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Lesehonig
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 192 Bewertungen
Bewertung vom 20.12.2024
Tödlicher Winter / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.2
Werrelmann, Lioba

Tödlicher Winter / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Paul ist zurück in Siebenbürgen in Rumänien. Die schöne und mysteriöse Maia will einfach nicht aus seinen Gedanken fliehen. Doch nun muss er erfahren, dass sie verheiratet ist. Das lässt ihn bei einer Zechrunde mit seinem besten Freund Sorin ein paar unbedachte Dinge sagen. Als Maias Ehemann tot aufgefunden wird, liegt bei der Polizei der Verdacht nahe, dass Paul etwas damit zu tun hat. Aufgrund der eisigen Kälte und des Schneechaos, ist es jedoch nicht möglich, mit Paul die Polizeiwache zu erreichen. So wird er kurzerhand in das Ehegefängnis der alten Burg gesperrt. Hier spielen sich in der Nacht ganz seltsame und mystische Dinge ab. Perfekt, um beim Leser Gänsehaut entstehen zu lassen. Dies ist der zweite Teil der Siebenbürgen-Krimireihe. Man kann ihn aber sehr gut lesen, ohne den ersten zu kennen. Die Stimmung in diesem Buch ist sehr winterlich, mit reichlich Schnee und Kälte. Aber auch mit einer echt spannenden Krimigeschichte mit dem etwas trotteligen Paul Schwartzmüller in einem etwas unheimlichen rumänischen Dorfsetting. Neben der rumänischen Mentalität gibt es auch so einiges über Sagen und Mythen zu erfahren. Und ich muss sagen, dass hat mich doch sehr neugierig auf dieses Land gemacht. Ich hoffe sehr, dass hier noch weitere Teile folgen werden. Dieser Krimi ist genau richtig für kalte Wintertage und zum Einkuscheln auf dem Sofa.

Bewertung vom 18.12.2024
Die coolste Klasse des Planeten
Janotta, Anja

Die coolste Klasse des Planeten


ausgezeichnet

Baba Gold ist eine Schülerband der 6c. Sie starten mit ihren Songs beim großen Schüler-Musik-Wettbewerb bei einer Fernsehshow. Doch die Konkurrenz ist hart und es wird unfair gespielt, denn etwas geht nicht mit rechten Dingen zu. Jetzt müssen die Bandmitglieder von Baba Gold die Nerven behalten und ganz cool bleiben.
Das Buch ist im Interviewstil geschrieben. Das fand ich eine sehr gelungene Idee und hat beim Lesen richtig Spaß gemacht. Die Geschichte hat so einige unerwartete Wendungen und ist spannend zu lesen. Thematisiert wird unter anderem die soziale Schere zwischen Arm und Reich, und wie die Kinder dies durch gute Ideen ausgleichen. Die Schrift ist schön groß und damit für Kinder gut zu lesen. Die Kapitel sind kurz, so dass, meiner Einschätzung nach, Kinder ab der 3. Klasse dieses Buch bereits alleine lesen können. Für meinen Geschmack hätten noch mehr und abwechslungsreichere Illustrationen drin sein können. Der Lesespaß meiner Tochter wurde deshalb jedoch nicht getrübt. Wir haben das Buch zusammen gelesen und es sehr gemocht.

Bewertung vom 16.12.2024
Damals waren wir frei
Jana, Stephanie

Damals waren wir frei


sehr gut

Auf zwei Zeitebenen erleben wir eine Liebe getrennt durch die Mauer. In den 60er Jahren lernt Elly aus Ost-Berlin Uli kennen und verliebt sich unsterblich in ihn. Doch sie ist nicht frei, sondern verheiratet und hat bereits ein Kind. 20 Jahre später lernt die junge Mina den Westberliner Medizinstudenten Jan, im Tanzclub ihrer Familie in Prenzlauer Berg, kennen. Auch hier beginnt eine Liebe die schnell kompliziert wird, da die Mauer die beiden trennt. Für den Leser ist klar, wir befinden und gerade im Jahr 1988 und der Spuk wird bald vorbei sein. Doch das wissen die Protagonisten nicht und so ist ihre Verzweiflung und das Gefühl des Eingesperrt seins sehr präsent und von der Autorin auch gut beschrieben. Neben der erzählten Familiengeschichte erleben wir auch die bekannte Historie vor und um den Mauerfall. Die Ereignisse des Mauerfalls sind sehr berührend und treffend erzählt und haben mir die Tränen in die Augen getrieben. Insgesamt hatte das Buch für mich ein paar kleine Schwächen, der schöne und berührende Schreibstil hat mir jedoch sehr gut gefallen. Die Autorin hat genau den Nerv dieser Zeit getroffen und eine Liebesgeschichte erzählt, ohne kitschig zu werden. Und besonders fand ich die sehr liebenswert dargestellten Charaktere. Das Setting des Tanzclubs war genau das richtige für diese Story. Wirklich eine tolle Geschichte einer Liebe über die Grenzen hinweg. Bewegend und mit viel Liebe und Tempo erzählt.

Bewertung vom 06.12.2024
Man kann auch in die Höhe fallen / Alle Toten fliegen hoch Bd.6
Meyerhoff, Joachim

Man kann auch in die Höhe fallen / Alle Toten fliegen hoch Bd.6


ausgezeichnet

Nach einem sehr unangenehmen Vorfall auf dem Kindergeburtstag seines Sohnes, beschließt Joachim Meyerhoff Berlin hinter sich zu lassen und bei seiner Mutter auf dem Land Ruhe zu finden. Aber auch die täglichen Gewohnheiten und Eigenarten seiner Mutter bringen ihn schnell an seine Grenzen und strapazieren sein gereiztes Nervenkostüm. Doch nachdem er sich in den Tagesrhythmus seiner Mutter eingefügt hat, findet er zur Ruhe und kann endlich wieder schreiben. Er erzählt uns von Erlebnissen seiner Kindheit, aber auch Anekdoten aus seiner Zeit als Schauspieler am Theater.
Ich habe selten bei einem Buch so gleichermaßen gelacht und geweint. Die Geschichten beginnen mit harmlosen Begebenheiten und schaukeln sich zu teilweise absurden und bizarren Ereignissen hoch. Auch die Figur der Mutter ist unglaublich liebenswert dargestellt, hat aber auch etwas skurril-Komisches an sich. Wie er in der mütterlichen Ordnung zu sich selber zurückfindet, hat mich sehr berührt. Und in einige der Szenen konnte ich mich sehr reinfühlen. Besonders in das Streben danach in seinem Leben alles in Ordnung zu halten und die Panik, wenn das Chaos über einem hereinbricht. Dies war bisher mein erstes Buch des Autors, aber es wird definitiv nicht das letzte gewesen sein. Ich habe die Reise durch seine Anekdoten sehr genossen und bin jederzeit zu einem neuen Abenteuer bereit.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2024
Der Traum von Freiheit / Die Hofreiterin Bd.1
Stadler, Franziska

Der Traum von Freiheit / Die Hofreiterin Bd.1


ausgezeichnet

In der Spanischen Hofreitschule in Wien werden seit jeher Lipizzaner in der edlen Kunst der Dressur ausgebildet. Die junge Reiterin Irma muss aus der Not heraus ihren geliebten und talentierten Lipizzaner-Hengst Novio dorthin verkaufen. Zur Bedingung macht sie, dass gleichzeitig der junge Konrad als Bereiter in der Hofreitschule ausgebildet wird und nur er Novio reiten darf. Was sie verschweigt, ist, dass sie als Konrad verkleidet diesen Dienst antreten wird. Im Jahr 1898 völlig undenkbar und ein Skandal. Wie lange wird ihre Maskerade halten? Und wer kommt ihr auf die Schliche?
Wer Pferde mag, wird dieses Buch lieben, denn die kommen hier nicht zu kurz. Ich habe dieses Buch sehr sehr gerne gelesen. Das ganze Ambiente war märchenhaft. Wir begegnen Kaiserin Sisi, erleben die Anmut der edlen Pferde und besuchen den Zirkus Busch. Wir wandeln durch die Straßen Wiens und begegnen dort vielen historischen Persönlichkeiten aber auch fiktiven Charakteren. Wien ist bunt und vielfältig und Irma muss nicht nur ihre Rolle überzeugend spielen, sondern auch manch zwielichtiger Gestalt entgehen. Die Autorin hat mich verzaubert und mir einen sagenhaften Blick in die Welt der Spanischen Hofreitschule ermöglicht. Dies ist der erste Teil einer Dilogie und ich bin sehr gespannt wie sich diese wirklich tolle Geschichte fortsetzt.

