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AmaraSummer

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Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2024
Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13
Carter, Chris

Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13


ausgezeichnet

Wenn Monster Monster jagen

In „Der Totenarzt“ ermittelt Detectiv Robert Hunter und sein Partner Detectiv Carlos Garcia in einem Fall, bei dem der Täter sowohl Jäger als auch Opfer ist. Das Buch wurde von dem brasilianischen Autor Chris Carter geschrieben und ist 2024 als eBook und Taschenbuch im Ullstein Taschenbuch Verlag (Ullstein Buchverlage) erschienen. „Der Totenarzt“ ist der dreizehnte Band der „Hunter und Garcia“ Reihe. Das englische Original ist unter dem Titel „The Death Watcher“ erschienen.

Genauso wie auch schon beim zwölften Band waren mir Hunter und Garcia so vertraut, dass innerhalb weniger Seiten eine Atmosphäre entstanden ist, die sich wie zu Hause angefühlt hat. Chris Carter schafft es einfach immer wieder aufs Neue seine beiden Hauptcharaktere auf eine so fesselnde Art und Weise miteinander agieren zulassen, dass ich jeden Moment davon genossen habe. Hunter mit seinem messerscharfen Verstand und seinem Auge fürs Detail ist für mich der perfekte Gegenpart zu Garcia, mit seiner spitzen Zunge und seiner Unerschrockenheit.

Mit der „Der Totenarzt“ hat Chris Carter ein weiteres Buch geschrieben, dass innerhalb weniger Seite so spannend wurde, dass ich es keine Sekunde mehr aus der Hand legen konnte. Was mir besonders gut gefallen hat sind die Beschreibungen der einzelnen Taten, den Chris Carter ist definitiv ein Autor, der nichts beschönigt. Seine Beschreibungen sind immer brutal und detailliert und trotzdem schafft er es, dass seine Geschichten niemals zu sinnlosem Gemetzel werden, den Carter lässt auch immer einen Blick in die seelischen Abgründe der Täter mit einfließen. Etwas das wenig verwundert, wenn man bedenkt das der Autor forensische Psychologie studiert hat und sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe gearbeitet hat.

Mit diesem Buch hat sich Chris Carter für ein Thema entschieden, dass leider immer noch hochaktuell ist. Auf den ersten Blick ist der Täter ein Monster, dass seine Opfer auf grausame Art und Weise Folter und das die schlimmstmögliche Strafe für seine Taten verdient hat. Doch auf den zweiten Blick ist er selbst ein Opfer und ab diesem Moment konnte ich sein Verhalten sehr gut nachvollziehen. Denn seine Opfer sind allesamt Menschen, die keine weiße Weste haben.

Die deutsche Übersetzung von Chris Carters Schreibstil ließ sich gewohnt flüssig lesen. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit
Ein weiterer Fall für Hunter und Garcia, denn ich von der ersten Seite an genossen habe.

Bewertung vom 04.07.2024
Insight - Dein Leben gehört mir
Wesseling, Antonia

Insight - Dein Leben gehört mir


gut

Weder Romance noch Thriller

„Insight - Dein Leben gehört mir“ erzählt die Geschichte von Valerie Sophie. Sie ist eine der größten Influencerinnen Deutschlands, doch als ein Stalker in ihr Leben tritt, wird ihre perfekte Welt aus den Angeln gehoben. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Antonia Wesseling geschrieben und ist 2024 als Taschenbuch und eBook im Knaur Verlag (Verlagsgruppe Droemer Knaur) erschienen. „Insight - Dein Leben gehört mir“ ist ein Einzelband.

Sowohl Romance als auch Thriller gehören zu meinen Lieblingsgenres. Eine Mischung aus beiden Genres lese ich aber eher ungerne, weil ich bisher noch kein Buch gefunden habe, dass mich überzeugen konnte. Ich gebe zu, dass ich mit eher gemischten Gefühlen zu diesem Buch gegriffen habe.

Das Beste an der Geschichte ist für mich definitiv der weibliche Hauptcharakter. Valerie war mir auf Anhieb sympathisch und ich konnte problemlos eine Bindung zu ihr aufbauen. Was vor allem daran lag, dass ich sowohl ihre Gedanken und Gefühle als auch ihr Verhalten und ihre Entscheidungen bis zum Schluss nachvollziehen konnte. Mit Valerie konnte mich Antonia Wesseling positiv überraschen, den ein weiblicher Hauptcharakter, der mir bis zum Schluss sympathisch ist, ist extrem selten. In den meisten Romance Büchern, die ich bisher gelesen habe, war mir der weibliche Hauptcharakter spätestens nach dem großen Drama im letzten Drittel unsympathisch. Bei Valerie war das Gegenteil der Fall. Am Schluss hatte ich sie in mein Herz geschlossen und war fast schon bisschen traurig als die Geschichte zu Ende war, weil ich sie noch nicht gehen lassen wollte. Am Ende war Valerie auch der einzige Grund, warum ich die Geschichte nicht abgebrochen habe, den alle anderen Charaktere war mir unsympathisch.

