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Mondtaube
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Kirkel

Bewertungen

Insgesamt 40 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2023
Der Spurenfinder
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Der Spurenfinder


sehr gut

Ada und Naru lieben das Abenteuer. Doch warum musste sich ihr Vater ausgerechnet dazu entscheiden, mit Ihnen nach Friedhofen zu ziehen? Friedhofen, dem wohl langweiligsten Ort, den sich die Zwillinge nur vorstellen können? Wäre da nicht eines Tages plötzlich eine Leiche aufgetaucht.

Bei “Der Spurenfinder” handelt es sich um eine gelungene Mischung aus einem Krimi und einem Fantasy-Roman.
Das Buch würde ich, auch wenn es nicht so ausgeschrieben wurde, als Kinder- und Jugendbuch bezeichnen. Die beiden Protagonisten in der Geschichte sind zwölf Jahre alt und auch Leser ab zwölf Jahren finden hieran sicherlich gefallen. Jedoch kann man auch als älterer Leser noch viel Spaß an der Geschichte haben.
Die Charaktere wirken durchweg sehr sympathisch und authentisch. Die Geschichte ist fantasievoll, kann jedoch auch gut Spannung aufbauen und kommt mit ein paar überraschenden Wendungen daher. Der Humor kommt dabei auch nicht zu kurz.
Was mir sehr gut gefallen hatte, waren die Zeichnungen, welche sich immer wieder durch die Geschichte ziehen. Diese unterstreichen den Text perfekt und erzeugen eine märchenhafte Stimmung.
Allgemein empfand ich, dass das Buch durch seine sowohl märchenhafte, als auch mysteriöse und gelegentlich leicht unheimliche Stimmung, sehr gut in die kältere Jahreszeit passt. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass Leser, die bisher kein Interesse an dem Krimi-Genre hatten oder einen leichten Einstieg in dieses suchen, mit dem Buch gut bedient sind. Es bietet einfach eine perfekte Mischung aus verschiedenen Genres und macht dies auch noch sehr gut.

Bewertung vom 11.10.2022
Miss Kim weiß Bescheid
Cho, Nam-joo

Miss Kim weiß Bescheid


gut

Acht Geschichten, acht unterschiedliche Leben und acht Erfahrungen mit Diskriminierung im Alltag. Jede der Frauen ist unterschiedlich und dennoch könnte jede eine von uns sein.

Nachdem ich im letzten Jahr bereits von „Kim Jiyoung, geboren 1982“ begeistert war, war ich dementsprechend sehr auf Cho Nam-Joo’s zweiten Roman gespannt.
Im Gegensatz zu ihrem Debütroman handelt es sich hierbei nicht um eine einzelne Geschichte, sondern um 8 Kurzgeschichten.

In jeder der Geschichten tauchen wir in das Leben einer koreanischen Frau ein. Diese Frauen führen komplett unterschiedliche Leben, befinden sich in unterschiedlichen Altersgruppen, Gesellschaftsformen und Lebensphasen. Dennoch sind all diese Frauen darin vereint, negative Erfahrungen mit Alltagsdiskriminierung, -sexualisierung, so wie mit vorgeschriebenen Ansprüchen an sich selbst gemacht zu haben. Eine der Geschichten zeigt sogar autobiografische Züge.
Auch in diesem Buch spielt der Name „Kim“ wieder eine große Rolle, denn es gibt sehr viele Charaktere mit diesem Namen in den Geschichten. Jener Name ist sehr verbreitet in Südkorea und verdeutlicht dadurch noch einmal, dass solche Schicksale jede Frau betreffen können.

Obwohl alle Geschichten sehr unterschiedlich sind und in Südkorea spielen, fällt es als Leser einfach, sich in Situationen der verschiedenen Geschichten wiederzufinden. Zudem regen die Geschichten auch dazu an, über Situationen nachzudenken, über die man zuvor eventuell nicht viel nachgedacht hatte.
Darin, den Leser zum Nachdenken anzuregen, sehe ich auch die größte Stärke von dem Buch. Denn, wenn man die Geschichten für sich alleine betrachtet, so sind diese von sehr durchwachsener Qualität. Manche empfand ich durchweg sehr gut, anderen hatte jedoch einfach ein Höhepunkt gefehlt. Dadurch wirken manche Geschichten insgesamt doch etwas langweilig oder man bekam am Ende einer Erzählung das Gefühl, ganz plötzlich aus einer unvollendeten Geschichte rausgeschmissen zu werden.
Aus diesem Grund hatte mir „Kim Jiyoung, geboren 1982“ wesentlich besser gefallen, als die Sammlung der Kurzgeschichten. Trotzdem empfand ich das Buch insgesamt als lesenswert.

