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Benutzername: 
Suhani
Wohnort: 
Wilhelmshaven

Bewertungen

Insgesamt 31 Bewertungen
Bewertung vom 28.06.2024
Signs, Signs, Signs
Kämpfen, Stefan

Signs, Signs, Signs


ausgezeichnet

Der Autor Stefan Kämpfen ist schon viel in der Welt herumgekommen und hat auf seinen Reisen die Kamera auf skurrile, lustige, kuriose und wunderlichen Schildern aller Art gehalten.
Dabei ist ein Bildband entstanden, der nicht viele Worte braucht.
Dennoch findet man immer eine kurze Anmerkung zu den jeweiligen Bildern, mal lustig, manchmal erklärend und manchmal hat der Autor selbst Fragezeichen im Kopf.

Über manche Bilder konnte ich schmunzeln, manche waren schon makaber und bei einigen habe ich mich gefragt: WIE ist es zu so einem (Verbots)Schild überhaupt gekommen???
Ich sage nur: Nicht auf der Terrasse k...en und pieseln ...... bei einem Restaurant?!
Die Kommentare zu den Bildern fand ich immer passend und auch die etwas ausführlichere Erklärungen zu der Entstehung mancher Bilder, waren interessant.

Insgesamt ist es eine schöne Sammlung von solchen Bildern und Warnhinweisen, die der "normale" Tourist nicht unbedingt zu sehen bekommt. Entweder weil man sie abseits der üblichen Touristenwege findet, oder vielleicht gar nicht selbst das Auge dafür hat.

Stefan Kämpfen hat es aber auf jeden Fall!
Ich hatte mein Spaß an den Bildern in wirklich einwandfreier Qualität und werde in Zukunft auch mal die Augen für solche, doch sehr unterschiedliche wie auch kreative, Schilder aufhalten.
Vielleicht gibt es die ja auch in meiner "kleinen" Welt um die Ecke.
Ich bin sicher, man muss sie nur entdecken.

Mein Fazit:
Ein Bilderbuch nicht nur für Weltenbummler, sondern für alle, die ihren Spaß an lustigen und skurrilen Schildern und Warnungen haben.
Sei es, was Verbote angeht, die Benutzung von Toiletten und deren No-Go, oder auch makaberen Hinweisen an Stellen, wo es runtergeht.

Bewertung vom 25.05.2024
Mord im Antiquitätenladen
Lehnertz, Waldi

Mord im Antiquitätenladen


sehr gut

Ganz alleine hat Waldi das Buch dann doch nicht geschrieben, sondern mit Miriam Rademacher als Co-Autorin.
Wie viel Anteil sie an diesem Buch hat, kann ich nicht sagen, aber es steckt viel Waldi in der Geschichte!

Siggi liebt das Angeln und hofft immer noch darauf, einen stattlichen Hecht zu fangen. Genauso liebt er aber auch seinen Antiquitätenladen – der wohl auch unter „Kunst, Kurioses und Krempel“ laufen könnte. Siggi hat eben eine Leidenschaft für Schönes, auch wenn es keine Antiquität ist. Wobei Schönheit natürlich im Auge des Betrachters liegt.
Auf jeden Fall liebt Siggi es gemütlich und stressfrei und lebt mit seiner Boxerdame Lola außerhalb von einem kleinen Ort, gleich neben seinem Laden.
Allerdings ist es mit der Gemütlichkeit vorbei, als er vom Angelausflug mit seinem Freund, der aber wieder schnell wegmusste, zurückkam und seinen Laden mit aufgebrochener Tür vorfindet.

Was er da vorfindet, steht ja schon im Klappentext und was der „Dorfsheriff“ dazu sagt auch.
Der „doppelte“ Gunnar ist am Ort der Polizist, - sein Spitzname hat er schon in der Schule bekommen und bezieht sich auf das starke Schielen des Polizisten, was ich jetzt nicht sooooo lustig finde – den Siggi bereits seit der Schulzeit kennt. Beide sind sich nicht wirklich grün, was man den beiden auch anmerkt.

