Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
MelaKafer

Bewertungen

Insgesamt 175 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


ausgezeichnet

Ein spannender historischer Roman im Paris des frühen 20. Jahrhunderts
Nachdem mich schon der erste historische Roman "Der Kaffedieb" von Tom Hillenbrand begeistert hatte, durfte ich nun den zweiten auf einer wahren Geschichte beruhenden Roman lesen.
"Die Erfindung des Lächelns" spielt im Paris des frühen 20. Jahrhunderts. Eine Zeit, in der sich in Paris Maler, Dichter, Tänzer und Anarchisten tummeln.
Eine Zeit, die vom Bruch mit alten Traditionen gekennzeichnet ist, in der Entdeckungen gemacht und Ideen entwickelt wurden.
Im Paris dieser Tage passiert etwas Ungeheuerliches. Leonardo da Vincis Mona Lisa wird aus dem schlecht gesicherten Louvre gestohlen und ganz Europa ist in Aufruhr.
Commissaire Lenoir trifft auf der Suche nach dem Täter unter anderem auf Pablo Picasso, den Dichter Apollinaire und die Tänzerin Duncan. Sie alle scheinen, wie auch immer, in den Diebstahl verwickelt zu sein.
Tom Hillenbrand schafft es in seinem Roman, die Stimmung dieser seltsamen, wahnsinnigen und verrückten Zeit einzufangen und den Leser mit auf diese wunderbare, turbulente und sehr spannende Reise zu nehmen.
Ich habe diesen Trip von Anfang bis Ende sehr genossen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.06.2023
Die schreckliche Adele 07
Mr. Tan;Miss Prickly

Die schreckliche Adele 07


ausgezeichnet

Adele im Ferienlager - schrecklich süß :-)
Schon auf dem Cover wird das ganze Ausmaß des Schreckens deutlich :-). Adeles Eltern schicken sie an den schlimmsten Ort auf diesem Planeten - ins Ferienlager zu den lustigen Wasserratten. Und das ohne Fernsehen, Videospiele und ohne Ajax, den sie so gerne quält. Das macht Adele richtig wütend und sie muss mal wieder kräftig über die Strenge schlagen. In den herrlich schrägen, grade mal eine Seite langen Cartoons nimmt sie es mit allerlei wildem Getier auf und erschreckt damit die anderen Kinder im Ferienlager. Die armen Betreuer haben mit der schrecklichen Adele ihre liebe Not. Zum Glück hat Adele aber ihren imaginären Freund Magnus immer an ihrer Seite, sonst wäre das ganze einfach unerträglich. Oder ist es vielleicht doch nicht ganz so schlimm. Endlich zuhause wird gleich eine weitere Reise geplant....
Adele ist eine wahrlich schrecklich süße Zeitgenossin

Bewertung vom 28.06.2023
Die Revanche des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.2
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Die Revanche des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.2


ausgezeichnet

Sehr unterhaltsam und ganz anders als die "Kluftinger-Krimis"
Für Monsieur Lipaire und seine Gaunergruppe könnte das Leben im kleinen Örtchen Port Grimaud an der Cote d'Azur so schön sein. Doch die Adelsfamilie Vicomte will in diesem ruhigen, ja fast verschlafenen Nest ihre eigene Fürstendynastie etablieren und es zu einem Ort für die Reichen und Schönen machen. Die kleinen, einfachen Leute sind dann nicht mehr gerne gesehen. Das wollen sich die "Unverbesserlichen", wie sich die rührige, bunt gemischte Gaunergruppe selbst nennt, nicht gefallen lassen. Unterstützung erhalten sie dabei aus einer ganz unerwarteten Richtung. Es wird wieder richtig turbulent, wobei diese liebenswerten Chaoten für allerlei Verwirrungen sorgen.
Das Duo Küpfel/Kobr hat einen charmanten, von französischem Flair nur so sprudelnde Geschichte gestrickt. Ein Garant für Kurzweil und richtig unterhaltsame Stunden. Das Cover vermittelt perfekt das Genre und gefällt mir sehr gut.
Eine ganz klare Empfehlung von mir.