Auf der Rückseite des Buches wird „Insight“ vom Verlag als Romance Buch beworben. Romance bedeutet für mich, dass die Geschichte in erster Linie eine Liebesgeschichte ist. Im Fall von „Insight - Dein Leben gehört mir“ habe ich mich auf eine Liebesgeschichte mit ein paar spannenden Thriller Elementen gefreut. Bekommen habe ich eine Geschichte, die weder eine richtige Liebesgeschichte war noch spannende Thriller Elemente enthalten hat. Das, was Antonia Wesseling hier zusammengeschrieben hat, ist für mich noch nicht mal Slow Burn. Ja es gibt ein paar mittelmäßige Sexszenen, die sehr oberflächlich sind und ein paar wenige romantische Interaktionen zwischen Valerie und Paul, aber das war es dann auch schon. Am Ende sind die beiden dann ein Paar aber wie es dazu gekommen ist wird nicht wirklich erzählt. Vom Thriller Teil der Geschichte bin ich sogar noch enttäuschter. Die Idee mit dem Stalker hat mich neugierig gemacht leider schöpft die Autorin das Potenzial, dass diese Idee ihr bietet, noch nicht mal ansatzweise aus. Am Ende habe ich mich gefragt, ob Antonia Wesseling in ihrem Leben jemals etwas von Spannung gehört hat.

Das Ende des Buches hat mich am meisten Enttäuscht. Zwar ist es der Autorin halbwegs gelungen die unterschiedlichen Handlungsstränge zusammenzuführen, dabei lässt sie für mich aber zu viele Fragen offen. Bei einem Romance Buch hätte ich die offenen Fragen akzeptiert bei einem Thriller hingegen mag ich sowas gar nicht. Leider sind es Fragen zum Stalker die offen bleiben, sodass die Geschichte für mich unvollständig ist.

Der Schreibstil von Antonia Wesseling ließ sich flüssig lesen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Valerie erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
„Insight - Dein Leben gehört mir“ ist für mich leider ein weiteres Buch, bei dem mich die Mischung aus Romance und Thriller nicht überzeugen konnte.

Bewertung vom 13.06.2024
Die Auszeit
Rudolf, Emily

Die Auszeit


sehr gut

Eine Horror Auszeit in den Bergen

„Die Auszeit“ erzählt die Geschichte von „Viktoria Kaplan“. Einer Influencerin, die kurz davor steht die eine Millionen Follower Marke zu knacken. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Emily Rudolf geschrieben und ist 2024 als Taschenbuch und eBook im Fischer Scherz Verlag (S. Fischer Verlagen) erschienen. „Die Auszeit“ ist ein Einzelband.

„Die Auszeit“ ist Emily Rudolfs Thriller-Debüt. Meine Erwartungen waren also nicht allzu hoch. Hinzukommt die Tatsache, dass mir die meisten Thriller Autorinnen nicht brutal genug schreiben, sodass mich die Geschichte in den meisten Fällen bereits nach wenigen Seiten langweilt. Ich gebe also zu ich habe nur zu diesem Buch gegriffen, weil es einer meiner absoluten Lieblingsautoren als „Unheimlich brillant und packend“ beschrieben hat und ich unbedingt wissen wollte, ob er damit recht hat. Rückblick kann ich sagen, dass er es nicht besser auf den Punkt hätte bringen können.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist der Aufbau der Geschichte. Das Buch besteht aus zwei Handlungssträngen. Der eine spielt in der Vergangenheit und der andere in der Gegenwart. Dank diesem Aufbau wusste ich bereits nach wenigen Kapitel wer ermordet wurde. Im ersten Moment hat diese Information meinem Leseerlebnis einen Dämpfer verpasst. Im weiteren Verlauf der beiden Handlungsstränge musste ich aber feststellen, dass ich das Verhalten und die Entscheidungen der einzelnen Charaktere dank dieser Information viel intensiver analysiere und so wurde die Geschichte für mich mit jeder weiteren Seite spannender. Emily Rudolf ist es also definitiv gelungen eine solche Spannung aufzubauen, dass ich das Buch keine Sekunde mehr aus der Hand legen konnte.

Ein Teil der Geschichte wir aus der Sicht von Viktoria Kaplan erzählt. Diese Kapitel beginnen jedes Mal mit einem Instagram Post, der mit seinem Wortlaut eine Bild erzeugt, dass im krassen Kontrast zur Realität steht. Besonders gut gefallen hat mir, dass der Kontrast zum Ende hin immer größer wurde. Am Ende ist der Instagram Post dann das komplette Gegenteil der Realität. Auf diese Art und Weise hat die Autorin hervorragend gezeigt, wie „Fake“ die Instagram Welt in Wirklichkeit ist.

