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Benutzername: 
Sabsisonne
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 75 Bewertungen
Bewertung vom 09.11.2024
Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2
Åslund, Sandra

Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2


gut

Enttäuschend
Dieses ist der zweite Teil einer Reihe, für mich allerdings der erste. Maya Topelius nimmt an einem Yogaretreat ihrer Freundin auf einer Insel teil. Als dort eine Leiche entdeckt wird und ihre Kollegen die Ermittlungen aufnehmen, bleibt sie undercover und versucht so zu helfen.

Abgesehen vom Klappentext birgt schon der Prolog eine gewisse Spannung. Ich habe mich daher voll Vorfreude auf diesen Krimi eingelassen. Leider hält er nicht, was er anfangs verspricht. Die Leserin braucht schon einen intensiven Zugang zu diesem ganzen Meditations- und Esoterikkram, um den Mittelteil unterhaltsam zu finden. Dazu gibt es teilweise alberne persönliche Konflikte, die die Geschichte nicht vorwärts bringen.

Insgesamt ist der Schreibstil ganz gut und auch das Setting ist nicht schlecht. Das sehr spannende Ende versöhnt dann etwas.

Empfehlenswert als Urlaubslektüre für Yogis oder solche, die Zugang zu Esoterik haben.

Bewertung vom 14.10.2024
NFL - Der ultimative Guide
Steindamm, Constanze

NFL - Der ultimative Guide


ausgezeichnet

Naja….
Das Cover ist gut gewählt und grundsätzlich ist dieses Heft auch handlich.

Der Inhalt lässt aber zu wünschen übrig. Bevor ich etwas über die einzelnen Mannschaften erfahren möchte, wozu hier 35 von 96 Seiten genutzt werden, würde ich doch gern erstmal etwas Grundsätzliches über das Spiel wissen. Und wenn ich jemandem ein Spiel erkläre, fange ich mit der Zielsetzung an. Also wo muss das Ei hin und wie wird das gemacht. Darauf wäre dann aufzubauen.

Es ist sicher schön für einen Footballinteressierten etwas über die Geschichte der Liga, der Gehälter der Spieler und die Entwicklung der Schutzausrüstung zu erfahren, aber ein Einsteiger hätte sicher lieber mehr zu den Regeln gewusst.

Im Football Lexikon werden dann Begriffe unter Verwendung von Worten erklärt, die erst später ausgeführt werden. Der Laie ist also ständig am Hin- und Herblättern.

Unter einem ultimativen Guide stelle ich mir etwas anderes vor und kann diesen daher nur für Kenner empfehlen.

Bewertung vom 08.10.2024
Wintersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.2
Engman, Pascal;Selåker, Johannes

Wintersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.2


sehr gut

Gewalt, Prostitution, Geheimdienst und Drogen

Es geht weiter mit Tomas Wolf, Polizist mit rechter Vergangenheit, getrennt lebender Vater, ehemaliger Soldat und Vera Berg, Journalistin mit neuer Anstellung in Stockholm.
Beide treffen sich an einem Mordschauplatz wieder. In der Silvesternacht wird ein Freier per Kopfschuss getötet, die Prostituierte flüchtet nackt durch den Schnee.
Nachdem es einen weiteren Toten gibt, teilt Vera ihre Ermittlungsergebnisse mit Tomas und dessen Partner Zingo, erwartet umgekehrt aber auch Informationen von den beiden.

Das Buch ist wieder sehr schön, mit blauem Schnitt und auch darin Fortführung der Skyline von Stockholm. Trotzdem ist es nachhaltig hergestellt, was die Leserin an den etwas dickeren, groben und leicht gelblichen Seiten bemerkt.

Der Inhalt ist diesmal noch brutaler und gewalttätiger als im ersten Teil. Erstaunlich ist, wieviel besser und schneller Vera im Gegensatz zu den Polizisten ermittelt. Alle jagen der Wahrheit ohne Rücksicht auf Verluste hinterher, was teilweise zu sehr gewalttätigen Situationen und Szenen führt. Auch die brutale Behandlung der Prostituierten ist mehr als erschütternd.