Bewertung vom 04.06.2023
Die Sache mit dem Wald
Herzog, Sven

Die Sache mit dem Wald


ausgezeichnet

Ein außergewöhnlich bereicherndes Buch
Mit "Die Sache mit dem Wald" wirft Prof. Dr. Dr. Sven Herzog, ein studierter Förster, einen außerordentlich umfangreichen und differenzierten Blick auf den Wald in all seinen Facetten, weshalb ich in meiner kurzen Rezension diesem Buch niemals werde gerecht werden können.
Angefangen bei der Bedeutung des Waldes in der Vergangenheit, dem Wald als nationale Identität und Sehnsuchtsort über den immensen Stellenwert des Waldes als Ökosystem bis hin zur Nutzung durch Bewirtschaftung und Bejagung, führt uns der Autor in das umfangreiche Thema "Wald" ein.
Dabei ist ihm eine faktenbasierte Information - belegt durch zahlreiche Verweise auf einschlägige und weiterführende Literatur - äußerst wichtig, ist doch die derzeitige Diskussion zum Thema Wald aufgeheizt und selten zielführend. Mit diesem Buch möchte er das Verständnis dafür stärken, dass Waldökosysteme für das Überleben der menschlichen Zivilisation essentiell und ihre langfristige Erhaltung eine Investition in die Zukunft der Menschheit sind.
Die derzeitige Diskussion lässt häufig nur ein entweder - oder zu, verschiedene Lobbygruppen treiben diese Polarisation auch noch voran.
Diesem scheinbaren Dilemma lässt sich dadurch begegnen, dass man das Gespräch sucht, um gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen, die gerade auch durch den Klimawandel entstehen, zu finden.
Diese Lektüre bietet eine umfangreiche und trotz all der Komplexität auch für den Laien sehr kurzweilige, gut strukturierte und mit Tabellen und Fotos aufgelockerte Wissensgrundlage für eine intensive Beschäftigung mit dem Thema Wald.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.05.2023
Wolf
Stanisic, Sasa

Wolf


ausgezeichnet

Ein außergewöhnliches Buch mit einer grandiosen Sprache
Gleich vorneweg. Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal ein so grandios geschriebenes Kinderbuch gelesen zu haben.
Das Buch beginnt mit einem Gespräch zwischen Mutter und Sohn beim Salat machen. Sohn soll ins Ferienlager, weil sie - alleinerziehend, arbeiten muss. Er hat absolut keine Lust auf Wald und Klassenkameraden, weiß aber, wie schwierig es für seine Mutter ist, ihn nicht gut aufgehoben zu wissen. Und Oma hat dieses Mal keine Zeit. Also Ferienlager.
Die Geschichte ist aus Sicht des Jungen geschrieben, den Namen behält er bis zum letzten Satz für sich. Er beschreibt die Leiter des Ferienlagers, die Kinder und vor allem Jörg, mit dem er sich eine Hütte teilt. Nicht weil sie großartig befreundet wären, sondern weil sie am Ende einfach übrig bleiben. Jörg ist etwas andersiger, was ihn zum Außenseiter und zur Zielscheibe von Marco und den Dreschke-Zwillingen macht.
Nachts quälen den Jungen Albträume vom Wolf und Jörg, der toll zeichnen kann, weiß genau wie er aussieht. Denn auch ihn besucht der Wolf.
Dann gibt es da noch den Koch, der ein Auge auf die beiden und auf Marco und seine Mitläufer hat.
Als der Koch krank wird, wächst die Gruppe ein Stück weit zusammen....
Ein einfühlsames, grandios geschriebenes und von Regina Kehn außergewöhnlich illustriertes Buch über den schmalen Grad zwischen anders sein und ausgegrenzt sein. Es hat mich gefesselt und wird von nun an einen ganz festen Platz in meinem Bücherregal erhalten wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.01.2023
Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
Sträter, Torsten