Als Siggi keine Hilfe von Gunnar bekommt, geht er den Fall selbst an.
Doro, die gerade im größten Trubel nicht vorhandener Leiche und Polizei auftaucht und Anton, sein Freund und Kunstkenner, der extra dafür seine Termine schmeißt und am nächsten Tag anreist, helfen ihm dabei.
An der Wand, neben dem Sessel mit gewesener Leiche, findet Siggi auch ein Bild mit einem Stück Wandteppich – ach ne, einer Tapisserie, wie ich gelernt habe 😉 – das da definitiv nicht hingehört.
Schnell stellt sich heraus, dass dieses Fundstück was mit dem Fall zu tun hat.
Nun sind die drei auf sich gestellt und die Jagd nach der verschwundenen Leiche und den dazugehörigen Schatz hält sie ganz schön auf Trab und bringt sie in gefährliche Situationen ….

Wer jetzt einen echten, spannenden Krimi erwartet, der ist hier fehl am Platz.
Dies ist eine Krimigeschichte, die in einem locker-flockigen Schreibstil mit Humor geschrieben ist. Aber trotzdem ohne Klamauk auskommt.
Was nicht heißt, dass es nicht auch spannend sein kann.
Ich wollte auf jeden Fall wissen, wer und wo die Leiche ist und wie die Schatzsuche endet, deren Schatzkarte das Bild ist, aber nur ein Teil von dreien war. Das war durchaus spannend zu verfolgen, auch wenn ich vor Spannung keine Nägel gekaut habe.

Die Figuren fand ich alle gut getroffen.
Vorn weg natürlich Siggi.
Der hatte so viel von Waldi, dass ich ihn immer vor mir sah und hörte, wenn es um Siggi ging.
Selbst sein Freund Anton hatte etwas von einem Kunstexperten aus einer anderen Sendung (mit mehreren Händlertüren😉), den ich als Anton sah. Zufall? Ich weiß es nicht, auch nicht, ob Waldi im richtigen Leben mit diesem Herrn bekannt oder befreundet ist, aber ich fand es lustig.
Bei Doro wusste ich, genau wie die anderen auch nicht, wie ich mit ihr dran war.
Auch die Bemerkungen von Anton und Siggi ließen sie mir nicht verdachtsfrei erscheinen.
Eine geschickt eingebaute Finte von Waldi und Miriam?
Man wird es sehen ….
Siggis bester Freund und Angelkumpel Kurt kam in der Geschichte ziemlich selten vor, weil dieser anscheinend dem Glück hinterherrennt und doch immer wieder Pech hat. Erst zum Ende der Geschichte beteiligt er sich an der Schatzsuche, denn Rätsel lösen kann er eigentlich gut, oder in diesem Fall doch nicht? ….
Taucht die Leiche überhaupt noch wieder auf?
Gibt die Tapisserie das Geheimnis der Schatzsuche frei, damit der Schatz am Ende doch noch gefunden wird?
Und was macht der Dorfsheriff Gunnar, als es doch noch brenzlich wird, oder sind Siggi und seine Truppe auf sich alleine gestellt?
Von Boxerhündin Lola ist auf keinen Fall Hilfe zu erwarten!
Ja, viele Fragen, was werden die Antworten sein?

Ich habe sie in diesen „Cosy-Krimi“ auf jeden Fall bekommen und bin dabei gut unterhalten worden.
Mit viel Kopfkino und Humor geschrieben, wo mich das Ende doch noch überrascht hat.
Ein Krimi kann eben auch zum Schmunzeln sein!

Mein Fazit:
Ein Krimi der leichten und humorvollen Art, der mich absolut unterhalten konnte. Auch mit Co-Autorin steckt hier ganz viel Waldi drin.
Wer leichte Unterhaltung liebt und / oder Fan vom „80-Euro-Waldi“ ist, hat sicher seinen Spaß.
Für mich ein gelungenes Debüt.

Bewertung vom 09.05.2024
Blind Date mit Möwe
Struck, Yvonne

Blind Date mit Möwe


gut

Der Klappentext hörte sich mal nach einer anderen Idee für Datings an und versprach eine lockere und leichte Sommerlektüre zu werden.
Außerdem kannte ich die Schauplätze und somit freute ich mich auf ein "Feelgood"
Bekam ich das?
Hmm.... mal sehen.

Der Anfang war schon mal das, was der Klappentext versprach.