Wir erfahren weiteres über das Privatleben von Vera, Tomas und Zingo, was sie der Leserin vertrauter macht. Allerdings spioniert Vera Tomas auch hinterher, was zu einem Cliffhanger führt.

Ich hab auch den zweiten Teil dieser Reihe gern gelesen, wenn es für mich auch deutlich weniger brutal zugehen darf. Die Spannung durch die Ermittlungen würde ausreichen. Ich freue mich trotzdem auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 15.09.2024
Tage mit Milena
Burseg, Katrin

Tage mit Milena


gut

Blasse Figuren

Annika lebt ein beschauliches Leben in Lübeck. Verheiratet mit Hendrick, der eine Slowflowerplantage betreibt, führt sie die Papeterie seines Vaters weiter.
Bis Luzie, die Sekundenkleber in dem Geschäft kauft, in ihr Leben tritt.
Luzie klebt sich auf der Straße fest, was dazu führt, dass sich Annika an eine längst vergangene Zeit erinnert. Wegen der damaligen Umstände ist sie der Meinung, Luzie erst beschützen und dann retten zu müssen.

Ich habe die erwachsene Annika die ganze Geschichte über nicht sympathisch gefunden. Selbst wenn sie ein unverarbeitetes Trauma von vor 30 Jahren hat, erklärt das nicht ihre häufigen Ausraster und Zusammenbrüche und ihre Übergriffigkeit gegenüber Luzie. Auf der anderen Seite verstehe ich auch Luzie nicht, die sich auf eine wildfremde Frau einlässt. Also schon alles sehr konstruiert.
Im Laufe der Geschichte erfahren wir, wie Annika aufgewachsen ist. Das und auch die Tage mit Milena waren sicher keine einfache Zeit. Es fällt mir aber schwer, mich in die Person hineinzuversetzen oder sie auch nur ansatzweise zu verstehen. Das Verhältnis von Luzie und Annika zu Matti bleibt lange im Nebel. Matti ist am Ende derjenige, der Annika, die das meiste verdrängt hat, und auch die Leserin über die Geschehnisse von damals aufklärt.
Auch Luzie hat ihre Geheimnisse, bleibt aber als Protagonistin der Geschichte sehr blass.

Gefallen hat mir dagegen der aktuelle Hintergrund. Es wird sowohl Corona angesprochen als auch die verschiedenen Projekte der Klimabewegung. Tatsächlich stattgefundene Klimacamps, die Besetzung in Lützerat und auch die Klimakleber bilden den Hintergrund der Geschichte.
Aber auch die Hausbesetzerszene in der Hamburger Hafenstr. Anfang der 80er Jahre ist Thema. Die Leserin bekommt einen genauen Abriss der Ereignisse samt wankelmütiger Politiker. Das war interessant, hätte aber vielleicht eher ins Nachwort gepasst, dann hätte die Autorin mehr Zeit für die Ausgestaltung ihrer Figuren gehabt.

Bewertung vom 11.09.2024
Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


gut

ein wenig enttäuschend

Sabine Yaos zweiter Fall, in dem sie zuerst einen Fall von Polizeigewalt in der Gewaltambulanz bearbeiten muss.
Aber dann wird sie zu einem Toten beordert, dem die Kehle durchgeschnitten wurde. Am Tatort gibt es SM Spielzeug und welches für Kinder. Kurz danach wird eine Kinderleiche aufgefunden, die den Ermittlern Rätsel aufgibt. Gleichzeitig verschwindet aus dem selben Lebensumfeld ein weiteres Kind.

Grundsätzlich ein spannender Fall, aber hier mit deutlichen Schwächen. Das Rätsel der Kinderleiche ist keins, da die Lösung mein erster Gedanke war. Dass renommierte Rechtsmediziner erst Abwegiges probieren, bevor sie auf die, aus meiner Sicht, einfache Lösung kommen, erscheint mir doch sehr unrealistisch.

Was ich aber immer liebe, sind die beiläufig eingestreuten Fälle aus dem Arbeitsalltag der Rechtsmedizin, wie hier auch der Fall eines russischen Oligarchen, der eine Vergiftung vorgetäuscht hat.
Und insgesamt ist der Fall spannend geschrieben. Wir erfahren wieder etwas aus Sabines Privatleben und viel Interessantes aus ihrem Berufsleben.