Bei einem Thriller lege ich nie besonders großen Wert darauf, dass mir die Charaktere sympathisch sind. Vielmehr ist mir wichtig, dass sie eine erkennbare Persönlichkeit besitzen und Ecken und Kanten habe, die sie authentisch machen. Beides ist Emily Rudolf gelungen. Besonders positiv finde ich, dass sie sich für eine überschaubare Menge entschieden hat, den der wirklich wichtige Kreis besteht aus nur zehn Charakteren. So konnte ich mir alle Namen problemlos merken, was es mit enorm erleichtert hat der Handlung zu folgen. Und wer trotzdem Probleme hat sich die Namen zu merken, der findet im hinteren Teil des Einbandes eine kurze Übersicht aller wichtigen Charaktere.

Ich liebe Thriller, die aus mehreren Sichten erzählt werden. Irgendwie steigert das für mich die Spannung. Leider muss ich sagen, dass mir bei diesem Buch die Verteilung nicht gefallen hat. Die Geschichte wird fast ausschließlich aus der Sicht der weiblichen Charaktere erzählt. Nur einer der männlichen Charaktere kommt zu Wort und meiner Meinung nach war es der falsche.

Der Schreibstil von Emily Rudolf ließ sich angenehm flüssig lesen. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Emily Rudolfs Thriller-Debüt hat mich positiv überrascht. Trotzdem war das Buch für mich nicht perfekt.

Bewertung vom 19.05.2024
Die Influencerin
Russ, Rebecca

Die Influencerin


gut

Wenn die „perfekte“ Scheinwelt zerbricht

„Die Influencerin - Ich folge dir. Ich verfolge dich. Ich zerstöre dich.“ erzählt die Geschichte von Sarah Rode einer Lifestyle Influencerin, die auf dem Höhepunkt ihrer social Media Karriere alles verliert. Das Buch wurde von der österreichischen Autorin Rebecca Russ geschrieben und ist 2024 als eBook und Taschenbuch im Rütten & Loening Verlag (Aufbau Verlage) erschienen. „Die Influencerin - Ich folge dir. Ich verfolge dich. Ich zerstöre dich.“ ist ein Einzelband.

„Die Influencerin“ ist mein erstes Buch von Rebecca Russ. Aus diesem Grund habe ich mir vor dem Lesebeginn nur den Klappentext durchgelesen, weil ich diesen Thriller mit so wenigen Erwartungen wie möglich lesen wollte.

Mit Sarah Rode hat Rebecca Russ einen weiblichen Hauptcharakter erschaffen, der auf Anhieb meine Neugierde wecken konnte. Sarah ist ein Charakter mit Ecken und Kanten, die sie authentisch machen und ihr eine spannende Persönlichkeit verleihen. Bis zu einem bestimmten Punkt konnte ich sowohl ihr Verhalten und ihre Entscheidungen als auch ihre Gedanken und Gefühle problemlos nachvollziehen. Leider gab es zum Ende hin eine Situation, in der Sarah eine Entscheidung trifft, die für mich so überhaupt nicht nach nachvollziehbar war. Hinzukam ihr Verhalten, dass für mich Null Sinn ergeben hat.

Was den Aufbau der Geschichte betrifft muss ich sagen, dass ich sowohl begeistert als auch enttäuscht bin. Rebecca Russ ist es innerhalb weniger Seiten gelungen eine spannende Geschichte zu erschaffen, die mich sofort in ihren Bann ziehen konnte und die ich dank ihrer immer bedrohlicher werden Stimmung keine Sekunde aus der Hand legen konnte. Leider hat sie diese spannende Geschichte durch ein völlig unglaubwürdiges und maßlos überladenes Ende kaputt gemacht. Ich hätte es deutlich besser gefunden, wenn sich Rebecca Russ für einen Handlungsstrang entschieden hätte. Stattdessen hat sie ihre Geschichte am Ende in so viele unterschiedliche Handlungsstränge aufgespalten, dass sie damit die Spannung zum Erliegen gebracht hat.

Was mir hingegen besonders gut gefällt, sind die Kommentare im Still von social Media, die am Anfang eines jeden Kapitels stehen. Sie alle spiegeln den Hass wieder, der tagtäglich in Millionenfacher Ausführung auf die Menschen mit einem öffentlichen social Media Profil einprasselt. Auf diese Art und Weise hat Rebecca Russ den Shitstorm, dem Sarah nach einem tragischen Ereignis plötzlich ausgesetzt ist, für meinen Geschmack perfekt beschrieben.

Rebecca Russ’ Schreibstil ließ sich angenehm flüssig lesen. Die Geschichte wird größtenteils aus der Sicht von Sarah erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Mit „Die Influencerin“ hat Rebecca Russ einen Thriller geschrieben, der zwar vielversprechend anfängt, zum Ende hin aber leider so deutlich an Spannung verliert, dass es meinem Leseerlebnis einen enormen Dämpfer verpasst hat.

