Mieses Karma

ausgezeichnet

Gleich mehrere Gründe machen das Buch außergewöhnlich. Am Bemerkenswertesten ist jedoch die Tatsache, dass es ein Mann geschrieben hat, was genetisch eigentlich völlig unmöglich ist. Vielleicht hat ja David Safier, so wie Mel Gibson, etwas auf den Kopf bekommen und kann jetzt hören, was Frauen denken, oder aber er ist, ähnlich wie Obelix, in einen Trog mit Nagellackentferner gefallen, auf jeden Fall ist er kein normaler Mann. Somit ist dieses Buch dann auch ein Frauenbuch oder ein Buch für Frauenversteher. Und mehr noch, als Christ im mitteleuropäischen Raum kann man nur mit Neid zur Kenntnis nehmen, welch moderne Ansätze im Buddhismus zu finden sind, ganz nach dem Beispiel der quotenstarken Super Nanny und der Taktik „erziehen statt bestrafen“. Von den sexuellen Ausschweifungen Casanovas im Ameisenhaufen bis hin zu Deckelchens Gelüsten nach Üppigkeit ist das Buch prall voll Leben, obwohl es eigentlich die ganze Zeit ums Sterben geht. Eins steht jedenfalls fest, als die Phantasie vergeben wurde, hat David Safier gleich dreimal „HIER!“ geschrien. Ob es erstrebenswert ist, gutes Karma zu sammeln, oder viel aufregender ist, mieses Karma zu horten, steht für mich noch als Frage im Raum.
Ein großartiger Spaß! Vorsicht beim Lesen in der Öffentlichkeit. Es ist nicht auszuschließen, dass man durch ununterdrückbares Kichern auffällt.