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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
reisemalki
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Frankfurt
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Büchernarr

Bewertungen

Insgesamt 76 Bewertungen
Bewertung vom 09.03.2025
Skin City
Groschupf, Johannes

Skin City


gut

Ich hatte jeder von dem Autor, Johannes Groschupf, noch von seinen Thrillern etwas gehört, sicherlich ein Grund, nicht immer nur Mainstream zu lesen, von den Autoren wo man das weiß, das diese Spannung können, sondern auch mal Raum für neue Autoren des Genre lassen. So bin ich vor mehr als 15 Jahren über Sebastian Fitzek und "Das Kind" gestolpert. Jetzt bin ich einer von vielen Sebastian Fitzek Fans.
Nun zu "Skin City": Mir hat mal jemand erzählt, ein guter Thriller, braucht eine harte, rohe und prägnante Sprache - das hat Skin City zweifelsohne. Ein Thriller braucht am besten mehrere Handlungsstränge - auch das hat Skin City zweifelsohne.
Ein Thriller lebt von einem zum zerrreißen drohenden Spannungsbogen - tja, und das hat Skin City eben nicht. Die Handlung der verschiedenen Erzählstränge laufen einfach vorwärts, aber die Spannung wird dabei nicht wirklich erzeugt. Eher eine Erzählung über das Berlin der 2020iger Jahre und welche Probleme diese Stadt mit den Verbrechern hat, egal woher diese kommen. Es klingt an manchen Stellen einfach wirklich wie eine Erzählung, ja vielleicht wie ein Krimi, aber den Thrill eines Thrillers, den habe ich wirklich vermisst!

Bewertung vom 11.02.2025
Ginsterburg
Frank, Arno

Ginsterburg


ausgezeichnet

Ginsterburg klingt so vertraut als Name einer Stadt in Deutschland und doch ist diese Stadt auf keiner Landkarte zu finden. Sie ist das fiktive Eigentum von Arno Frank, welcher mit "Ginsterburg" anschaulich und in manchmal farbenfrohen und manches Mal düsteren Worten die Veränderung einer Stadt zwischen 1935 und 1945 beschreibt. Die Figuren in der Handlung sind dem Leser schnell vertraut, ob es der kautzige, zu Beginn der Handlung Mitte 80 Jahre alte "Held" Leberecht von Wieland ist, Lothar Sieber, welcher unbedingt zur Luftwaffe will und fliegen und jeden Schmetterling beim Namen kennt, Gürkel der Blumengroßhändler und jetziger Kreisleiter und viele mehr - sie alle kommen einem wie gute Nachbarn vor, wenn man als Leser hinter die Türen und Gardinen in die Wohnungen der Menschen guckt. Fast könnte man beim Lesen einfach vergessen, das es den Ort Ginsterburg gar nicht gibt und nie gegeben hat, aber 1000fach sicherlich an anderer Stelle in Deutschland zwischen 1933-45 es sich genauso zugetragen hat. Ein toller Roman und ein richtig guter Lesestoff!

Bewertung vom 11.02.2025
Die blaue Stunde
Hawkins, Paula

Die blaue Stunde


ausgezeichnet

Das Buch "Die blaue Stunde" von Paula Hawkins erinnert so ein wenig an die "Kreuzberger Nächte" aus dem alten Musikschlager. Sie fangen ganz langsam an, aber dann, aber dann.....

So auch dieser Roman, wobei er am Ende eher doch die Grundlagen für einen ausgewachsenen Thriller bietet. Paula Hawkins schafft es, immer nur soviel für das nächste Kapital an Wissen freizulegen, das der Leser und die Leserin bei der Stange bleibt, ohne sich dabei mit Wissen für die weitere Handlung weit aus dem Fenster zu lehnen. Ein gutes Pferd springt halt immer nur so hoch, wie es muss!

Es sind nicht viele Charaktere, welche in dem Roman eine Rolle spielen, alle sind mehr oder weniger von Anfang an präsent. Es gibt am Anfang nur 2 Fragen zu klären - was passierte mit Julian und wo ist er abgeblieben und wem gehört die in dem Kunstwerk von Vanessa Chapman verarbeitete Rippe - oder ist diese nicht von einem Menschen. Es ist sehr geschickt, wie Paula Hawkins die Spannung hochtreibt, diese im Spannungsbogen hält und damit mit - gemessen an anderen Thrillern - doch relativ wenig Blut auskommt. Stück für Stück wird die Zwiebel der Handlung gehäutet, bis am Ende alle Fragen geklärt sind. Leider mit einem für mich eher traurigen Abgang.

