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agnes.bookworld
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Heiligenhaus
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Ehefrau, Studentin und Bücherverrückt…

Bewertungen

Insgesamt 73 Bewertungen
Bewertung vom 11.12.2024
Der Auftrag
Whitlow, Robert

Der Auftrag


ausgezeichnet

Robert Whitlow erzählt in seinem Buch eine spannende Geschichte, die sich um Hana Abboud und Jakob Brodsky dreht. Hana ist eine arabische Christin, israelische Staatsbürgerin und Anwältin für internationales Wirtschaftsrecht. Jakob hingegen ist ein russischer Jude, Anwalt und amerikanischer Staatsbürger.

Jakob übernimmt einen brisanten Fall, der sich mit einem Terroranschlag in Israel auf eine junge amerikanische Frau und Mutter beschäftigt. Da seine kleine Kanzlei mit diesem Fall überfordert ist, wendet er sich an Hanas Kanzlei. Hanas Chefs unterstützen Jakob nur unter der Bedingung, wenn Hana bereit ist, mitzuarbeiten. Als Hana sich entscheidet, beginnt eine spannende und mitreißende Geschichte.

Hana und Jakob wissen das sie vor Ort in Israel Unterstützung benötigen und holen einen israelischen Privatermittler mit arabischem Hintergrund ins Team. Die Handlung spielt abwechselnd in Atlanta, USA, und Israel. Mehrere Anschläge auf Jakob werfen die Frage auf: Sind diese Angriffe mit dem Fall verbunden, den er übernommen hat? Dann kommt noch die Frage auf: Ist Daud, der Privatermittler ein Vertrauenswürdiger Mann?

Die Spannung des Buches lässt sich kaum in Worte fassen. Der Schreibstil ist fesselnd und in einem gut lesbar. Die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass die Spannung durchgehend hoch bleibt, ohne überladen zu wirken. Trotz der Spannung gibt es auch eine schöne Priese Liebe in der Geschichte. Besonders hat mir gefallen, wie tiefgründig und authentisch die Beziehung Hanas zu Gott dargestellt wird. Ihr intensives Gebetsleben hat mich beeindruckt und inspiriert, einige Aspekte davon in meinen Alltag zu integrieren. Auch Hanas Art, ihren Glauben zu leben, fand ich berührend.

Ich habe dieses Buch sehr genossen. Neben der spannenden Handlung konnte ich erneut einiges über Israel und seine vielfältige Bevölkerung lernen. Es ist ein großartiges und fesselndes Werk, das Lesern, die solche Geschichten mögen, garantiert schöne Lesestunden bereiten wird.

Bewertung vom 11.12.2024
Ein Lied für den Feind
Muhl, Iris

Ein Lied für den Feind


ausgezeichnet

In diesem Buch nimmt die Autorin die Leser mit in die Zeit des Ersten Weltkriegs. Die Leser begleiten Fred, mit vollem Namen Manfred, in zwei Zeitebenen: einmal als Teenager in den Jahren 1908 bis 1914 und ab 1914 an der Front.

Als Leserin habe ich viel über Fred erfahren, der mir sehr sympathisch war. Er ist sanftmütig und fürsorglich. Iris Muhl hat ihm einen wunderbar facettenreichen Charakter verliehen. Fred zieht nicht freiwillig in den Krieg. Als Bauernsohn verlässt er den elterlichen Hof, um Veterinärmedizin zu studieren. Mit Beginn des Krieges unterbricht er jedoch sein Studium und meldet sich zum Kriegsdienst, um seinen jüngeren Bruder zu schützen.

Iris Muhl hat einen angenehmen, leicht lesbaren Schreibstil. Sie versteht es, lebendige Bilder vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Durch ihren Roman konnte ich erneut etwas über die menschliche und deutsche Geschichte lernen.

Besonders berührt hat mich das Zitat auf Seite 61: »Glaube nicht, dass Gott dich allein lässt, nur weil er unfassbar ist. Für mich war er bisher immer ein barmherziger Tröster.« Kein Mensch ist allein, wenn er mit Gott unterwegs ist.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und empfehle es wärmstens weiter. Es wird jedem Leser schöne Lesestunden bereiten. Der Roman vermittelt zudem die wichtige Botschaft, dass man auch im Krieg, selbst inmitten von Streit und Leid, zu Weihnachten die Waffen niederlegen und gemeinsam die Wunder der Gnade – die Geburt Jesu – feiern kann.

