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witchqueen
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Lüdinghausen

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Insgesamt 345 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2025
»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


weniger gut

Bibliographische Angaben

Titel: Wenn Ende gut, dann alles
Autor: Volker Klüpfel
Verlag: Penguin
Erscheinungsdatum: 26.02.2025
Gebundene Ausgabe, 416 Seiten


Zum Inhalt / Klappentext

„Halt an, Tommi!
Einsame Kind ist ganz nass bei dieses scheußliche Wetter, muss sich doch kümmern jemand“
Svetlana deutete energisch auf eine Stelle am Waldrand …

Und schon steckten wir mittendrin in dieser rätselhaften und gefährlichen Geschichte, meine Putzfrau und ich. Hätte ich sie an diesem Tag bloß nach Hause gefahren und an meinem Thriller weitergeschrieben. Aber hier, im echten Leben, gab es kein Zurück mehr. Hier waren, wie wir bald feststellten, echte Menschenleben in Gefahr. Ein kleines Kind und ein großes Verbrechen.

Der erste Fall für die erstaunliche Svetlana und Tommi, den Dichter.


Meine Meinung:
Was sich hier nach spannender Krimi-Lektüre anhört, konnte mich so überhaupt nicht überzeugen. Tommi, der „Dichter“, der im Wohnmobil haust, entpuppt sich als begriffsstutziger, chaotischer, ja: lebensunfähiger Möchte-gern-Schriftsteller, der nichts (aber auch gar nichts) auf die Reihe bekommt und ständig nur an seine Ex-Freundin Michelle denkt. Mit seinem Vater (mit 63 freiwillig im Altenheim; warum auch immer) steht er etwas auf Kriegsfuß.
Svetlana, die ukrainische Putzfrau, bringt Ordnung in Tommis Wohnmobil und so manches Mal auch in Tommis chaotisches Leben.
Diese beiden finden ein Mädchen mit Down-Syndrom, das mutterseelenallein spazieren geht und wittern ein Verbrechen, dass sie aufklären müssen. SIE müssen es aufklären. Von der Polizeibeamtin (einer einzelnen wohlgemerkt) bekommen sie kaum Hilfe, denn die ist mehr mit den Mobbing-Attacken ihrer Kollegen beschäftigt als mit dem Fall.
Als sie herausfinden, dass die Mutter des Mädchens tödlich verunglückt ist, führen die Ermittlungen Svetlana und Tommi in ein Flüchtlingsheim (hier wird der Ukrainekrieg thematisiert), zur Familie der Leiterin (sie hat illegal Flüchtlingsfrauen als Putzfee beschäftigt) und zum guten Schluss spielt auch die „Russen-Mafia“ noch mit. Leider trägt all das wenig zur Spannung in diesem Buch bei. Flammt diese mal kurz auf, ist sie auch genauso schnell wieder verpufft.
Svetlana mit ihrem Akzent ist zwar ganz unterhaltsam, aber die ständig falsch wiedergegebenen oder verstandenen Sprichwörter sind einfach nur noch nervig. Und die Szenen, die vielleicht etwas Situationskomik enthalten sollen, sind einfach nur gezwungen und flach.

Das alles liest sich etwas zäh und ist habe das Buch mehrfach aus der Hand gelegt, um zwischendurch etwas anderes zu lesen. Das ging auch recht gut, denn die 418 Seiten sind in 64 Kapitel unterteilt.

Mein Fazit:
Ich habe mir hier so viel mehr versprochen. Ich würde es nicht noch einmal bzw. eine Fortsetzung lesen. Einzig Svetlana war hier ein Lichtblick. Daher von mir hier leider nur 2 Sterne.

