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Benutzername: 
Eva Maria
Wohnort: 
Charlottenlund

Bewertungen

Insgesamt 16 Bewertungen
12
Bewertung vom 03.12.2023
Zwischen Traum und Freiheit / Gut Friesenhain Bd.1
Grünewald, Lotte

Zwischen Traum und Freiheit / Gut Friesenhain Bd.1


sehr gut

Gut Friesenhain. Zwischen Traum und Freiheit.

Es ist ein richtiger historischer Wohlfühlschmöker.

Marie passt sich nur schwer den Erwartungen ihrer Eltern an. Sie soll als Komtesse standesgemäß verheiratet werden, aber sie hat andere Träume. Ihre Gouvernante Frl. Gehmlich hat ihr von den Idealen der Frauenbewegung erzählt und damit Träume geweckt, Träume, die ein selbstbestimmtes Leben, ein Studium und politischen Einfluss versprechen.
Als Marie Johan, ihren Großvetter aus den Niederlanden, den ihre Eltern für sie als passende Partie aufgesucht haben, kennenlernt, atmet sie auf. Johan scheint offen zu sein für die Ideen, die überall aus der Erde sprießen und ein weltgewandter und fürsorglicher Zeitgenosse. Doch warum muss sie immer an Max denken, den Sozialdemokraten, der zusammen mit seiner Schwester eine Fabrik führt. Im Haus Brugge erfährt Marie, dass politische Reden und ein Freidenkertum nicht nur Ideen sind, sondern auch in Handlung umgesetzt werden müssen - und Max und seine Schwester werden ihre Vorbilder.
Maries Zuneigung zu Max wächst, denn er lebt, was er redet.

Doch sie muss sich entscheiden: Max oder Johan? Und werden ihre Eltern ihr die Entscheidung überlassen? Ist Platz für einen Sozialdemokraten in der adeligen Familie? Und werden beide Männer Marie als Frau unterstützen?

Ein spannender Roman über das Ende des Kaiserreiches, den Anfang der Frauenbewegung, gepaart mit Liebe und gut recherchiertem Hintergrund. Die Figuren sind spannend und ansprechend. Ich habe das Buch begeistert gelesen. Gespannt bin ich auf die Folgebände.

Bewertung vom 17.06.2022
Jahre im Wandel (eBook, ePUB)
Marienhagen, Elisabeth

Jahre im Wandel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Vor einigen Tagen habe ich das wunderbare Buch Jahre im Wandel von Elisabeth Marienhagen fertiggelesen. Wenn ich nicht so viel Arbeit gehabt hätte, hätte ich das Buch in einem Rutsch verschlungen. Ich hatte es nur wegen der Kriegsproblematik gewählt. Das Thema interessiert mich sehr und ich habe viele Bücher in diesem Genre gelesen.
Doch dies hat mich sehr überzeugt. Es ist mit Abstand eines der sorgfältig recherchierten und emotionalen. Es wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben.
Der Grund ist einfach: Die Autorin bringt so viele kleine historische Details ein, die die Erzählung sofort vor dem inneren Auge erstehen lassen, z. Bsp. das kleine Jungen zu der Zeit erst Kittel trugen. Sehr authentisch wird auch gezeigt, wie die Diktatur sich langsam ins Land frisst und es dann schlagartig verändert. Die Schilderung ist erschreckend, ja kann auch Angst machen.
Die Machtübernahme und die Jahre zwischen den Kriegen wird aus der Sicht verschiedener Familienmitglieder geschildert; Deutschen jüdischen Glaubens, farbige Kinder und politische Gegner werden immer mehr dem zunehmenden Antisemitismus ausgesetzt. Welche Konsequenzen das hat; warum so viele sich für Hitler begeistern konnten, die Apathie der Nachbarländer und nicht zuletzt den Preis, den viele Menschen in dieser Zeit bezahlten, aber auch Zivilcourage zeigten – all das hat die Autorin in diesem Roman eingefangen.
Ihr angenehmer, bildhafter Schreibstil ließ mich immer mitten im Geschehen sein. Sehr gern empfehle ich diesen emotionalen historischen Roman mit einer sympathischen Protagonistin.

