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Howtokillmyheart

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 17.08.2024
Der Salon der kühnen Frauen
Pollard, Clare

Der Salon der kühnen Frauen


sehr gut

Der Salon der kühnen Frauen ist eine überraschend unterhaltsame Reise zurück in das Paris des siebzehnten Jahrhunderts - genauer gesagt in den Salon der Marie d'Aulnoy, der Raum für Erzählungen der Grundgerüste der Märchen darstellt, die ich und viele andere als Kind so gerne gelesen und gehört haben. Man wird jedoch nicht nur mit unfassbar viel Nostalgie verwöhnt, sondern darf auch die modernen Märchenerzähler*innen und deren private Probleme näher kennerlernen sowie einen guten Überblick über das Leben unter der Herrschaft von dem berühmten Sonnenkönig erhaschen.
Geführt wird man dabei von der gewitzten wie auch literarisch talentierten Autorin, die auch die direkte und manchmal vulgäre Sprache nicht scheut.
Dieser Roman ist perfekt für Fans von historischen Romanen, die nicht nur die Intrigen, den Klatsch und Tratsch sowie die Kritik an der Gesellschaft lieben, sondern auch etwas dazulernen wollen. Diese Geschichte basiert nämlich auf wahren Persönlichkeiten, die die heute berühmten Märchen ein Stück weit prägten.

Plot: 3/5
Setting: 3,5/5
Charaktere: 4,5/5
Emotionen: 3,5/5
Schreibstil: 4,5/5

Bewertung vom 14.08.2024
Long Live Evil
Brennan, Sarah Rees

Long Live Evil


gut

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und hatte demnach hohe Erwartungen (ich meine Leigh Bardugo hat es weiterempfohlen). Das Buch, das auf einer wirklich genialer Idee beruht, konnte mich jedoch nicht so sehr überzeugen, wie ich es mir gewünscht habe und war einfach zu lang.

Plot: 3,5/5
Charaktere: 4,5/5
Emotionen: 3/5
Setting: 5/5
Schreibstil: 2/5

Pros: Nicht nur die Idee des Eintauchens in eine Lieblingsgeschichte um für das Überleben zu Kämpfen ist genial. Auch das Worldbuilding steht dieser nicht nach. Themesvar war komplex doch sehr leicht zu verstehen und man fand sich in dieser Welt sehr leicht zurecht. Das war ein großer Pluspunkt für mich, da mich genau diese Eingewöhnungszeit in eine komplett fremde Welt eigentlich immer von dem High Fantasy Genre abschreckt. Hier profitiert der Leser wirklich davon, dass auch Rae neu in Eyam ist.
Ebenfalls haben mir die vielen Perspektivenwechsel gut gefallen.
Auch einige Charaktere sind mir ans Herz gewachsen (das mir dann zum Ende des Buches hin immer mehr gebrochen wurde).
Besonders herausgestochen sind aber auch die vielen feministischen und starken Statements der Autorin, die in der Geschichte besonders durch Rae und Emer verkörpert werden.
Besonders zum Ende hin fühlt man sich so, als würde man hinter die Kulissen des Buches blicken und vielleicht Fassaden von Charakteren aufdecken, die dem Leser von Zeit des Eisens präsentiert werden.

Contras: Trotz dieser vielen Pluspunkte, konnte ich nicht zu 100% überzeugt werden. Schon mal direkt ist anzumerken (was ich sehr gerne gewusst hätte), dass die Geschichte mit einem Cliffhanger endet. Wüsste ich nicht, dass dies eine Reihe werden soll, hätte das aber auch ein sehr offenes Ende der Geschichte darstellen können.
Hat man dies im Kopf, kam mir das Buch fast wie eine Einführung vor, da besonders in der Mitte relativ wenig geschehen ist, jedoch ist diese entschieden zu lang. Sowohl die Kapitel als auch das ganze Buch.
Besonders verwirrt haben mich aber dann doch die Charaktere und ihre Gefühle und Intentionen. Da man sämtliche Figuren aus mehreren Perspektiven erfährt, weiß man irgendwann nicht mehr, wo oben und unten ist und was wahr oder falsch ist. Ich habe das Gefühl, dass mir keine Figur wirklich ans Herz gewachsen ist, da ich sie nicht durchschauen konnte.
Das größte Manko war jedoch der Schreibstil für mich. Obwohl immer mal wieder schöne Metaphern und Beschreibungen auftauchten, war der Aufbau doch sehr verwirrend und neigte dazu immer wieder abzuschweifen.