Fazit:
Die einzelnen Geschichten lassen den Leser sehr über die Diskriminierung von Frauen im Alltag nachdenken. Wer sich dafür interessiert, wird definitiv Gefallen an diesem Buch finden. Jedoch würde ich das Lesen von „Kim Jiyoung, geboren 1982“ eher empfehlen, falls man von der Autorin noch nichts gelesen haben sollte.

Bewertung vom 23.09.2022
Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?
Strobel, Arno

Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?


sehr gut

Was passiert, wenn sich dein perfektes Leben von einem Tag auf den anderen in einen Albtraum verwandelt? Menschen, deren Vertrauen du dir sicher warst, sich gegen dich stellen und du nicht mehr weißt, wie du alle von der Wahrheit überzeugen kannst?
Genau in dieser Situation befindet sich Patrick Dostert wieder, in einer Situation, in welcher er verzweifelt für seine Zukunft kämpfen muss.

„Fake“ war mein erster Roman von Arno Strobel. Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Tatsächlich schafft es das Buch, direkt schon im Prolog Spannung aufzubauen und Fragen aufzuwerfen, für mich ein perfekter Einstieg in eine Geschichte.

Die einzelnen Figuren in der Geschichte wurden gut beschrieben und man bekommt direkt ein klares Bild von ihnen vermittelt. In manchen Fällen fand ich dieses Bild jedoch zu eindimensional. So bekam zum Beispiel Julia, abgesehen von der blonden, sportlichen, schönen und perfekten Ehefrau, keine weitere Persönlichkeit zugeschrieben. Mit anderen Nebencharakteren sieht es sehr ähnlich aus. Man hat zwar direkt eine Vorstellung von den einzelnen Charakteren, aber auf eine tiefer gehende Persönlichkeit darf man nicht hoffen.
Anders sieht es mit dem Protagonisten aus. Patrick wurde von Anfang an sehr detailliert und auch sympathisch beschrieben, was auch wichtig ist, da er selbst als Erzähler seiner Geschichte dargestellt wird.

Das Buch schafft es sehr gut, Spannung aufzubauen. Nach ruhigeren Momenten folgt immer wieder ein kleiner Schockmoment. Dadurch hatte ich während des Lesens schon fast das Gefühl, einen guten Film zu sehen.
Zudem regen die Vorkommnisse in der Geschichte zum Nachdenken an. Man fragt sich, wie das eigene Umfeld reagieren würde, wenn man plötzlich in einer Situation wäre, in welcher die eigene Glaubwürdigkeit viel Raum für Zweifel lässt.
Durch die vielen Wendungen bekommt man auch immer genügend Anreiz, um direkt weiterlesen zu wollen, was dafür sorgt, dass man das Buch schnell beenden wird.
Auch das Ende konnte mich persönlich überraschen.

Fazit:
Insgesamt ein sehr interessanter und spannender Thriller, welcher aufgrund seiner Erzählweise das Gefühl, einen guten Kinofilm zu sehen, vermittelt. Auch wenn die Nebencharaktere etwas mehr Individualität hätten vertragen können, konnte mich die Geschichte insgesamt begeistern. Wer gerne Thriller liest und kurzzeitige Unterhaltung sucht, ist hier genau richtig.

Bewertung vom 04.03.2022
Golden Hill Touches / Golden Hill Bd.1
Böhm, Nicole

Golden Hill Touches / Golden Hill Bd.1


ausgezeichnet

Als sich Parker dafür entscheidet, die alte Ranch seiner Großeltern zurück zu erwerben, ist ihm klar, dass es im abgelegenen Boulder Creek alles andere als einfach werden wird, einen Neuanfang zu starten. Immerhin hatte es ihn bereits einmal vor vielen Jahren in dieses Dorf gezogen, als ein Mensch, der das Dorfleben nicht schätzen konnte und einige Fehler begangen hatte.
Werden ihn die Fehler seiner Vergangenheit einholen, oder wird er doch eine Zukunft auf der Ranch, Golden Hill, finden können?