Bewertung vom 30.03.2024
Ostseefinsternis / Pia Korittki Bd.19
Almstädt, Eva

Ostseefinsternis / Pia Korittki Bd.19


sehr gut

Rache ist giftig

In „Ostseefinsternis“ ermittelt Kriminalhauptkommissarin Pia Korittki in einem Fall, der Sie in die Vergangenheit zweier verfeindeter Familien führt. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Eva Almstädt geschrieben und ist 2024 als eBook und Taschenbuch im Lübbe Belletristik Verlag (Bastei Lübbe) erschienen. „Ostseefinsternis“ ist der neunzehnte Band der „Pia Korittki“ Reihe.

Normalerweise gelingt es Eva Almstädt die richtige Balance zwischen dem Kriminalfall und Pias Privatleben zu finden. In diesem Band hat Pias Privatleben für meinen Geschmack zu wenig Raum bekommen. Dabei gab es genug Momente, aus denen die Autorin eine Menge hätte machen können. Leider hat sie diese Möglichkeiten nicht genutzt und so sind am Ende zu viele Fragen offengeblieben.

Auch in dieser Geschichte hat Eva Almstädt beweisen, dass sie ein Händchen für langsam, aber stetig ansteigende Spannung hat, die in den letzten Kapiteln ihren Höhepunkt erreicht. Genauso wie sie ein Talent dafür hat ihre Leser bis zum Schluss im Dunkeln zu lassen. Zwar tritt der Täter bereits in einem der ersten Kapitel in Erscheinung, sodass ich als Leserin theoretisch mit rätseln könnte, die Autorin hat mich aber mit gut gesetzten falschen Fährten und unvorhersehbaren Wendungen so sehr in die Irre geführt, dass ich bis zum Schluss gebraucht habe, um auf den Täter zu kommen.

Mein einziger Kritikpunkt ist die Art und Weise wie ich als Leserin von der Auflösung des Kriminalfalls erfahren habe. Ich bevorzuge es, wenn mir der Autor die Chance gibt beim Verhör des Täters live dabei zu sein und ich so die Auflösung aus erster Hand miterleben kann. Leider hat sich Eva Almstädt in diesem Band für eine andere Beschreibung entschieden, sodass ich aus zweiter und dritter Hand erfahren habe, wer der Täter ist. Diese relativ passive Erzählweise nimmt der Geschichte in meinen Augen die Spannung, was ich sehr schade finde, weil man es vermeiden könnte.

Die Wortwahl, die für mich mal wieder perfekt zum Genre gepasst hat, verleiht dem Schreibstil diese angenehme Leichtigkeit, sodass sich die Geschichte für mich gewohnt flüssig lesen ließ. Mit ihrem wundervollen Schreibstil schafft es Eva Almstädt jedes Mal aufs Neue mit nur wenigen Sätzen eine spannende Atmosphäre zu erschafft, die mich immer wieder so sehr fesselt, dass ich das Buch bereits nach einem Kapitel nicht mehr aus der Hand legen möchte. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit
Trotz der Tatsache das „Ostseefinsternis“ ein paar Schwächen hat, ist es Eva Almstädt gelungen mich zu fesseln.

Bewertung vom 16.03.2024
Blinding Lights / Vienna Bd.1
Holthaus, Lara

Blinding Lights / Vienna Bd.1


sehr gut

Lass dich niemals vom ersten Eindruck täuschen.

„Vienna - Blinding Lights“ erzählt die Geschichte von Livia Hohenburg und Nicolas »Nick« Steiner. Sie ist die Tochter des Bürgermeisters von Wien und das It-Girl der Wiener High Society. Er ist der Sohn einer Lehrerin und verabscheut die Welt der Reichen und Schönen. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Lara Holthaus geschrieben und ist 2024 als Taschenbuch und eBook im CARLSEN Verlag erschienen. „Vienna - Blinding Lights“ ist der erste Band der „Vienna“ Dilogie.

Livia Hohenburg war mir auf Anhieb sympathisch und dass, obwohl sie im ersten Moment wie eine versnobte reiche Prinzessin wirkt. Doch dieser erste Eindruck täuscht. Die versnobte reiche Prinzessin ist nur eine Rolle die Livia mit einer fast schon schmerzhaften Perfektion verkörpert und, die die meisten Menschen aus ihrem Umfeld glauben lässt ihr Leben sei perfekt. In Wirklichkeit ist Livia alles andere als perfekt. Jede Minute ihres Lebens kämpft sie mit Dämonen, die sie immer mehr zerstören und die sie fast schon zwanghaft vor der Welt versucht zu verstecken den eine Hohenburg hat stets den perfekten Schein zu wahren und verliert niemals die Fassung.

Ich ziehe meinen imaginären Hut vor der Autorin, der es hervorragend gelungen ist Livia Ecken und Kanten zu verleihen, die sie nicht nur authentisch, sondern auch greifbar gemacht haben. Bereits nach wenigen Seiten konnte ich eine Bindung zu ihr aufbauen. Bis auf wenige Ausnahmen konnte ich sowohl ihre Gedanken und Gefühle als auch ihr Verhalten und ihre Entscheidungen problemlos nachvollziehen und das ist bisher nur ganz wenigen Autoren gelungen. Erst ganz zum Schluss trifft Livia eine Entscheidung, die zwar realistisch ist, die ich aber absolut nicht nachvollziehen konnte. In diesem Moment hätte ich sie gerne geschüttelt, weil ihre Naivität für mich unbegreiflich war.

