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Benutzername: 
Nica
Wohnort: 
Norddeutschland

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 13.08.2012
Dann klappt's auch mit dem Doktor
Lenz, Caroline

Dann klappt's auch mit dem Doktor


ausgezeichnet

Kinderärztin Dr. Anna Plüm hat es auch nicht leicht. Die Mutter denkt, sie findet keinen Mann mehr, zumal es liebestechnisch auch nicht rund läuft und daher Trost bei Schokokeksen gesucht werden muss, denn der arrogante Oberarzt Klemme nervt obendrein - und der Traum einer eigenen Ambulanz gestaltet sich auch schwierig, denn da gibt es einen Haken namens Nils Denner, ein pullundertragender Psychologe. Wer da jetzt sofort an "Doctor's Diary" denkt, liegt nicht ganz falsch. Anna hat schon gewisse Züge einer Gretchen Haase oder einer Bridget Jones. Allerdings muss man sagen, dass die Schlagfertigkeit bzw. die witzigen Kommentare nicht ganz so vorhanden sind wie bei einer Gretchen Haase.

Trotzdem gibt es genug zu lachen. Denn auch wenn die Parallelen nicht zu ignorieren sind, das Buch von Caroline Lenz entwickelt genug eigenes Potenzial in der Geschichte, um sich abzugrenzen; denn es kommt nicht alles so wie in den prominenten Vorbildern.

Mich hat das Buch jedenfalls von Anfang an gepackt und ich habe es in zwei Tagen förmlich verschlungen, weil ich unbedingt wissen wollte, in was für eine unmögliche Situation sich Anna nun wieder bringt.
Dabei muss man aber sagen, dass die Situationskomik noch etwas hätte subtiler kommen können. Manche Szenen fand ich etwas mit dem Schlaghammer auf witzig getrimmt (insbesondere auch die Szenen mit der Mutter). Und vieles, insbesondere die Patienten in der Klinik, empfand ich als durch die Bank zu sehr auf Vorhersehbarkeit und Klischee getrimmt.
Überhaupt merkt man, dass die Autorin durchaus in der Lage ist die Geschichte gut herunter zu erzählen, ohne sich in medizinischen Fachbegriffen zu ergehen, obwohl sie selber Ärztin ist und das Fachwissen ab und an durchscheint.

Nichtsdestotrotz ist stilistisch noch Luft nach oben. Manche Szenen wirken etwas fremd und nicht homogen in der Story, auch die Klischees insgesamt wären weniger mehr gewesen. Dafür fand ich das Ende recht gelungen. Schöner Rundbogen zum Anfang. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es da Ideen für einen Nachfolgeband um Anna Plüm gibt - fände eine eigene, neue Geschichte jedoch besser.

Alles in allem ein wirklich oftmals lustiges und amüsantes Buch, das mich richtig gut unterhalten hat und somit die Erwartungen erfüllt hat. Ich hoffe, in Zukunft noch mehr von Caroline Lenz lesen zu können.

Bewertung vom 23.06.2012
Blutsommer / Martin Abel Bd.1
Löffler, Rainer

Blutsommer / Martin Abel Bd.1


sehr gut

Die ersten paar Seiten der Leseprobe haben mich ziemlich begeistert, sodass bald klar war, dieses Buch muss ich lesen. Und auch jetzt, nach Beendigung des Buches bin ich alles in allem zufrieden. Aber nicht ganz. Und es ist schwer zu sagen, warum mich das Buch letztlich nicht komplett gepackt hat.


Dabei ist der Anfang wirklich spannend, man fliegt förmlich durch die ersten 50 Seiten, weil man unbedingt mehr wissen will. Leider verpufft die Geschichte dann etwas. Ich will nicht sagen, sie ist zäh, denn das ist sie zu keinem Zeitpunkt des Buches(!), aber so richtig mitgefiebert habe ich dann auch nicht. Mir fehlte schlicht der Thrill, die unsägliche Spannung, die einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt. Es ist zwar schon zu Beginn recht - sagen wir mal "eklig", und man sollte da nicht sonst wie zartbesaitet sein, aber allein diese Nadelakzente des Ekels reichten mir nicht aus, um da gebannt weiter zu lesen.