Nachdem ich in den letzten zwei Jahren schon sehr begeistert von der “One Last” Reihe von Nicole Böhm war, wollte ich nun auch ihrer neuen Reihe eine Chance geben. Tatsächlich war ich anfangs etwas skeptisch, da Pferde ein Thema sind, mit welchem ich mich kein bisschen auskenne und das Leben in einem kleinen Dorf für mich, die ebenfalls in einem kleinen Dorf wohnt, auch nicht besonders aufregendes oder neu wirkt.
Jedoch konnten mich der Schreibstil und die Protagonisten der Geschichte schon in den ersten Kapiteln von sich überzeugen.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von zwei Protagonisten.
Parker, welcher die alte Ranch seiner Großeltern kauft und damit einen Neuanfang starten möchte, wirkt sehr sehr ehrgeizig, jedoch gleichzeitig locker, offen und aufgeweckt.
Clayanne, welche von allen nur Clay genannt wird, wirkt sehr selbstbewusst, stark und unabhängig. Hinter dieser selbstbewusste Ausstrahlung verbirgt sich jedoch eine Person, welche sich ebenfalls mit Unsicherheit und Zukunftsängsten herumschlagen muss.
Persönlich konnte ich mich besonders mit Clas sehr gut identifizieren.
Auch die Nebencharaktere wurden interessant in Szene gesetzt, wodurch sich alles wunderbar zusammen gefügt hat und man Lust darauf bekommt, auch die Folgebände zu lesen.

Eine Besonderheit der Geschichte ist, dass es immer wieder kleine Einblicke aus der Vergangenheit gibt. Dadurch wird man zum selbst miträtseln angeregt, was zusätzlich noch etwas die Spannung hebt.
Wer jedoch besonders viel Spannung erwartet, ist bei diesem Buch falsch. “Golden Hill - Touches” ist vor allem ein sehr stimmungsvolles Buch zum Wohlfühlen und abschalten, aus welchem man jedoch auch etwas für sich selbst mitnehmen kann.

Fazit:
Der erste Band der “Golden Hill” Reihe ist ein absolutes Wohlfühlbuch, mit realistisch dargestellten Charakteren und ohne toxisch dargestellte Beziehungen. Die komplette Kulisse des Buchs und die Darstellung des Lebens in einem kleinen Dorf wirken sehr Stimmungsvoll. Abgesehen von schönen Kulissen und sympathischen Charakteren darf man sich jedoch auch darauf einstellen, selbst noch das ein oder andere aus der Geschichte der Protagonisten lernen zu dürfen.
Wer sich davon angesprochen fühlt, wird definitiv Freude mit der Geschichte haben!

Bewertung vom 06.02.2022
The Maid / Regency Grand Hotel Bd.1
Prose, Nita

The Maid / Regency Grand Hotel Bd.1


sehr gut

Molly liebt ihre Arbeit als Zimmermädchen im Regency Grand Hotel. Die routinierten Aufgaben und das Einhalten von Ordnung vermitteln ihr Sicherheit. Auch wenn der Beruf eines Zimmermädchens nicht von jedem gut angesehen wird, ist er die Erfüllung ihres Lebens. Dieses Leben wird jedoch von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt, als Molly bei der alltäglichen Reinigung eines Zimmers eine Leiche entdeckt.
Nicht, als ob dies schon schlimm genug wäre, gerät auch noch sie selbst in den Mittelpunkt der Ermittlungen.

Molly ist eine sehr sympathische Protagonistin, welche durch ihre stets hilfsbereite und charmante Art zu überzeugen weiß.
Dadurch, dass sie Probleme damit hat, Gesichtsausdrücke zu lesen, Mehrdeutigkeit zu verstehen, Smalltalk zu führen und ihr Routinen für die Bewältigung ihres Alltags sehr wichtig sind, hebt sie sich von den meisten Protagonisten ab. Als Autist konnte ich mich sehr gut in Molly hineinversetzen und vermute auch bei ihr, obwohl es nicht in der Geschichte erwähnt wird, eine Form von Autismus.
Obwohl Molly oft etwas unbeholfen wirkt, sollte man sie durchaus nicht unterschätzen, denn sie hält einige Überraschungen bereit.