Bewertung vom 11.12.2024
Bibelauslegung praktisch
Stadelmann, Helge;Richter, Thomas

Bibelauslegung praktisch


ausgezeichnet

In diesem Buch fand ich den Schreibstil, verständlich und angenehm zu lesen. Die Autoren stellen dem Leser eine Methode vor in der man in 10 Schritten die Bibel auslegen kann. Dabei steht immer Im Mittelpunkt die Frage: Was sagt die Bibel, der Text den ich lese? Den Bibellesern wird nahe gelegt sich von der frommen Denkweise „Was sagt der Text mir oder was enthält er für mich?“ zu trennen. Man sollte sich eher fragen „Was sagt der Text an sich?“ und „Was bedeutet der Text für uns heute?“ Auch legen sie nahe die Bibel zum Vergleich in unterschiedlichen Übersetzungen zu lesen.

Im zweiten Teil des Buches werden die einzelnen Schritte detailliert erläutert. Bevor jedoch auf die konkreten Schritte eingegangen wird, wird empfohlen, sich zunächst einen Überblick über die zu lesende Bibeltexteinheit zu verschaffen. Das bedeutet, den Text zunächst vollständig zu lesen, das Gelesene gründlich zu studieren und eventuelle Stolpersteine oder unklare Stellen zu markieren. Der Text sollte wiederholt gelesen und schließlich in eigenen Worten zusammengefasst werden, um das Verständnis zu vertiefen.

Die zehn Schritte lauten:
1. Sich mit dem Text vertraut machen
2. Die Textbasis feststellen
3. Die ursprüngliche Kommunikationssituation klären
4. Den Zusammenhang der Texteinheit erfassen
5. Die Texteinheit untersuchen
6. Die Begriffe und ihre Verbindungen in der Texteinheit erkennen
7. Den Gedankengang der Texteinheit entfalten
8. Fragen zur Texteinheit beantworten
9. Die Aussage der Texteinheit präzise zusammenfassen
10. Die Bedeutung der Texteinheit für die heutige Zeit reflektieren

Jeder dieser Schritte ist in ein bis drei Kapitel unterteilt. Anschließend werden dem Leser praktische Aufgaben an die Hand gegeben, um das Gelernte zu üben.

Ich habe dieses Buch gern gelesen und konnte einige wertvolle Erkenntnisse für mich persönlich und mein Bibelstudium gewinnen. Dennoch sehe ich den größten Nutzen des Buches bei Personen, die aktiv in der Gemeindearbeit oder im Predigtdienst tätig sind, weniger bei Privatpersonen, die es für ihre persönliche Andacht nutzen möchten.

Bewertung vom 27.11.2024
Wunder passieren unterwegs
Vogel, Louisa

Wunder passieren unterwegs


ausgezeichnet

In einem mitreißenden Schreibstil, der lebhafte Bilder vor das innere Auge zaubert, erzählt Louisa Vogel eine bewegende Geschichte. Sie erzählt die Geschichte zweier Menschen, deren Lebenswege sich auf wundersame Weise kreuzen.

Als Leser begleitet man Mia und Finn. Mia, eine Theaterdramaturgin, ist nach einer großen Enttäuschung in Hamburg in ihre Heimatstadt Goppeln, bei Dresden, zurückgekehrt. Doch dort wird sie von ihrer Familie überbehütet und immer wieder mit Vorwürfen konfrontiert, wie naiv sie gewesen sei. Sie hadert mit ihren Entscheidungen und bereut ihre Unvorsichtigkeit. Finn hingegen ist alleinerziehender Vater, Fotograf, gemeinsam mit seinem kleinen Sohn Mattheo in einem Oldtimer-Wohnwagen unterwegs. Für seine Auftraggeber reist er durch ganz Deutschland, bis der Motor des Wohnwagens eines Tages ausgerechnet vor Mias Haus den Geist aufgibt. Kurzerhand mietet er sich für einige Tage in ihrer kleinen Ferienwohnung ein. Was beide, Mia und Finn, nicht wissen ist das sie einander brauchen.