Ein Buch, das ich lieben wollte, an das ich jedoch mit zu hohen Erwartungen herangegangen bin.

Bewertung vom 15.07.2024
Death. Life. Repeat.
Finch, Louise

Death. Life. Repeat.


sehr gut

4/5 Sterne

Plot: Ich fand den Plot schon vom Klappentext her unfassbar interessant. Das Zeitschleifen-Konzept ist zwar nicht neues, jedoch fand ich die Lösung des Problems überraschend (,ein bisschen verwirrend) und erfrischend. Die Geschichte ist sowohl spannend aufgebaut, da man nie weiß, ob Spence das Rätsel nun gelöst hat, als auch gesellschaftskritisch. Besonders das Verhalten von jungen Erwachsenen des männlichen Geschlechts wird kritisch unter die Lupe genommen.

Schreibstil: Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig. Man taucht in die verworrene Gedankenwelt eines Siebzehnjährigen ein, der versucht seine Welt und sich zu verstehen und neu zu definieren. Nachdem man sich dann doch relativ schnell daran gewöhnt hat, liest sich die Geschichte auf eine einzigartige Weise, die einen Spence's Gedankenwelt sehr verständlich näher bringt.

Setting: Die Geschichte spielt im letzten Schuldjahr von Spence und seinen Freunden und bietet damit eine Mischung aus einem Setting für Jugendliche als auch (junge) Erwachsene. Man wird schnell vertraut mit dem Hauptsetting der Party, jedoch kommen immer wieder neue Schauplätze hinzu, es wird also nicht eintönig.

Charaktere: Spence's Entwicklung war besonders interessant zu beobachten und nachzuvollziehen. Grundsätzlich kann man besonders anfangs behaupten, dass es wenige bis gar keine Jungs gibt, die man leiden kann. Einige Entwicklungen und Offenbarungen gibt es im Laufe des Buches. Im Großen und Ganzen kommen aber wenige Charaktere wirklich gut weg. Ins Herz geschlossen habe ich nur Spence, darauf kommt es aber in dieser Geschichte auch nicht an.

Emotionen: Das Buch hat mich schockiert und nicht mehr losgelassen, denn ich wollte unbedingt wissen, wie Zeitschleifenproblem gelöst wird. Das Buch ist vor allem dazu da, zum Nachdenken anzuregen und vielleicht den ein oder anderen sein Verhalten überdenken zu lassen. Die Geschichte ist sowohl spannend als auch beunruhigend.

Ich würde dieses Buch jedem, aber besonders junge Erwachsenen im Alter von 16-18 empfehlen, da die Geschichte wichtige Themen, wie die Sexualisierung von Mädchen, sexuelle Belästigung und Victim Blaming aufgreift. Dieses Buch hat zwar kein Happy End im traditionellen Sinn, ist aber daher umso realistischer. Ich kann es mir sehr gut als Pflichtlektüre in den oberen Stufen vorstellen.

Bewertung vom 25.06.2024
Funny Story
Henry, Emily

Funny Story


ausgezeichnet

5 / 5 Sterne

Funny Story war mein erstes Emily Henry Buch und definitiv nicht mein letztes. Ich habe es GELIEBT.