Bewertung vom 27.05.2022
Verhängnisvolle Lügen an der Côte d'Azur / Kommissar Duval Bd.9
Cazon, Christine

Verhängnisvolle Lügen an der Côte d'Azur / Kommissar Duval Bd.9


weniger gut

"Verhängnisvolle Lügen an der Côte d 'Azur" ist der neunte Roman um den in Cannes lebenden Kommissar Léon Duval und mein erstes Buch dieser Reihe.

Der Einstieg gefiel mir sehr gut. Ein Richter wird auf offener Straße erschossen. Doch das war es dann auch – danach entgleitet der Krimi in ein Sozial-Portrait Frankreichs und einer Reise in die Vergangenheit.

Der Kommissar Duval verbeißt sich in ein politisch brisantes Thema, beschäftigt sich - statt den Indizien des Mordes nachzugehen - mit dem Staudammbruch im 1959, mit dem sich der Richter vor seinem Tod beschäftigt hat.

War es Unfall? Gab es Pfusch am Bau? Oder ist es ein Attentat algerischer Nationalisten gewesen?
Auch wenn dies ein tragische Kapitel französischer Geschichte zeigt: Ich kam einfach nicht in die Krimistimmung. Einen richtigen Kriminalfall habe ich vergebens gesucht.

Leider kenne ich Duval nicht aus den anderen Bücher, und hier wird er mir nicht sympathisch, so genervt, wie er oft auftritt.
Die Spannung, die vor Lösung des Falls aufgebaut wird, verpufft leider auch schnell. Der Fall wird so im Vorbeigehen gelöst – was mich als Leser unbefriedigt zurück lässt.

Bewertung vom 12.05.2022
Der Weg der Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.2
Popp, Susanne

Der Weg der Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.2


sehr gut

Es ist der zweite Band der Ronnefeld Saga. Ich habe den ersten Band nicht gelesen. Trotzdem konnte ich der Handlung gut folgen und sofort problemlos in die Geschichte der Familie eintauchen. 
Es geht um Friederike Ronnefeld, die 1853 in Frankfurt als Teehändlerin ihre Familie versorgt. Es ist eine Zeit volle Umbrüche: Menschen verlassen das Land, weil ihre demokratischen Rechte eingeschränkt sind, das Bürgertum strebt auf, der Adel - bisherige Geldmacht - verliert mehr und mehr an Einfluss. All diese historischen Hintergründe sind fein verwebt mit der Geschichte der Familie. Die Kinder verfolgen eigene Träume, sei es Minchen, die sich gern als Schauspielerin etablieren möchte, aber an den moralischen grenzend er Zeit scheiter, Wilhelm, der viel mehr als Maler sein Einkommen generieren würde, das ist Carl, der das Unternehmen übernehmen möchte, aber  erst noch seine Lehre in Hamburg abschließen muss. Er erfährt, wie groß die Klassenunterschiede immer noch sind und wie mächtig Geld ist.  Und dann ist noch die Tochter Elise, die einen eigenwilligen Kopf hat ... Eine Reise in die deutsche Geschichte, in sinnliche Teesorten und voller spannender Figuren. 

Bewertung vom 29.03.2022
Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1
Jürgensen, Dennis

Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1


sehr gut

Mord kennt keine Grenzen, als die Leiche eines Kopenhagener Kleinkriminellen eingegraben im Watt gefunden wird. Doch nicht nur das: Ein Lehrer, der mit seinem Schüler im Watt Vögel beobachtet, wird neben der Leiche niedergeschlagen und der Junge entführt. Lykke Teits, Kriminalassistentin, wird vom Hauptpräsidium in Kopenhagen in die Provinz geschickt, um zusammen mit dem Flensburger Kommissar Rudi Lehmann den Fall zu lösen. Doch dann tauchen nicht nur alte ungelöste Fälle von Kindesmissbrauch auf und zwei neue Tote – das beschauliche Leben an der idyllischen dänischen Westküste fordert die Kommissare sehr.
Ein wunderbarer spannender Krimi, der nicht nur das dänische, sondern auch das deutsche Lebensgefühl einfängt; die Landschaft vor unseren Augen malt. Gefallen hat mir, wie gut die Mentalitäten der Menschen eingefangen ist; der Lokalkolorit, die gegenseitigen Vorurteile, der typische Humor. Sehr mag ich auch, das Ereignisse, die real in Dänemark stattgefunden haben, im Buch auftauchen, u.a. die Ereignisse um Lykke Tochter Gry. Das zeigt: Geschichten leben vom Leben, das um uns umgibt. Ich mochte die unerwarteten und sehr spannenden Wendungen im Plot und nicht zuletzt: Ich fand die Geschichte spannend von der ersten bis zur letzten Seite und nicht vorhersehbar.

Bewertung vom 15.11.2021
Gebrüder der Bernsteinkette
Kunze, Laura S.

Gebrüder der Bernsteinkette


sehr gut

Die Gebrüder der Bernsteinkette
Lillian Evans – sie erinnert sich vage an ihren Vater - wächst bei ihrer Tante auf. Besonders nahe steht sie dieser Familie aber nicht. Eines Tages wird sie in eine magische Welt entführt. Die Wirofire-Akademie wird ihr neues Zuhause, wo der coole und etwas undurchschaubare Lucian sie ausgebildet. Doch vor allem soll Lillian lernen, wie man die mächtige Bernsteinkette beherrscht, um den bösen Magier Cross Cavanaugh auszulöschen…
Der Anfang könnte an Harry Potter erinnern: Eine Waise – diesmal ein Mädchen - lebt bei entfernten Verwandten und kommt auf eine magische Akademie. Und es geht um ganz großes Kopfkino – denn es geht um die Rettung der Welt. James Bond in Fantasy-Gestalt, denn der Schurke, der böse Magier Cross Cavanaugh soll besiegt werden, ehe die Welt mit ihm in den Abgrund stürzt. Und dazu hat Lillian, auch wenn sie es nicht glaubt und weiß, wohl das Zeug.
Mein Fazit: Ein wunderbares Buch, das eigenständig neben Harry Potter und auch James Bond (grins) stehen kann. Es wird gekämpft, gezweifelt, es gibt wunderbare magische Tiere und tolle Dialoge und überraschende Twist. Ich will hier nicht mehr sagen, aber der Spannungsaufbau ist wirklich gut gelungen. Vor allem hat mich Lucian Wilson beeindruckt.

Ein Fantasy-Abenteuer mit überzeugenden Figuren, schillernder Magie und vielen Überraschungen, wie es Fantasy-Fans lieben.

Bewertung vom 10.10.2021
Friesenwinterzauber
Janz, Tanja

Friesenwinterzauber


gut

Isabel sehnt sich nach einer Familie und hofft, diese bald mit Jens stiften zu können. Doch dann kommt alles anders als geplant. Statt mit ihr Weihnachten auf Hawaii zu verbringen, reist er mit seiner neuen Flamme in den Westen und Isabel begleitet ihre Nachbarin nach St. Peter Ording, wo sie ihre Wunden lecken will.
Doch manchmal hält das Leben Überraschungen bereit, wo man sie am wenigsten erwartet. Isabel lernt dort eine Handvoll liebenswerter Menschen kennen und der Schmerz, wieder einmal aussortiert worden zu sein, wird auf den Salzwiesen und in der kalten Winterluft gelindert. Bald fühlt sie sich hier heimisch und sehr verbunden, nicht nur, aber auch wegen dem charmanten Nils und seiner Familie. Doch ist Isabel bereit, ihr Leben noch einmal neu anzufangen? Wie und wen wird sie wählen? Wird Isabel einen neuen Anfang wagen?
Im Anhang gibt es winterliche Rezepte und eine Karte über St Peter Ording.
Ein zauberhaftes Winterbuch, das die Herzen der Leser erwärmen will.