Lisa hetzt zu einem Date und weil ihr bei der Arbeit ein Missgeschick passierte, sie deswegen schon zu spät ist, kommt sie nicht ganz so passend gekleidet bei ihrem wartenden Date an. Der ist ganz schnieke und fast schon overdressed für eine Eisdiele angezogen. Anscheinend ist er auch nicht gerade von den Gummistiefeln an Lisas Füßen angetan, dabei übersieht er doch glatt, dass sie farblich perfekt zu ihrem gelben Sommerkleid passen.

Fängt ja schon mal lustig mit viel Kopfkino an.

Nachdem Lisas unmögliche Date sie dann auch ziemlich schnell wegen eines "Notfalls" fluchtartig sitzen lassen hat und sie sich darüber bei ihrer Freundin beschwert, meldet diese sie kurzerhand bei "The Voice of Love" an.

Also auch wie es der Klappentext beschreibt.

Es dauert auch nicht lange, da meldet sich Jonas bei ihr und das erste Telefonat-Date kommt zustande.
Erst noch ein bisschen holprig, aber doch interessant für beide.
Wobei Jonas eigentlich mitmacht, weil er eine Wette mit seinem Freund und Chef laufen hat, dass so was gar nicht funktionieren kann....
Aber Lisa und auch Jonas finden langsam Gefallen an der Art von Dates und jeder freut sich immer schon auf das nächste gemeinsame Date.

So weit, so gut.

Toll fand ich hier, dass die Kapitel immer zwischen Lisa und Jonas sich abwechselten. Ohne dass dabei Wiederholungen entstehen, lernen wir als Leser so beide kennen. Nicht nur im Alltag, sondern auch ihre Gedanken und Gefühle bei den Telefonaten.
So konnte ich mir über beide gleichzeitig ein Urteil bilden und wahr nah dabei. Auch der Schreibstil war lebendig und mit viel Kopfkino. Die Gegend konnte man sich auch gut vorstellen, wenn man sie nicht kannte und macht Lust auf Urlaub dort.

Aber dann kippte die Geschichte leider in eine andere Richtung weg.

Irgendwann geriet die Geschichte zwischen Lisa und Jonas in den Hintergrund und plötzlich drehte sich alles nur noch um die Rettung der Naturstation auf dem Priwall, die Lisa leitet und einen großen Verlust darstellen würde.
Die Verbindung zu Lisa und Jonas bestand zum Ende der Hälfte nur noch darin, dass Lisa um ihre Station kämpfte, die einem Neubau für einen YouTube-Star weichen sollte, den Jonas als Architekt zufällig planen sollte.
Bei ihrem ersten, echten Date war beiden sofort klar, wer wer ist und ab da war so gut wie nichts mehr. Keine Aussprache, nicht mal mehr Kontakt der beiden.
Als Leser konnte man noch etwas von den Gedanken zu der Sache der beiden mitbekommen, aber letztendlich war nur noch von der Rettungsaktion der Naturstation zu lesen.
Im letzten Drittel ging es dann auch nur noch rund.
Konflikte mit Freunden und Familie von Lisa lösten sich auch einmal wie von selbst auf und auch alle anderen Probleme waren auf einmal keine mehr und am Ende war alles Friede-Freude-Eierkuchen - als wenn nichts gewesen wäre.
Es gab bis zum Schluss keine Aussprache mehr zwischen Lisa und Jonas, aber im Epilog lebten sie "Glücklich und zufrieden, bis an ihr Lebensende", um es mal etwas überspitzt darzustellen.

Hat die Geschichte mir nun gefallen?
Ja - wenn ich sie so nehme, wie ich sie vorgesetzt bekam.
Nein - wenn ich nach dem Klappentext gehe!

Also fifty-fifty

Ja, man weiß wie solche Geschichten enden, sonst wären sie ja keine "Feelgood", aber der Weg dahin hätte noch gut 100 Seiten mehr vertragen, dann hätten sich beide Strenge in der Mitte getroffen.

Mein Fazit:
Eine Feelgood-Geschichte mit mehr Potenzial, das leider nicht genutzt wurde.
Unterhalten konnte der Roman mich trotzdem.