Geschichte:

Daphne und Miles könnten auf den ersten Blick gar nicht unterschiedlicher sein. Sie: eine äußerst organisierte Einzelgängerin. Er: ein chaotischer Menschenmagnet. Doch sie haben eines gemeinsam: Sie beide wurden verlassen und ihre Ex-Partner sind nun miteinander verlobt. Nachdem Daphne aus ihrem gemeinsamen Haus mit ihrem ehemaligen Verlobten Peter geschmissen wurde, zieht sie daher bei Miles ein und kann nur noch die Tage zählen bis sie endlich aus Wining Bay fliehen kann, dem Ort, der augenscheinlich ihrem Ex-Verlobten Peter gehört.

Nach und nach stellt sich heraus, ob Daphne in Wining Bay ihr eigenes Leben aufbauen kann und ob sie und ihren Mitbewohner noch etwas anderes verbindet als das gemeinsame Leid.

Bewertung:

Funny Story hat einfach alles. Ein zauberhaftes Setting in der Kleinstadt Wining Bay mit seinen Lavendelfeldern, den urigen Bars, einer wunderschönen Bibliothek und geheimen Stränden. Zwei unfassbar liebenswerte und nahbare Protagonisten, die sich ihrer Vergangenheit stellen müssen und das beste auseinander hervorholen. Liebevolle und bezaubernde Nebencharaktere, die eine Art von Chosen Family bilden, der man am liebsten angehören möchte. Und natürlich die Ex-Partner, die man gemeinsam verachten kann.

Was anfangs als Fake-Dating-Trope startet, entwickelt sich doch schnell in eine Selbstfindungsreise von sowohl Daphne, aus deren Sicht man die Geschichte liest, als auch von dem scheinbar unzerstörbaren und überoptimistischen Miles, der zwar von jedem auf Anhieb geliebt wird, der aber auch seine eigenen Päckchen mit sich zu tragen hat.

Schon relativ am Anfang des Buches ist klar, dass Daphne und Miles sich zueinander hingezogen fühlen. Jedoch kommt immer wieder etwas dazwischen oder einer von beiden hat Zweifel.

Am meisten haben mir aber die gemeinsamen Ausflüge der beiden gefallen...

Emily Henry hat in diesem Buch einen ganz besonderen Schreibstil. Ich hatte während dem Lesen weniger das Gefühl, dass sich die Geschichte bildlich in meinem Kopf abspielt. Vielmehr ist alles darauf angelegt, dass man die Geschichte fühlt. Man kann sich unfassbar gut in die Charaktere hineinversetzen, ohne selbst je in einer vergleichbaren Situation gewesen zu sein.

Ach ja und habe ich erwähnt, dass dieses Buch wirklich an vielen Stellen unfassbar funny ist?

Jetzt verstehe ich, wo der Emily Henry Hype so herkommt und kann diesen nur weiter anfeuern und mir alle ihrer Bücher bestellen.

Ich bin verliebt in diese überraschend tiefsinnige Geschichte.

Dieses Buch kann ich jedem empfehlen (außer vielleicht denen, die ausschließlich Hardcore Krimis wie Fitzek lesen). Man bekommt eine wunderschöne und lustige Liebesgeschichte, die einen dazu anregt, über das eigene Leben nachzudenken.

Bewertung vom 25.06.2024
Happy Hour
Granados, Marlowe

Happy Hour


weniger gut

Happy Hour war trotz vieler einzigartiger Charaktere und einem spannenden Einblick in die New Yorker Gesellschaft leider nichts für mich.
Isa und Gala, die Protagonistinnen, waren für mich entweder unsympathisch oder komplett unnachvollziehbar. Ich konnte keinen Draht zu irgendeinem Charakter aufbauen und außer Nicolas war mir auch keiner sonderlich sympathisch. Die Männer mit denen sich die beiden einlassen sind zwar wohl der unterhaltsamste Part des Buches jedoch ebenso seltsam.
Ich habe sehr gehofft, dass man im Laufe ihres Abenteuers sich in New York als Neulinge ohne viel Geld und ohne Visum zurechtzufinden eine Entwicklung bei den beiden Charakteren beobachten darf. Da wurde ich leider enttäuscht.
Man lernt unglaublich viele Charaktere kennen, die ich aber nach ein paar Kapiteln hauptsächlich wieder vergessen hatte.
Der einzig spannende Aspekt war wohl, wie sich die Freundschaft zwischen den beiden Frauen im Lauf des Buches entwickelt.
Das Buch setzt seinen Schwerpunkt auf die Atmosphäre, eine Handlung ist jedoch nicht zu erwarten. Der Schreibstil ist jedoch sehr angenehm und flüssig.
Das Buch kann ich jedem empfehlen, dem die Handlung eines Buches und der Bezug zu den Charakteren nicht so wichtig ist, aber dafür New York und sämtliche Typen ihrer Gesellschaft auf satirische Weise kennenlernen will.

