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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
M. Schubert
Wohnort: 
Usingen

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 23.03.2025
Lykke Eira
Buchfink, Christoph

Lykke Eira


ausgezeichnet

Lykke Eira, das Schneezwergenmädchen vom großen Gletscher, ist sauer, weil die Bärtigen im Zwergenrat sie nicht anhören wollen. Nur, weil sie ein Kind ist. Und weil sie ein Mädchen ist. Und weil sie keinen Bart hat. Dabei geht es darum ihren Gletscher zu retten. Lykke Eira stampft wütend im Schnee herum, da stürzt sie mit einer Lawine weit hinunter ins Tal und in ein aufregendes Abenteuer.
Auf ihrer Suche nach einem Weg zurück nach Hause begegnet sie dem lustigen Schabernöck, den getigerten Grömp, barbarischen Waldzwergen und sogar den gefährlichen Menschen. Dabei lernt sie, dass sie nicht alles glauben darf, was über fremde Wesen und andere Völker erzählt wird. Sie versteht, dass in der Natur alles, was getan wird, eine Auswirkung hat und man nur gemeinsam Dinge verbessern kann.
Lykke Eira ist eine Heldin, wie sie sein muss. Genauso unperfekt, wie du und ich, aber mit Mut, Zuversicht und Vertrauen in ihr Bauchgefühl.
Das alles ist verpackt in eine spritzige, bildhafte und sehr humorvolle Sprache. Garniert wird die Geschichte mit einer ganzen Reihe von liebevoll gezeichneten Illustrationen. Wenn ich mich für eine Lieblingsillustration entscheiden müsste, wären das wohl die Grashälmchen. Oder doch lieber der Halbflinger? Oder ...
Die verschiedenen Figuren sind auf alle Fälle mit viel Herz erdacht und es macht Spaß Lykke Eiras Erlebnisse (vor) zu lesen.
Und ich bin mir ganz sicher, bei meinem letzten Spaziergang ein Steingnömchen entdeckt zu haben ...

Bewertung vom 24.02.2025
Das Müfflon und der Traum vom Stinken
Henn, Carsten Sebastian

Das Müfflon und der Traum vom Stinken


sehr gut

Müfflons stinken. Nur Ülf nicht. Der durftet wie eine Blumenwiese. Er versucht alles, um endlich auch zu stinken und zur Herde dazuzugehören. Eine abenteuerliche Reise zu muffeligen Orten, Tieren und Pflanzen beginnt.
Es ist eine kleine Herausforderung, die Geschichte von Carsten Henn vorzulesen. Bei den vielen Üs, Äs und auch Ös, kommt die Zunge ganz schön öft aus dem Takt. Aber wer das Urmel meistert, schafft auch Ülf. Auf alle Fälle sorgt schon das Vor- und Verlesen für gute Laune.
Wegen der Länge des Textes und des Wortwitzes ist das Buch allerdings nicht für alle 4-Jährigen deal. Aber ab dem Vorschul- und spätestens dem Grundschulalter sind Spaß und gerümpfte Nasen garantiert.
Ich habe bei der Bewertung nicht die maximale Punktzahl vergeben, weil ich beim ersten Lesen „nur“ fröhlich gelächelt und nicht peinlich laut losgelacht habe.
Die Illustrationen sind liebevoll und lustig. Die Kinder mögen sie und verstehen sehr gut, dass es auf allen Seiten irgendwie stinkig ist. Mein Favorit bei den Bildern ist die Fliege, dicht gefolgt von Ülf, als er endlich den großen ...
Aber hier würde ich doch zu viel verraten. Lest lieber selbst (vor)!

Bewertung vom 29.01.2025
TÖDLICHE INTELLIGENZ - KEIN NORMALER ARBEITSTAG
Maria Heinrich

TÖDLICHE INTELLIGENZ - KEIN NORMALER ARBEITSTAG


sehr gut

Projektabschluss, KI-Gegner und Knirschen im Team, ein fast unmöglicher Job für Ana Rubin

Die IT-Projektleiterin Ana Rubin muss ihr Team zusammenhalten, das Projekt trotz Gegenwind von Anti-KI-Aktivisten zu einem erfolgreichen Abschluss bringen und sich vor einem geheimnisvollen Gegner in acht nehmen, der vor nichts zurückschreckt.
Die Story spielt im Umland von Wien. Sie beginnt in einem gemächlicheren Tempo und bietet, stimmig in die Vorkommnisse verpackt, Infos über reale Anwendungsmöglichkeiten von KI im Alltag einer Gemeinde. Damit ist man gut gerüstet, wenn Vermummte die Pressekonferenz stürmen. Ana entdeckt, dass ein Unbekannter das KI-Projekt sabotieren will. Ist es einer der Aktivisten, ein Konkurrent oder gar ein Kollege?
Ab etwa der Mitte beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen, so dass auch mein Lesetempo zugenommen hat.
Ich empfinde die Beschreibung des „Go live“ des Projektes als authentisch, so habe ich es selbst oft erlebt. Aber die Thrillerelemente kenne ich natürlich so nicht aus meinem Job, zum Glück. Sie erscheinen mir weitgehend realistisch. Natürlich geht alles schief, was schief gehen kann. Neue undurchsichtige Figuren treten auf, falsche Entscheidungen werden getroffen und die Spannung steigt.
Die Figur Ana Rubin lerne ich hauptsächlich als IT Spezialistin kennen. In dieser Rolle ist sie überzeugend, auch in ihren Zweifeln. Gerne hätte ich noch einen Hauch mehr von der privaten Ana erfahren. Sie ist mir als Frau, Freundin, ... ein wenig fremd geblieben. Das mag aber auch daran liegen, dass ich die anderen beiden Bücher der Reihe nicht kenne.
An einzelnen Phrasen „höre“ ich die für mich andere Sprechweise der Österreicher oder Wiener, was der Geschichte einen besonderen Charme verleiht. Hier ein Beispiel: „„Ich raste mich aus ...“. Das bedeutet, „sich ausruhen“ und nicht „wütend zu werden“.
Insgesamt ein fesselnder Thriller aus dem IT-Millieu!