Die Geschichte selbst würde ich als eine Mischung aus einer Kriminalgeschichte und einer Lebensgeschichte einer sehr interessanten jungen Frau beschreiben.
Denn obwohl das Buch durchaus der Bezeichnung “cosy Crime” gerecht wird, befasst es sich zum gleichen Anteil auch mit dem Leben der Protagonistin. Aus diesem Grund wirkt die gesamte Geschichte, trotz Verbrechen und Intrigen, sehr ruhig. Dadurch, dass die Geschichte jedoch sehr humorvoll erzählt wird und der Alltag eines Hotels in London sehr atmosphärisch beschrieben wird, entsteht eine gelungene Mischung. Zudem macht es Spaß, selbst miträtseln zu können und an manchen Stellen, obwohl alles fast offensichtlich wirkt, vollkommen überrascht zu werden.

Fazit:
Es macht Spaß, Molly in ihrem Alltag zu begleiten und immer mehr über das Verbrechen in Erfahrung zu bringen. Falls man jedoch einen durchweg spannenden Roman erwartet, wird man eventuell enttäuscht werden.
Wer hingegen Lust auf eine ruhige und humorvolle Mischung aus einer Kriminalgeschichte und einer interessanten Lebensgeschichte hat, wird sicherlich viel Freude mit dem Buch haben.

Bewertung vom 23.10.2021
Mädchenmeuterei
Fuchs, Kirsten

Mädchenmeuterei


gut

Ein neues Abenteuer beginnt

Nachdem Charlotte, gemeinsam mit ihren Freundinnen vor einem Jahr ein unerwartetes Abenteuer erlebt hatte, hatte sich ihr Leben grundlegend verändert. Nun war sie nicht mehr einfach nur eine gewöhnliche 16-jährige, sondern die Abenteurerin und andere interessierten sich für das, was sie erlebt hatte. Aber auch wenn sie versuchte, in ihren Alltag zurückzukehren, so erschien ihr das unmöglich. Immerhin war eine ihrer Freundinnen, Bea, seit damals spurlos verschwunden. Als sich Bea dann jedoch ausgerechnet bei Charlotte meldet, scheint ein neues Abenteuer zu beginnen.

Viele Jahre nach „Mädchenmeute“ erschien hiermit der zweite Teil der Reihe. Auch wenn beide Bücher Bezug aufeinander nehmen, ist es dennoch gut möglich, „Mädchenmeuterei“ zu lesen, ohne bereits den ersten Teil zu kennen.
Dennoch finde ich es bedenklich, dass bei diesem Buch überhaupt nicht offen kommuniziert wird, dass es sich um einen Teil einer Reihe handelt. Meiner Meinung nach hätte eine Erwähnung darüber definitiv in den Klappentext gehört.

Was bei dem Buch mit als Erstes auffällt, ist der eher ungewöhnliche Schreibstil.
Das Buch erzählt aus der Ich-Perspektive von der Protagonistin Charlotte. Dabei bemüht sich Kirsten Fuchs sehr dabei, die Gedanken der Protagonistin sehr ausführlich in einer jugendlichen Sprache zu schildern. Meistens gelingt das sehr gut, manchmal geraten unter diesen Jugend-Slang jedoch auch Begriffe, welche Jugendliche zur heutigen Zeit überhaupt nicht mehr nutzen.
Zwischen den einzelnen Kapiteln werden auch immer wieder Videoaufzeichnungen beschrieben. Diese haben wiederum einen komplett anderen Schreibstil. Hier wird in knappen Sätzen die Abfolge der Geschehnisse geschildert. Manchmal wird jedoch auch der Leser selbst in diesen Abschnitten angesprochen. Tatsächlich hatte mich das des Öfteren aus dem Lesefluss herausgerissen.
Leider wirken die aufeinanderfolgenden Abschnitte oft zu abgehackt, weshalb man immer wieder kurz aus der Geschichte gerissen wird.