Anders als erwartet entwickelt sich keine romantische Beziehung zwischen Mia und Finn – ein überraschender, aber erfrischender Ansatz, der mir bisher in keinem anderen Roman begegnet ist. Stattdessen vermittelt die Geschichte eine tiefere Botschaft: In allen Lebenslagen kann und sollte man sich Gott zuwenden. Man braucht keine Angst zu haben. Der Roman betont die Macht des Gebets, die Kraft der Vergebung und die allgegenwärtige Nähe Gottes. Gott führt den Menschen in jeder Lebenslage, er kennt die Vergangenheit und Zukunft.

Ich möchte meine Rezension mit einem Zitat aus dem Buch abschließen (S. 187):
„Sei mutig und stark und fürchte dich nicht, denn der Herr, dein Gott, ist bei dir.“

Bewertung vom 18.11.2024
Kein Korb zu Weihnachten
Witemeyer, Karen

Kein Korb zu Weihnachten


ausgezeichnet

In diesem Werk gelingt es Witemeyer auf eindrucksvolle Weise, mit tiefgründigen Gedanken darauf hinzuweisen, dass Weihnachten vor allem ein Fest des Gebens ist – nicht nur des Nehmens.

Die Hauptcharaktere, Felicity und Evan, wirken für mich authentisch und greifbar. Evan, ein nahezu zurückgezogener Eigenbrötler, glaubt, dass alle Menschen nur an seinem hart verdienten Geld interessiert sind. Felicity hingegen hat sich fest vorgenommen, ihn aus seiner Einsamkeit und seinen Vorurteilen herauszuholen – und dabei gibt sie nicht so schnell auf. Doch wird sie es schaffen, Evan von seinen tief verwurzelten Vorbehalten zu befreien?

Der Schreibstil ist leicht und unterhaltsam, zugleich aber auch tiefsinnig. Beim Lesen musste ich oft schmunzeln oder sogar laut lachen, wurde aber auch zum Nachdenken angeregt. Das Buch ist kurzweilig und lässt sich problemlos an einem Tag – oder sogar in wenigen Stunden – durchlesen.

Ich empfehle es sehr gerne weiter, vor allem für alle, die sich zur Weihnachtszeit nach einem herzerwärmenden und inspirierenden Leseerlebnis sehnen.

Bewertung vom 14.11.2024
Jede Nacht hat ihre Sterne
Shocklee, Michelle

Jede Nacht hat ihre Sterne


ausgezeichnet

Dies ist das erste Buch von Michelle Shocklee, das ich gelesen habe. Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Shocklee entführt die Leser*innen in die Jahre 1897 und 1961, wobei beide Zeitlinien aus der Perspektive der jeweiligen Hauptfigur erzählt werden. Im Mittelpunkt stehen Audrey und Priscilla, in deren Geschichten Shocklee aufzeigt, dass Gott jeden Menschen sieht (1. Mose 16,13).

Audrey entdeckt im Jahr 1961 ein altes Fotoalbum einer Hotelbewohnerin und beginnt, der Geschichte der Vorbesitzerin nachzugehen. Priscilla, die 1897 zur Weltausstellung nach Nashville reist, wird dabei mit dem harten Leben vieler junger Frauen konfrontiert, die ausgenutzt und missbraucht werden.

Die beiden Protagonistinnen waren mir sofort sympathisch. Die Beschreibung der Zeit und Orte ist so lebendig, dass ich die Szenen förmlich vor mir sehen konnte. Das Buch hat mir nicht nur interessante Einblicke in das späte 19. Jahrhundert und die 1960er-Jahre in Amerika vermittelt, sondern auch auf erschütternde Weise gezeigt, wie junge Frauen ausgenutzt und Menschen mit Behinderung diskriminiert wurden. Am Ende des Buches verspürte ich Wehmut, denn ich hätte gern noch länger in dieser Geschichte verweilt.