Bewertung vom 21.03.2024
Nordseesterne / Nordsee-Reihe Bd.1
Merburg, Marie

Nordseesterne / Nordsee-Reihe Bd.1


sehr gut

Ich lese gerne Bücher, die in meiner Region – oder zumindest drum rum – spielen. Greetsiel kenn ich übrigens auch und ich hatte den kleinen Ort wieder bildhaft vor Augen. Die Autorin kannte ich noch nicht und es ist ihr erster Nordsee-Roman und er ist ihr sehr gut gelungen!
Wenn ich diesen Roman mit einem Satz beschreiben sollte, dann so:
„Aufreger mit Happyend!“

Warum Aufreger?
Weil ich mich andauernd über Marianne, Luisas Mutter, aufgeregt habe.
Sie gängelt ihre Tochter, bestimmt über sie, fädelt Dinge ein und stellt Luisa vor vollendete Tatsachen. Kurz, sie bestimmt und manipuliert das Leben ihrer Tochter und andere Menschen, um ihre Vorteile durchzusetzen – alles „Zum Wohle ihrer Tochter“
Luisa ist über 30 Jahre alt!
Klar, Luisa könnte dagegen angehen und ihr Leben führen wie sie es mag, schließlich ist sie doch schon erwachen.
Luisa mag eigentlich auch gar nicht in dem Unternehmen ihrer Mutter arbeiten, und schon gar nicht später einmal übernehmen.
Viel lieber kocht sie. Sie hat sogar einen eigenen Kochkanal, auf dem sie sich auch immer Kochduelle mit ihrer besten Freundin liefert. Das Kochen ist ihre Leidenschaft und so gerne würde sie mehr als nur diesen Hobbykanal daraus machen.
Aber sie leitet die Marketingabteilung von „Natürlich schön“, der Firma ihrer Mutter. Aber selbst das ist der Mutter nicht genug. Ihr ist ein Dorn im Auge, das Luisa nicht ihren Ehrgeiz hat, um die Firma weiterzubringen und deswegen fädelt sie auch etwas in der Firmenleitung ein und stellt Luisa vor vollendete Tatsachen, die sie im Moment vor Schock nicht ablehnen kann. Bevor sie überhaupt Nein sagen kann, gratulieren ihr schon alle.
Auf der Party bricht Marianne zusammen und die Diagnose im Krankenhaus verändert schlagartig alles.
Ab da sind wir nur noch in Ostfriesland / Greetsiel und Umgebung.

Gleich bei der Anreise war ich mitten drin, in Greetsiel. Die Autorin beschreibt den Ort, die Menschen dort und alles drum rum so authentisch, dass das Kopfkino von Anfang an live und in Farbe mitläuft.
Greetsiel ist die Heimat von Marianne, aus der sie vor langer Zeit nicht im Guten weggegangen ist. Doch jetzt möchte sie alles ins Reine bringen, denn nach dem Schock der Diagnose wird ihr einiges klar.
Wenn Luisa zu Anfang auch nur dachte, dass ihre Mutter ihre Heimat wiedersehen will, so kommt gleich der nächste Schock, als sie statt vor einem Hotel vor einem kleinen Haus halten und sie von jetzt auf gleich eine „neue“ Familie kennenlernt.
Ihre Tante Helga, ihre Cousine Merle und ihren Cousin Björn.
Eine Familie, von der sie noch NIE etwas gehört hatte!
Aber warum?
Nach und nach tun sich für Luisa die Familiengeheimnisse auf und auch ihre Mutter erkennt sie manchmal nicht wieder. Diese friesische Art, die sie noch nie bei ihrer Mutter auch nur ansatzweise gesehen hat, erstaunen sie immer wieder.
So langsam gefällt ihr auch die Gegend und die Leute, ganz besonders auch Holger, der Restaurantbesitzer und Bekannte von Merle, bei dem sie spontan beim ersten Besuch in der Küche aushilft, weil der Koch abgehauen ist.
Na da entwickelt sich doch was ……
Aber was?

Trotz der friesischen Idylle und der neuen Familie, die (fast) nicht nachtragend ist, gibt es dennoch genug „Drama“.
Sollte man meinen, dass Marianne langsam umdenkt, was ihr Geschäft, deren Führung und vor allem Luisa angeht, hat man sich getäuscht.
Sie manipuliert die Menschen in ihrem Umfeld weiter und spinnt Fäden, die sie zum Ziel führen sollen – alles zum Besten von Luisa!
Nein, ist es aber nicht!
Und genau das ist der Punkt, der mir Marianne immer wieder unsympathisch macht und ich Lisa anschreien möchte „Hör verdammt nochmal nicht auf sie und lass dir das nicht gefallen!“
Wenn das meine Mutter wäre, ich hätte sie schon längst in die Wüste geschickt. Diagnose hin oder her.