Bewertung vom 20.06.2024
Blades & Ballads
Bellmont, Bettina

Blades & Ballads


sehr gut

3,5-4 / 5 Sternen

Ich durfte Blades and Ballads netterweise innerhalb einer sehr aktiven und kreativen Leserunde lesen und dabei in eine unfassbar interessante und vielschichtige Welt abtauchen.

Geschichte:

Der Leser startet in Helmhain, der Residenz des verfluchten und verstoßenen Prinzen Ciaran und seines treuen Barden Thim.

Während Ciaran sich am liebsten den ganzen Tag in seiner Einsamkeit in seinem Turmzimmer verkriechen würde, wartet Thim nur auf ein spannendes Abenteuer.

Zu Ciaran's Bedauern und Thim's Freude beginnt in einer stürmischen Nacht das Abenteuer ihres Lebens, eingeleitet durch eine Gans die plötzlich aus dem Himmel fiel und sich nachts wieder in einen Menschen verwandelt.

Sie begeben sich auf eine gemeinsame Reise, auf der sich nicht nur Piraten und Magiern begegnen, sondern auch als Gruppe zusammenwachsen. Sie wissen jedoch nicht, dass jeder von ihnen ungewollt jeder das Schicksal der Welt auf seinen Schultern tragen muss.

Bewertung:

Dieses Buch gibt einem eigentlich alles, was man sich von einem Fantasyabenteuer erwartet: Freundschaft, politische Auseinandersetzungen, Verrat, Intrigen, Religion, Spannung und ganz viel Liebe.

Während für mich der Spannungsbogen erst so richtig ab der Hälfte eingesetzt hat, waren es doch für allem die zwischenmenschlichen Beziehungen, die mich immer haben weiter lesen lassen.

Besonders Thim und Denzell als Paar habe ich geliebt. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden war sowohl tiefgründig als auch flirty und Szenen der beiden haben mich daher immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Die beiden Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, waren für mich der zentrale Punkt, wieso ich diese Geschichte so sehr genossen habe. Bis zum Ende fiebert man in Sachen Liebe bei den beiden mit.

Besonders gefallen hat mir aber auch der Hang zur Realität. Konflikte werden nicht einfach so aufgelöst. Erklärungen und Lösungen sind gut durchdacht und schlüssig. Die Geschichte ist einfach sehr rund, was mir sehr gefällt. Es wurden keine neuen und unglaublichen Fakten aus dem Hut gezogen, nur um ein Happy End zu konstruieren.

Eine Sache, die diese Geschichte so besonders macht ist die Sprache. Nicht nur ist sie sehr flüssig zu lesen, sondern gibt auch einige Zitate her, die noch lange nachklingen. Mein Lieblingszitat als Beispiel und einzigem Grund den man braucht, um sich dieses Buch zuzulegen.

"warum atmen, wenn jeder Luftzug, jeder Herzschlag mich näher an den Tod bringt? Warum lieben, lachen, wenn der Schmerz des Verlustes uns in den Wahnsinn treibt?... Warum singen, wenn die Kehle heiser wird und jedes weitere Lied die Stimme raubt"

Ich kann dieses Buch jedem Fantasy-Lover nur wärmstens ans Herz legen. Es ist wirklich für jeden etwas dabei (für mich vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen)