassen.
Trotz das Logan kaum was hat Anbrennen lassen, wenn man etwas zwischen den Zeilen liest, versteift er sich meiner Meinung nach zu schnell auf Lexy. Ob es daran lag, das sie ihm den Korb gegeben hat, mehr als nur einmal? Möglich wäre es zumindest.
Da war ihre Sicht etwas besser, sie hat die Mauer länger aufrecht gehalten, allein nicht nur um sich selbst zu schützen, sondern auch ihren großen Bruder. Keiner darf wissen, wo sie sind. Keiner sie finden. Und dennoch lässt sie sich auf ein hohes Tier wie Logan Maxx ein. Ein großes Risiko - jedoch so verpackt, das es wieder passte.
Ab und zu kamen Vermutungen auf, was als nächstes passieren könnte. Einiges kam auch so, anderes hat selbst mich überrascht.
Gemein ist wirklich der Cliffhanger und einen kleinen Einblick am Ende, der aus Ty's Sicht, Lexy's Bruder, geschrieben ist. Ein gut gewähltes Ende für Band 1, was dann doch wieder Neugierig auf Band 2 macht - und bis dahin vergehen noch einige Monate bis man es in Händen halten und lesen kann.

Bewertung vom 29.04.2024
Wendy, Darling - Dunkles Nimmerland (mit gestaltetem Farbschnitt)
Wise, A. C.

Wendy, Darling - Dunkles Nimmerland (mit gestaltetem Farbschnitt)


ausgezeichnet

Ein düsteres Cover über London, fliegende Personen und ein heller Stern - einige würden jetzt direkt die Geschichte von Peter Pan im Kopf haben. Der freche Junge, der nie erwachsen werden wollte.
Doch was, wenn da noch viel mehr hinter steckt? In "Wendy, Darling" von A. C. Wise geht es um Wendy Darling, Jahre nachdem sie aus Nimmerland wieder zurück gekehrt ist. Wie ist es ihr ergangen? Was hat sie selbst erlebt nach ihrer Zeit in dieser zauberhaften Welt?

Wendy hatte es alles andere als einfach. Sie hielt immer wieder an Nimmerland fest, an Peter, während ihre Brüder John und Michael anfingen, es zu leugnen. Als gäbe es Nimmerland nicht und es wäre nur ein Ort aus Wendy's Geschichten. Es zogen dunkle Wolken über die Familie auf, ihr Leben nahm unvorhersehbare Wendungen. Erniedrigung, Qualen, die weibliche Bevormundung wie es in den 30er Jahren gang und gebe war, und doch fand sie neue Freundschaften. Erst in St. Bernadette, dann durch eine mehr oder weniger arrangierte Hochzeit, die ihr Bruder John abgewickelt hatte um sicher zu sein, das für seine Schwester gesorgt ist.
Jetzt ist Wendy erwachsen und selbst Mutter. Mutter der jungen Jane, welche von niemandem anderen als Peter Pan entführt wurde! Geradewegs nach Nimmerland. Und Wendy nimmt die Reise auf sich, ihre Tochter zurück zu holen. Sich dem zu stellen, was in Nimmerland lauert. Sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

Die Geschichte um Janes Rettung, die ganzen Rückblicke ins einzige Nimmerland und in die Zeit, in der sie in St. Bernadette war, wie sie ins Leben wieder zurückgefunden hatte, bringt einem Wendy Darling nahe. Es gibt jedoch nicht nur die Sichtweise von Wendy zu lesen, sondern auch die von Wendy's Tochter Jane. Somit gibt es immer wieder versteckte Hinweise, was in Nimmerland eigentlich schief läuft. Der Weg, bis Mutter und Tochter wieder zueinander finden, ist ausgelegt mit Spannung, Verzweiflung, kurze Momente zum Luft holen. Einer tiefen Freundschaft zwischen Jane und einem der verlorenen Jungen, doch auch Wendy trifft wieder auf eine alte Freundin.