Mit Nicolas »Nick« Steiner hatte ich meine Probleme nicht, weil er mir unsympathisch war, sondern, weil ich weder seine Gedanken und Gefühle noch sein Verhalten und seine Entscheidungen so richtig nachvollziehen konnte. Stellenweise musste ich regelrecht raten und das mag ich nicht, weil es meinem Leseerlebnis einen Dämpfer verpasst. Ja er war mysteriös und ich fand ihn auf eine spannende Art und Weise faszinierend, aber ich konnte ihn bis zum Schluss nicht richtig greifen und das hat leider dafür gesorgt, dass ich keine Bindung zu ihm aufbauen konnte. So blieb er für mich leider blass und farblos, was ich sehr schade finde.

Ich muss sagen ich bin sowohl überrascht als auch geschockt. Beides definitiv im positiven Sinne, denn der Autorin ist es hervorragend gelungen mich hinters Licht zuführen. Man sagt ja der erste Eindruck kann täuschen. Wie sehr das auf diese Geschichte zutrifft, hätte ich niemals vermutete. Einerseits find ich es erschreckend, wie sehr ich mich vom ersten Eindruck habe täuschen lassen und das trifft auf so gut wie alle Charaktere zu. Anderseits spricht es für die Schreibfähigkeiten der Autorin, die offensichtlich ein Händchen für unvorhersehbare Wendungen hat. Ich sag mal so viel in dieser Geschichte ist absolut nichts, wie es auf den ersten Blick scheint.

Mein einziger Kritikpunkt ist die fehlende Sicht von Nick. Jetzt könnte man argumentieren, dass seine Sicht die Spannung kaputt gemacht hätte, weil sie zu viel verraten hätte. Ich kenne aber genug Beispiele in denen Autoren bewiesen haben das es möglich ist. Jetzt stellt sich mir die Frage, warum Lara Holthaus auf Nicks Sicht verzichtet hat. Im Romance Bereich bevorzuge ich ganz klar Geschichten, die aus beiden Sichten erzählt werden und so muss ich leider sagen, dass mir was gefehlt hat.

Was mich ebenfalls gestört hat war das Ende des Buches. Die Geschichte von Livia und Nick endet mit einem Cliffhanger, der so dermaßen fies ist, dass mir die Worte fehlen. Hier also ein kleiner Tipp an alle, die das Buch noch lesen wollen und die keine Cliffhänger mögen. Fangt erst mit dem Lesen an, wenn ihr beide Bücher besitzt.

Der Schreibstil von Lara Holthaus ist wundervoll lebendig und so wortgewaltig, dass ich stellenweise Kopfkino hatte. Dank seiner lockeren, leichten Art hatte ich ein angenehm flüssiges Leseerlebnis. Die Wortwahl, die bereits nach wenigen Sätze eine fesselnde Atmosphäre erschaffen hat, hat für mich perfekt zum Genre gepasst. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Mit „Vienna - Blinding Lights“ hat mich Lara Holthaus in die schillernde Welt der Wiener High Society entführt und ich muss sagen ich konnte das Buch keine Sekunde aus der Hand legen, weil es einfach so spannend und fesselnd war. Ich vergebe 4,5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 01.07.2023
Love Always Hopes
Feurer, Melissa C.

Love Always Hopes


sehr gut

Gegensätze ziehen sich an

„Love Always Hopes“ erzählt die Geschichte von Juna Behnke und Leopold »Leo« Lichtenberg. Sie ist die Tochter eines Künstlers und einer Pfarrerin, die von ihrem eignen Hotel träumt. Er ist der Sohn zweier erfolgreicher Hotelmanager, der von einer Musikkarriere träumt. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Melissa C. Feurer geschrieben und ist 2023 als Taschenbuch und eBook beim Verlag Francke Buch erschienen. „Love Always Hopes“ ist der erste Band der „Lichtenberg“ Reihe.

Juna und Leo könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie kommt aus einer lebenslustigen Familie, in der Zusammenhalt und Liebe großgeschrieben werden und in der Niemand für seine Wünsche und Träume verurteilt wird. Er kommt aus einer Familie in der einzig und allein der berufliche Erfolg zählt und in der jeder verurteilt wird, der nicht in das strenge Weltbild der Familie passt.

Ich muss sagen ich hatte mit beiden Protagonisten so meine Startschwierigkeiten. Einerseits konnte Juna mich mit ihrer freundlichen und lustigen Art von sich überzeugen. Anderseits haben mich ihre Lüge und der damit einhergegangene Betrug massiv gestört. Ja ich kann verstehen, warum sie sich für diesen Weg entschieden hat, ihre Situation rechtfertigt diesen aber meiner Meinung nach nicht. Besonders gestört hat mich die Tatsache, dass sie so lange nichts gesagt hat.