Denn wie gesagt, das Buch ist nicht schlecht und gegen Ende kam sogar ein bisschen Schockiertheit auf und 2,3 Dinge haben mich dann doch überrascht, aber das reicht nicht. Für ein Debüt sicher gut, Löffler schreibt flüssig und man kauft ihm die Story auch ab, da ist jetzt nichts unbedingt gewesen, wo ich mir die Haare gerauft habe, weils allzu lächerlich ist, aber DER Knackpunkt fehlte halt. Lag vielleicht auch mit an den Charakteren, die oftmals blass blieben und sehr stereotyp daherkamen, vieles ist halt altbekannt.

Den "Epilog" fand ich auch so leicht grenzwertig. Immerhin, bis fast zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wer der Killer ist, das ist doch mal was. Und der Killer labert auch nicht seine Geschichte wie sonst üblich noch mal runter, dafür gabs Rückblenden, fand ich auch sehr gut, mal was anderes.

Ansonsten ein durchaus guter und in Ansätzen spannender Thriller; aber da ist für einen 2. Fall durchaus Luft nach oben.

12 von 18 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.05.2012
Dancing Queen
Kingsley, Ella

Dancing Queen


gut

Auf diesen Roman habe ich mich nach der Leseprobe total gefreut und konnte es kaum abwarten, ihn endlich zu lesen. Die ersten Seiten waren einfach so herrlich erfrischend, witzig, spritzig. Dazu die Kapitelüberschriften mit Songs aus den 80ern, großartig. Mal was Neues, wo ich sowieso Fan der Musik der 80er bin.

Leider verflog meine anfängliche Begeisterung mehr und mehr. Die ersten Kapitel sind durchaus witzig. Überhaupt lässt sich das Buch schnell mal weglesen, sehr flüssiger, schnörkelloser Schreibstil von Ella Kingsley. Aber meine Probleme begannen dann etwa ab der Mitte des Buches. Ich weiß nicht, aber Maddie ging mir zusehends mehr auf den Keks. Ihre "Stimmungsschwankungen" waren nur noch zum Haare raufen. Das ist schon nicht mehr naiv, sondern nur noch strunzdumm. Ihr Verhalten hat mich soooo aufgeregt. Aber die Nebencharaktere, die irgendwie alle doch recht blass blieben, auch wenn versucht wurde, sie besonders abgedreht zu gestalten, waren da nicht besser. Der reinste Kindergarten. Lächerlich, einfach lächerlich.

Ferner hatte ich mir von dem ganzen Buch auch etwas mehr Karaoke an sich erwartet bzw. Maddies Kampf damit. Aber das ganze Buch geht es nur nebensächlich darum, sondern vielmehr um das Aufhübschen der Karaokebar von Maddies Eltern. Fand ich doch sehr enttäuschend. Da hatte ich auf mehr Esprit und Komik gesetzt, mehr Auseinandersetzung mit Musik als solcher. Aber das trat ja alles sehr in den Hintergrund bei dieser Reality-Show-Sache. Schade.

Vieles ist auch sehr vorhersehbar. Am Ende gibt es zwar noch 2,3 Dinge, die halbwegs überraschen, aber den Epilog zum Beispiel fand ich total überzogen und unnötig. Sehr klebrig, das ganze.

Alles in allem ein Buch, das man so weglesen kann, das aber nur "nett" ist. Mehr nicht. Etwas mehr Charme und Humor wäre toll gewesen, bessere Figurenausarbeitung. So war es leider nur Durchschnitt. Leider.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2012
Die Schmetterlingsinsel
Bomann, Corina

Die Schmetterlingsinsel


sehr gut

„Die Schmetterlingsinsel“ ist mein erstes Buch von Corina Bomann. Nachdem mich die Leseprobe ziemlich neugierig gemacht hat, war ich auf die Lektüre dieses Buch folglich ziemlich gespannt. Nach Beenden des Buch muss ich nun sagen, dass es mir im großen und ganzen gefallen hat, aber mich nicht komplett überzeugen konnte.