Mein Fazit: Ich hatte schon immer im Gefühl, das mit Peter Pan etwas nicht stimmte. Doch das es so sein könnte, wie in "Wendy, Darling" beschrieben ist - WOW. Es ist mal etwas völlig anderes, und trotzdem ein spannendes Abendteuer, welches einen auch gerne mal Nächte wach hält. Ich mag den Schreibstil von A. C. Wise, wenn mich auch die plötzlichen Realitätswechsel irritiert haben. Zuerst ist man im "Hier und Jetzt" der Handlung, dann driftet es direkt ab in eine Erinnerung und man braucht einen kurzen Moment, um das zu realisieren. Anders so die einzelnen Unterteilungen, welche mit Jahreszahlen gekennzeichnet sind, dort fällt dies einem leichter.
Nichtsdestotrotz ist dieses Buch eine erneute Reise ins Nimmerland wert. Das Eintauchen in die Welt hinter dem zweiten Stern Rechts, weit weg von unserer Realität.

Bewertung vom 18.04.2024
You'd Be Home Now (MP3-Download)
Glasgow, Kathleen

You'd Be Home Now (MP3-Download)


ausgezeichnet

Eine tiefgreifende Story, die zeigt, was es nicht nur mit einem selbst, sondern mit der eigenen Umgebung macht, wenn Drogen und Verlust im Spiel sind.

Ein nächtlicher Unfall, wobei ein Mädchen das Leben verlor. Und der Großteil der Insassen unter Drogen. Emory, oder auch Emmy genannt, war in diesem Wagen drin. Genauso wie ihr Bruder Joey. Sie bekommt in der Klinik nur wenig mit, hört jedoch, das ihr Bruder unter Heroin stand. Und das eine Mitschülerin bei dem Unfall ums Leben kam.
Der Haussegen hängt schief, denn wie kann es sein, das in einer angesehenen Familie so etwas wie Drogen ein Thema ist? Maddie, die Ältere der Geschwister, ist die Hübsche, die Erfolgreiche. Joey das Problemkind und Emmy... Emmy ist die jüngste, diejenige, die nicht gesehen wird ohne mit ihrer großen Schwester verglichen zu werden. Die kleine Schwester des drogenabhängigen Loosers, der nichts auf die Reihe kriegt. Doch kaum einer sieht Emmy selbst. Denn auch sie beschäftigen viele Dinge. Vor allem aber die Sorge um ihren Bruder.
Alles was sie will, ist, das alles wieder gut wird. Nur so einfach ist es nicht, wird es auch nicht. Kaum geht die Schule wieder los, steht sie alleine da. Das Tanzteam, in welchem sie war, distanzierte sich von ihr. Und dann sind da noch so einige Geheimnisse, die nicht nur sie selbst hat, sondern sie auch von anderen bewahrt. Geheimnisse, die sie selbst zum nachdenken bringen. Und zusätzlich belasten. Das ganze wird noch getoppt von Liebeskummer...

"You'd be home now" von Kathleen Glasgow greift ein hartes Thema an. Drogenkonsum und deren Abhängigkeit, wie auch die Rehabilitation geht jeden etwas an. Genauso die Gefühle und Emotionen, die damit einhergehen. Keiner sollte die Augen davor verschließen. Hier wird es mal nicht aus der Sicht einer abhängigen Person beschrieben, sondern aus der Sicht eines Angehörigen, einer kleinen Schwester, die immer zu ihrem Bruder aufgesehen hatte, immer auf ihn zählen konnte. Einer Schwester, die nichts anderes will, als ihrem Bruder durch diese Zeit zu helfen, für ihn da zu sein, egal wie schwer es ist. Und sich selbst in Frage stellt, ob sie "genug" ist. Eine Schwester, die verstehen will, wieso ihr Bruder diesen Weg eingeschlagen hatte.
Die Sprecherstimme von Nora Schulte war wirklich angenehm anzuhören. Sie hat der Story eine passende Stimme verliehen, die Emotionen identisch herübergebracht. Die Trauer, Verzweiflung von Emmy und auch von Joey Ausdruck verliehen, das es bei uns Hörern*innen ankommt. Und genau das hat sie geschafft.
Ganz egal, ob erfundene Story oder nicht - selbst wenn hier nur Namen geändert wären - es zeigt, was ein jeden passieren kann. Was um einen herum ablaufen kann ohne das man es mitbekommt oder versteht. Für mich zeigt diese Story eines: Egal wen es trifft, egal wer in diesem Abwärtsstrudel feststeckt, dieses Thema geht uns Alle etwas an. Es darf kein Tabu-Thema sein, nicht verschwiegen werden.

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