Meistens taucht in den Handlungen von Kriminalromanen - als solchen würde ich "Die Blaue Stunde" verstehen, noch irgendein unbekannter Charakter auf. In diesem hier nicht, Stück für Stück wird die Handlung in Rückblenden freigegeben und der Lesser wird, ohne das er es weiß, auf den letzten Akt hingeführt. Diesen hätte ich mir als Leser gerne anders gewünscht, aber eigentlich ist das, was auf den letzten Seiten passiert logisch und schlüssig.

Für alle, welche nicht immer in Blut watende Thriller mögen, sicherlich eine sehr gute Alternative.

Bewertung vom 28.12.2024
Nachtwald
Walsh, Tríona

Nachtwald


ausgezeichnet

Von Triona Walsh hatte ich noch nichts gelesen, aber der Titel "Nachtwald" hatte mich schon angesprochen. Letzten Endes passt der Titel nur teilweise, denn eigentlich geht es um Butler Hall, einen verfallener Landsitz mitten in einem Wald, welcher drauf und dran ist, sich das letzte Stück auch einzuverleiben, nämlich das Herrenhaus. Eine Combo aus 2 Familien trifft sich in eben jenem - teilweise renovierten - Haus mitten in einem riesigen Waldgebiet, um die Hochzeit von Georg, dem Stammhalter der Butlers, mit seiner neuen Frau Claire, zu feiern. Alles ist entspannt und nett, bis ein ungebetener Gast auftritt und die Hochzeitsgesellschaft so richtig aufmischt und damit nicht nur einen Stein in der Handlung ins Rollen bringt.

Man hätte den Thriller auch "Lug und Trug" nennen können, aber das wäre sicherlich zu offensichtlich. Denn auf nichts anderem ist die Handlung aufgebaut, wie Triona Walsh Stück für Stück den Leser an die Wahrheit entlang führt, ohne zu viel preis zu geben, ist gekonnt gemacht. Bei den vielen "Gelagen" in der Zwischenzeit bleibt leider ab und zu auch mal der Spannungsbogen ein wenig hängen, das fand ich ein wenig schade. Dennoch lässt sich "Nachtwald" sehr gut lesen und ist ein grundsolider Thriller.

Bewertung vom 11.12.2024
Frevel
Kain, Nora

Frevel


ausgezeichnet

Eigentlich bin ich ja befangen, denn Frankfurt, ist die Stadt in der ich lebe. Kulturell vielfältig, bunt und lebensfroh, aber auch Glas und Beton der Banken und Versicherungen. Zweckmäßig, elegant und eine Großstadt, aber auch in einigen Ecken grün und abgeschieden, an manchen Ecken einfach noch eine Kleinstadt geblieben. Nun gehen wir einfach mehr als 200 Jahre zurück. Der Roman spielt um die Jahrhundertwende des 18ten zum 19ten Jahrhundert. Die Franzosen waren schon zu "Besuch" gewesen und sie kommen in ein paar Jahren auch wieder. Die "Annexion" durch Preußen ist noch zig Jahre entfernt. Genau in diesem Schmelztiegel der Zeiten wird ein Serienmörder hingerichtet, der Aal genannt. 3 Jahre nach seiner Hinrichtung geht eine blutige Mordserie weiter, welche genau seine Handschrift trägt. Ist der Aal doch nicht tot, wurde ein anderer hingerichtet? Manon und Johann versuchen zu "ermitteln" in einer Umgebung, deren Polizei tatsächlich nur noch eine peinliche Befragung als einzig probates Mittel der Wahrheitsfindung hält und eines Zeitungsredakteurs, der nur seine Auflagenzahlen im Blick hat und wahllos Anschuldigungen und Falschwahrheiten propagiert, nur um die Auflage nach oben zu drücken. Vor dem spannend inzensierten Thriller spannt sich ein Frankfurt, was so gar nicht dem weltoffenen Frankfurt aktueller Tage gleicht. Die Juden sind in einem Ghetto eingepfercht, welches sich Judengasse nennt und deren Bewohner gegenüber den christlichen Bewohnern kaum irgendwelche Rechte haben, Frauen haben lediglich das Recht und die Pflicht, Kinder in der Welt zu setzen und ansonsten sich um Familie und Haushalt zu kümmern. Man kann förmlich in manchen Szenen den Dreck auf der Straße durch das Lesens riechen, die Ungerechtigkeit der Obrigkeit fühlen. Genau dagegen begehren Manon (welche von ihrer Schwester eigentlich sehr gerne sittsam gelehrt werden würde, aber sich so gar nicht anpassen will) und Johann (der auch eine eigene Vergangenheit hat, sich aber immer für die Wahrheit stark macht und dem die Machenschaften des Redakteurs fürchterlich zuwider sind) auf und versuchen auf eigene Faust das Rätsel um die Morde zu lösen. Ein spannender Wettlauf gegen den Mörder, aber auch gegen die Engstirnigkeit der Zeit beginnt. Ich habe den Thriller sehr gerne gelesen, man kann sich das alte Frankfurt sehr gut vorstellen und auch die Charaktere in dem Buch, sie sind sehr anschaulich gezeichnet und verdeutlichen so manches Mal den Zwiespalt der Protagonisten zwischen Pflichterfüllung und dem Wunsch der Wahrheit auf die Sprünge zu helfen. Hat mich sehr an Nikola Hahns "Die Detektivin" erinnert. Ein sehr lesenswerter Thriller.