Aber was wäre so meine Geschichte ohne Happy End?
Natürlich gibt es das hier auch, der Weg dahin ist eben steinig.
Die Autorin schafft es aber geschickt mit Wendungen, die ich als Leserin nicht vermutet habe, die Geschichte auch spannend zu halten und gibt damit eine Vollständigkeit, in der doch am Ende alle zufrieden sind. So wie es in einer Familie und deren „neuen“ Mitglieder sein sollte.
Natürlich kommt hier auch die Romantik nicht zu kurz, die aber nicht kitschig wird – bis auf ein ganz klein wenig, was aber nicht weh tut. Ja, die Romantik hat auch Höhen und Tiefen, wie im richtigen Leben auch, somit fand ich auch das realistisch.
Haben sich denn nun am Ende Luisa und ihre Mutter ausgesöhnt?
Wer ist denn jetzt für die Romantik zuständig?
Holger oder Erik, Luisas Verlobter in Hamburg und Mariannes Vertretung?
Lest selbst das Buch, dann habt ihr die Antworten.

Mein Fazit:
Ja, es ist definitiv ein „Feelgood“, mit tollem und bildreichem Schreibstil.
Aber es gibt auch Aufreger und Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe.
Eine tolle Geschichte, wie sie auch im richtigen Leben passieren kann und in der ich von Anfang bis Ende mittendrin war.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.01.2024
Der Weihnachtszwölf
Astner, Lucy

Der Weihnachtszwölf


ausgezeichnet

Wer ist „Wilson Wilbur Winterbottom?
Antwort: „Weihnachtszwölf aus der dritten Brigade von linkseinhalb!“

Na wenn das keine Vorstellung ist, dann weiß ich auch nicht.
Alfi, das mittlere Kind von dreien, staunt nicht schlecht, als er genau zwölf Tage vor Weihnachten eine Wichteltür und Utensilien in seinem Zimmer findet.
Als sich Wilson dann bei Alfi vorstellt, ist dieser schon mitten drin, im Abenteuer Weihnachtszwölf.
Ab jetzt wird alles anders.
Keine Langeweile mehr und schon gar nicht keine Weihnachten!
Angst vor der bösen Tante Gunilla und ihrer hässlichen, kleinen Hundedame Daisy?
Papperlapups! Ein Weihnachtszwölf doch nicht!
Keine Weihnachten?
Aber nicht doch. Weihnachten ist doch ein Wumsala-witziges Vergnügen!
Und dafür ist jetzt Wilson schließlich da.
Außerdem, wenn es Wilson nicht schafft ein richtiges Weihnachten auf die Beine zu stellen, dann würde er mindestens zwölfundzwanzig Jahre Hausarrest bekommen!
Wer will das schon?

Alfi steht schon öfters ratlos da und muss zusehen, wenn Wilson voller Vergnügen ein Haferschleimbad nimmt, oder Trampolin auf Gunillas Sülzfleisch springt.
Die Küche sieht danach natürlich wie ein Saustall aus und Alfi bekommt Angst.
Wenn das Tante Gunilla sieht. …..
Aber Wilson wäre kein Weihhnachtszwölf, wenn er dafür keine Lösung hätte.

Die Geschichte hat 155 turbulente Seiten, denn mit Wilson wird es nie Langweilig. Egal ob Zuhause, in der Schule beim Krippenspiel oder wenn es darum geht einen Mistelzweig zu finden und aufzuhängen. Die böse Tante und ihr hässlicher Hund treten auch gar nicht so in Erscheinung. Das gleiche gilt auch für Alfis Geschwister.
Hier dreht sich eigentlich alles um Alfi und Wilson.
Wilson ist einfach süß mit seinem Walnusspanzer und den Tigerfellstiefeln. Alfi braucht den pfiffigen Weihnachtszwölf auch, denn er leidet am meisten darunter, dass seine Eltern dieses Jahr Weihnachten nicht da sind und alles ausfallen soll.