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen


ausgezeichnet

Kammamallesen - nicht nur für Sträter-Fans
Das Cover mit einem Foto von Sträter ist spitze und trifft ihn perfekt. Auch hätte man keinen besseren Titel finden können. Ich als großer Torsten Sträter Fan kann an diesem Buch in keiner Buchhandlung vorbeigehen.
Viele der Texte in diesem Buch kannte ich bereits aus seinen Programmen aus dem Fernsehen - live durfte ich ihn leider noch nicht erleben - vieles war aber auch für mich neu. Seine Text sind sehr kurzweilig, voller Humor und Ironie, manchmal böse, aber nie beleidigend und vor allen sehr unterhaltsam.
Es ist natürlich ein Unterschied, ihn die Texte in seiner unverwechselbaren Art selbst vortragen zu hören, als sie "nur" zu lesen. Da ich aber während des Lesens immer seine Stimme im Kopf hatte und die Texte genauso geschrieben sind, wie er sie vorträgt - mit all seinen Ab- und Ausschweifungen :-) - konnte ich sie letztendlich genauso genießen.
Ein wahrlich feines Buch des Kabarettisten und Slam Poeten Torsten Sträter.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.11.2022
Die letzte Fehde an der Havel
Elzner, Silke

Die letzte Fehde an der Havel


ausgezeichnet

Ein Gesamtkunstwerk, bei dem einfach alles stimmt
Ich lasse mich bei meiner Auswahl an Büchern schon gerne mal von den Empfehlungen der Presse und der Verlage inspirieren bzw. beeinflussen. Hat man dann doch eine gewisse Sicherheit, nicht komplett daneben zu greifen.
Manchmal aber stolpert man völlig unerwartet über ein Buch, das einen komplett vom Hocker haut.
"Die letzte Fehde an der Havel" ist so ein Buch. Ein historischer Roman, der Anfang des 15. Jahrhunderts in der Mark spielt und das Leben eines jungen Mannes namens Carl erzählt, der als junger Mann von Dietrich von Quitzow verschleppt wird und sich von da an anfangs als Stallbursche und später als Waffenknecht verdingt. Nach vielen Jahren gelingt ihm die Flucht und er kehrt mit seiner Frau Mette zum Ort seiner Kindheit und Jugend zurück. Als er erfährt, dass seine Jugendliebe wider Erwarten noch am Leben ist und nicht von Quitzow ermordet wurde, scheint ihn die Situation fast zu zerreißen. Nach einem schweren Schicksalsschlag und getrieben vom Hass auf Dietrich von Quitzow verlässt er sein zuhause und baut sich ein neues Leben als Kaufmann auf. Doch auch das läuft anders als gedacht.
Silke Elzner erzählt die Geschichte Carls und seines Umfeldes im späten Mittelalter mit so einer Detailgenauigkeit und Empathie, dass ich von der ersten bis zur letzten Seite eingetaucht bin in diese Zeit, in die Sorgen und Nöte der Menschen. Ich habe Carl bedauert und bemitleidet, seine Schwächen haben mir missfallen, sein Verhalten Frauen gegenüber habe ich verachtet und doch oder grade deswegen haben sie ihn für mich absolut authentisch und menschlich gemacht.
Die Figuren, die die Autorin zeichnet, wirken zu jeder Zeit glaubwürdig, da sie sich entwickeln dürfen und ihre Gefühle echt sind. Ich habe selten so ein in sich ganz und gar stimmiges Buch gelesen. Hier wirkt nichts konstruiert, alles fließt wie von selbst.
Ich kann diese wunderbare Geschichte von ganzem Herzen empfehlen. Wahrlich ein Gesamtkunstwerk.