Bewertung vom 16.11.2024
Rund um Berlin
Münch, Gregor

Rund um Berlin


ausgezeichnet

Dieses neue wunderbare Buch aus dem BeBra Verlag ließ mein Wandererherz gleich höherschlagen. Wer kann denn schon behaupten einmal, um seine Stadt gelaufen zu sein? Als Berlinerin kann ich nicht mal behaupten schon in jedem Bezirk Berlins gewesen zu sein. Wie der Titel es bereits verrät, ist die Tour in 19 Etappen unterteilt. Die Strecken sind unterschiedlich lang (mal 5-6 km aber auch mal 19-20 km). Denn die An- und Abreise wird mit den Öffis durchgeführt, so dass man auch gut ohne Auto wieder nach Hause kommt. Man kann diese Tour natürlich an unterschiedlichen Punkten beginnen und nach Lust und Laune ablaufen. Während der Wanderung steht einem Onlinekartenmaterial zur Verfügung. Doch wer glaubt nur stupide den ehemaligen Mauerweg abzulaufen irrt glücklicherweise, denn der Autor war sehr darauf bedacht interessante und sehenswerte Ziele in die Strecken einzubauen. Besonders schön finde ich auch wieder die Gestaltung des Buches. Wir haben bereits einige Berlin-Bücher aus dem BeBra Verlag in unserem Bücherregal stehen und ich liebe die fröhlichen Farben und die wunderschönen Fotos. Die Bücher sind ein echter Hingucker. Und vor allem beherbergen sie richtige physische Abenteuer, die man zusammen mit seiner Familie erleben kann. Ich freue mich schon riesig darauf im nächsten Jahr das Projekt „Wir umrunden Berlin“ zu starten. Auf ins Abenteuer!

Bewertung vom 13.11.2024
Endlich das ganze Leben
Recchia, Roberta

Endlich das ganze Leben


ausgezeichnet

Roberta Recchia zeichnet das Leben einer italienischen Familie, deren Lebensweg sich in ein Vorher und Nachher teilt. Während sich Marisa und Stelvio verlieben und eine Familie gründen erleben sie so manch unschönes Ereignis. Diese gehören zum Leben dazu, beeinflussen und verändern sie, aber lassen sie weiterleben. Doch dann passiert das unfassbare, ihre Tochter Betta wird ermordet. Und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Der Schmerz zerreißt die gesamte Familie. Ein unbeschwertes Leben ist nicht mehr möglich. Und so hat diese Tat nicht nur ein Leben zerstört, sondern das der ganzen Familie. Neben der sehr vielschichten und dramatischen Geschichte, hat mich besonders der Schreibstil von Roberta Recchia beeindruckt. Sie schreibt in ruhiger, aber mitreißender Art und Weise. Ihre Figuren sind charismatisch und selbst die Nebenrollen sind mit Leben gefüllt. Dem Leser bleibt nichts verborgen und beim Eintauchen in die Figur wird einem die ganze Tragweite dessen Handlung bewusst. Der Schmerz den Marisa und Stelvio aushalten müssen ist so intensiv, dass ich ihn fast körperlich fühlen konnte. Ich kann hier nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ein wirklich sehr berührendes und starkes Buch. In jedem Fall eines meiner Jahreshighlights!