Die Geschichte selbst lebt vor allem von den Charakteren und dem Thema Freundschaft.
In der Gruppe der Mädchen hat wirklich jede einzelne ihre ganz eigenen Charaktereigenschaften. Jedes Mädchen hat etwas, was sie ganz speziell ausmacht. Das wirkt einerseits sehr authentisch und sorgt gleichzeitig dafür, dass jeder ohne Probleme einen Lieblingscharakter finden wird.
Man merkt auch sehr gut den Zusammenhalt der verschiedenen Mädchen. Freundschaft ist mit das wichtigste Thema in der Geschichte und dieses wurde auch sehr gut umgesetzt. Obwohl man die Verbindung der Freundschaften spürt, lässt die Geschichte auch kleine Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten zu. Die Freundschaften wirken somit richtig real, als ob sie aus dem wahren Leben stammen könnten.

Leider empfand ich jedoch viele Handlungen in der Geschichte zu unrealistisch.
Bei den Lösungen manche Probleme wird mehr darauf geachtet, einen möglichst einfachen Lösungsweg zu finden, als einen möglichst realistischen. Egal ob es sich um die Reaktionen von Erziehungsberechtigten oder die Pläne der Mädchen handelt, ich hatte mir ständig beim Lesen gedacht, "so wäre das doch niemals möglich". Abgesehen davon schienen mir manche Handlungen auch, trotz des Alters der Mädchen, viel zu naiv und unüberlegt. Auch das hatte mich leider immer wieder aus der Geschichte gerissen.

Fazit:
Mädchenmeuterei schafft es sehr gut, eine spannende Geschichte über Zusammenhalt und Freundschaft zu erzählen.
Um das Buch wirklich genießen zu können, sollte man jedoch kein Problem mit ausgeschriebener Jugendsprache und teils unrealistischen, so wie naiven Handlungen haben. Wer darüber hinwegsehen kann, wird mit tollen Charakteren und einem ungewöhnlichen Abenteuer belohnt.

Bewertung vom 23.07.2021
Gib deinem Glück eine Chance, Keiko Carter / Beste Freundinnen Bd.1
Florence, Debbi Michiko

Gib deinem Glück eine Chance, Keiko Carter / Beste Freundinnen Bd.1


ausgezeichnet

Keiko und ihre beiden besten Freundinnen stehen kurz vor ihrem 13. Geburtstag. Doch bereits in den Sommerferien hatte sich schon einiges zwischen den drei Verändert. Wird der Eintritt in das 7. Schuljahr alle drei wieder enger miteinander verbinden? Keiko möchte zumindest alles dafür tun. Jedoch erscheint dies nicht Mal so einfach, denn plötzlich kommen noch weitere ungeahnte Probleme auf Keiko zu, sowohl was ihre Freundschaften betrifft, als auch ihre Familie und ihr Herz.

Die Autorin schafft es hie wunderbar, das verhalten, so wie die Gefühlswelt, von Teenagern realistisch zu vermitteln.
Keiko ist dabei eine sehr sympathische Protagonistin. Manchmal ist sie etwas zu sehr auf das Wohlergehen anderer fokussiert, jedoch wächst sie mit der Zeit immer mehr über sich hinaus. Der Buchtitel passt dementsprechend sehr gut zu dem Inhalt der Geschichte.

Die beiden besten Freundinnen von Keiko, welche auch eine große Wichtigkeit in der Geschichte haben, sind ebenfalls sehr interessante Charaktere. Sehr gut gefallen hatte mir, das alle drei sehr unterschiedlich sind, sich aber genau dadurch so gut ergänzen.
Da sich wohl jede Leserin in einer von diesen wiederfinden wird, oder zumindest eine ähnliche Person aus dem eigenen Freundeskreis kennen sollte, fällt es noch viel einfacher, sich in die Geschichte hineinzuversetzen.

Die Themen der Geschichten sind sehr vielschichtig. Größtenteils geht es um Freundschaft, Zusammenhalt, Familie und die erste Liebe. Aber auch Themen wie Rassismus, das sich Auseinanderleben, toxische Beziehungen und das Erlangen von mehr Selbstbewusstsein finden ihren Platz.