Bewertung vom 01.10.2021
Zeitreise mit den Nepomuks
Troi, Heidi

Zeitreise mit den Nepomuks


ausgezeichnet

Eine spannende, witzige und gut recherchierte Lesereise in die Welt der Römer für kleine und große Leseratten.

Die Nepomuks, das sind vier Kinder aus Südtirol: Nikolas, der all seine Schätze in den Hosentaschen mit sich trägt. Maria, die Pferde über alles liebt. Theresia, die Leseratte und große Schwester, die gut auf ihre Geschwister aufpasst und Chris, der kleine Schlaudibus.
Und dann gibt es natürlich noch Aurelia, die die Kinder im Römerreich treffen. Dorthin gelangen sie mit der Wachstafel, die Opa Nepomuk aus der Römerzeit besitzt … und mit einer Prise Magie und Zeitreisezauber, einer Mischung aus Licht und Wasser. Doch dazu müsst ihr schon selbst das Buch lesen, um mit auf diese Reise gehen zu können.
Sie treffen Aurelia und lernen eine echte römische Schule kennen – und laden nicht nur in der Römerzeit, sondern müssen dort auch einen Dieb finden.
Heidi Troi besticht mit ihrer wunderbaren Sprache, der guten Recherche, dem lustigen historischen Wissen und herrlichen Personen. Ich bin in diese Geschichte eingetaucht, habe die Illustrationen von Evi Gasser geliebt und mich im Sachbuchteil mit Wissen über die Römer gut amüsiert – und was gelernt! Also so soll Wissen vermittelt werden. Toll ist der Bezug zu Südtirol und den historischen Orten. Ein Buch, dem ich viele Leser wünsche.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.04.2021
Die Farbe des Nordwinds
Jahn, Klara

Die Farbe des Nordwinds


sehr gut

Ich habe mich sofort in den Titel und das Cover des Buches verliebt. Die Weite, der Wind und das Meer auf den Halligen - mir war sofort klar, das ich diesen Roman ganz sicher lesen wollte.

„Die Farbe des Nordwinds“ wird auf zwei Zeitebenen erzählt.

In der Gegenwart geht es um Ellen, die ihr Herz an die Halligen verliert und dort Wurzeln schlägt, als sie mit 16 mit ihrer Mutter einige Monate beim Bauer Thijman auf eine Hallig lebt. Thijmans Tochter Liske, die immer nur auf der Hallig gelebt hat, kennt nur einen Wunsch: reisen, die Welt zu sehen, während Ellen sich auf der Hallig zu Hause fühlt, sie am liebsten gar nicht mehr verlassen möchte. Denn sie wurde von ihrer Mutter von einem Ort zum anderen geschleppt und sehnt sich nach Heimat, Beständigkeit. Als sie die Halligen verliert und auf eine Kostschule nach Österreich kommt, versucht sie die „Hallig-Heimat“ dort zu erhalten, indem sie alles über die kleinen Inseln im Wattenmeer liest. Wie ein Schwamm saugt sie jede Information über die dortige Natur auf. Ihren Traum, auf die Hallig zurück zu kehren, gibt Ellen nie auf und viele Jahre später kommt sie als Lehrerin auf „ihre“ Hallig, wo sie Liske, die inzwischen alleinerziehende Mutter ist, wiedersieht. Diese Gegenwartsberichte sind in der Er-Form erzählt.

Ein zweiter Handlungsstrang spielt um 1800 herum bis zur großen Halligflut im Jahr 1825 und schildert das harte, entbehrungsreiche Leben der Brüder Hendrik und Arjen. Diese Abschnitte sind in der Ich-Perspektive geschrieben.

Im Zentrum stehen aber nicht nur Ellens und Arjens Leben sowie das ihrer Familien, sondern auch Flora und Fauna sowie die Abhängigkeit der Menschen von der Natur, die ausgesprochen faszinierend, aber auch zerstörerisch ist. Das Meer gibt und nimmt, und der Mensch hat ihm nichts entgegenzusetzen. Damals wie heute.

Ein berührender Roman um Abschied, Heimat, Ohnmacht, menschliche Schicksale und Beziehungen sowie die Situation der Halligen und ihrer Bewohner.

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