Bewertung vom 23.03.2025
Espresso mit Schuss
Troi, Heidi

Espresso mit Schuss


ausgezeichnet

Meine Meinung

Weiter geht es mit Bianca Rossi. Dieses Mal ermittelt sie in einem sehr undurchsichtigen Fall. Und je weiter sie bei ihren Ermittlungen kommt, je mehr Leichen gibt es. Und das Schlimme … Bianca stirbt ein Verdächtiger nach dem anderen weg. Zu allem Überfluss scheint auch noch Biancas gewalttätiger Ex-Mann wieder auf der Bildfläche zu erscheinen. Oder bildet sie sich den nur ein? Denn eigentlich wurde er ja verurteilt, sich ihr nicht mehr nähern zu dürfen. Und wie sollte er wohl die Fußfesseln losgeworden sein? Das alles verschmilzt hier zu einem spannenden Fall. Der Leser wird auch im zweiten Teil dieser Krimi-Reihe direkt in den Fall hineingezogen und dort festgehalten. Man möchte mitermitteln am schönen Gardasee. Alle Charaktere und Handlungsorte sind wundervoll beschrieben. Man fühlt sich fast so, als wäre man vor Ort.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Alles lässt sich prima lesen und man kommt wirklich zügig voran. Aufgeteilt in 27 Kapitel kann man die 288 Seiten sehr gut in einem Rutsch aber auch in mehreren Abschnitten bewältigen.

In diesem Buch gibt es zwar mehrere Leichen, trotzdem aber wenig Blutvergießen, so dass sich dieses Buch auch bestens für Freunde des Cosy-Crime eignet. Gut gefallen hat mir hier, dass – im Gegensatz zum ersten Band – hier mehr Krimi als Privatleben der Ermittlerin vorhanden ist. Espresso mit Schuss ist der zweite Band um die Marescialla Bianca Rossi. Da der Fall aber in sich abgeschlossen ist, kann man dieses Buch durchaus auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich.

Fazit

Ein Buch für alle Krimiliebhaber, die spannende Unterhaltung mit Urlaubsfeeling lieben. Ich würde es jederzeit weiterempfehlen und vergebe verdiente 5 Sterne.

Bewertung vom 19.03.2025
Zum Limoncello eine Leiche
Troi, Heidi

Zum Limoncello eine Leiche


sehr gut

Meine Meinung

Tja, irgendwie tue ich mir hier ein wenig schwer, dieses Buch zu bewerten. Denn: Der Klappentext suggeriert hier einen spannenden Krimi am Gardasee, bei dem es um die vermisste Giulia geht. Tut es auch. Aber eher so am Rande. Vielmehr geht es hier um das Privatleben der Ermittlerin Bianca Rossi, die weniger mit ihren Dämonen (so wie es im Klappentext steht) sondern vielmehr mit ihrem Ex-Ehemann und häuslicher Gewalt zu kämpfen hat. Dieser Teil nimmt weit mehr Platz ein, als der eigentliche Kriminalfall. Wobei ja häusliche Gewalt und Frauen krankenhausreif Prügel auch kriminell ist. Mir hat dieser Teil der Geschichte aber doch zu viel Raum eingenommen. Etwas mehr Krimi und etwas weniger Privatleben hätten mir deutlich besser gefallen. Aber ich verstehe auch den Sinn und das Anliegen der Autorin dahinter. Hier soll der Leser wachgerüttelt und sensibilisiert werden vielleicht das ein oder andere Mal zweimal hinzusehen. Und den betroffenen Frauen soll es Mut machen, sie zu offenbaren. Das alles mit einem Krimi zu verbinden ist sicher nicht die schlechteste Idee.

Ansonsten gab es wundervolle Beschreibungen vom Gardasee mit all seinen Facetten. Glitzerndes Wasser, überfüllte Strände und Restaurants, verstopfte Strandstraßen … all das hat einen direkt mitten ins Land wo die Zitronen blühen katapultiert und man kam sich direkt wie im Urlaub vor. Alle Charaktere waren gut und eindrucksvoll beschrieben. Man hatte von allem und jedem sofort ein konkretes Bild vor Augen. Ja, man konnte sich direkt von der ersten Seite an ins sonnige Italien träumen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Alles lässt sich super angenehm lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Natürlich treffen wir an der ein oder anderen Stelle auf italienische Ausdrücke. Die werden am Ende des Buches kurz übersetzt, so dass es hier keinerlei Schwierigkeiten gibt, alles zu verstehen.

Aufgeteilt in viele kurze Kapitel kann man dieses Buch sehr gut in einem Rutsch aber auch in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Ein Krimi zum Genießen, aber auch mit einem großen Denkanstoß. Für mich eine durchaus gelungene Kombi, bei der man gerne wissen will, wie es mit Bianca Rossi weitergeht. Ich vergebe hier 4 Sterne und würde es sicher weiterempfehlen.

Bewertung vom 12.03.2025
Der Teufelshof / Akte Nordsee Bd.2
Almstädt, Eva

Der Teufelshof / Akte Nordsee Bd.2


gut

Zum Inhalt / Klappentext

Ein einsamer Hof, eine alte Legende und ein dunkles Geheimnis

Rechtsanwältin Fentje Jacobsen ist auf die Hochzeit ihres alten Freundes Henning eingeladen. Als eine Nachbarin am nächsten Morgen das frisch vermählte Paar auf dem Hof der Familie aufsuchen will, findet sie die Eltern des Bräutigams ermordet, den Sohn schwer verletzt vor. Nur die Schwiegertochter konnte sich retten. War es ein Überfall oder ein Familiendrama? Als die Polizei Letzteres vermutet, will Fentje Hennings Unschuld beweisen. Dabei trifft sie auf den Journalisten Niklas John, der im Interesse der überlebenden Ehefrau ganz eigene Ziele verfolgt. Dieses Mal werden sie bestimmt nicht gemeinsam ermitteln. Aber dann wird ein Anschlag auf Niklas verübt, und es muss Fentje um Hilfe bitten …

Der zweite Fall für Rechtsanwältin Fentje Jacobsen und den Journalisten Niklas John


Meine Meinung:

Ich tue mich hier tatsächlich etwas schwer. Die Geschichte geht sehr spannend damit los, dass die Toten von der Nachbarin entdeckt werden. So denkt man zunächst: Oh, was für ein spannendes Buch. Leider bleibt es nicht so, denn an die Entdeckung schließen sich endlose „Ermittlungen“ einer Rechtsanwältin und eines Journalisten. Irgendwelche Ermittlungen der Polizei? Fehlanzeige! Wenn, dann wird hier höchstens in einem Nebensatz erwähnt, dass die Polizei irgendwo dran ist. Das ist für mich total unrealistisch. Dann wird es, mit dem Anschlag auf den Journalisten wieder spannender nur um ein paar Seiten später wieder in den üblichen Trott aus langwierigen Ermittlungen zu enden, bis es ganz zum Schluss zu einem recht überzogenen Showdown kommt. Es ist halt immer so ein Auf und Ab. Wobei die Längen bei den Ermittlungen der beiden Hobby-Detektive überwiegen.
Irgendwie erinnert mich das Ganze an eine Fernsehserie aus den 1980/1990er-Jahren namens „Ein Fall für zwei“.
Mit der im Klappentext viel gepriesenen Legende um den Teufelshof hat die Geschichte nichts – aber auch gar nichts – zu tun. Die wird lediglich auf 2 Seiten am Rande erwähnt.

Die Charaktere und die Handlungsorte sind aus dem ersten Teil der Serie bekannt. Da das Buch aber in sich abgeschlossen ist, muss man den Vorgängerband nicht zwingend kennen. Es lässt sich auch ganz hervorragend als Einzelband lesen.

Der Schreibstil ist flüssig und alles lässt sich ganz angenehm lesen. Aufgeteilt in 37 Kapitel kann man dieses Buch sowohl in einem Rutsch aber auch in mehreren Abschnitten lesen. Da es in diesem Buch nicht besonders blutig zugeht, ist es auch für Freunde des Cosy-Crime gut geeignet

Mein Fazit:
Ein Krimi, wie viele andere auch. Nichts, was besonders hervorsticht. Mir allerdings etwas weit an der Realität vorbei. Daher von mir 3 Sterne.

Bewertung vom 03.03.2025
Höhlenmorde
Zellner, Ingrid

Höhlenmorde


ausgezeichnet

Meine Meinung

Eigentlich wollte ich das Buch nur „mal kurz reinlesen“. Eigentlich! Denn kaum angefangen wurde ich regelrecht in die Geschichte hineingesogen und – SCHWUPPS – waren die ersten vier Kapitel gelesen. Hochspannend! Im ersten Kapitel wird ein Teil der Gräueltaten des Räuberhöhlen-Trios von vor 20 Jahren geschildert. Man weiß direkt, dass die folgenden Morde etwas damit zu tun haben müssen. Man kann sich auch denken, wer dahintersteckt. Aber man hat keine Namen. Und so rätselt man hier ständig mit, wird immer wieder auf die falsche Fährte gelockt und erst ganz am Ende klärt sich auf, wer das Opfer im ersten Kapitel war.

Die Geschichte geht sehr spannend los und sie bleibt es auch! Man will hier unbedingt weiterlesen und wissen, was als Nächstes passiert. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe es regelrecht „durchgesuchtet“.

Die Charaktere sind – weitestgehend – bekannt, denn Höhlenmorde ist der inzwischen 5. Band um den indisch-stämmigen Kommissar Surendra Sinha. Da dieses Buch in sich abgeschlossen ist, kannte man es auch als Einzelband lesen. Man bringt sich dann aber um eine ganze Menge Lesevergnügen.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Alles lässt sich angenehm lesen und man kommt wirklich zügig voran. Aufgeteilt in 16 Kapitel könnte man die 234 Seiten auch in mehreren Abschnitten lesen. Dazu müsste es einem aber gelingen, diese spannende Geschichte aus der Hand zu legen. Und da wird es schwierig. Mir ist es nicht gelungen.

Mein Fazit:
Wer das Buch nicht liest, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Ich konnte es nicht aus der Hand legen und würde es jedem wärmstens empfehlen. Es hätte so viel mehr als meine 5-Sterne-Leseempfehlung verdient.

Bewertung vom 18.02.2025
Spröde Sprotten schwimmen schlecht / Ostfriesen-Krimi Bd.12
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Spröde Sprotten schwimmen schlecht / Ostfriesen-Krimi Bd.12


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Was war das wieder für ein toller Krimi. Mord und Totschlag, dort wo andere Urlaub machen. Und mittendrin das eingespielte Team Rudi, Henner und Rosa. Es geht hoch her in der Seniorenresidenz und man trifft auf jede Menge Leute, die ein Motiv und auch die Gelegenheit gehabt haben, die Opfer zu töten. Man wird hier immer wieder zum Miträtseln animiert und immer, wenn man denkt, jetzt hat man Motiv und Tathergang zusammengebracht … zack! kommt ein anderer Tatverdächtiger daher, dessen Motiv genauso gut möglich wäre. Herrlich, dieses Verwirrspiel, denn zwischendurch hat man tatsächlich die halbe Seniorenresidenz in Verdacht. Ich liebe es.

Die Charaktere sind aus den Vorgängerbänden bestens bekannt, schließlich ist „Spröde Sprotten schwimmen schlecht“ schon der 12. Band dieser Reihe, von der man unbedingt mehr lesen will. Da der Fall aber in sich abgeschlossen ist, könnte man dieses Buch aber auch Einzelband lesen.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Man kommt zügig voran und die 272 Seiten, aufgeteilt in 9 Wochentage (also Kapitel) plus Epilog vergehen wie im Flug.

Am Ende finden wir – wie in jedem Band – ein kurzes Personenregister für alle, die hier in die Reihe einsteigen und die Rezepte, die Mudder Steffens auf den Tisch zaubert zum Nachkochen/Nachbacken.

Mein Fazit:
Ein wunderbarer Cosy-Crime, von dem man unbedingt mehr will. Das kann man nicht aus der Hand legen. Wenn ich könnte, würde ich 10 Sterne und mehr geben. Geht aber nicht und so bleibt es bei einer Leseempfehlung mit 5 Sternen.

