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Benutzername: 
Verynia
Wohnort: 
Datteln

Bewertungen

Insgesamt 23 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2024
Tage einer Hexe
Dimova, Genoveva

Tage einer Hexe


gut

Mehr Monster als Hexerei

Die Hexe Kiela ist bekannt dafür, dass sie eine Spielerin ist und sich auch gerne mal auf einen riskanten Einsatz einlässt. In ihrer Heimatstadt Chernograd sitzt sie zum Jahreswechsel mit anderen Bewohnern in einem Pub und spielt Karten. Als das neue Jahr anbricht, kommen auch prompt die Monster und die sogenannten "Schmutzigen Tage" beginnen. Diese gehen 12 Tage und bedeuten, dass es in dieser Zeit vor Monstern nur so wimmelt. Auch der Zmey, der Zar der Monster, kommt in die Stadt und sucht nach Kiela, da diese es geschafft hatte, ihm vor einigen Jahren zu entkommen.
Um sich ihm nicht stellen zu müssen, geht Kiela einen Deal mit einem Unbekannten ein. Der Einsatz: das wichtigste für eine Hexe - ihr Schatten. Ohne diesen kann eine Hexe nicht zaubern und verblasst nach und nach selbst zu einem Schatten. Der Unbekannte erhält also ihren Schatten und bringt sie dafür in die Nachbarstadt Belograd. Die beiden Städte sind durch eine Mauer von einander getrennt. In Belograd ist alles viel schicker und scheinbar einfacherer, denn dort gibt es auch keine Monster.
Kiela muss nun zusehen, dass sie bald ihren Schatten zurück bekommt, da die Schattenkrankheit schon schnell bei ihr einsetzt.
Doch die Reise wird nicht leicht, doch sie bekommt Hilfe von einem Belograder Polizisten.

Was soll ich sagen. Das Buch war nicht wirklich schlecht, aber leider auch nicht richtig gut.
Der Originaltitel "The Witch's Compendium of Monsters, Book 1: Foul Days" macht viel mehr Sinn als der übersetzte. Ich habe eine Geschichte mit Hexerei erwartet, doch eine Geschichte voller Monster und mit nur einem Hauch von Zauberei bekommen.
Hinzu kommt, dass leider keine Figur wirklich ausgearbeitet zu sein scheint. Die Monster haben mehr Tiefe und Persönlichkeit als die Protagonisten erhalten.

Die Handlung der Geschichte war interessant und an sich plausibel. Doch stellenweise wurde es mir doch etwas zu langweilig und irgendwie gezwungen ausgearbeitet.

Daher leider nur 3 Sterne von mir und ich werde die Folgebände nicht lesen.

Bewertung vom 25.08.2024
Starling House
Harrow, Alix E.

Starling House


gut

In Eden geschehen keine echten Unfälle

"Starling House" von Alix E. Harrow ist ein sehr interessanter Einzelband. Welches Genre es genau hat? Das ist schwierig zu sagen. Doch wenn ich es benennen müsste, würde ich es wohl unter "Mystery" ablegen.

Opal und ihr jüngerer Bruder Jason hatten nicht viel Gutes in ihrem Leben. Ihre Mutter starb bei einem Autounfall, bei dem auch Opal anwesend war. Doch der Großteils der Stadt Eden behauptet, ihre Mutter wäre mit Absicht in den Fluss gefahren.
Seitdem sind die beiden auf sich alleine gestellt. Opal brach die Schule ab und schlug sich mit Diebstählen und unzureichend bezahlten Jobs durch, um sie über Wasser zu halten.
Als sie das Angebot bekommt, in dem Haus aus ihrem liebsten Kinderbuch zu arbeiten, ist sie nicht sofort überzeugt. Sie träumt oft von diesem Haus, aber nicht unbedingt in glorifizierendem Ausmaß. Außerdem hat jeder in Eden eine andere verrückte Story über dieses Haus und ihre aktuellen oder ehemaligen Bewohner zu erzählen. Arthur Starling, der alleine in dem Haus wohnt, hinterlässt nicht unbedingt den besten Eindruck bei Opal. Doch ihre Träume bleiben nicht aus und auch die Verletzung, die sie sich am Tor des Anwesens zugezogen hat, will einfach nicht verheilen. Also tritt sie den Job der Reinigungskraft an, um ihrem Bruder einen Ausweg aus dieser verseuchten Stadt zu ermöglichen.
Doch nichts ist so, wie es scheint - nicht einmal Starling House selbst.

