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Benutzername: 
madl_books
Wohnort: 
Hessen

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 26.05.2024
Windstärke 17
Wahl, Caroline

Windstärke 17


ausgezeichnet

Wer schon den Debütroman „22 Bahnen“ von Caroline Wahl mochte, der wird „Windstärke 17“ lieben. Man kann beide Romane gut unabhängig voneinander lesen. Aber ich würde euch für das beste Lesevergnügen empfehlen, zuerst mit „22 Bahnen“ zu starten.

Windstärke 17 spielt einige Jahre nach „22 Bahnen“. Ida ist mittlerweile von einem Kind zu einer jungen Frau herangewachsen. Und diese begleiten wir nach dem schrecklichen Verlust, den sie erlitten hat, auf die Insel Rügen. Nicht das mich schon allein dieses Setting begeistert hat, auch schafft es Caroline Wahl, mich wieder komplett in die Geschichte zu ziehen und mich zu Tränen zu rühren. Unglaublich wie sie mit ihrem Schreibstil, der mit so leisen und zarten Tönen daherkommt, Gefühle und Emotionen so transportiert, dass sie mich als Leserin direkt im Herzen trifft. Durch die Themen Tod, Sucht und Erkrankungen ist es keine leichte und lockere Geschichte. Sie schmerzt und man leidet, aber sie wirkt auf mich auch sehr lebensbejahend und tröstlich. Die Charaktere sind zudem sehr authentisch gezeichnet und es fällt einem leicht, sie ins Herz zu schließen. Vor allem neben Ida, das Ehepaar Marianne und Knut. Die beiden, so selbstlos und liebenswürdig, nehmen Ida ohne Vorurteile auf und sind ihr dabei eine sehr große Stütze.
Ein wirklich großartiges Buch, das noch länger in mir nachhallt.

Von mir eine absolute Leseempfehlung für dieses Lesehighlight. Vorausgesetzt, ihr fühlt euch bereit für diese bedrückenden Themen.

Bewertung vom 08.05.2024
Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
Kvensler, Ulf

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück


gut

Der Einstieg in die Geschichte gefiel mir richtig gut. Es beginnt damit, dass Anna schwer verletzt gefunden wird. Sogleich stellt sich natürlich die Frage, was ist passiert? Und wo sind die anderen drei Personen abgeblieben?
Die Geschichte ist dann so aufgebaut, dass wir in der Zeit immer wieder ein wenig hin und her springen. Einmal begleiten wir die Protagonisten vor und während dieser Wanderung. Dabei hauptsächlich aus der Perspektive von Anna. Und dann gibt es Kapitel, in denen Anna im Krankenhaus liegt und von einem Kriminalinspektor befragt wird. Diese sind in Form von Protokollen dargestellt. Das Ganze sorgte bei mir am Anfang für einen richtig guten Spannungsaufbau und ich war super neugierig, was die vier erlebt haben. Dabei muss ich sagen, sympathisch war mir keiner von den Charakteren. Das ist aber nicht weiter tragisch. Eher sorgt es dafür, dass man niemandem so wirklich traut. Gut gefielen mir auch die düstere Atmosphäre und die wunderbaren Beschreibungen der Landschaft. So konnte ich mir alles bildlich vorstellen.
Allerdings war es das dann auch schon, was mir gefallen hat. Die Geschichte hat mich leider nämlich sehr schnell verloren. Die anfängliche Spannung baute sich rasant ab und die Geschehnisse konnten mich nicht mehr so fesseln. Viele Twists haben für mich auch keinen Sinn mehr ergeben und die Auflösung war für mich dann Enttäuschung pur. Viel zu viele offene Fragen. Auch fand ich es schade, dass mir die Charaktere zu blass gezeichnet waren und ich sie somit nicht wirklich greifen konnte.
Insgesamt lässt mich der Thriller somit ein wenig zwiegespalten zurück. Eine gute Idee, aber in der Umsetzung für mich eindeutig zu schwach.