Bewertung vom 14.02.2025
Der Seher
Haller, Elias

Der Seher


gut

Meine Meinung

Ein weiterer Fall für Arne Stiller. Der inzwischen 7. Dieses Buch ist aber in sich abgeschlossen, so dass man es durchaus auch als Einzelband lesen kann. Vorkenntnisse aus den Vorgängerbänden sind keine Erforderlich.

Ich kenne die Vorgängerbände und hatte mich hier sehr auf eine Fortsetzung gefreut. Leider konnte mich dieses Buch nicht zur Gänze überzeugen.

Schon der Titel ist – meines Erachtens – falsch gewählt. Denn mit dem Seher hat der Fall hier eigentlich überhaupt nichts zu tun. Einzig: „Der Seher“ geht den Ermittlern gehörig auf die Nerven, quasselt in einem Podcast über seine angeblichen Erfolge und ist lästig. Mehr hat er mit dem Fall hier nicht zu tun.

Auch, dass Arne Stiller Kryptologe ist, kommt hier viel zu kurz. Ja, die Zeitkapsel hat einen Code. Und damit hat es sich dann auch erst mal. Statt sich um die Dechiffrierung zu kümmern und so dem Täter auf die Spur zu kommen, jagt Arne Stiller hinter Dieben von blauen Kinderwagen hinterher. Auf die Lösung der Chiffre kommt er auch nur durch Zufall und vor allem ohne eigenes Zutun.

Dieser Fall hat nur ganz am Rand etwas mit Kryptologie und/oder einem Seher zu tun. Es ist vielmehr die Jagd nach einem Kindermörder und Dieb von himmelblauen Kinderwagen.

Auch die immer größer werde Anzahl an Personen, die in den Fall auf die ein oder andere Weise involviert sind, macht es nicht einfacher. Man muss sich arg konzentrieren, damit man den Überblick nicht verliert.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig. Es lässt sich alles gut lesen. Die 435 Seiten sind in 90 Kapitel (plus Prolog) unterteilt. So kann man das Buch in einem Rutsch, oder auch bequem in Etappen lesen.

Mein Fazit
Nicht das, was ich mir hier erhofft hatte. Ein Thriller: Nein! Ein solider Krimi: Ja. Ich würde dieses Buch mit 3 Sternen weiterempfehlen.

Bewertung vom 04.02.2025
Gefahr aus dem Watt
Rahaus, Markus

Gefahr aus dem Watt


ausgezeichnet

Zum Inhalt / Klappentext

Killervirus im Cuxland

Im Otterndorfer Watt wir eine Leiche gefunden, kurz darauf eine weitere auf der „Alten Liebe“ in Cuxhaven. Die Ermittlungen führen die Kommissare Olofsen und Greiner zu einer lokalen Biotechnologiefirma. Will sie ein verunreinigtes Medikament auf den Markt bringen? Als immer mehr Menschen an einer unbekannten Virusinfektion sterben, beginnt mitten in der Tourismushochburg Cuxhaven ein Wettlauf gegen die Zeit.

Ein fesselnder Kriminalroman mit dem Insiderwissen eines Virologen: rasant, spannend, humorvoll.


Meine Meinung

Es geht spannend los und man kommt sehr gut in die Geschichte hinein. Man beginnt direkt, sich Fragen zu stellen und herumzurätseln. Das hört auch die ganze Zeit nicht auf. Es bleibt unentwegt spannend und man will wissen, was hinter allem steckt. Wer dahinter steckt, darauf bin ich ziemlich schnell gekommen. Nur das warum hat sich mir länger nicht erschlossen. Aber auch, wenn klar war, wer hinter allem steckte, war es trotzdem weiter spannend. Auch lernen kann man diesem Krimi einiges. Geht es doch um ein Virus, bei dem Virologen-Insiderwissen an den Leser weitergegeben wird. Obwohl es hier einige Leichen gibt, geht es doch alles in allem nicht allzu brutal und blutig zu.