Bewertung vom 07.11.2024
Die Trauerrednerin und der tote Tenor
Lettermann, Karla

Die Trauerrednerin und der tote Tenor


ausgezeichnet

Penelope (Penni) Sattler wird als Trauerrednerin engagiert, um auf der Beerdigung des verstorbenen Finanzbeamten Joachim Hagelmann zu sprechen. Sein Tod wird als Selbstmord deklariert. Doch so ganz will das Penni nicht glauben. Denn dazu sind die Umstände seines Todes doch zu merkwürdig. Und auch die Geliebte von Joachim glaubt nicht an einen Selbstmord. So schleicht sich Penni in den Lübecker Irenenchor ein, um auf eigene Faust zu ermitteln. Denn dort hat Joachim als Tenor gesungen. An Pennis Seite ist ihre On-off-Beziehung Erik-Erkan. Zusammen versuchen sie den Geheimnissen auf den Grund zu gehen. Und die Spur führt bis nach Schottland. Doch als sie dem Täter näherkommt, begibt Penni sich in Gefahr. Ich mochte Penni von der ersten Seite an. Sie ist quirlig, neugierig und einfallsreich. Und sie lässt nicht locker, das hat mir sehr gefallen. Das hier ein Chor im Mittelpunkt steht hat mir auch sehr gut gefallen und ist mal etwas anderes. Sowohl Penni als auch die Nebenfiguren waren sehr vielschichtig und interessant. Ich würde mich sehr freuen, wenn Penni noch mehrere Fälle lösen darf, ihre Figur hat viel Potential. Ein wirklich sehr gelungener Krimi mit Lokalkolorit.

Bewertung vom 31.10.2024
Das Kalendermädchen
Fitzek, Sebastian

Das Kalendermädchen


ausgezeichnet

Olivia ist verzweifelt auf der Suche nach der leiblichen Mutter ihrer Adoptivtochter Alma. Denn Alma ist schwer krank und benötigt eine Knochenmarkspende. Doch bei ihrer Recherche stößt Olivia auf die urbane Legende vom Kalendermädchen. Eine junge Frau die in einem Haus im Frankenwald gefangen gehalten wird und jeden Tag ein neues Türchen mit enthaltenen Grausamkeiten öffnen muss. Ob die Legende tatsächlich einen waren Kern enthält, und es sich bei dieser Frau um Almas Mutter handeln kann?
Seit langem hat mich kein Buch mehr so gefesselt wie dieses hier. Es war wirklich spannend, von der ersten bis zur letzten Seite. Es gab absolut keine Längen, sondern mächtig Tempo. Beim Wechsel der Perspektive wird auch der Leser (wie ich) mit prägnantem Kurzzeitgedächtnis abgeholt. Passend zum Herbst war für mich auch genügend Gruselfaktor dabei. Die Auflösung bot so manche ungeahnte Überraschung und hat mich kalt erwischt. Hier war mal wieder der Meister des Thrillers am Werk. Ich bin einfach nur schwer begeistert und gerade gruselig beseelt. Hut ab Herr Fitzek!

Bewertung vom 18.10.2024
Der Untergang von Thornton Hall
Habekost, Britta

Der Untergang von Thornton Hall


ausgezeichnet

Sehnsüchtig erwartet Elinda ihren Bruder David am Hafen. Denn der soll an diesem Tag von seiner Kavaliersreise aus Italien zurückkehren. Doch zu ihrem Entsetzen kommt er nicht von Board des Schiffes. Die Lords, mit denen er reiste, sind schwer erkrankt und behaupten ihn in Rom beerdigt zu haben. Neben der Sorge um ihren Bruder kämpft Elinda gegen die Vermählung mit dem widerlichen Andrew Hydeworth, den ihre Eltern für sie ausgesucht haben, da er viel Geld hat und so die verarmte Familie vor dem Ruin retten soll. Doch Elinda ist viel zu taff um sich von anderen unterdrücken zu lassen. Obwohl nicht üblich im Jahr 1789, beschließt die englische Lady sich einem Mann anzuschließen, der ihren Bruder suchen soll. Gemeinsam überqueren sie die Alpen und reisen nach Italien. Dort beginnt ein wildes Katz-und-Maus Spiel mit unbekannten Gegnern.
Diese Geschichte ist unglaublich vielseitig und hat mich schwer begeistert. In erster Linie ist es ein historischer Roman, der aber auch viele mystische Elemente enthält. Neben einer sehr spannenden Geschichte habe ich so viele Informationen und Eindrücke aufgesogen, dass ich gerade das Gefühl habe von einer Zeitreise wiedergekommen zu sein. Elinda ist mir sehr ans Herz gewachsen und es gab so einige Stellen, an denen ich stark mit ihr mitgefühlt habe. Sowohl Beginn als auch Finale des Buches führen uns bis in die Antike und auf die Spuren von Vergils Aeneis. Für mich war es ein grandioses Leseerlebnis und eine sagenhafte Grand Tour.