Bewertung vom 16.04.2024
Die Auszeit
Rudolf, Emily

Die Auszeit


sehr gut

Ein abgelegenes Retreat in den Alpen, eine kleine Gruppe Menschen und ein Mord. Das Konzept ist nicht gerade neu, aber das muss es auch nicht. Wichtig ist mir, was daraus gemacht wird. Und hier hat die Autorin etwas sehr Gutes gezaubert.
Ich mochte es sehr, dass ich sofort von der Atmosphäre und der Anspannung gefesselt war. Auch der Aufbau der Geschichte hat mir zugesagt. So wechseln wir immer wieder zu den verschiedenen Personen vor dem Mord sowie auch nach dem Mord. Das sorgt für einen guten Spannungsbogen und viel Stoff zum Miträtseln.
Die Charaktere lernen wir Stück für Stück kennen und ich kann euch sagen, es gibt keinen, den ich sonderlich sympathisch fand. Die ach so tolle Gruppe strotzt nur so vor Intrigen, Missgunst, Lästerei und Betrug.
Alle haben ein Motiv für den Mord und ich habe bis zum Schluss jeden und jede in Verdacht gehabt.
Die Auflösung fand ich dann gut und überraschend. Nur wie das Ende abgehandelt wurde, fand ich leider etwas zu schnell und abrupt. Aber das hat dem Ganzen nur wenig geschadet. Insgesamt habe ich mich super unterhalten gefühlt und die Geschichte gerne gelesen.
Eine Empfehlung, wenn ihr Lust auf solche Art von Thrillern habt.

Bewertung vom 11.04.2024
Das Opernhaus: Rot das Feuer / Die Dresden Reihe Bd.2
Stern, Anne

Das Opernhaus: Rot das Feuer / Die Dresden Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Mit "Das Opernhaus - Rot das Feuer" konnte mich Anne Stern aufs Neue absolut begeistern. Nur wenige Seiten habe ich gebraucht, und ich war wieder in Dresden im Jahr 1849 angekommen. Die Semperoper und die Musik rücken in diesem zweiten Band ein wenig in den Hintergrund. Mir hat das persönlich überhaupt nichts ausgemacht. Im Gegenteil, mir hat es sehr gefallen, die politischen Geschehnisse zu verfolgen. Denn sie gehören zu dieser Zeit und passen perfekt in die Geschichte. Im Besonderen steht die sogenannte "Dresdner Mairevolution" im Vordergrund. Anne Stern schafft es mit ihrem wunderbaren Schreibstil und ihrer Erzählart, dass Geschichte lebendig wird. Mitreißend und spannend sind wir mittendrin im Geschehen.
Viele Menschen kämpfen für ihre Rechte. Neben Arbeitern und Musikern gab es auch viele Frauen. Und genau denen gibt Anne Stern in diesem Roman eine Stimme. Und das wirklich auf großartige Weise.
Auch war es schön, wieder an Elises Seite zu sein und ihren Weg mitzuerleben. Viele schöne, aber auch unschöne Momente gab es.
Ich freue mich sehr, dass der nächste Band schon in wenigen Monaten erscheint und ich dann erfahre, wie es für Elise und die anderen mir liebgewonnenen Charaktere weitergehen wird.

Bewertung vom 22.02.2024
Das Mörderarchiv Bd.1
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1


ausgezeichnet

Bei diesem Buch hatte ich angenommen, es handelt sich um einen gemütlichen Cozy Crime mit viel britischem Humor. Aber das ist es nicht. Bin ich deswegen enttäuscht?
Nein, in keiner Weise. Denn dafür habe ich einen spannenden und fesselnden Kriminalroman bekommen, den ich in zwei Tagen durchgesuchtet habe.
Gemeinsam mit Annie durchforsten wir das Archiv von ihrer Tante Frances und wollen den Mord an ihr aufklären. Dabei stoßen wir auf viele Rätsel und Geheimnisse, die zunächst keinen richtigen Sinn ergeben. Aber mit der Zeit fallen die einzelnen Puzzleteile an ihren Platz.
Sehr düstere und traurige Wahrheiten kommen dabei ans Licht und stellen Annies Leben auf den Kopf.
Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, mich auf Spurensuche zu begeben und den Mörder ausfindig zu machen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Die Storyline bleibt dazu bis zum Ende nicht vorhersehbar. Somit wurde es für mich an keiner Stelle langweilig.
Ein schöner Kriminalroman den ich gerne empfehle.