Leo braucht eine Weile, bis er den Leser hinter seine Maske blicken lässt, doch sobald ich sein Verhalten nachvollziehen konnte war er mir sympathisch. Mir hat gefallen, dass die Autorin ihm so viele unterschiedliche Persönlichkeiten verliehen hat, das hat seinen Charakter spannender gemacht. Ich fand es besonders schön, dass Leo am Ende für seinen großen Traum kämpft und damit auch ein Stückweit über seinen bis dahin scheinbar unüberwindbaren Schatten gesprungen ist. Seine Reaktion auf Junas Lüge konnte ich hervorragend verstehen.

Was mich wirklich gestört hat war das gänzliche Fehlen explizierter Szenen. „Love Always Hopes“ wird unmissverständlich als New Adult Buch beworben, da erwarte ich, dass die Geschichte zumindest eine explizierte Szene enthält. Die beiden Charaktere müssen nicht übereinander herfallen und dabei jede Hemmung verlieren aber harmloses Küssen wie in einem seichten Jugendbuch ist definitiv zu wenig für dieses Genre. Zumal die beiden Protagonisten sich mit 21 Jahren in einem Alter befinden in dem Sex fast schon etwas Alltägliches ist. Ich vermute allerdings stark, dass das Fehlen dieser Szenen am Verlag und nicht an der Autorin liegt.

Was mich zu meinem zweiten Kritikpunkt bringt. Beim Lesen von „Love Always Hopes“ bin ich immer wieder über Junas Beziehung zu Gott und zum Christlichen Glauben gestolpert. Ok, ihre Mutter ist Pfarrerin da ist die ein oder andere Erwähnung von Gott irgendwie logisch. Meiner Ansicht nach hätten ein zwei Erwähnung völlig gereicht. Die Autorin lässt ihre Geschichte stellenweise aber regelrecht in Weisheiten zu Gott und dem Christlichen Glauben ertrinken. Für mich, die weder mit Gott noch mit dem Christlichen Glauben etwas anfangen kann war das irgendwann einfach nur noch zu viel des Guten. Aber ich vermute mal, dass dieser Teil der Geschichte eher am Verlag als an der Autorin liegt.

Der Schreibstil von Melissa C. Feurer ließ flüssig lesen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Juna und Leo erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Eine unterhaltsame Liebesgeschichte, der aber leider das gewisse Etwas fehlt.

Bewertung vom 11.06.2023
One of the Girls
Clarke, Lucy

One of the Girls


sehr gut

Geheimnisse und Lügen

„One of the Girls“ erzählt die Geschichte von Lexi, Bella, Fen, Robyn, Eleanor und Ana. Die sechs Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein und doch sind ihre Leben irgendwie miteinander verbunden. Das Buch wurde von der englischen Autorin Lucy Clarke geschrieben und ist 2023 als eBook und Taschenbuch im dtv Verlag erschienen. Das englische Original ist unter dem Titel „One of the Girls“ erschienen.

Ich bin froh, dass ich „One of the Girls“ ohne jegliche Erwartungen gelesen habe. Das Buch wurde vom dtv Verlag auf eine Art und Weise beworben, die den Leser meiner Ansicht nach leicht in die Irre führt. Immer wieder taucht das Wort „Thriller“ auf, was meiner Meinung nach nicht zu diesem Buch passt. „One of the Girls“ ist keine Thriller, sondern ein Spannungsroman. Wer mal ein bisschen genauer hinschaut, dem fällt auf, dass auf dem Cover „Roman“ und nicht „Thriller“ steht. Allein das weißt den Leser schon darauf hin, dass sich hinter der Geschichte keine klassischer Thriller verbirgt. Dieses Wissen hat mir dabei geholfen, keine großen Erwartungen an die Geschichte zustellen und so kann ich sagen, dass mir „One of the Girls“ tatsächlich gefallen hat.

Wer „One of the Girls“ liest der sollte nicht die klassische Spannung, wie man sie aus einem Thriller oder einem Krimi kennt, erwarten. Damit möchte ich nicht sagen, dass „One of the Girls“ langweilig ist, denn das wäre eine Lüge. Es ist eine andere Art von Spannung, die mich aber genauso gut wie die klassische Form an die Seiten gefesselt hat. Das Einzige, was mich an dieser Spannung gestört hat, ist ihr fast schon schleichender Einzug in die Geschichte. Es brauchte fast zwei Drittel der Geschichte, bis die Spannung ein fesselndes Level erreicht hatte. Im letzten Drittel ist es der Autorin dann tatsächlich hervorragend gelungen, die Geschichte in einen richtigen Pageturner zu verwandeln. Ab diesem Moment konnte ich das Buch dann keine Sekunde mehr aus der Hand legen.

Ich werde in meiner Rezension nicht im Einzelnen auf die sechs Frauen eingehen, weil das meiner Meinung nach maßlos spoilern würde. Daher werde ich in meiner persönliche Meinung zu den Charakteren keine Namen erwähnen.