Bomann hat einen schnörkellosen Schreibstil, der einen sofort in die Geschichte reinzieht. Man fliegt förmlich durch die Seiten, weil man wissen will, welches Geheimnis Diana da aufdecken mag. Insbesondere den Anfang fand ich mit am stärksten an diesem Buch, weil er gut Fährten legt und man am Ball bleibt. Man ist gespannt, fiebert mit Diana mit, will wissen, was sie in der Vergangenheit ihrer Familie entdeckt, welche Geheimnisse zu Tage kommen. Obwohl ich auch sagen muss, dass die ganzen Frauennamen anfangs etwas irritierend waren und man leicht durcheinander kam. Darum habe ich mir gleich einen Stammbaum angefertigt, den ich auch gut gefunden hätte im Buch oder eine Karte, aber es ging auch so, je weiter man voran kam.

Auch die Beschreibungen der Landschaft fand ich wunderbar, insbesondere Ceylon. Man dachte teilweise wirklich, man sei gerade selber dort mit Grace und Victoria unterwegs. Dazwischen dann immer die eingestreuten Puzzle für Diana, die auf Spurensuche ihrer Vorfahren war. Obwohl ich da ganz klar sagen muss, irgendwann hat es mich schon etwas genervt, dass die Hinweise zwecks Erzeugung von Spannung schlicht zur Seite geschoben wurden. Bei aller Liebe, das empfand ich doch als unglaubwürdig in Dianas Handlungsweise. Ansonsten empfand ich die Figuren gut ausgearbeitet, man hatte doch ein recht gutes Bild von ihnen und sie blieben auch nicht so blass, wie befürchtet.

Zu kämpfen hatte ich dann aber dagegen zunehmend mit der Geschichte. Besonders der Mittelteil zog sich ziemlich, ich hatte das Gefühl, es ging mit der Handlung überhaupt nicht voran. Was allerdings auch daran liegen könnte, dass ich quasi schon nach wenigen Seiten wusste, wie der Hase läuft. Die Spannung war demnach schnell flöten gegangen. Allerdings muss man Bomann wiederum zu Gute halten, dass zumindest das Ende noch 2,3 halbwegs überraschende Wendungen aufbieten konnte, das war dann auch wieder recht spannend und zügiger zu lesen.

Am Ende muss ich sagen, dass ich von „Die Schmetterlingsinsel“ und seinem schönen Cover (auch wenn es sehr dem Buch von Lucinda Riley sehr ähnelt und Frangipani-Blüten aufs Cover gehört hätten) weitestgehend nicht enttäuscht wurde. Der Mittelteil zieht sich, man durchschaut schnell, was der Ursprung des Familiendramas ist (der Prolog verrät da schon ziemlich viel), das Ende ist dann mit ein paar Wendungen gespickt. Insgesamt ein gut zu lesender Schmöker, der einen auf die wunderschöne Insel Ceylon entführt. Ein paar Klischees weniger, insbesondere in der Gegenwartshandlung hätten nicht geschadet, ansonsten: gute Unterhaltung.

14 von 23 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.01.2012
Dogma / Geheimnis der Templer Bd.2
Khoury, Raymond

Dogma / Geheimnis der Templer Bd.2


sehr gut

Ich bin hin und her gerissen, wenn es um dieses Buch geht. Denn nachdem ich damals "Scriptum" verschlungen habe, habe ich mich natürlich sehr auf die Fortsetzung gefreut. Und "Dogma" bietet ebenfalls wie sein Vorgänger richtig gute Unterhaltung. Ehrlich gesagt fand ich die Geschichte sogar besser aufgebaut als noch bei "Scriptum". Trotzdem bin ich alles andere als zufrieden. Obwohl Khoury einen fesselnden Schreibstil hat. Und die Geschichte an sich, mit Rückblenden in die Vergangenheit, spannend erzählt wird.

Aber mein Problem war vor allem, dass sich gegen Ende ein Kampf an den anderen reiht. Teilweise über 20 und mehr Seiten hinweg. Und auf Dauer wirkt das einfach ermüdend. Dazu kommt dann noch, dass mir das Ende das Buch irgendwie kräftig verhagelt hat. Denn es ist genau wie in "Scriptum". Und schon dort habe ich mich geärgert. Klar, ich kann Khoury auch verstehen und alles, dass er diesen leichten Weg gewählt hat, aber nach über 500 Seiten fühle ich mich als Leser doch ziemlich verschaukelt, wenn ich schon wieder so ein Ende a la "alles für die Katz" serviert bekomme. Und scheinbar hat das auch jemand Khoury gesagt, denn oh Wunder, dann taucht doch ein Karton auf. Als Leser steht man aber trotzdem im Wald und kommt nicht umhin darüber nachzudenken, warum man jetzt das Buch gelesen hat. Für so eine Auflösung? Ziemlich schwach. Zumal das Buch bis zum Ende packend und spannend war, ein Pageturner. Bis eben auf das letzte Drittel. Das war einfach schwach und nicht wirklich zufriedenstellend. Dazu kommt dann, dass der "Killer" einfach nur schwach ist, was seine Motivation angeht. Das habe ich das ganze Buch nicht so richtig abkaufen können, vielleicht fehlen mir da auch die historischen Kontexte, keine Ahnung.