Eine ziemlich interessante Geschichte mit vielen Handlungen. An sich bleibt alles übersichtlich, jedoch bin ich der Meinung, dass es nicht so viele Nebenhandlungen oder Geschichten aus der Vergangenheit gebraucht hätte. Im Endeffekt spielt alles eine mehr oder weniger relevante Rolle zur Auflösung. Ich denke aber trotzdem, dass es ein durchaus kürzeres und auch kurzweiligeres Buch hätte werden können.

Trotz allem hat mir das Buch ganz gut gefallen, da die Handlung und die Charaktere gut ausgearbeitet waren. Leichte Mystery um ein seltsames Haus, über Einsamkeit und Ungerechtigkeit.

Bewertung vom 24.04.2024
Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1
Jager, Jennifer Alice

Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1


ausgezeichnet

Fabelwesen gibt es wirklich

"Der Kuss der Nixe" ist der erste Band der neuen Dilogie "School of Myth and Magic" von Jennifer Alice Jager.

Devin ist eine ganz normale Highschool-Schülerin. Zumindest war sie das bis zu ihrem siebzehnten Geburtstag. Nichts wünschte sie sich mehr, als einen perfekten Tag. Doch so schön es warm ist ihren Freunden am Badesee, so grausam endete der Tag auch für sie. Endlich kamen sie und ihr Schwarm sich näher, doch dann schreckt er vor ihr zurück, ist nicht mehr bei Bewusstsein und muss ins Krankenhaus. So hat Devin sich das bestimmt nicht vorgestellt. Auch im Krankenhaus wird Tyler direkt panisch, als er sie entdeckt. Als dann mitten in der Nacht in ihrem Haus zwei fremde Männer auftauchen, ist das Desaster komplett. Laut diesen Personen soll Devin eine Nixe sein. Doch vor diesen grausamen Wesen hat ihre verstorbene Granny sie immer gewarnt. Das kann doch alles nicht sein, oder?
Kurzerhand geht es für Devin an die School of Myth and Magic, um dort die passende Ausbildung zu erhalten. Aber das ist nicht so einfach, wenn man bis vor ein paar Tagen noch eine ganz normale Sterbliche war. Außerdem stellen sich nicht nur die anderen Schüler sich ihr in den Weg, denn es gibt einen Eindringling in der magischen Schule und der scheint nichts gutes im Sinn zu haben.

Ein rasantes Abenteuer beginnt. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen. Der Erzähl- und Schreibstil der Autorin ist umwerfend und fesselnd.
Jedoch lässt sie uns mit einem fiesen Cliffhanger zurück, den ich so nicht habe kommen sehen. Zum Glück lässt der zweite Band nicht lange auf sich warten.

Auch die Dilogie "Emily Seymour" werde ich mir mal vornehmen. Beide Reihen spielen im gleichen Universum und es gab bereits Parallelen. Diese habe ich auch gut ohne Hintergründe aus der anderen Reihe verstanden - trotzdem interessiert mich die Reihe nun sehr.

Ich bin gespannt auf den zweiten Band und kann für den ersten eine absolute Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 22.02.2024
Nature Guide Wildpflanzen
Ester, Theresa

Nature Guide Wildpflanzen


ausgezeichnet

Ab in die Natur!

"Wildpflanzen" von Theresa Ester-Nacke im Kosmos-Verlag ist ein toller Nature Guide, den man definitiv dabei haben sollte, wenn man in die Natur geht.

In dem Buch kann man 89 Pflanzen nachschlagen und einiges über sie lernen. Anhand der Blütenfarbe- und form gibt es gute Anhaltspunkte, um die jeweilige Pflanze korrekt zu bestimmen.

Es gibt sogar ein paar kleine "Rezepte", um z.B. selbst eine Harzsalbe herzustellen. Ein tolles Extra!

Besonders wichtig sind die Hinweise zu Beginn des Buches. Dabei geht es um Naturschutz und den persönlichen Schutz. Wenn man pflückt, dann nur so viel, dass es aussieht, als wäre nichts genommen worden. Ist man sich nicht sicher bei der Bestimmung, lieber stehen lassen.

Durch die geringe Größe des Buches passt es wunderbar in jeden Wanderrucksack oder auch nur in eine mittelgroße Umhängetasche. Die Qualität lässt darauf schließen, dass dieses Buch viele Ausflüge in die Natur aushalten wird.