Lucy Clarke ist es definitiv gelungen eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Charakteren zu erschaffen. Alle sechs Frauen haben eine erkennbare Persönlichkeit, die dafür gesorgt hat, dass sie mir mehr oder weniger sympathisch waren. Im Laufe der Geschichte ist meine Sympathie für die eine gestiegen und für die andere gesunken. Am Ende habe ich die sechs Frauen mit ganz anderen Augen gesehen als zum Beginn der Geschichte. Die eine hat sich mehr entwickelt die andere weniger, doch letzten Endes habe sie alle ihr wahres Gesicht gezeigt und ich gebe zu, dass auch ich mich vom ersten Eindruck massiv habe täuschen lassen.

Das Einzige, was mich wirklich gestört hat war die Auflösung. Die Leiche war für mich eine riesige Überraschung. Nicht weil es am Ende einen Tote gab, sondern weil ich mit einer ganz anderen Person gerechnet hatte. Lucy Clarke hat sich für eine Auflösung entschieden, die ich aus einem ganz bestimmten Grund nicht mag. Somit hatte die bis dahin fantastische Geschichte plötzlich einen faden Beigeschmack.

Die deutsche Übersetzung von Lucy Clarkes Schreibstil ließ sich angenehm flüssig lesen. Die Wortwahl hat für mich zum Genre gepasst. Die Geschichte wird aus der Sicht der sechs Frauen erzählt. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit
Ein fesselnder Spannungsroman, der mit jedem Kapitel besser wurde und der mir trotz schlechter Auflösung gefallen hat.

Bewertung vom 11.06.2023
Savages and Saints - Zee (eBook, ePUB)
Seabrook, C. M.

Savages and Saints - Zee (eBook, ePUB)


sehr gut

Zweite Chancen

„Savages and Saints - Zee“ erzählt die Geschichte von Quinn Savage und Zee St. James. Sie war als Teenager unglücklich in Zee St. James verknallt und ist mit seinem Verschwinden nie klargekommen. Er verschwand vor sechs Jahren aus seiner Heimatstadt und steht nun vor den Scherben seines Lebens. Das Buch wurde von der kanadischen Autorin C.M. Seabrook geschrieben und ist 2023 als eBook im LYX Verlag (Bastei Lübbe) erschienen. „Savages and Saints - Zee“ ist der erste Band der „Savages and Saints“ Reihe. Das englische Original ist unter dem Titel „Torment“ erschienen.

Quinn Savage ist die Cousine von Makena Fraser (Wild Irish - Shane: Band 3 der Wild Irish Trilogie). Mit ihren 24 Jahren ist sie eine junge Frau, die einerseits über ein erstaunliches Rückgrat verfügt, die sich anderseits aber auch zu sehr von ihren Emotionen leiten lässt. Mir hat gefallen das sie nicht auf den Mund gefallen ist und sich gegenüber ihren 4 älteren Brüdern behaupten kann. Was mich stellenweise gestört hat war ihre unnötige Sturheit, mit der sie nur sich selbst und ihrem Glück in Weg steht. Quinn ist eine Frau, die mit ganzem Herzen liebt und das hat sie mir sympathisch gemacht. Überraschenderweise konnte ich sowohl ihr Verhalten als auch ihre Entscheidungen bis zum Schluss nachvollziehen.

Zee St. James wirkt im ersten Moment wie der typische Bad Boy, der keine Grenzen kennt, wenn es darum geht Spaß zu haben. Als Rockstar hat er sein Leben in vollen Zügen genossen und das mit den „Sex, Drugs and Rock'n'Roll“ ein bisschen zu exzessive gelebt. Mir hat gefallen, dass er im Laufe der Geschichte erkennt, dass er Fehler gemacht hat und dass es manchmal mehr als nur Geld braucht, um sie wiedergutzumachen. Meiner Meinung nach durchläuft er eine größere Entwicklung als Quinn und lernt dabei nicht nur sich selbst besser kennen. Zee war mir auf Anhieb sympathisch und ich muss sagen, dass ich seine dunkle Ausstrahlung faszinierend und anziehend zugleich finde. Auch sein Verhalten und seine Entscheidungen konnte ich bis zum Schluss nachvollziehen.

Mein einziger Kritikpunkt ist die stellenweise fehlende Handlung. Ja, die Geschichte hat einen gut erkennbaren roten Faden und die Autorin hat sich auch an den für das Genre typischen Verlauf gehalten. Leider gab es im Laufe der Geschichte ein paar Momente, die für meinen Geschmack zu dürftig beschrieben wurden oder die die Autorin komplett übersprungen hat. Manchmal hat man dann in einem Nebensatz erfahren was passiert ist manchmal hat aber selbst das gefehlt. Damit hatte die Geschichte für mich nicht alle Fragen beantwortet.

Die deutsche Übersetzung von C.M. Seabrooks Schreibstil ließ sich flüssig lesen. Die Wortwahl hat für mich zum Genre gepasst. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Quinn und Zee erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Ein guter Einstieg in eine Reihe, der meine Neugierde definitiv wecken konnte.