Nichtsdestotrotz ist "Dogma" gute Unterhaltung. Zumal Khoury ohnehin der einzige ist, der solche Themen genauso spannend wie Dan Brown verpacken kann. Aber das Ende war einfach nur schlecht und hat mich richtig geärgert. Insbesondere auch, weil ich das schon vom 1. Band her kannte. Ich freue mich trotzdem auf Band 3, hoffentlich gibt es da endlich mal ein plausibleres Ende. Mal schauen.

Bewertung vom 26.12.2011
Vater, Mutter, Tod
Langer, Siegfried

Vater, Mutter, Tod


weniger gut

Na ja, kann ich da nur sagen. Ich glaube, es lag letztlich nur an dem Format, dass ich das Buch nicht nach 50 Seiten doch noch zur Seite gelegt habe. Denn die 327 Seiten, mit der relativ großen Schrift lassen sich durch Langers einfachen Schreibstil mal schnell an einem Tag weglesen. Was ich ohnehin jedem Leser empfehlen würde. Denn das Buch ist doch relativ kompliziert aufgebaut, fast wirkt es schon wirr und wenn man dann da länger als 2 Tage dran liest, sieht man vermutlich kein Land mehr, durch den konfusen Schreibstil, der die Geschichte spannend machen soll. Was leider nur bedingt funktioniert.

Aber von Beginn an. Ich muss sagen, dass ich den Beginn durchaus spannend fand. Gut, da passiert im Prolog jetzt nichts, was man nicht schon in einem anderen Thriller so gelesen hat, aber man will doch wissen, inwieweit es da weiter geht bzw. welche Konsequenzen das nach sich sieht. Auch wenn mit den Klischees nur so um sich geworden wird, schafft Langer den Sprung von dem interessanten Prolog zur "eigentlichen" Geschichte. Man will als Leser wissen, in welchem Zusammenhang nun der Prolog zur eigentlichen Geschichte von Jacqueline steht, die so ganz anders ist als die Frau aus dem Prolog.

Und es geht mit Jacqueline auch durchaus spannend weiter, deren Erinnerungslücken auch spannend inszeniert sind. Nur leider merkt man als Leser sehr, sehr schnell, wie der Hase dann läuft. Zumal Langer dann schon in der Mitte des Buches die Karten auf den Tisch legt und es nur noch darum geht, dass letzte Puzzleteilchen zu enthüllen. Das ist jedoch dann so banal und langweilig, dass man spätestens dann die Lust am Lesen verliert.
Mir war obendrein nicht ganz klar, was diese Kommissars-Nebenstory sollte. Fand ich langweilig und überflüssig.

Das Ende ist dann fast schon der Gipfel. Also bei aller Liebe, dass muss dann echt nicht noch sein. Aber es zeigt auch wieder, dass hier eine gute Idee so leidlich verhunzt wurde. Wie gesagt, es gab anfangs durchaus Spannung, aber zu schnell ist klar, worauf es hinausläuft. Und der Rest ist einfach nicht ausreichend um das Buch zu tragen. Leider.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.12.2011
Die Spur der Kinder
Winter, Hanna

Die Spur der Kinder


schlecht

Nachdem mich Hanna Winters 2. Buch "Stirb" schon alles andere als begeistert hat, waren meine Erwartungen an ihren Debütroman schon ziemlich runtergeschraubt. Und nach dem Lesen muss ich sagen, ich habe genau das bekommen, was ich schon erwartet haben. Einen langweiligen, stilistisch unausgereiften, mit farblosen Charakteren gespickten Erstling. Allerdings, man muss Hanna Winter zu gute halten, dass ich hier am Ende wenigstens überrascht wurde. Den Killer hatte ich nicht auf dem Zettel. Natürlich ist die Frage nach dem eigentlichen Motiv (und v.a. auch der Frage, warum das alles) nicht beantwortet worden, aber wenigstens gabs ne interessante Wendung. Sogar die letzten Seiten fand ich hier teilweise schockierend und spannend. Zumindest in Ansätzen. Das fehlte bei "Stirb" ja komplett, denn da war ja alles vorhersehbar. Auch stilistisch finde ich den Erstling nicht ganz so schlimm, wie noch Winters zweiten Roman, der geht ja mal gar nicht.