Dazu ist die Geschichte so toll und liebevoll illustriert, dass die Geschichte immer passend unterstrichen wird.
Außerdem gibt es im Anhang eine tolle Bastelanleitung für eine Wichteltür und Zubehör.
Vielleicht richte ich mir zu Weihnachten auch eine Wichteltür zur Deko in meinem Bücherregal ein – und wer weiß? Vielleicht zieht ja auch ein Weihnachtszwölf dann dort ein.

Warum eigentlich WeihnachtsZwölf und nicht Elf?
Na ist doch klar. Elfen sind einfach Spaßbremsen!

Mein Fazit:
Ein ganz bezauberndes Weihnachtsbuch zum Vor- und Selberlesen mit Spaß für Groß und Klein. Einfach eine Wumsala-herrliche Geschichte!

Bewertung vom 10.05.2023
Sugar Skulls
Duffy, Shannon

Sugar Skulls


gut

Schöne Motive, auch welche auf schwarzem Hintergrund, was die Farben sehr hervorhebt.
Leider sind nicht alle Motive auf einer Seite, so dass sie auf auf Doppelseiten ein Ganzes bilden. Da das Buch aber Taschenbuchformat hat, ist es sehr schlecht bis garnicht das Motiv im Ganzen auszumalen.
Wobei ab Mitte auch einzelne Motivseiten schon etwas unbequem zum Ausmalen sind, da man das Buch dann wirklich mit Kraft auseinander biegen muss.
Eine andere Bindung wäre hier mehr angebracht, als ein enger Taschenbuchrücken.

Bewertung vom 10.05.2023
Buntstifte Black Edition 100er

Buntstifte Black Edition 100er


weniger gut

Schade um das Geld!
Leider kann man mit diesen Stiften keine präziesen Konturen malen. Das Anspitzen ist auch etwas müsam, wegen der dreieckigen Form, aber das würde ja noch gehen.
Der Farbabrieb ist eigendlich ok. Soll die Farbfläche gedeckt gefüllt sein, ist leichter Druck angebracht, ansonsten sieht es eher wie schraffiert aus. Übt man leichten Druck aus, muss man auch sehr schnell wieder nachspitzen.
Die Farben sind aber gut und die einzelnen Farbbereiche mit vielen Nuancen - auch sind vier Neonfarben dabei, was sicher gut auf Farbflächen im schwarzen Hintergrund aussehen würde, wenn man nicht immer wieder auf die schwarzen Konturen kommen würde.
Für mich total unbrauchbar, da mbin ich besseres von Faber-Castell gewohnt, aber der Kindergarten um die Ecke hat sich gefreut - denn stabil sind die Stifte zumindest.
Fazit:
Für Kindermalereien sehr geeignet, aber für präziese Zeichnungen und für Konturen unbrauchbar.

3 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2022
Professor Koslows Äthermaschine
Pollaschek, J.

Professor Koslows Äthermaschine


ausgezeichnet

Die Geschichte spielt in Wien; und genau das spürt man durch und durch.
Das Buch ist ein einziger „Wiener Schmäh“, aber im absoluten POSITIVEN Sinn.
Es ist nicht reißerisch spannend, aber voll Spannung.
Es steckt die gemütliche Wiener Art von vorne bis hinten drin, ohne langweilig zu sein.
Es ist rätselhaft, weil man genauso wie Ros und Ada wissen will, was es mit dem Manometer auf sich hat und wie die Zusammenhänge mit der Zugentführung da reinpassen.
Da ist die Spannung gegeben, aber eben nicht kriminalistisch, sondern abenteuerlich.
Das Ganze mit Steampunk gewürzt.
Ich hab die ganze Zeit mitgerätzelt, aber dann kam eine Wendung und schon war meine Vermutung wieder dahin.
Am Ende wurden aber alle meine Fragen logisch beantwortet und alles macht Sinn.

Der Autor schafft es jeder Figur ein Leben einzuhauchen, mit all seinen Facetten.
Sie alle haben ihren eigenen (Wiener) Charme.
Aber auch die Feinde haben ihren Charakter der zu ihnen passt.
Keine Figur ist flach oder blass, jede hat ihre Eigenart und ist dadurch lebendig.

Ein Abenteuer, bei dem ich gern dabei und mittendrin war!