Fazit:
Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Es gibt einiges an Drama, aber auch viele ruhige Momente zu genießen. Jeder der im Alter zwischen 10 und 15 ist, oder der sich gerne noch einmal in diese Zeit zurückversetzt fühlen möchte, sollte mit diesem Buch eine schöne Zeit genießen können.

Bewertung vom 20.06.2021
Fräulein Mozart und der Klang der Liebe / Ikonen ihrer Zeit Bd.4
Maly, Beate

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe / Ikonen ihrer Zeit Bd.4


sehr gut

Zwischen Ballkleidern, Geldsorgen, vielen Reisen und der engen Verbindung zur eigenen Familie gehört das Herz von Anna Maria Mozart ganz und gar den klängen der Musik. Zumindest bis sie eines Abends einem Mann begegnet, welcher so anders auf sie wirkt, als alle anderen. Doch wer verbirgt sich hinter der groß gewachsenen Gestalt mit der Maske? Wird sie diesen Mann wieder sehen und falls ja, werden sie eine Zukunft haben?

Marie Anne Mozart (1751-1829), genannt Nannerl, ist eine ehrgeizige junge Frau, welche versucht, ihr musikalisches Talent bestmöglich zu nutzen.
Da die Zeit, in welcher die Geschichte spiel, sehr Männerorientiert war, war es für Frauen jedoch Normalität, kein vollkommen selbstbestimmtes Leben führen zu dürfen.
Dementsprechend hinterfragt Nannerl auch nicht oft, dass ihr Bruder eine viel stärkere Unterstützung seiner Musikkarriere erhält, obwohl sie ebenfalls sehr begabt ist. Denn sobald sie ihr 16. Lebensjahr erreicht und dadurch nicht mehr als Wunderkind, sondern als junge Frau gilt, scheint die Realisierung einer Karriere als Musikerin unerreichbar.
Dennoch hält Nannerl an ihren Träumen fest und lebt ihre Liebe zur Musik aus, indem sie unterrichtet.

Während des Lesens merkt man immer wieder, dass Nannerl ihre Familie sehr viel bedeutet und sie sich immer wieder dafür einsetzt, dass ihre Familienmitglieder möglichst gut miteinander auskommen. Besonders bewundert Nannerl ihren jüngeren Bruder und dessen Schaffen, aber auch ihr Vater hat einen wichtigen Einfluss auf sie. Ihre Mutter hingegen bleibt sehr blass, über sie erfährt man nur sehr wenig.

Wie der Buchtitel es erahnen lässt, steht die Liebesgeschichte hier eindeutig im Vordergrund. Dennoch bleibt Nannerls Liebhaber, Franz Ippold. Leider sehr Blass. Auch wenn Ippold durchgehend sehr sympathisch wirkt, so erfährt man, abgesehen von seinem Arbeitsort, nichts über sein Leben. Wenn man hier noch etwas mehr über die Lebensweise und Familienverhältnisse des Herrn Ippold erfahren hätte, wäre dieser Charakter wahrscheinlich noch viel besser zur Geltung gekommen.

Sehr gut gefallen hatte mir, das man während des Lesens auch etwas über die Lebensweisen Mitte des 18. Jahrhunderts erfahren hatte. So galt es zum Beispiel als wesentlich angesehener, sich mit einem trockenem, parfümierten Tuch zu waschen, als mit Wasser.
Auch die Schilderung über die Pockenepidemie und deren Auswirkungen fand ich sehr interessant.

Fazit:
Das Buch erzählt eine sehr ruhige Geschichte. Wer viel Spannung sucht, wird eventuell enttäuscht werden. Wer sich jedoch auf ruhige Geschichten einlassen kann, wird mit einer schönen Lektüre belohnt. Auch wenn ich mir an manchen Stellen noch etwas mehr Charaktertiefe der Nebencharaktere gewünscht hätte, so schafft das Buch es dennoch, auch emotional zu berühren. Zudem verbreitet es die Stimmung der Zeit so gut, dass der Anschein erweckt wird, dass das Leben von Anna Maria Mozart tatsächlich so abgelaufen sein könnte.