Alle Charaktere und Handlungsorte wurden gut beschrieben. Hier konnte man sich direkt ein klares Bild von allen und allem machen. Man war irgendwie immer mittendrin im Geschehen.
Der Schreibstil war klar und gut lesbar. Man kam beim Lesen zügig voran. Die 304 Seiten, aufgeteilt in 21 Kapitel (plus Pro- und Epilog) gingen wie im Flug vorüber.

Mein Fazit

Ein toller und spannender Krimi, der sich für alle Leser (auch diejenigen, die Cosy-Crime bevorzugen) eignet. Von mir gibt es eine Leseempfehlung mit 5 Sternen.

Bewertung vom 27.01.2025
Zwischen BLUTIGEN Zeilen
Thomas, P. C.

Zwischen BLUTIGEN Zeilen


gut

Bibliographische Angaben

Titel: Zwischen blutigen Zeilen
Autor: P. C. Thomas
Verlag: Feuertanz-Verlag
Taschenbuch, 495 Seiten
Erscheinungsjahr 2024

Meine Meinung

Dieses ist der 6. Band der Michael-Thanner-Krimis aus der Feder von P.C. Thomas. Auf der ersten Seite wird darauf hingewiesen, diesen Band nicht vor den anderen Bänden zu lesen, da er Spoiler enthält. Ich habe diesen Band als erstes Buch gelesen und hatte überhaupt keine Schwierigkeiten damit!

Es ging es spannend los und ich wurde direkt in die Geschichte hineingezogen. Es war für mich überhaupt kein Problem, der Story zu folgen. Ich habe keinerlei Informationen aus den Vorgängerbänden vermisst. Meiner Meinung nach kann man dieses Buch ohne weiteres als Einzelband lesen, da die Handlung in sich abgeschlossen ist.

Die Handlung spielt im Jahr 2142, also knapp 120 Jahre in der Zukunft. Der Autorin ist es sehr gelungen, die Welt, wie wir sie 2024 kennen mit einer zukünftigen Welt zu verbinden. Es gibt weiterhin Häuser, schnuckelige Vorgärten, Krankenhäuser, Feuerwehr, Polizei, Spielplätze etc. Auch das gesellschaftliche Leben spielt sich so ab, wie wir es heute kennen. Und dennoch gibt es viele „fantastische“ Neuerungen. Gerade was Autos und elektronische Geräte angeht. Die Bewohner sind eine bunte Mischung, wie wir sie aus Star Wars oder Raumschiff Enterprise kennen. Das hat mir sehr gut gefallen.

Was mir allerdings in dem Buch komplett gefehlt hat, war die Spannung. Auf den ersten Seiten ging es spannend los und ich dachte … hey, was für ein toller Krimi. Das hielt aber auch nur die ersten paar Seiten an. Danach wurde es zunehmend langweilig. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass der Fall hier nur eine „Nebensache“ war, denn der Fall nahm hier nur eine untergeordnete Rolle ein. Viel mehr ging es um die Befindlichkeiten der jeweiligen Ermittler. Wer im Team konnte mit wem und mit wem nicht? Wer ist wann und aus welchem Grund wohin gezogen? Das Privatleben eines jeden Ermittlers wurde durchgekaut. Dazu die zähen und nicht wirklich spannenden Ermittlungen. Da haben z.B. die Ermittler 300 Seiten gebraucht, um etwas festzustellen, was mir als Leser schon nach 24 Seiten aufgefallen ist. Sorry, das war einfach ermüdend zu lesen. Ich habe das Buch etliche Male zur Seite gelegt.

Ferner sind mir sehr viele Rechtschreibfehler aufgefallen. Mal fehlten Buchstaben, mal Worte. Ein paar Mal sogar ganze Satzteile. Das hat mich aufgrund der Häufigkeit wirklich gestört und nicht dazu beigetragen, dass man zügig vorankommt. Die Geschichte zieht sich über 495 Seiten und ist unterteilt in 55 Kapitel. So konnte man recht gut immer wieder eine Pause einlegen.