Sollte wer mal den einen oder anderen wienerischen Ausdruck nicht kennen - keine Angst:
ZITAT:
Der nicht aus der Hauptstadt stammende Teil p.t. Leserschaft findet im Anhang ein kleines Wiener-Deutsch Wörterbuch.
[Seite 8, Fußnote 1]
Apropos Fußnoten.
Die gibt es immer mal wieder im Buch, die mich mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht haben :)

ZITAT:
Wenn ein ungebremstes Fahrzeug, welcher Art auch immer, eine Straße entlang rast, gibt es immer eine Frau mit einem Kinderwagen, die ihm in die Quere kommt. Das ist so unvermeidlich wie der tägliche Sonnenaufgang.
[Seite 161, Fußnote 16]

Aber es gibt auch Fußnoten, die Erklärungen zum Text, oder dem gerade Erwähnten gibt und einige sind auch noch lehrreich über Wien.

Mein Fazit:
Meine erste Steampunk Geschichte, die nicht wie sonst im viktorianischen England, sondern im 19. Jahrhundert in Wien spielt. Ein tolles Abenteuer und ich würde gerne noch ein weiteres Abenteuer mit Ada, Ros und natürlich der Freifrau von Doleschal erleben.
Von mir klare Leseempfehlung, auch für alle, die nichts mit Steampunk zu tun haben!

Bewertung vom 28.01.2018
Lonely Hearts Travel Club - Nächster Halt: Indien / Travel Club Bd.2
Colins, Katy

Lonely Hearts Travel Club - Nächster Halt: Indien / Travel Club Bd.2


sehr gut

Am Anfang dieses zweiten Teils hab ich mich schon ein wenig erschrocken.
Ich habe mich gefragt wo die toughe Georgia aus dem ersten Teil geblieben ist.
Nein, das war nicht mehr die Georgia aus dem ersten Teil, wie ich sie kannte.
Alle ihre Erkenntnisse, die sie in Thailand über sich und das Leben gefunden hatte waren ausgelöscht.
Da war kein Platz mehr für Ben, der nun mit im Reisebüro arbeitet und auch die neue, leicht verrückte Angestellte Kell sieht sie nur als Nebenfigur.
Georgia ist diejenige die als erste im Laden ist und die letzte die geht. – Wenn sie nicht wieder wegen Erschöpfung am Schreibtisch einschläft und somit auch die Nächte im Laden verbringt.
Statt Arbeit auf die anderen zu verteilen und als Team das Reisebüro zu führen, kann Georgia nichts aus der Hand geben.
Das so was nicht ewig gut gehen kann ist wohl klar.
Als es dann auch noch schlechte Bewertungen für das neue Angebot einer Indienreise hagelt, sieht Georgia ihr Unternehmen den Bach runter gehen. Dabei war doch alles so gut geplant und die indischen Mitarbeiter mit Bedacht und Sorgfalt ausgewählt – WAS stimmte da nicht?

Um das herauszufinden entschließt sich Georgia kurzer Hand – wenn auch äußerst ungern – den Travel Club in Ben und Kells alleinige Verantwortung zu geben und schleust sich getarnt in die nächste Reisegruppe nach Indien mit ein.
Als Friseurin Louise hält sie ihre Tarnung aufrecht und nur der Hotelangestellte weiß zunächst von ihrer wahren Identität.
Bald erkennt sie woran es hapert und setzt nun alle ihre Möglichkeiten ein, damit die Indienreise wieder als Erlebnis für alle wird – und nicht als Albtraum in Erinnerung bleibt.
Wird Georgia es schaffen?
Und wer ist der undurchsichtige Chris in der Reisegruppe? Warum ist er nur am Rande dabei und macht nur Fotos und schreibt andauernd Notizen in sein Heft?
Viele Fragen, aber auf alle gibt es eine Antwort – mal mehr, mal weniger gute.

