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Benutzername: 
Klaus
Wohnort: 
Schwechat

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Bewertung vom 20.05.2015
Hinrichtung
Stanzl, Werner

Hinrichtung


ausgezeichnet

Ich habe "Hinrichtung" gelesen, weil ich die Gastkommentare des Autors in der Wiener Zeitung fast immer interessant und schlüssig präsentiert fand, meine Überzeugungen aber seinen Meinungen meist diametral entgegen standen.
Das gilt auch für seinen Krimi. Sein Handwerk beherrscht er perfekt, keine Frage. Mit gekonnter Schreibe führt er uns sympathische Personen vor, die seine, Werner Stanzls Meinung im Rahen einer spannenden Handlung schrittweise als Erkenntnis der Wahrheit übernehmen. Und das sind die Meinungen eines Religionsgegners, Kirchenhassers, Islamverachters. Gekonnt, wie er die Machtbesessenheit eines Kardinals und seines Adlaten in einem - übrigens recht amüsanten Dialog - skizziert und den seligen Papst Johannes Paul II., den Helden des Kalten Krieges, zur tattrigen Witzfigur degradiert. Das übrigens nicht auf amüsant sondern degoutant.
Ich habe nach der Lektüre von Hinrichtung die Rezensionen in den Medien und die anderer Leser studiert und mit Entsetzen festgestellt, dass offenbar niemand durchschaut hat, was Stanzl eigentlich mit seinem Werk bezweckt. In der Mogelpackung als Krimi verbreitet er seine Religionsfeindlichkeit in der Hoffnung, seine Leser dafür zu gewinnen oder zumindest Christen und Moslems in Agnostiker zu verwandeln.
Für sein Können, das auch in seinem Krimi auf jeder Seite aufblitzt, gehört ihm die Bestnote. Da kann ich nicht anders. Aber für die Masche, uns seine Überzeugungen als Krimi unterzujubeln, meine Verachtung.

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