Alles in allem muss man sagen, dass die Idee durchaus gut war. Aber die Ausführung ist wieder einmal furchtbar. Es zieht sich alles wie Kaugummi. Dazu die Charaktere wie vom Reißbrett, mit denen man aber auch mal so gar nicht irgendwie mitfühlt. Es ist alles so furchtbar konstruiert, und das merkt man eben auch dem Schreibstil an. Ein paar überraschende Wendungen, wenigstens das, das war es auch. Schade.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.11.2011
Stirb
Winter, Hanna

Stirb


schlecht

Als ich die Leseprobe damals gelesen habe, und dort schon nicht richtig überzeugt war, hatte ich noch die Hoffnung, dass sich das im Verlauf des Buches von Hanna Winter ändern würde. Leider bleibt nach der Lektüre dieses vermeintlichen Thrillers nur Ernüchterung.

Um es gleich vorweg zu nehmen. Ich bin maßlos enttäuscht. Und auch ein bisschen fassungslos. Denn dieses Buch als Thriller zu deklarieren, ist in meinen Augen eine Lachnummer. Das ist nicht mal ein Krimi. Der ganze Plot ist so dermaßen langweilig, farblos und teilweise stümperhaft zusammen geschustert, es zieht einem die Schuhe aus. Ein Klischee jagt das nächste und mal ganz ernsthaft, die Motivation des Killers, also bei aller Liebe, das hab ich schon in hundert anderen Thrillern mindestens 50x besser gelesen. Das ging so gar nicht! Es wirkte fast, als ob Hanna Winter keine richtige Lust auf das Schreiben dieses Buches hatte. Es ist so farblos, stereotyp und vorhersehbar bis zum geht nicht mehr. Da kommt ja zu keinem Zeitpunkt ein Fünkchen Spannung auf.

Dazu dieser Schreibstil wie von einer Grundschülerin. Nichts gegen flüssiges weglesen und unkomplizierte Sätze, aber hier war mir das dann doch eine Idee zu sehr banal. Die Logik geht öfters auch Flöten und von so Dingen, dass der Nachname eines Polizisten erst Lerchin ist, und eine Seite später dann Albrecht, will ich gar nicht erst anfangen.

Nein, das ging hier wirklich gar nicht. Und ich glaube auch, dass Hanna Winter das besser kann. Weil das hier ist ein Totalausfall. Sprachlich wie inhaltlich. Schlechte Charakterizierung (dagegen sind Marionetten lebendiger) obendrein. Mal schauen, was ihr Debütroman hergibt, denn der liegt hier noch rum. Hoffentlich ist der ein bisschen spannender und cleverer aufgebaut. Obwohl, schlimmer als hier geht ja schon fast nicht mehr. Und das in einem Thriller. Unglaublich!

Bewertung vom 08.08.2011
Der Vollstrecker / Detective Robert Hunter Bd.2
Carter, Chris

Der Vollstrecker / Detective Robert Hunter Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem ich schon von Chris Carters Debutroman "Der Kruzifix-Killer" total begeistert war, war ich logischerweise sehr gespannt, auf den 2. Fall für die Detectives Hunter und Garcia. Und auch dieses Mal zieht Carter alle Register, lässt den Leser bis zum Schluss im Dunkeln bis zum fulminaten Finale. Mit einem Killer, mit dem keiner gerechnet hat ...

Was bei Chris Carters Büchern auffällt, sind die recht kurzen Kapitel. Aber gerade die sind es, die den Leser immerzu bei der Stange halten, weil man unbedingt wissen will, wie es weitergeht, was der Killer jetzt plant und wie die Ermittlungen voranschreiten. Vor allem merkt man aber, abgesehen von dem flüssigen und schnörkellosen Schreibstil Carters, dass der Autor weiß, wovon er schreibt. Es gibt keine Stelle, wo man den Kopf schüttelt oder dergleichen. Die Handlung ist immer schlüssig und die Figuren glaubhaft. Vielleicht ein bisschen zu sehr von diesem Supermann-Klischee behaftet, aber okay.