Bewertung vom 29.11.2024
Die Lungenschwimmprobe
Renberg, Tore

Die Lungenschwimmprobe


ausgezeichnet

Stellt euch vor, es ist dunkel um jegliches Wissen, weil das vorhandene Wissen nicht wachsen darf und sowieso nur Männern vorbehalten ist. Die Kirche noch stark ist, nicht nur den Menschen im Glauben zu helfen und Halt zu geben, sondern eben auch die Allmacht des Wissens in sich hat. Die Gesetze sind mehr als 100 Jahre alt und wurden nicht neuen Gegebenheiten und Denkstrukturen angepasst, sondern sind immer noch ein Sammelsurium aus Angst, Schrecken und Schmerz. Das ist so ungefähr dort, wo der Roman "Die Lungenschwimmprobe" beginnt. Zugegeben, ganz so wie das finstere Mittelalter war es ausgangs des 17ten Jahrhunderts nicht mehr, aber Neues wurde misstrauisch beäugt und meistens nicht beachtet. Ich wusste vor "Die Lungenschwimmprobe" nicht einmal was das ist - noch das dieses Verfahren, um festzustellen, ob ein Neugeborenes geatmet und somit lebend geboren wurde oder nicht, auch heute noch Anwendung findet! Außerdem hat mich der Roman auch immer wieder zum Nachdenken angeregt und zum gucken in Wikipedia oder Google. Was ist eine Lungenschwimmprobe, wer waren der Arzt Schreyer oder der Anwalt Thomasius, warum handelte ein Carpzov so altbacken, wusste er es nicht besser, oder war er einfach nur engstirnig? Tore Renberg hat den Fall der Anna Voigt aus dem Jahre 1681 als Hintergrund eines Romanes über die ersten Gehversuche der Aufklärung genommen - ein klassisches Beispiel für die Rollenverteilung im 17ten und 18 ten Jahrhundet, die Frau hat nichts zu sagen, ist für die Küche und den Haushalt zuständig und hat wenig Rechte. Das Sagen haben Männer. Anna muss hier mit dem schlimmsten rechnen, denn sie wird von einem engstirnigen Amtmann eines bösen Vergehens angeklagt: Sie soll ihr Neugeborenes getötet haben, darauf steht die Todesstrafe. Vor diesem Hintergrund spinnt Tore Renberg einen außerordentlich gut strukturierten Roman, versucht die damalige Sprache und Satzgestaltung in den Text mit einfließen zu lassen. Das macht es nicht immer einfach der Handlung zu folgen, denn so wie Thomasius oder Voigt oder Carpzov ihre Briefe schrieben, würde heute jeder fast nur noch Bahnhof verstehen. Aber der Roman ist eine klasse herausgearbeitete und aufgrund der historischen Begebenheiten sehr schön unterfütterte Berichterstattung über die Zeit, als die Aufklärung laufen lernte und Männer wie Thomasius und Schreyer sich für ihren Mut, Dinge offen anzusprechen, noch rechtfertigen und sogar fliehen mussten, um ihr Leben oder ihre Ehre zu retten. Mich hat der Roman sehr imponiert, wenngleich ich auch länger gebraucht habe, um ihn zu lesen. Er ist nicht immer einfach, deshalb sollte man sich die Zeit nehmen. Dann wird man mit einer sehr schönen Lese Spaß belohnt.