Ein tolles Buch für alle, die gerne in die Natur gehen, mehr gehen wollen oder einfach nur etwas über Wildpflanzen lernen wollen.

Bewertung vom 03.02.2024
Das Mörderarchiv Bd.1
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1


ausgezeichnet

Auf der Jagd nach dem eigenen Mörder

Wer hat schon ein Archiv, in dem man nach dem eigenen Mörder suchen kann? Frances hat so etwas und alle hielten sie für verrückt. Doch als sie eines Tages doch ermordet wird, scheint sie stets Recht gehabt zu haben.
Als sie 17 Jahre alt war, sagte ihr eine Wahrsagerin voraus, dass sie ermordet werden würde. An diese Weissagung glaubte sie ihr Leben lang und hat in Zuge dessen für jeden Menschen, der auch nur ein minimales Motiv haben könnte, sie töten zu wollen, eine Akte angelegt.
Ihre Großnichte und ihr Stiefneffe sollen sich laut Testament nun auf die Suche nach dem Mörder machen. Wer innerhalb von 7 Tagen nach der Testamentseröffnung den Mörder als erstes entlarvt, erbt alles. Ein großes Ziel für Großnichte Annie, da sie und ihre Mutter in einem Haus von Tante Frances wohnen. Die angehende Krimiautorin setzt also alles daran, diesen Fall zu lösen. Doch kann sie gegen einen Mann gewinnen, der Frances kannte und in dem Ort aufgewachsen ist? Eine undenkbare Aufgabe, da Annie ihre Großtante nie getroffen hat. Eine spannende Ermittlung nimmt ihren Lauf...

Das Buch ist in 2 Handlungsstränge aufgeteilt. Einmal die Ermittlungen von Annie in der Gegenwart und einmal die Erlebnisse der jungen Frances, als sie 17 Jahre alt war. Diese Aufteilung alleine macht die Handlung ungemein lebendig. Der Schreibstil ist herrlich flüssig, man kann sich alle Örtlichkeiten wunderbar leicht vorstellen und man fliegt nur so durch die Seiten.

Normalerweise bin ich keine große Krimileserin. Doch dieses Buch ist ein absolutes Highlight und ich werde es definitiv nochmal lesen. Es gibt so viele kleine Hinweise, die auf die Weissagung von vor so vielen Jahren passen. Ich selbst spürte wie Annie oft eine große Verzweiflung, weil ich so viele Verdächtige hatte. Da sie niemanden kannte, hätte es wirklich jeder gewesen sein können. Doch Annie ist eine wirklich toll geschriebene Protagonistin und ist ihren Weg in der Geschichte gegangen.

Eine absolute Empfehlung - auch für Leser, die sonst nicht so häufig Krimis lesen.

Bewertung vom 27.10.2023
Tag der Seelen / Flowers & Bones Bd.1
Grauer, Sandra

Tag der Seelen / Flowers & Bones Bd.1


weniger gut

"Flowers & Bones" ist der erste Teil der neuen Dilogie von Sandra Grauer. Darin geht es um Valentina, eine junge Frau aus Mexico, die kurz vor ihrem 18. Geburtstag steht. Sie hat ein Geheimnis, denn sie wird ab diesem Geburtstag eine Catrina sein, so wie es schon viele Frauen in ihrer Familie vor ihr waren. Ihre Aufgabe besteht darin, verlorene Seelen ins Reich der Toten zu überführen.
Doch nach dem Tod ihrer Mutter entscheidet ihr Vater, dass die beiden gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder Emiliano nach Irland ziehen werden. Damit starten dann auch die Probleme, denn plötzlich offenbaren sich Drachen in der Welt der Menschen und erzählen von einem Krieg, in dem sie Hilfe benötigen. Nicht alle sind begeistert davon.

Auch ich muss leider sagen, dass bei mir keine Begeisterung aufkam. Dem Klappentext nach sollte es eigentlich um Valentina, ihre Aufgabe als Catrina und den Tag der Toten gehen. Doch dieses Thema ist eine absolute Nebengeschichte. Ich bin ein riesen Fan von Geschichten mit Drachen, doch nicht in einem Buch, welches angeblich unabhängig von den anderen beiden Dilogien der Autorin gelesen werden kann. In den beiden anderen geht es um Hexen und um Drachen. Ich habe die anderen Reihen nicht gelesen und fühlte mich durch das fehlende Hintergrundwissen von der Geschichte dazu gedrängt, die anderen Bücher lesen zu müssen.
Das werde ich nicht tun und auch der zweiten Teil von "Flowers & Bones" wird es nicht in mein Bücherregal schaffen.

Meine beiden Sterne kann ich nur für das schöne Cover samt Farbschnitt geben und für die Idee (!) des Buches, aus der leider nichts geworden ist. Denn auch der Schreibstil gefiel mir nicht besonders, es gab ständig Wiederholungen und die einzelnen Charaktere (auch die Hauptfiguren) haben leider nur blasse Persönlichkeiten bekommen.

Der Klappentext verspricht hier eine ganz andere Story - schade!

Bewertung vom 04.06.2023
Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1
Yarros, Rebecca

Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1


ausgezeichnet

Der Kampf der Drachenreiter

Violet Sorrengail hat sich jahrelang darauf vorbereitet in den Schreiberquadranten am Basgiath War College zu kommen. Doch da sie die Tochter der Generalin ist, soll sie sich zur Drachenreiterin und Kämpferin ausbilden lassen. Dabei ist sie körperlich eher schwach, wodurch es viele andere Bewerber*innen es auf ihr Leben abgesehen haben. Doch Violet weiß sich zu beweisen und wird stets stärker.
Ihr Land ist nämlich auf die Drachen und ihre Reiter*innen angewiesen, um die Bedrohung durch die Greife abwehren zu können.
Xaden Riorson, der Sohn eines Verräters an der Regierung des Landes, ist dabei ebenfalls eine Bedrohung für Violet. Dabei ist er ihr Geschwaderführer. Sie spürt, wie er sie ansieht, wobei es sich nicht immer um böse Blicke handelt. Auch sie kann sich nicht von ihm abwenden, obwohl er ihr doch so gefährlich sein könnte. Aber warum trifft er sich heimlich mit anderen Reitern mit Rebellionsmal, so wie es alle Kinder der Verräter erhalten haben? Was haben sie vor? Und wie lange kann sie sich in diesem generellen Kampf um Leben und Tod beweisen?

Ein absolutes Highlight für mich - da lässt sich nicht dran rütteln. Es handelt sich hier um eine Fantasy-Geschichte mit wunderbarem Worldbuilding. Der Schreibstil ist schön flüssig und selbst in beschreibenden Szenen nie langatmig.
Erzählt wird aus der Sicht von Violet, wodurch man ihre Gedanken nachverfolgen und die Situationen dementsprechend gut verstehen kann.

Es handelt sich hierbei um den ersten Teil einer Reihe. Ich sehne den nächsten Teil herbei, da ein kleiner, aber gemeiner Cliffhanger zum Schluss dabei ist. Doch trotzdem bin ich total überwältigt von dem Buch und habe es schon mehrfach weiterempfohlen. Nochmal: ein absolutes Highlight, wenn man keine Angst vor dicken Büchern und Interesse an Drachen und Fantasy hat.

Bewertung vom 18.05.2023
Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


sehr gut

Das Genie hinter einem hübschen Gesicht

Das Buch "Die einzige Frau im Raum" von Marie Benedict erzählt von dem unglaublichen Leben der Schauspielerin Hedwig Kiesler alias Hedy Lamarr.

Hedy heiratete in jungen Jahren Friedrich Mandl, ein Waffenhändler, der in die österreichische Politik involviert war. Antisemitische Anfeindung waren ein großer Punkt für diese Heirat, denn Hedy war Jüdin und sie und ihre Eltern erhofften sich so einen gewissen Schutz. Doch Fritz änderte sich, drängte Hedy quasi zum Konvertieren ins Christentum, brachte sie dazu, nicht mehr zu Schauspielern und verlor seine romantische Seite. Er sperrte sie zu Hause ein, ließ sie nicht mehr ohne Begleitung aus dem Haus und wurde sogar mehrfach handgreiflich gegenüber Hedy. Trotzdem saß sie oft bei politischen Gesprächen dabei und sog jegliche Informationen auf. Als sie dann erfuhr, dass Fritz anfing gemeinsame Sache mit Hitler zu machen, floh sie vor ihrem Mann nach Amerika. Dort begann sie wieder zu schauspielern unter einem anderen Nachnamen, um ihre Wurzeln zu verstecken.
Doch das schlechte Gewissen plagte sie, dass sie ihre Heimat verlassen hatte, ohne ihr Wissen über den bevorstehenden Krieg zu teilen. Hier kamen ihr ihr wacher Geist und ihre Auffassungsgabe zugute. Gemeinsam mit dem Musiker George Antheil entwickelte sie ein System, mit dem Torpedos sicherer und zielgerichteter abgefeuert werden könnten.

Da Hedy eine Frau war, wurde diese Idee nicht angenommen, sondern weiterhin mit störungsanfälligen Torpedos gearbeitet. Ihre Erfindung hätte positive Auswirkungen auf den Krieg haben können. Sie bliebt stets die einzige Frau im Raum, die aber die meisten Männer mit ihrem klugen Kopf überragte.

Die quasi biografische Erzählung ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Man kann der Geschichte folgen und versteht Hedys verschiedene Handlungen. Ich persönlich hätte mir mehr Informationen über die Erfindung bzw. dessen Entstehungsprozess gewünscht. Darum ging es leider erst sehr spät in dem Buch und ich befürchte schon, dass es eventuell viel zu kurz kommen würde. Dies ist zwar nicht der Fall, jedoch würde ich darüber gerne mehr erfahren.

Alles in einem ist es ein tolles Buch über eine Frau, die sich etwas getraut hat, sich nicht auf ihrer Schönheit ausruhte und sich sogar vor dem Militär höchstpersönlich über ihre Erfindung ausgesprochen hat. Ihre Erfindung war ein ausschlaggebender Punkt für heutige Technologien, was in den Anmerkungen der Autorin zum Schluss auch noch einmal hervorgehoben wird. Ich werde mich bestimmt noch einmal mit Hedwig Kiesler beschäftigen.

Bewertung vom 27.02.2023
Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1
Hasse, Stefanie

Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1


ausgezeichnet

Teil der Geschichte
Riley Madows und ihre Schreibgruppe haben sich für den Schreibwettbewerb auf Masters' Castle qualifiziert. Die Freude ist bei allen groß. Riley, die immer von den Ängsten ihrer Mutter umgeben war, sieht auch auf dem Anwesen überall gefahren, beispielsweise auf dem Balkon ihres Zimmers, den sie erst gar nicht betritt.
Als erste Aufgabe im Wettbewerb müssen alle Teilnehmenden eine Figur aus ihren Romanen darstellen. Das funktioniert nur deshalb so gut, weil sich die Gruppe bisher noch nie persönlich begegnet ist. Während des Galaempfangs für die Aufgabe lernt Riley Killian kennen, der eine besondere Wirkung auf sie hat.
Doch schon bei der nächsten Aufgabe, in der die Teilnehmenden einen Charakterbogen ihrer Figuren, die sie verkörpert haben, ausfüllen sollen, entdeckt Riley im Drucker einen Charakterbogen über sie selbst. Dieser ist gespickt mit Einzelheiten aus ihrem Leben, die hier niemand über sie wissen kann. Und das bleibt nicht der einzige Vorfall. Riley erkennt, dass jemand Texte über sie schreibt und versucht der Sache auf den Grund zu gehen. Wieso tut ihr jemand so etwas an? Wer steckt hinter allem und wie ist diese Person an all die Informationen über sie gekommen?

Dieses Buch fesselt von der ersten Seite an. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, weshalb ich sogar einige Stunden Schlaf eingebüßt habe. Aber es hat sich gelohnt und der zweite Teil der Dilogie ist bereits bestellt.

Die Autorin fängt die Atmosphäre wunderbar ein und man kann sich in Riley und ihre Situation leicht hineinversetzen. Doch auch die anderen Figuren, vor allem die, mit denen Riley mehr interagiert, sind gut geschrieben. So sind mir beispielsweise Figuren aus der Belegschaft des Castles schnell sympathisch geworden.

Als Autorin über das Schreiben zu schreiben Stelle ich mir nicht so einfach vor, wie es den Anschein haben könnte. Doch Stefanie Hasse hat dies mit Bravour gemeistert. Sie hält den Spannungsbogen in den passenden Moment im richtigen Maße aufrecht, gibt Gefühle in jede Situation und lässt diesen ersten Band (leider) mit einem ziemlichen Cliffhanger abschließen. Zum Glück erscheinen beide Teile gleichzeitig.

Ich bin sehr gespannt darauf, wer hinter allem steckt. Meine erste Vermutung hat sich recht schnell aufgehoben. Doch da dümpelt noch eine Figur in meinem Kopf herum, deren Motiv ich zwar noch nicht ersinnen konnte, aber gerade das macht es vielleicht auch weiterhin so spannend.

Ein grandioser Einstieg in eine Dilogie, ich brenne auf den zweiten Band!

Bewertung vom 16.02.2023
Ein Geheimnis aus Magie und Eis
Bain Murphy, Emily

Ein Geheimnis aus Magie und Eis


ausgezeichnet

Tauch hinein, doch nur ein Stück...
"Ein Geheimnis aus Magie und Eis" von Emily Bain Murphy zieht dich in seinen zauberhaften Bann und lässt dich nicht los, bis auch du das Geheimnis gelüftet hast.

Das beginnt schon direkt mit diesem atemberaubendem Cover. Es zeigt ein wunscherschones Ballettkleid mit hellblauem Tüll, der an Eis erinnert. Umgeben ist das Kleid von Bändern und blauen Punkdie schimmern, vor einem dunklen Hintergrund. Ein großes Lob an die Person, die dieses Cover gestaltet hat.

In der Geschichte geht es um die Waisenkinder Marit und Eve. Marit ist schon zu alt, um noch adoptiert werden zu können und arbeitet daher in einer Schneiderei. Eve ist wie eine kleine Schwester für sie. Deshalb geht Marit auch mit gemischten Gefühlen an die Situation, dass Eve von einer der berühmtesten Ballerinas Dänemarks adoptiert werden soll. Eve ist selbst eine wunderbare Tänzerin und das ganz ohne auch nur eine einzige echte Ballettstunde, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass sich Helene Vestergaard sich für sie entscheidet. Doch Marit findet einen Weg Helene ihr Können als Schneiderin darzubieten, wodurch sie eine Anstellung bei ihr bekommt und somit eine Möglichkeit, um bei Eve zu bleiben. Doch in den Mienen der Vestergaards kam Marits Vater und Leben und diese Anstellung gibt ihr die Möglichkeit, dem plötzlichen Ableben ihres Vaters nachzugehen. War es tatsächlich nur ein Unfall? Als alles darauf hindeutet, dass dies nicht so gewesen sein muss und es immer mehr Anzeichen dafür gibt, dass es etwas mit der Magie zu tun hat, die einige Menschen in sich tragen, muss Marit vorsichtiger in ihren Nachforschungen werden. Denn Eve weiß nichts, dass Marit selbst magische Fähigkeiten haben, die sie nach und nach durch den sogenannten "Firn" umbringen werden.

Die Überlegung, dass die Magie ihre Träger:innen von innen heraus zerstört, ist mal eine andere Sichtweise, die mir gut gefällt, denn es ist mal ein anderes Problem mit Magie als die, die man sonst aus anderen Geschichten kennt.
Man spürt sehr, dass die Geschichte von dem Märchen "Die Schneekönigin" von Hans Christian Andersen inspiriert ist. Nicht zuletzt deshalb, weil der Autor selbst in der Geschichte vorkommt (sie spielt um 1865 in Dänemark). Eis, Magie und der Firn. Das hat mich auch sehr an "Die Eiskönigin 2" erinnert (beide Teile ebenfalls von Andersens Märchen inspiriert). Da viel mir direkt eine Stelle aus dem Film ein: "Tauch hinein, doch nur ein Stück, sonst sinkst du tief, kehrst nie zurück". Je öfter und intensiver die Träger:innen ihre Magie benutzen, desto schneller ereilt sie der Firn und sie sterben daran, gefrieren quasi von innen. Eine wirklich tolle Umsetzung und Neuinterpretation der Autorin, die mich sofort in seinen Bann gezogen hat.

Nun noch zu den üblichen Aspekten:
Der Schreibstil ist verständlich, man kann dem Plot gut folgen. Die Beschreibungen der Umgebungen sind nicht aufdringlich oder ausschweifend und ich konnte mir alles wunderbar vorstellen.
Alle Figuren, die wichtige Haupt- oder Nebenrollen spielen, haben für ihre jeweilige Aufgabe in der Geschichte die genau passende Tiefe bekommen. Ich konnte mich gut in die Figuren und ihre Situationen hineinversetzen und bekam schnell eine Verbindungen zu ihnen.
Die Autorin hat einen stetigen Spannungsbogen gehalten und es geschafft, mich an einigen Stellen mit z.B. einem ordentlichen Twist zu überraschen. Das zeugt von wirklich guter Schreibarbeit.

Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und hatte das Buch innerhalb von 2 Tagen durch. Empfohlen wird es ab 12 Jahren, aber auch mir als "erwachsene" Leserin hat es sehr viel Freude beschwert und mich sehr positiv überrascht.