Daher trotzdem eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.09.2024
Lass die anderen reden
Engelstädter, Vanessa

Lass die anderen reden


sehr gut

Hauptsächlich für Menschen
Wie heißt es so richtig: Das Problem befindet sich meist am anderen Ende der Leine. Das ist nicht der Hund, das ist der Mensch. Und wenn dieser Probleme hat, wird er einen willensstarken Hund nicht erziehen können. Nicht nur, weil dieser Mensch nicht konsequent mit seinem Hund umgeht, sondern weil der Hund die Unsicherheit des Menschen spürt und sofort die Führung übernimmt. Und das ist weder für den Hund noch für den Menschen gut, da beide dann ein sehr unentspanntes Leben haben.
Darum fokussiert sich die Autorin in diesem Ratgeber auch auf den Menschen. Was hat er/sie für Schwächen? Woran kann oder will er/sie arbeiten? Wie kann das gelingen? Dazu werden Experten herangezogen und Vorschläge für mögliche Verbesserungen oder gar Therapien gemacht.
Für mich war da wenig Neues dabei, hat mich aber mal wieder zum Nachdenken angeregt.

Also eine Leseempfehlung für alle, egal ob mit oder ohne Hund!

Bewertung vom 27.08.2024
Schlaf gut, kleine Fledermaus Wegda! / Die kleine Fledermaus Wegda Bd.3
Neßhöver, Nanna

Schlaf gut, kleine Fledermaus Wegda! / Die kleine Fledermaus Wegda Bd.3


sehr gut

Suche nach Kuscheltier

Ein wunderschön gezeichnetes Bilderbuch für die Kleinsten. Schon nach dem Aufklappen gibt es Mond, Sterne und Glühwürmchen, die uns durch das Buch begleiten, zu sehen. Aber es gibt noch viel mehr zu entdecken: die kleine Fledermaus im Schlafanzug, böses Gemüse, Wegdas Freunde und ihre Behausungen und so viel mehr. Das mit den geringelten Socken im Dunkeln fand ich allerdings etwas schwierig.

Wir begleiten Wegda übers Zähneputzen und Mama und Papa zu ihrem Schlafplatz, wo ihr auffällt, dass ihr Kuscheltier fehlt. Nun macht sie sich auf die Suche und die Kleinen können mitmachen. Egal ob Fragen zu beantworten sind, an der Tür zu klopfen, zu klatschen oder das Buch auf den Kopf zu stellen ist, die unterschiedlichen Sachen werden von den Kindern gern mitgemacht.

Ob sich dieses Buch nun gerade deshalb als Gute-Nacht-Geschichte eignet, muss von Kind zu Kind entschieden werden. Aber auch am Tag kann man Spaß mit der kleinen Fledermaus haben.

Bewertung vom 22.08.2024
Lupus
Rode, Tibor

Lupus


ausgezeichnet

Aktueller Krimi


Das Cover hat mich erstmal abgeschreckt. Der schwarze Hintergrund und der sehr martialisch dargestellte Wolf haben mich nicht angesprochen.

Die Story hingegen schon: Die Tierärztin und Wolfsschutzbeauftragte des Landkreises, Jennifer Rausch, wird zu einem Tatort gerufen. Am Fuß eines Hochsitzes liegt eine Leiche, in der Nähe steht das verschlossene Auto ihres Vaters, in dem sich sein Hund befindet. Gemeinsam mit dem Staatsanwalt Frederik Bach ermittelt sie in einem Vermisstenfall und zahlreichen Tötungsdelikten. Die Sichtung ungewöhnlicher Wölfe spielt dabei eine ebenso große Rolle wie Jennifers Familiengeschichte.

Dieser Krimi ist von Anfang an spannend, sehr komplex und in Teilen sehr realistisch. Er nimmt uns in kursiv geschriebenen Rückblenden mit in das Deutschland der Nazis und in die Zeit der DDR. Das fügt sich wunderbar erklärend in die Handlung ein. Vieles stellt sich im Laufe der Geschichte ganz anders und viel komplizierter dar als anfangs vermutet.
Dazu kommt ein erschreckend aktueller Bezug zu den Debatten über Wölfe, Migration und KI.