Bei Carters Büchern sollte man ohnehin nicht allzu zartbesaitet sein. Schon Im Prolog geht es ordentlich zur Sache und im Verlauf des Buches wird es nicht besser. Da sollte man doch etwas härter im Nehmen sein. Und auch wenn das Motiv dieses Mal recht bald sich herauskristallisiert, mit dem Ende habe ich schon wie beim Debüt nicht gerechnet. Genau das macht für mich einen schlüssigen und absolut spannenden Thriller aus!

Einziges Manko dieses Mal, ich fand diese "Nebengeschichte" mit Mollie nicht wirklich überzeugend und im Nachhinein war sie jetzt auch nicht dringend notwendig in meinen Augen. Das kann aber auch daran liegen, dass ich mit so Esoterik oder wie auch immer nicht so richtig was anzufangen weiß. Das war auch so alles recht klar, da fand ich das doch etwas zu sehr und unnötig in die Länge gedient.

Trotz allem liefert Carter auch mit seinem 2. Buch einen grandiosen Thriller ab. Blutig, mit ordentlich Schockmomenten, glaubhaften Charakteren, einer Handlung, die einen sofort in den Bann schlägt und einem Killer, auf den man nicht gewettet hat. Großartige Unterhaltung. Absolut zu empfehlen!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.05.2011
Die Nächste, bitte
Morgowski, Mia

Die Nächste, bitte


sehr gut

Mia Morgowskis Erstling "Kein Sex ist auch keine Lösung" konnte mich ehrlich gesagt nicht so richtig überzeugen, den Nachfolgeband habe ich noch nicht gelesen. Und auch der Klappentext zu ihrem neuen Werk "Die Nächste, bitte" löste nun keine großen Begeisterungswellen aus. Klang er doch etwas uninspiriert und langweilig. Das Cover fand ich zwar ansprechend, aber das rot der Wärmflasche beißt sich in meinen Augen doch sehr mit dem pinken Hintergrund.

Aber gut, ich habe mir die Leseprobe doch gegeben und ich muss sagen, ich war wirklich überrascht. Konnte ich beim Erstling nur teilweise etwas schmunzeln, musste ich hier richtig lachen. Und das blieb auch bei der ganzen Lektüre so. Man merkt einfach, dass Mia Morgowskis Schreibe sich verbessert hat, dass die Handlung deutlich ausgereifter ist. Einen langweiligen Mittelteil sucht man hier vergebens. Stattdessen war es gerade die Mitte, Paul und Nella auf Ehe-Mission in Genf, der mich zum Dauerlachen brachte. Das war einfach nur absolut köstlich, was da an Situationskomik abgefeuert wurde.

Überhaupt finde ich, dass Mia Morgowski wunderbar mit allen gängigen Arzt-Klischees spielt. Da wird wirklich nichts ausgelassen. Und das macht das Buch so herrlich amüsant, bissig und die Dialoge teilweise zum Schreien. Obwohl ich auch sagen muss, nach dem 10. Paul-xxx-Rosen Vergleich war ich etwas arg genervt. Das war mir dann doch eine Spur zu viel, selbst in Tagebuchform. Auch das Ende kam mir persönlich zu plötzlich und wurde zu schnell abgehandelt. Allerdings, das Buch mag zwar in großen Teilen vorhersehbar sein, aber manches hat mich doch auch überrascht. Und den "Beipackzettel" am Ende fand ich einfach nur eine tolle Idee.

Alles in allem ein wunderbares, sehr humorvolles Buch, welches sehr auf Situationskomik setzt und das ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe und das ich gern weiterempfehle. Insbesondere für alle, die mit Morgowskis Erstling auch nicht so warm wurden wie ich. Man sollte sich allerdings nicht zu sehr von der Bezeichnung "Arzt-Roman" abschrecken lassen, so einen riesigen Teil nimmt das wirklich nicht ein. Und von den schmalzigen und klischeebehaften Groschenromane dieser Art, ist der neue Roman von Mia Morgowski ohnehin Welten entfernt.