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Bewertung vom 14.10.2013 | ||
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Das Verschwinden des Philip S. Philip Sauber ist Abkömmling einer betuchten Schweizer Familie, dessen Konventionen ihn erdrücken und der unter falschen Namen in den 70ern in einer Fabrik bei Köln arbeitet. Dort will er die Migranten und mies bezahlten Malocher unterstützen, auf deren Knochenarbeit und kurzes Leben das "Wirtschaftswunder" basierte. Nach der Arbeit, bei einem Schusswechsel mit der Polizei, sterben Philip und ein junger Polizist - nicht fiktiv, sondern real (1975). Wer Ulrike Edschmids detailliertes, nüchternes "Frau mit Waffe" gelesen hat - über zwei linke Frauen der 70er Jahre, eine zähe Einzelkämpferin und eine Mitbegründerin der Roten Armee Fraktion - wird hier jedoch kaum fündig. Man erfährt nichts über Philip und seine tieferen Gründe, was über das typische Kommuneleben Ende der 60er hinausgeht. Das ist so, als ob man über Karl Marx sprechen würde, ohne "Das Kapital" zu erwähnen. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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