Bewertung vom 17.05.2021
Trust My Heart / Golden Campus Bd.1
Payne, Lyla

Trust My Heart / Golden Campus Bd.1


weniger gut

Als May bei ihrer Großmutter einzog und durch diese die „Golden Isles Academy“ besuchen konnte, hatte sie das Gefühl, somit endlich ihr Leben in die richtige Bahn lenken zu können. Doch nach dem Tod ihrer Großmutter scheint sie diese Sicherheit erneut zu verlieren. Wäre da nicht eine zufällige Begegnung gewesen, welche sie zu dem Job bringen sollte, der ihr Leben verändert.

Zuallererst muss erwähnt werden, dass der übergreifende Name der Trilogie, „Golden Campus“, total irreführend ist.
Auch wenn viele vorkommende Charaktere den Campus besuchen und sich auch ein paar wenige Szenen dort ereignen, so spielt der größte Teil der Geschichte an anderen Schauplätzen.

„Trust My Heart“ wird abwechselnd aus der Sicht von May und Felix erzählt.
May ist eine selbstbewusste und aufgeweckte junge Frau, welche versucht, ihr Leben schon in jungen Jahren in die eigenen Hände zu nehmen.
Felix hingegen ist auf den ersten Blick der typische Badboy. Er liebt es, Frauen zu erobern, Alkohol zu trinken und macht sich nur wenig Gedanken um die Gefühle seiner Mitmenschen.
Durch die abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten soll man sich als Leser noch etwas besser in diese hineinversetzen können. Hier hat das bei mir jedoch leider nicht gut funktioniert.
Die Protagonisten bleiben leider sehr flach. Man erfährt zwar etwas über einschneidende Ereignisse in ihrem Leben, jedoch fast nichts darüber, was sie mögen und was sie eigentlich ausmacht.
Leider können das auch die Nebencharaktere nicht retten. Tatsächlich erfährt man über diese so gut wie überhaupt nichts. Die einzigen Nebencharaktere, welche etwas Interaktion zeigen, sind Jo und Riley. Also genau die beiden Charaktere, welche die Protagonisten der Folgebände sein werden.

Eines der großen Themen der Geschichte ist es, dass Felix und sein Bruder Noah das Sorgerecht ihrer kleinen Schwester Sophie behalten möchten.
Felix wird in der Buchbeschreibung als fürsorglicher Bruder beschrieben, nur davon konnte ich beim Lesen leider nicht viel merken.
Sowohl Felix, als auch Noah, scheinen sich so gut wie überhaupt nicht um ihre Schwester zu kümmern. Dies wird sogar innerhalb der Geschichte von dieser bestätigt. Erst dann, als May als Nanny eingestellt wird, verbringt auch Felix etwas mehr Zeit mit seiner Schwester. Wobei er das selbst oft nur macht, um May näherzukommen.
Durch diese Darstellung hatte ich das Gefühl, dass Sophie tatsächlich besser aufgehoben wäre, wenn ihre Brüder nicht das Sorgerecht für sie gehabt hätten. Hier liegt auch mit einer meiner größten Kritikpunkte an dem Buch, denn wenn man den Motivationen der Protagonisten nicht glauben kann, fällt es um so schwerer, sich auf die Geschichte einzulassen.
Was mir jedoch sehr gut gefallen hatte, war der Umgang von May und Sophie.

Auch wenn ich die Grundidee der Geschichte immer noch mag, so konnte sie mich insgesamt jedoch leider nicht überzeugen.
Abgesehen von den bereits beschriebenen Aspekten liegt dies auch daran, dass die Geschichte sehr vorhersehbar ist, manche Handlungsstränge zu einfach gelöst werden und andere zu konstruiert wirken.

Fazit:
Leider war „Trust My Heart“ für mich tatsächlich eines der schlechtesten Bücher, welche ich bis jetzt aus diesem Genre gelesen hatte. Dies liegt zu einem großen Teil daran, dass die Charaktere sehr flach wirken und man dadurch ihr Handeln und ihre Motivation nicht immer nachvollziehen kann.
Die Geschichte ist durchaus unterhaltsam und hat ihre schönen Momente. Dennoch ist sie auch vorhersehbar und geht teilweise sehr einfache Lösungswege.