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zartrose

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Bewertung vom 31.03.2020
Die stummen Wächter von Lockwood Manor
Healey, Jane

Die stummen Wächter von Lockwood Manor


gut

Inhalt:
London 1939. Die Bomben der deutschen Flieger bedrohen London und damit auch die wertvollen Ausstellungsstücke des Natural History Museums. Hetty Cartwright arbeitet schon seit vielen Jahren als Kuratorin der Säugetiersammlung in diesem und wird auserkoren zusammen mit den Ausstellungsstücken nach Lockwood Manor zu gehen.
Denn der Besitzer des Manor, Major Lockwood, hat dem Museum angeboten seine kostbaren Güter dort in Sicherheit zu bringen.
Fortan soll Hetty also in dem alten Gutshaus leben und sich dort um die Pflege der wichtigen Ausstellungsstücke kommen.
Doch auf einmal verschwinden einzelne Stück, während wieder andere verrückt werden. Hetty versucht ihre Aufgabe zu erfüllen, was gar nicht so einfach ist, denn der Gutsbesitzer ist ein ungemütlicher Zeitgenosse und auch die Angestellten sind nicht wirklich umgänglich. Dazu plagen sie immer öfter seltsame Alpträume.
Einzig Lucy, die etwas gleichaltrige Tochter des Gutsbesitzers, scheint sich wirklich für ihre Schützlinge und sie zu interessieren. Doch auch der immer näher rückende Krieg zehrt an den Nerven aller Beteiligter...

Meinung:
Das schön gestaltete Cover war mir als Erstes ins Auge gestochen und hatte mich neugierig auf den Inhalt gemacht. Tatsächlich hatte ich beim Cover und Inhalt etwas anderes erwartet und wurde daher eher enttäuscht als überzeugt.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht der Museumsmitarbeiterin Hetty Cartwright erzählt. Die ihr gewohntes Umfeld und London verlässt um in Lockwood Manor über die Ausstellungsstücke zu wachen. Diese Aufgabe wurde ihr aber nur zu Teil, weil viele der männlichen Mitarbeiter sich für den Kriegsdienst gemeldet haben. Überhaupt stört sie die Tatsache, dass Männer besser gestellt sind als die wenigen Frauen in ihrem Museum. Aber sie freut sich über diese Aufgabe und erfüllt diese sehr gewissenhaft. Was nicht bei allen Bewohnern des Manors gut ankommt. Vor allem bei dem Gutsbesitzer eckt sie immer wieder an. Der ist aber wirklich kein umgänglicher Mann ist.
Mit seiner Tochter Lucy dagegen versteht sie sich mit der Zeit immer besser und die beiden Frauen freunden sich bald an, bis bald zarte Bande zwischen ihnen entstehen....

Zwischen durch wird aber auch immer mal ein Kapitel aus der Sicht von Lucy erzählt, die seit ihrer Kindheit unter Alpträumen und Angstzuständen leidet. Ganz unschuldig daran ist wohl auch nicht ihre kürzlich verstorbene Mutter, die zu Lebzeiten immer wieder Zusammenbrüche hatte oder wirre Dinge gemurmelt hat.

Überhaupt scheint das riesige und alte Manor viele Geheimnisse zu verbergen und auch Gerüchte über Geister und andere sonderbare Erscheinungen gibt es unter den Angestellten genug. Daher ist es wohl auch nicht unverständlich, dass Hetty überall Dinge zu hören scheint und Sorge um ihre kostbaren Schätze hat.
Diese geheimnisvollen Andeutungen hatten mich neugierig auf das Buch und Hettys Geschichte gemacht, wurden meiner Meinung nach aber nur immer mal in den Raum geworfen und immer ähnlich beschrieben. Dadurch hat es sich vor allem zum Ende hin sehr gezogen und ich habe mich gefragt, ob da noch was Richtiges passieren wird.

Mein Fazit:
Dank des einfachen Schreibstils ließ sich das Buch angenehm lesen, jedoch zog sich die Geschichte meiner Meinung nach sehr. Immer wieder wurde langatmig ein Ort oder ein Geschehen beschrieben, sodass es zeitweilig ziemlich langweilig war und mich nicht richtig fesseln konnte. Auch zu den einzelnen Charakteren konnte ich nicht so wirklich eine Verbindung aufbauen.
Immer wieder sind kleine Szenen gewesen, wo mal etwas mehr passiert ist und etwas Spannung augebaut werden konnte. Die kurzen Passagen konnten aber leider nicht von den langen und eher eintönigen Erzählungen über das Leben im Manor oder Hettys Gedanken ablenken.

Daher bekommt das Buch von mir nur 3 von 5 möglichen Sternen. Für ein paar entspannte Lesestunden zwischen durch kann ich das Buch empfehlen, aber nicht wenn man wirklich nach einem spannenden Leseaben