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Benutzername: 
Melanie
Wohnort: 
Nürnberg

Bewertungen

Bewertung vom 08.06.2015
Piranha
Mohr, Stefanie

Piranha


ausgezeichnet

Mal etwas ganz anderes von der Autorin, die ich bislang nur durch ihre Regionalkrimis gekannt habe. Aber ich muss sagen: Einfach klasse - fast noch besser als Hackenholt & Co., auch wenn man die Bücher eigentlich nicht mit diesem hier vergleichen kann.

Das geht schon mal damit los, dass es in diesem Buch mehrere Handlungsstränge gibt. Drei, um genau zu sein. Eigentlich mag ich das nicht so, aber hier hat es mir dann doch gut gefallen, da die Kapitel äußerst kurz gehalten sind und man dadurch nicht das Gefühl hat, man würde in einer anderen Handlung etwas verpassen. Ich lese immer abends vor dem Einschlafen - und habe des Öfteren ein, zwei, drei Kapitel mehr gelesen als geplant.

Mit Maxwell Charles Schmidbauer ist der Autorin wieder ein sehr ansprechender Protagonist gelungen. Anfänglich bedauert man ihn, als er im Krankenhaus aufwacht und scheinbar so gar nicht mit der neuen Situation zurechtkommt. Aber man merkt schnell, dass er ein Kämpfer ist und nicht unter die Räder kommt. Und auf den Mund gefallen ist der Herr auch nicht. Wer jetzt aber glaubt, dass er ein oberflächlicher Macho wäre, liegt völlig falsch. Das zeigt sich schon in den Rückblenden an die Zeit seines Einsatzes während des Bosnienkriegs, in denen mit der Zeit sein wahrer Charakter dargestellt wird.

Atmosphärisch dicht fand ich auch die Ortsbeschreibungen, egal ob es Lissabon, Sao Paulo oder Lagos war. Man hat das Gefühlt, das Menschengetümmel, die Geräuschkulisse und die Verhältnisse, in denen die Leute leben, immer genau vor sich zu haben.

Und dann ist da natürlich noch die Spannung. Viele Kapitel habe ich nur so überflogen, weil ich unbedingt wissen wollte, was passiert. Gerade die Ermittlungen in Hamburg und die Verfolgung zum Schluss über die Autobahn nach Dänemark haben mich eine halbe Nacht gekostet.