Bewertung vom 29.10.2023
Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1
Völler, Eva

Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1


ausgezeichnet

Von Eva Völler habe ich schon einiger ihrer Jugendbücher, historischen Romane sowie auch humorvollen Geschichten gelesen. Obwohl alles unterschiedliche Genre konnte mich jedes für sich sehr begeistern. Umso gespannter war ich jetzt auf ihren ersten Spannungsroman. „Helle Tage, dunkle Schuld“, der Auftakt zu einer Reihe? Ich hoffe es doch sehr.
Eva Völler schreibt wie gewohnt besonders leicht, bildlich und fesselnd. Somit war es für mich eine Leichtigkeit, in die Geschichte hineinzufinden. Einmal drin, lässt sie einen auch nicht mehr los. Dazu tragen vor allem die sympathischen und greifbaren Charaktere bei, von denen das Buch regelrecht lebt. Emotionen, Fassungslosigkeit und Spannung kommen nicht zu kurz.
Besonderes Anne, ihre Schwestern und Carl sind mir sofort ans Herz gewachsen. Aber auch die vielen Nebenfiguren sind authentisch gelungen.
Insgesamt konnte mich die komplette Mischung aus historischen Roman, Krimi und ein großer Anteil Liebesgeschichte sehr überzeugen. Das die Autorin zudem ein wahres grausames Verbrechen mit einfließen lässt, fand ich interessant und gut eingearbeitet.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung, wenn ihr genau solche Mischungen mögt.

Bewertung vom 28.08.2023
Schönwald
Oehmke, Philipp

Schönwald


weniger gut

Karolin Schönwald hat sich ihren Traum verwirklicht und eröffnet in Berlin einen queeren Buchladen. Zu diesem besonderen Tag sind alle zusammengekommen. Mutter Ruth, Vater Harry sowie die Geschwister Chris, Benny und zahlreiche Freunde. Leider läuft es aber nicht wie erwartet. Die Eröffnung scheitert, als sich plötzlich einige Menschen vor dem Laden versammeln und mit Farbbeutel werfen. Es geht um angebliches Geld aus der Hinterlassenschaft des Großvaters und seiner eventuellen Nazivergangenheit. Karolin ist am Boden zerstört und kann es nicht fassen. Was steckt hinter der Behauptung? Und was verheimlicht die Familie?

Mir hat der Einstieg richtig gut gefallen und ich war gefesselt. Ich wollte mehr über die Familie, ihre Probleme und Geheimnisse erfahren und habe eine spannende Familiengeschichte erwartet. Leider muss ich sagen, dass die Euphorie nicht lange bei mir anhielt. Nach dem spannenden Einstieg war die Luft sehr schnell raus. Wir lernen über knapp 540 Seiten die Familie ausreichend kennen und lüften auch die Geheimnisse, aber das alles auf eine für mich sehr langatmige und zähe Art und Weise. Der Schreibstil ist sehr anspruchsvoll, komplex und mir einfach einen Tick zu schwer. Ich mochte das viele Denglisch nicht und auch nicht, wie umschweifend alles geschildert wurde.
Die vielen politischen und gesellschaftlichen Themen sind zum Teil sehr interessant, aber auch da waren mir es einfach zu viele Themen. Ich habe ganz schnell den Faden verloren, weil ich mit dem vielen Hin und Her gedanklich nicht mehr mitgekommen bin. Zudem die Charaktere, die vielschichtig sind, aber zu denen ich leider keinen Zugang gefunden habe.

So war „Schönwald“ eine Geschichte, die mich nicht überzeugen und begeistern konnte und dich daher nur eingeschränkt empfehlen kann.