Hat mir die Georgia am Anfang so gar nicht gefallen, hat sie mich während der Geschichte doch überzeugen können. Sie boxt sich auch hier wieder durch, egal wie dick es auch kommt. Sie lässt sich nicht unterkriegen und am Ende tut ihr Indien genauso gut wie es Thailand getan hat. Sie kommt gestärkt und mit Erkenntnissen über sich selbst mit neuer Kraft wieder zurück.
Und diese Kraft braucht sie auch!
Im Travel Club Büro hat sich auch so einiges getan.
Wer ist die neue Aushilfe, die alle so toll finden und die sich anscheinend überall unentbehrlich gemacht hat? Wieso bekommt sie alles besser hin als Georgia? Was ist mit Ben?
Wie es aussieht kommt er gnadenlos gut mit der Neuen aus. Ja er ist sogar wieder fröhlich und ausgelassen. Das war er schon seit ewigen Zeiten nicht mehr …
Selbst Kell ist ganz anders und macht ein auf beste Freundin mit der Neuen.
Kaum Zuhause fühlt Georgia sich wie das fünfte Rad am Wagen und ist diesmal wirklich kurz vorm Aufgeben. Aber als dann dem Travel Club von zwei Seiten Gefahr droht, ist Georgia wieder voll da.

Das hört sich jetzt alles ziemlich dramatisch und düster an, aber es ist trotz allem wieder ein „Feelgood“ Roman.
Diesmal im bunten, turbulenten und völlig gegensätzlichen Indien. Es sind wieder Leute dabei, die an einer Liebesbeziehung gescheitert sind, ohne dass es kitschig wird – auch wenn ein paar (kleine) Klischees über Indien dabei sind (Bollywood), so passen selbst die in die Geschichte.
Georgia tankt hier neue Kraft und sieht endlich ein, das sie so nicht weitermachen kann und auch zwischen ihr und Ben gibt es endlich Klarheit.

Mein Fazit:
Eine Geschichte die Spaß macht und trotzdem die Spannung um den Travel Club hält.
Für alle die mal wieder ein Buch mit einem Feelgood-Effekt lesen möchten.
Ich würde zwar nicht in den „Lonely Hearts Travel Club“ passen, aber so eine Indienreise würde ich schon gerne mitmachen wollen. Mal sehen wohin die Reise das nächste Mal geht, denn die Geschichte von Georgia Green und ihrem Reiseunternehmen ist noch nicht vorbei.

Bewertung vom 17.12.2017
Harti Hoppel blickt durch
Weber, Ben

Harti Hoppel blickt durch


ausgezeichnet

Wie man am Klappentext schon erkennen kann, geht es in diesem Buch um das Anderssein.
In der Karnickelsippe gibt es ganz unterschiedliche Charaktere und alle bilden eine Gemeinschaft.
Da gibt es Angeber und Aufschneider, Draufgänger und Ängstliche. Auch die Hasenmädchen schlagen sich mit ganz alltäglichen Dingen herum. Wie zum Beispiel pflegt man sein Fell, damit es immer und in allem Situationen seidig glänzend bleibt?
Und dann ist da Harti Hoppel.
Sie hinkt beim Hoppel, aber das macht ihr gar nichts aus. Sie ist mutig und rettet sogar den Aufschneider von der Sippe, als er mit ein paar anderen über den gefährlichen Weg der Riesenkäfer geht.
Harti Hoppel kennt sich aus, ohne belehrend zu werden und weil sie überall immer ganz genau hinhört, kann sie auch andere Tiere verstehen und mit ihnen reden. Denn reden ist auf jeden Fall immer besser – auch wenn es mal brenzlich wird.

Sehr schön fand ich an dem Buch, das die Illustrationen trotz Kindergeschichte nicht kitschig waren. Bei den Zeichnungen sind die Farben schön und real gehalten. Auch die Tiere sind nicht vermenschlicht dargestellt. Nur der gefährliche Riesenkäfer ist dramatisch dargestellt – aber das passt.
Wer der gefährliche Riesenkäfer ist?
Das müsst ihr selbst herausfinden!

Ganz nebenbei wird auch das Anderssein mit in die Geschichte eingebunden. Alles ohne extra drauf hinzuweisen oder mit dem erhobenen Finger zu betonen.
Hier erfährt der Leser das Zuhören hilfreich ist, das Andere gleich sind – auch wenn sie anders aussehen oder eine andere Sprache sprechen.
Das Ganze als Hardcoverausgabe, damit es auch Kinderhände standhält!

Mein Fazit:
Eine wirklich schöne Geschichte für Kinder ab 7 mit schönen Bildern und mit Werten die in der heutigen Zeit um so wichtiger sind. Spannend und auch lustig zugleich. 
Ein Buch das ich allen Kindern in dem Alter - und alle anderen jung gebliebenen - empfehlen kann!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.