Bewertung vom 11.11.2024
Die steinerne Krone
Peinkofer, Michael

Die steinerne Krone


ausgezeichnet

Was ist nicht alle schon über Friedrich II geschrieben worden? Palettenweise gibt es Sachbücher und auch historische Romane über den Mann, der es wie kein Zweiter schaffte, sich über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg zu setzen und doch immer genau damit beim Papst aneckte. Er schaffte es, wie kein anderer in seiner Zeit Kriege zu vermeiden, wo das Wort und die Diplomatie die bessere "Waffe" waren und doch konnte er nicht über das Wasser gehen und Meere teilen, ja schlimmer noch, hatte von seinem Vater den stauferschen Jähzorn geerbt und war manches mal in seinen Handlungen unbedacht.
Vor diesem Hintergrund ist nun ein historischer Roman über das Staunen der Welt nichts bahnbrechendes und doch hat "Die steinerne Krone" etwas besonderes, was ich jetzt eigentlich nur beschreiben kann, aber nicht wirklich preisgeben, denn dann würde ich spoilern. Michael Peinkofer versteht es in "Die steinerne Krone" subtil dem Leser aus einer besonderen Blickrichtung entstehen zu lassen. Der Leser hat nicht das Gefühl einen historischen Monolog mit Zahlen, Daten, Fakten vor sich zu haben - gibt es natürlich aus, lässt sich bei einem historischen Roman nun mal nicht vermeiden, es sei denn man schreibt tatsächlich passierte Geschichte um, dann wäre es aber kein historischer Roman um eine tatsächliche historische Größe, sondern reine Fiktion. Nein, der Leser hat mehr das Gefühl tatsächlich mit den Augen des Kaisers die Handlung zu erleben....Das hat mir es sehr leicht gemacht, die "Steinerne Krone" zu lesen - letztendlich haben mich am "Durchlesen" nur die Leseabschnitte immer gehindert. Mehr als einmal habe ich mich dabei erwischt, in Wikipedia mir mehr über diese oder jene Person anzulesen, um diese besser zu verstehen. Ich kann jedem, welcher über die Person des 13. Jahrhunderts, mehr verstehen und lesen will, die "Steinerne Krone" nur empfehlen.

Bewertung vom 12.10.2024
Die Himmelsstürmer / Herrliche Zeiten Bd.1
Prange, Peter

Die Himmelsstürmer / Herrliche Zeiten Bd.1


ausgezeichnet

Nach "Unsere wunderbaren Jahre", "Eine Familie in Deutschland" und "Der Traumpalast" nun das neueste Werk von Peter Prange aus dem geplanten Zweiteiler "Die Himmelsstürmer" kommt nun "Herrliche Zeiten" an den Start. Wer die vorgenannten 2 Teiler kennt und diese geliebt hat, wird auch "Herrliche Zeiten" wunderbar finden. Peter Prange ist für mich einfach der beste Erzähler in Deutschland. Auch wenn man letztendlich bei historischen Romanen trotzdem weiß, wie die Begebenheiten enden. Aber einfach nur die wunderbar gezeichneten Charakter in der Handlung. Man kann sie sehen, fühlen oder riechen, während man das Buch liest, oder auch hassen (wenn man an Erdmute und Pauls Bruder Fritz denkt) - gut da ist dann doch noch die wahre Geschichte - man weiß ja, wohin die Großmannssucht ausgangs des 19. Jahrhundert letztendlich das Kaiserreich hingeführt hat. Ach, einfach herrlich, auch die Handlungen, man wird ja letztendlich dazu gezwungen einzelne Charakter toll zu finden und andere zu hassen. Eigentlich kenne ich Pageturner nur aus der Thrillerszene. Aber auch hier konnte ich nicht anders, was für eine Gemeinheit hat FriWi wieder parat, weil er sich so toll findet. Ja dazu ja von Mutter und Onkel dazu getrieben wird. Keine Angst, die kleinen Spoiler sollte man mir bitte verzeihen. Ein wunderbarer Roman, welcher in den Kindertagen des preussischen Kaiserreichs beginnt und dessen Handlungsbogen sich bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts zieht. Ich freue mich schon riesig auf den zweiten Teil!