Bewertung vom 13.05.2023
Love Unscripted / West Hollywood Bd.1
Scott, Kylie

Love Unscripted / West Hollywood Bd.1


gut

„Love Unscripted“ erzählt die Geschichte von Norah Peers und Patrick Walsh. Sie arbeitet als Kellnerin und kämpft seit ihrem Collageabbruch mit Geldsorgen. Er ist einer der erfolgreichsten Schauspieler Hollywoods, der dank einer falschen Entscheidung mit Imageproblemen zu kämpfen hat. Das Buch wurde von der australischen Autorin Kylie Scott geschrieben und ist 2023 als eBook und Taschenbuch im LYX Verlag (Bastei Lübbe) erschienen. „Love Unscripted“ ist der erste Band der „West Hollywood“ Reihe. Das englische Original ist unter dem Titel „Fake“ erschienen.

Theoretisch gehört Kylie Scott für mich zu den Autoren, die ein Händchen für fantastische Romance Geschichten haben. Mit ihren vergangenen Büchern hat sie immer wieder gezeigt, dass sie weiß, wie man Liebesgeschichten schreibt, die sowohl zum Träumen als auch zum Mitfiebern einladen. Auf „Love Unscripted“ trifft all das leider nicht zu. Bei mir wollte weder der Funke überspringen noch konnte ich eine Bindung zum männlichen Hauptcharakter aufbauen. Beides hat maßgeblich mein Leseerlebnis beeinflusst und letzten Endes dafür gesorgt, dass mir die Geschichte nur stellenweise gefallen hat.

Norah Peers war für mich von Anfang an ein weiblicher Hauptcharakter ganz nach meinem Geschmack, den ich von der ersten Seite an in mein Herz geschlossen habe. Sie ist eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und die ganz genau weiß, was sie will. Norah verfügt über ein beachtliches Rückgrat und ist definitiv nicht auf den Mund gefallen. Sie ist eine starke Frau, die für ihre Liebsten kämpft und in deren Herz das ganze Universum Platz findet. Gleichzeitig hat sie ihren Stolz und genug Selbstbewusstsein, um ihre eigene Meinung laut auszusprechen. Sowohl ihre Gedanken und Gefühle als auch ihre Entscheidungen und ihr Verhalten konnte ich stets nachvollziehen. Kylie Scott hat mit Norah eine authentische Protagonistin erschaffen.

Ich wünschte ich könnte über Patrick Walsh ähnlich positive Dinge sagen. Leider blieb Patrick bis zum Schluss farblos und unnahbar für mich. Ich gehe sogar so weit und sage, dass Patrick in meinen Augen austauschbar ist. Ich weiß, dass das eine heftige Behauptung ist aber ein männlicher Hauptcharakter, zu dem ich zu keinem Zeitpunkt der Geschichte eine Bindung aufbauen konnte, den ich folglich also auch nicht richtig kennenlernen konnte, der bleibt mir nicht im Gedächtnis. Norah konnte ich mir die gesamte Geschichte über perfekt vorstellen Patrick hingegen war für mich immer wie ein ferner Geist den ich mir nur sehr schwer bis gar nicht vorstellen konnte. Anfänglich fand ich Patrick noch faszinierend, doch diese Neugierde hat im Laufe der Geschichte immer mehr abgenommen. Am Schluss fand ich Patricks extreme Verschlossenheit nur noch anstrengend.

Meine Probleme mit Patrick lagen in erster Linie an der Tatsache, dass ich keinen Einblick in seine Gedanken und Gefühl hatte. Ja, ich weiß, dass die meisten Bücher von Kylie Scott nur aus der Sicht des weiblichen Hauptcharakters erzählt werden. Normalerweise schafft sie es aber die Geschichte so zu erzählen, dass ich das Gefühl habe durch die Augen des weiblichen Hauptcharakters in den Kopf des männlichen Hauptcharakters schauen zu können. In „Love Unscripted“ ist ihr das leider nicht gelungen.

Glücklicherweise ist es der Autorin gelungen, die Welt in der Patrick lebt so plastisch zu beschrieben, dass ich das Gefühle hatte ein Teil von ihr zu sein. Viele der Szenarien die Kylie im Laufe der Geschichte beschreibt haben sich wie ein Film in meinem Kopf abgespielt. Ich finde, dass dieser wundervolle Blick hinter die Kulissen Hollywoods der Geschichte das gewisse Etwas verleiht und sie spannender gemacht hat.

Die deutsche Übersetzung von Kylie Scotts Schreibstil ließ sich gewohnt flüssig. Die Wortwahl war locker, leicht und hat für mich hervorragend zum Genre gepasst. Die Geschichte wird aus der Sicht von Norah erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Obwohl „Love Unscripted“ unterhaltsam und spannend war konnte mich die Geschichte nicht so abholen wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich vergebe 3,5 von 5 Sterne.