Mein Fazit

Wer wenig spannende Ermittlungen mag, ist hier sicher richtig. All jenen, die einen spannenden Page-Turner wollen, würde ich zu einem anderen Buch raten. Von mir gibt es 3 Sterne.

Bewertung vom 08.01.2025
Die Wächterin von Köln
Schier, Petra

Die Wächterin von Köln


sehr gut

Bibliographische Angaben

Titel: Die Wächterin von Köln
Autor: Petra Schier
Verlag: HarperCollins
Taschenbuch, 448 Seiten
Erscheinungsdatum: 27.12.2024


Zum Inhalt / Klappentext

Von der Dirne zur Drahtzieherin

Köln 1396/97: Elsbeth ist naiv und liebreizend, als sie mit sechzehn Jahren beginnt, im Bordell „Zur schönen Frau“ zu arbeiten. Bald darauf wird einer ihrer Freier, der Ratsherr van Kneyart, vergiftet aufgefunden, und sie gerät ins Visier der Obrigkeit.

Auch ihr Halbbruder wird auf sie aufmerksam und bewahrt sie vor dem Galgen. Die beiden werden Vertraute, und mit der Hilfe von Elsbeth, die für ihn im Dirnenhaus Informationen sammelt, wird er zum mächtigsten Mann Kölns und Elsbeth zur geschickten Drahtzieherin der Unterwelt. Der junge Henker Johannes ist zunächst nicht begeistert von ihren mutigen Forderungen und ihrer fehlenden Demut. Schon bald aber entflammen unerwartet Gefühle zwischen den beiden. Als ein grausamer Mord geschieht, müssen die beiden gemeinsam verhindern, dass es zu einer falschen Verurteilung kommt.

Meine Meinung:

Ganz ehrlich, ich bin hier total zwiegespalten, was dieses Buch angeht.
Es ist sehr gut recherchiert. Auch der Schreibstil und die Sprache bei der wörtlichen Rede sind der Zeit des Spätmittelalters angepasst, was mir sehr gefallen hat.
Ebenso die Beschreibung der Charaktere und Handlungsorte. Hier hat man von Anfang an zu allem und jedem ein deutliches Bild vor Augen. Man hat das Gefühl, mittendrin zu sein. Auch wird man von der ersten Seite an buchstäblich von der Geschichte eingesogen und erst nach dem letzten Punkt wieder „ausgespuckt“.

Wir erleben hier die Geschichte in zwei Zeitsträngen. Einmal ab dem Jahr 1396, wo die Hauptfigur (Elsbeth) 16 Jahre alt ist und im Dirnenhaus anfängt. Zum anderen erleben wir die Hauptfigur 27 Jahre später als Wirtin des Dirnenhauses mit allem, was sozusagen im Jetzt geschieht. Beides nicht uninteressant.

Man muss sich bei diesem Buch aber im Klaren darüber sein, dass, bedingt dadurch, dass die Hauptperson eine Dirne ist, gerade in der ersten Hälfte des Buches unglaublich viel Sex im Spiel ist. Zwar nie obszön, aber doch ausführlich beschrieben. Das sollte man wissen und akzeptieren.

Dieser Roman ist engstens mit der Lombarden-Reihe verknüpft. Elsbeth ist die Schwester des Lombarden und so erleben wir die Lombarden-Geschichte hier ein zweites Mal. Nur eben aus Sicht von Elsbeth. Die Geschehnisse sind daher zum größten Teil nichts Neues und bekannt. Einzig die Sichtweise darauf ist eine andere.

Ob man jetzt die Lombarden-Reihe kennen sollte oder nicht, bevor man dieses Buch liest, das muss jeder selbst entscheiden. Lesen lässt es sich sowohl mit dieser Hintergrundinformation als auch als Einzelband sehr gut.

Mein Fazit:
Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Mir persönlich war aber der Anteil an Sex-Szenen etwas zu viel. Mit der Hoffnung, dass es durch Elsbeth mit der Schattenwelt des Lombarden (also der Lombarden-Reihe) noch eine Fortsetzung gibt, gebe ich hier 4 Sterne.