Bewertung vom 29.05.2023
Wolfskinder
Buck, Vera

Wolfskinder


sehr gut

Mit „Wolfskinder“ veröffentlicht Vera Buck ihren ersten Thriller. Und ich hoffe, es werden noch einige folgen. Denn dieser hier hat mir außerordentlich gut gefallen.
Von Anfang an wird eine unheimliche Spannung aufgebaut und eine Atmosphäre erschaffen, die mir eine Gänsehaut beschert. Zudem kommen Fragen über Fragen auf. Was verbirgt sich in diesem Wald und in diesem Berg? Was hat es mit dieser Siedlung und den Menschen auf sich? Und warum verschwinden in dieser Gegend immer wieder Frauen und tauchen nie wieder auf?
Vera Buck schafft es gekonnt, mich an die Seiten zu fesseln. Besonders der leise und eindringliche Ton hat mir gefallen. Und auch wie uns die Charaktere nähergebracht werden. Jeder Einzelne hat sein persönliches Schicksal zu tragen und man weiß lange nicht, wem man vertrauen kann. Die unterschiedlichen Handlungsstränge intensivieren das Ganze noch mehr. Bis zum Ende tappte ich im Dunkeln, wer der Täter ist. Immer wieder hatte ich Vermutungen, jedoch nichts Konkretes. Zum Schluss war es für mich eine Überraschung, die mich fast gänzlich zufrieden zurücklässt. Lediglich ein paar kleine Fragen bleiben im Hinterkopf. Diese haben das gesamte Leseerlebnis aber kaum geschmälert. Für mich ein Thriller, den ich sehr gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 29.05.2023
Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1
Raabe, Marc

Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Marc Raabe gehört nach seiner Tom Babylon-Reihe zu einer meiner liebsten Autoren im Genre Thriller. Daher war ich natürlich sehr gespannt auf den Auftakt zu seiner neuen Reihe. Und zum Glück wurde ich nicht enttäuscht. Für mich ist "Der Morgen" ein ausgezeichneter Thriller, der viel Spannung und unerwartete Wendungen bereithält. Marc Raabe schafft es mit seinem Schreibstil, dass diese Geschichte wie ein Film vor meinen Augen abläuft. Somit konnte ich mir die Figuren, die Orte und die einzelnen Szenen sehr gut vorstellen.

Artur ist ein Charakter, der so einige Geheimnisse umhüllt. Der auch zunächst eigen und trotzig wirkt und mit dem ich mich am Angang etwas schwergetan habe. Aber mit der Zeit und je mehr man von ihm und seiner Vergangenheit erfährt, umso interessanter wurde er für mich. Dagegen hat mich Nele von Anfang an begeistert. Zwei Figuren, die auf unterschiedliche Art sehr authentisch auf mich wirken und ein sehr gutes Ermittlergespann abgeben.

Durch die unterschiedlichen Perspektiven und Zeitebenen wird es auch an keiner Stelle langweilig. Man rätselt und grübelt eine ganze Weile, was die Geschehnisse in der Vergangenheit mit den aktuellen Fällen zu tun haben. Stück für Stück kommt man der Lösung auf die Schliche. Und die war für mich absolut gelungen.

Ich freue mich nun schon sehr auf den nächsten Band. Denn obwohl hier der eine Fall abgeschlossen ist, gibt es wieder einen zweiten, der sich sehr wahrscheinlich über die weiteren Bände ziehen wird. Und da bin ich so gespannt, wie es weitergeht und wie sich auch die Figuren weiter entwickeln.

Bewertung vom 16.04.2023
Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1
Engels, Lars

Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Lars Engels, auch bekannt als Lars Schütz, hat mich schon mit seiner Thriller-Reihe rund um Jan Grall und Rabea Wyler sehr begeistert. Umso gespannter war ich auf „Totes Moor“ den Auftakt zur neuen Krimi-Reihe.

Und was ich hier bekommen habe, hat mich in vielerlei Hinsicht bestens unterhalten. Da mochte ich zuallererst den Handlungsort. Der spielt sich nämlich fast vor meiner Haustür ab. So kann ich bestätigen, wie gut der Autor die Atmosphäre vom roten Moor, aber auch allgemein der Rhön eingefangen und sehr schön beschrieben hat.
Der Fall, der um diesen Ort konstruiert wurde, war durchgehend spannend, packend, geheimnisvoll und hält viele unerwartete Wendungen parat. Einmal angefangen, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Zudem war mir der junge Kommissar Janosch Janssen mit seiner bodenständigen und ehrgeizigen Art direkt sympathisch. Und auch Kriminaloberrätin Diana Quester ist ein interessanter und spannender Charakter. Ich habe zwar etwas länger gebraucht, um mit ihr warm zu werden, aber mit der Zeit wollte ich sie definitiv nicht mehr missen.

Für mich ein rundum gelungener Krimi, den ich gerne weiterempfehle. Und ich hoffe sehr, dass es ein baldiges Wiedersehen mit Janosch Janssen und Diana Quester geben wird.