Einige Ungereimtheiten tun der Spannung keinen Abbruch (Bsp.: Hund ist ängstlich gegenüber einer Person, die ihn vermeintlich angeschossen hat, was sich später als Irrtum herausstellt.) Was mir allerdings negativ aufgefallen ist: „Die Frau, die zwei Konfektionsgrößen mehr als Helen trug,…… Solche oberflächlichen Beschreibungen sollten der Vergangenheit angehören.

Dankbar bin ich immer und besonders hier für das Nachwort des Autors, in dem er über Realitätsbezüge und dichterische Freiheiten aufklärt.

Von mir eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.08.2024
Das größte Rätsel aller Zeiten
Burr, Samuel

Das größte Rätsel aller Zeiten


sehr gut

Wohlfühlbuch

Mal wieder ein sehr gelungenes Erstlingswerk.
Samuel Burr hat die Geschichte eines Findelkindes, das auf der Suche nach seinen Erzeugern ist, aufgeschrieben. Nachdem seine Ziehmutter verstorben ist, führt sie ihn in vorher angelegten Rätseln zu vielen Erkenntnissen. Ob das nun das größte Rätsel aller Zeiten ist, muss die Leser:in beurteilen. Für mich war der Titel irreführend.

Der Roman ist flüssig und unterhaltsam geschrieben. Eine gewisse Spannung baut sich in der Suche nach Claytons Identität und seiner sexuellen Orientierung auf. Bei letzterem weiß die Leser:in schnell mehr als der Protagonist. Das Ergebnis seiner Suche ist dann doch überraschend, zumindest bis er sich an den Ort des Aufenthalts seiner leiblichen Mutter begibt.

In wechselnden Kapiteln wird die Vergangenheit bzw. die Entstehung der Gemeinschaft der Rätselmacher und Claytons Suche beschrieben. Das macht das Lesen leicht.

Ein Buch, das kurzweilig ist und Spaß macht!

Bewertung vom 11.08.2024
Genau so, wie es immer war
Lombardo, Claire

Genau so, wie es immer war


sehr gut

eine unzufriedene Frau

Julia lernt als Mutter des 4jährigen Ben die deutlich ältere Helen kennen. Zwischen den zwei Frauen entwickelt sich eine Freundschaft, in der Julia sich einerseits geborgen und andererseits klein fühlt. Durch besondere Umstände gehen sie getrennte Wege und treffen sich nach 20 Jahren im Supermarkt wieder.
Aber das ist nicht das einzige, was Julia über ihr Leben nachdenken lässt. Ihre beiden Kinder verlassen das Haus. Ben wird überraschend Vater und plant auch gleich seine Hochzeit, Alma steht vor ihrem Highschoolabschluss und geht demnächst auf die Uni.

Julia Ames lebt den amerikanischen Traum, ist aber mit ihrem Dasein unzufrieden. Sie hegt ständig Selbstzweifel, mag nur wenige Menschen und suhlt sich auch gern im Selbstmitleid.
In Rückblenden wird ihr ganzes Leben erzählt: Der frühe Verlust des geliebten Vaters, das Alleinsein mit ihrer exzentrischen Mutter, die Flucht auf die Uni, das Kennenlernen von Mark, das Abstimmen des gemeinsamen Lebensweges, das Alleinsein mit dem ersten Kind, ihre Stellung in ihrer eigenen Familie.

Lange war mir Julia unsympathisch. Sie hat einen liebevollen Ehemann, zwei tolle Kinder und auch finanziell geht es der Familie sehr gut. Aber Julia macht sich durch ihr negatives Denken ihre eigentlich heile Welt selbst kaputt. Mehrfach hätte ich ihr gern zugerufen: Sei doch mal zufrieden, du hast soviel mehr als so manch andere. Am Ende habe ich mich mit ihr versöhnt, weil sie sich rückblickend doch hauptsächlich positiv an ihr Leben erinnert.

Auch wenn es für diese Familiengeschichte keiner 712 Seiten bedurft hätte,
und es im Mittelteil etwas zäh wurde, hat die Autorin doch einen bestimmten Typ Frau sehr gut beschrieben.