Bewertung vom 02.11.2022
Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat
Kling, Marc-Uwe

Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat


ausgezeichnet

Bezaubernd, frech und sehr lustig
Für Mama, Oma und Schwester Luisa steht Wellness auf dem Programm. Nur Tiffany wurde nicht gefragt. Eigentlich müsse sie da sauer sein. Aber Wellness heißt Sauna und Massage und Nichtstun. In der Sauna sitzt man da mit fremden Menschen nackt in einem viel zu heißen Raum. Und bei der Massage drücken sie genau auf die Stellen, die weh tun. Da drauf hat Luisa eh keine Lust und Nichtstun kann sie auch prima zuhause - nichts leichter als das.
Also bleibt Tiffany bei den Männern der Familie, das sind Papa, Opa und Bruder Max. Papa hat es sich grade im Liegestuhl gemütlich gemacht, um in Ruhe zu lesen, da kommt Tiffany mit einem Problemchen...
Papa staunt nicht schlecht, hat er doch, kaum im Haus, schon nasse Füße.
Das Tiffany unbedingt ein Bad nehmen musste ist eigentlich Papas Schuld, aber da sie das ganze Wasser aus der Wanne geschaukelt hat, will sie sich mit solchen Spitzfindigkeiten jetzt lieber nicht aufhalten.
Die Geschichte wird noch richtig lustig und turbulent, nicht zuletzt, weil auch Max und Opa noch ihren Senf dazu geben müssen. Und was Frau Merkel damit zu tun hat, bekommt man auch ganz wunderbar erklärt...

Wir haben auf jedem Fall herzlich gelacht und diese verrückte, komische und bei aller Verrücktheit doch sehr herzerwärmende Geschichte sehr genossen.
Wobei ich bei Marc-Uwe Kling, dem Schöpfer der Känguru-Chroniken auch nichts anderes erwartet habe.

Die Illustrationen von Astrid Henn sind hinreißend und passen in ihrem Stil und Witz perfekt zur Geschichte.
Schön, dass es von Tiffany und Familie nun schon einige lustige Geschichten gibt. Wir hoffen auf noch viele Fortsetzungen.

Bewertung vom 08.10.2022
Die Vergessene
Slaughter, Karin

Die Vergessene


ausgezeichnet

Karin Slaughter ist eine Meisterin ihres Fachs - ein grandioser Thriller

Andrea Oliver hat gerade die äußerst harte Ausbildung zum US-Marshal mit Erfolg abgeschlossen. Sie wird nach Longbill Beach versetzt, um dort zusammen mit dem erfahrenen Marshal Bible den Personenschutz einer Richterin zu übernehmen.
Longbill Beach ist aber auch der Ort, an dem Andreas mittlerweile inhaftierte, leibliche Vater aufgewachsen ist und in dem vor 40 Jahren Emily Vaughn, eine Schulkameradin und Cliquenfreundin ihres Vater brutal ermordet worden ist. Der Mordfall konnte nie geklärt werden.
Das Buch spielt zum einen in der aktuellen Zeit und zum anderen in der 40 Jahre zurück liegenden Vergangenheit.
Auf Grund ihrer persönlichen Geschichte lässt Andrea der längst vergangene Mordfall nicht los und sie taucht mit ihren Nachforschungen immer tiefer in die Geschichte ein. Gefährliche Verknüpfungen mit ihrer aktuellen Aufgabe werden immer offensichtlicher....
Das Cover ist gelungen und auch passend, lediglich der Titel des Buches erschließt sich mir nicht ganz, den vergessen war Emily in dieser Kleinstadt, bei Familie und Freunden nie.

Karin Slaughter ist eine Meisterin ihres Fachs. Auch in diesem Thriller schafft sie ein Atmosphäre, die an Spannung kaum zu überbieten ist. Ihr Schreibstil ist grandios und die Wendungen in dieser Geschichte lassen den Leser bis zum Schluss im Unklaren über die Hintergründe und den wahren Täter.
Ein absolut meisterhafter Thriller.