Bewertung vom 29.09.2024
Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13


ausgezeichnet

Priml, er ist wieder da, der Kluftinger. Held aller Kommissare im Allgäu - aber im bayerischen Allgäu! Nicht das Klufti noch mit Richi Maier aus dem württembergischen Leutkirch verwechselt wird. Tja, Lückenbüßer, so recht kann man sich unter dem Titel nichts vorstellen. Wird aber sicherlich mehrfach dann in der Handlung deutlich - erstmal Klufti als Person, welche sich zur Wahl im Gemeinderat stellt und dann auch ein Kollege der Polizei, welcher wohl Lückenbüßer für so ziemlich alles gewesen ist. Kluftinger ist immer noch (für ihn) INTERIMS Polizeipräsident in Kempten und als solcher, soll er eine Katastrophenübung am Ofterschwanger Horn leiten, welches natürlich in Kluftinger Art krachend in die Hose geht. Dumm nur das dabei tatsächlich ein Polizist ums Leben kommt, aber nicht durch die Übung. Das vertraute Team rund um den Kultkommissar ermittelt. Natürlich darf auch Obernerd Richi Maier dabei nicht fehlen und die Fettnäpfchen auch nicht. Ein Kluftinger vor sehr aktuellem Hintergrund, die eigentlich Ermittlung gerät bei den Vorkommnissen rund um die Gemeinderatswahl in Altusried völlig in den Hintergrund, ein ehemaliger Minister aus Bayern im Ruhestand namens Weber (ich denke, das Original fängt auch mit W an) spielt dabei auch noch eine Rolle. Grabenkämpfe ziehen mit bittersten Bandagen ziehen dabei auf. Ich denke hier bietet die tatsächlichen politischen Gegebenheiten eine starke Rolle, ist man doch als Kommunalpolitiker auch nicht mehr sicher in Deutschland....Es ist ein grundsolider Kluftinger gewesen, wobei seine Sprüche einerseits Kult, aber andererseits eben auch gewöhnlich geworden sind. Auch gab es Kluftingers, welche den Leser weniger zum Nachdenken, als vielmehr zum schmökern und schmunzeln brachten, ja gar zum laut lachen, ob der Tapsigkeit des Kultkommissars und seiner Ermittler. Dieser hier war eher einer für die nachdenkliche Seite.

Bewertung vom 10.09.2024
Die Abschaffung des Todes
Eschbach, Andreas

Die Abschaffung des Todes


gut

....genau vor dieser Frage stand ich, als ich "Die Abschaffung des Todes" gestern fertig gelesen habe. Genau kurz danach fange ich eigentlich an eine Rezension zu schreiben. Da sind die Gedanken, die Protagonisten noch taufrisch. Aber bei dem neuen Werk von Andreas Eschbach habe ich lange gerätselt, was ist das eigentlich - ein Psychologiewerk über den Sinn des Todes oder ein Lobgesang auf das Leben? oder ist es ein Roman, eine Erzählung einer Begebenheit oder ist es wahrhaftig ein Thriller - also das, was auch draufstand auf dem Schutzumschlag?!? Ich bin dafür, zu behaupten, es war von allem ein bischen - für ein Thriller zu wenig, für eine Erzählung eher auch zu wenig, psychologisch hatte es was, aber auch dafür hat es nicht gereicht. Ich finde den Schachzug, den Roman als eine Erzählung nach einem Treffen in Silikon Valley über eine völlig neuartige und unerhörte Möglichkeit der Lebensverlängerung des Hauptprotagonisten durchzuführen, eigentlich nicht schlecht - Begründung folgt genau auf der letzten Seite! Aber, für einen Thriller war das deutlich zu wenig - das Treffen der Reichsten als Geldgeber für die unerhörte Idee - den Tod abzuschaffen war mit seinen umschweifenden Erklärungen rund um die Machbarkeit und wie man vorgehen will und wie ein Hirn eigentlich funktioniert für den Thriller eigentlich der Tod. Danach kam zwar echt Spannung auf, aber der Spannungsbogen flatterte mal schlaff und mal straff durch die Handlung. Nein das war und bin ich von Andreas Eschbach anders gewohnt. Die Idee ist klasse, auch der Plot dazu - ein Roman über den Tod haben schon häufig welche geschrieben, aber nicht wie man ihn abschafft - aber es ist für mich kein Thriller!

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