Von mir gibt es für dieses Buch eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.10.2024
Wir treffen uns zwischen den Zeilen wieder
Deese, Nicole

Wir treffen uns zwischen den Zeilen wieder


ausgezeichnet

In diesem Roman gewährt Nicole Deese den Lesern einen Einblick in das Arbeits- und Privatleben einer Lektorin. Die Handlung hat mir ausgesprochen gut gefallen. Der Schreibstil ist leicht verständlich, fließend und in der Ich-Perspektive verfasst, was eine besondere Nähe zur Protagonistin schafft. Die Charaktere waren mir sympathisch, und ich fand es schön, wie der christliche Aspekt dezent in die Geschichte eingebunden wurde. Die Figuren leben ihren Glauben authentisch, ohne missionarisch zu wirken. Der Hauptort des Geschehens stand mir sehr gut und lebhaft vor Augen.

Zur Handlung: Ingrid, die als Lektorin arbeitet, liebt Bücher seit ihrer Kindheit. Doch seit sie ihre beste Freundin Cece ganz plötzlich verloren hat, kann sie selbst nicht mehr lesen. Cece, eigentlich Cäcilia, war eine erfolgreiche Autorin und Ingrids wichtigste Autorin. Als Leserin konnte ich Ingrids tiefe Trauer regelrecht spüren – die beiden waren wie Schwestern. Eines Tages steht dann Joel, Ceces Cousin, überraschend in Ingrids Büro und bittet sie, mit ihm zurück in ihre Heimat zu kommen, um Cece einen letzten Wunsch zu erfüllen. Ingrid ist hin- und hergerissen, doch die Hoffnung, dort das verschollene letzte Manuskript von Cece zu finden, bringt sie schließlich dazu, zuzustimmen. Dieses Manuskript ist nicht nur für Cece von Bedeutung, sondern auch für Ingrids berufliche Zukunft.

Dieses Buch behandelt die Themen Trauerbewältigung und das Aufarbeiten der Vergangenheit. Es zeigt, wie Menschen, die einem nahe stehen, wichtige Dinge verschweigen können, um uns zu schützen. Gleichzeitig spricht es vom Aufatmen nach der Trauer, von Befreiung und von der Rückkehr zur Liebe.

Dieses Buch hat bei mir einen tiefen Nachklang hinterlassen, und ich empfehle es gerne weiter. Es hat mir wunderbare Lesestunden geschenkt, und ich konnte es kaum aus der Hand legen.

Bewertung vom 28.10.2024
Wie überlebe ich schwierige Menschen?
Berger, Jörg

Wie überlebe ich schwierige Menschen?


sehr gut

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich intensiv mit mir selbst und meiner Persönlichkeit. Was macht mich aus, und warum bin ich, wie ich bin? In diesem Zusammenhang bin ich in der Vorschau des Herbstprogramms von @franckebuch auf dieses Sachbuch gestoßen.

Dieses Buch hat mir geholfen, das Verhalten einiger Menschen, denen ich im Laufe meines Lebens begegnet bin, besser zu verstehen. Aber nicht nur das – es hat mir auch meine eigenen „Stacheln“ vor Augen geführt, an denen ich arbeiten möchte und werde.

Jörg Berger beschreibt sieben verschiedene Persönlichkeitstypen und erklärt diese anschaulich. Die Kapitel sind klar strukturiert: Zuerst stellt er eine Persönlichkeit vor und veranschaulicht sie durch ein realistisches Beispiel. Anschließend zeigt er, wie man den „Stachel“ dieser Person ziehen kann, also wie man mit ihr besser umgehen kann. Daraufhin gibt er den Lesenden konkrete Ratschläge, wie man schwierigen Menschen mit Nächstenliebe begegnen kann. Er betont jedoch auch, dass man manches akzeptieren muss, was sich nicht ändern lässt. Am Ende eines Kapitels zeigt er Wege auf, wie man eine Analyse des schwierigen Verhaltens vornehmen und weiter vorgehen kann.

Die Kapitel empfand ich als informativ, ohne dass diese mit Informationen überladen waren. Der Schreibstil war für mich angenehm zu lesen und gut verständlich. Das Buch ist in zwei Teile gegliedert: Im ersten Teil geht es um den Umgang mit anderen, im zweiten Teil um die eigenen „Stacheln“. Die Struktur der Kapitel ist in beiden Teilen ähnlich. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass der Autor den moralischen Zeigefinger erhebt. Besonders gut gefiel mir, dass Jörg Berger an passenden Stellen auch Bibelstellen einfließen lässt.

Ich fand dieses Buch äußerst hilfreich und kann es jedem, der sich mit den verschiedenen menschlichen Persönlichkeiten und vorallem sich selbst beschäftigen möchte, uneingeschränkt weiterempfehlen.

Bewertung vom 15.10.2024
Herbstglühen am Liliensee
Büchle, Elisabeth

Herbstglühen am Liliensee


ausgezeichnet

Das Finale der Jahreszeiten-Reihe entführte mich erneut in den wunderschönen Schwarzwald. Ich begegnete den Protagonisten, die man bereits als Hauptfiguren aus den vorherigen Bänden kannte. In einem leichten, fließenden und zugleich fesselnden Schreibstil las ich die wunderschöne Geschichte von Bärbel und Ralf.

Bärbel hat gerade ihr Lehramtsstudium abgeschlossen und ihre erste Stelle als Lehrerin in ihrer Heimat Vierbrüggen angetreten. Ralf ist Veterinärmediziner, und seine Heimatverbundenheit hat ihn zurück in seine Heimat geführt. Die Liebesbeziehung zwischen Bärbel und Ralf hat Elisabeth sehr behutsam in die Geschichte eingeflochten.

Im Mittelpunkt stehen jedoch vor allem selbst auferlegte Schuldgefühle. Mit dieser wundervollen und stellenweise humorvollen Geschichte zeigt die Autorin, dass Gott uns mit all unseren Fehlern liebt. Er vergibt uns unsere Schuld, und deshalb sollten auch wir uns selbst vergeben!

Ich habe es genossen, literarisch im Schwarzwald zu verweilen. Alle Protagonisten sind mir ans Herz gewachsen, besonders der alte Johann, der sich trotz seines Alters seinen Lausbubencharme bewahrt hat. So schade das diese Reihe nun beendet ist, denn ich würde gerne erneut in diese Welt eintauchen. Wie ihr merkt, bin ich begeistert und empfehle dieses Buch sowie die vorherigen Bände sehr gerne weiter.

Bewertung vom 12.10.2024
Das Versprechen eines neuen Tages
Morgenroth, Dorothea

Das Versprechen eines neuen Tages


ausgezeichnet

Dorothea Morgenroth entführt die Leser in einen kleinen Ort im Süden Deutschlands und erzählt die Geschichte zweier junger Menschen, die zur Zeit des Zweiten Weltkriegs lebten. Sie veranschaulicht eindrucksvoll die Herrschaft des Nationalsozialismus und führt den Lesern die damalige Zeit in einem leichten, flüssigen und lockeren Schreibstil vor Augen.

Besonders authentisch beschreibt sie die beiden Hauptfiguren, Betti und Konrad. Beide sind äußerst sympathisch dargestellt, und während des Lesens spürt man Betti’s Schmerz ebenso wie Konrads innere Zerrissenheit.

Doch wer sind Betti und Konrad?

Betti ist eine ungarische Jüdin, die in einem Konzentrationslager lebt und zur Arbeit in einem geheimen Waldstück gezwungen wird. Konrad hingegen ist Wehrmachtssoldat bei der deutschen Luftwaffe. Kurz vor Kriegsende verlieren die beiden sich aus den Augen und begegnen sich erst 15 Jahre später wieder.

Wie es ihnen ergangen ist und was sie durchgemacht haben, müsst ihr selbst nachlesen.

Dorothea Morgenroth gelingt es hervorragend, die damalige Zeit einzufangen: die Verzweiflung und den Verlust des Glaubens an einen liebenden Gott, aber auch die Grausamkeit der Menschen, die als Aufseher in den KZ-Lagern tätig waren. Ebenso eindrucksvoll schildert sie die Zerrissenheit jener, die das Unrecht erkannten, aber nicht wussten, wie sie sich verhalten sollten.

Meine Rezension möchte ich mit einem Zitat von Seite 249 abschließen: „Trotz allem, was damals geschah, eben dennoch, erfahre ich persönlich als Christ Gott als einen treuen Hüter und einen liebenden Vater für seine Geschöpfe und für mich als sein Kind.“

Dieses Buch hat mich tief berührt, und ich empfehle es wärmstens weiter