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Amelien

Bewertungen

Insgesamt 18 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2025
Kingsley, Felicia

The Heat is on - Something's Cooking Between Us


ausgezeichnet

Not-Romeo meets Not-Julia

Dwight Faraday ist FBI-Agent und kann nicht nur ermitteln, sondern auch kochen und wie! Sein neuester Auftrag führt ihn undercover in das italienische Familienrestaurant der Villas, das im Verdacht steht, mit der New Yorker Unterwelt zu verkehren. Leichter Job? Könnte man denken. Wäre da nicht Julia, die Tochter des Hauses, die niemandem so leicht etwas durchgehen lässt. Um ihr Vertrauen zu gewinnen, muss Dwight nicht nur seine Ermittlerfähigkeiten, sondern auch sein Herz einsetzen. Und plötzlich merkt er, dass das knisternde Chaos zwischen ihnen ihn selbst mehr trifft, als ihm lieb ist.

Noch nie war es so heiß in der Küche und das lag definitiv nicht nur am Herd.
Was mir an „The Heat Is On“ sofort gefallen hat, ist die Mischung aus Spannung, trockenem Humor und einer Romantik, die sich Zeit lässt. Die Undercover-Story sorgt für wunderbar tricky Situationen, die oft herrlich witzig eskalieren und die Küche wird zum echten Schauplatz von Macht, Leidenschaft und Missverständnissen. Dwight als FBI-Agent, der nicht nur ermitteln, sondern auch verdammt gut kochen kann (und Motorrad fährt, bookies wir wissen Bescheid…) ist ein Protagonist, dem man gerne folgt. Er ist charmant, provokant, aber und das ist das Wichtigste, niemals toxisch.
Julia dagegen ist herrlich widerspenstig, eben sein perfektes Gegenstück. Anfangs wirkt sie trotzig und abweisend, aber je mehr man über sie und ihre Familie erfährt, desto verständlicher wird ihr Verhalten. Sie kämpft um Anerkennung, Unabhängigkeit und den Platz in der Küche, der ihr eigentlich zusteht und das macht sie unglaublich greifbar und sympathisch.
Ich habe die Dynamik zwischen den beiden wirklich geliebt. Das Buch hat mir unglaublich viel Spaß gemacht (ich hatte oft ein großes Grinsen im Gesicht), der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und fügt sich perfekt in diese Geschichte ein. Das Küchensetting ist hochexplosiv umgesetzt, die beschriebenen Gerichte machen definitiv Appetit. Und die Wortgefechte zwischen Dwight und Julia? Ein ständiges Aufeinanderprallen voller Witz, Spannung und heißem Knistern, man spürt die Funken regelrecht zwischen den Seiten. Besonders beeindruckend fand ich die sensible und realistische Einbindung eines sehr persönlichen Themas (ich nenne es absichtlich an dieser Stelle nicht, um nicht zu spoilern), das der Geschichte eine unerwartete Tiefe verleiht.
Fazit: Ein Roman mit Ecken, Kanten und ganz viel Herz. Dwight und Julia sind keine Klischees, sondern echte Charaktere, mit denen man mitfiebert. Wer Mafia-Vibes, Küchen-Chaos und eine Liebesgeschichte auf Augenhöhe sucht, wird hier absolut glücklich.


⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Bewertung vom 21.12.2025
Gold, Alessia

In the Shadows we wait / Redveil Bd.1


sehr gut

Why choose. Like a vampire.

„Ich dachte, wenn ich sie wiedersehe, würde das mit einem Knall geschehen. Mit Wut – weil wir sie nicht rechtzeitig retten konnten. Mit Tränen. Mit Wiedersehensfreude und Leidenschaft. Und wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, hatte ich die Hoffnung schon lange verloren, dass ich sie jemals wiedersehen würde. Aber nun ist genau das geschehen. Leise – und ohne jede Finesse. Kein Drama. Keine Tränen, keine Freude. Nur Unverständnis, und zwar auf beiden Seiten, und das ist das viel größere Problem.“ (Seite 113)

Ein Buch über alte Legenden, verflochten mit dunkler und schwerer Romantik.
Als Xara erfährt, dass sie adoptiert wurde, beginnen die Alpträume, welche sich weniger nach Fantasie als nach Erinnerungen anfühlen. Die Suche nach Antworten und ihrer wahren Herkunft führt sie in ein schauriges, abgelegenes Dorf in Rumänien. Ein nebulöser Ort voller Legenden und gruseliger Gestalten. Dort trifft sie auf die beiden Vampire Dorian und Juraj, die in ihr eine längst verloren geglaubte Liebe sehen (jaaa, Vampire Diaries lässt grüßen – man merkt, wo die Inspo herkommt). Beide sind überzeugt, dass Xara die Reinkarnation ihrer großen Liebe ist. Und beide sind nicht bereit, sie wieder zu verlieren.
Seufz … ich liebe Vampirgeschichten. Auch dieses Buch hat viel Pathos, doch genau hier wird es spannend. Wir haben den Trope Why Choose. Es ist ein dunkles, stilles und eher langsames Buch. Was ich wirklich mochte, sind die Dialoge. Die haben dermaßen Spaß gemacht und ließen einen regelrecht durch das Buch fliegen. Es ist richtig herrlich trashig, aber auf die gute Art. Ich wollte unterhalten werden und das wurde ich.
Der Schauplatz trägt für mich ganz viel der Geschichte. Es wird eine wahnsinnig dunkle, düstere und geheimnisvolle Stimmung erzeugt. Die ganze Zeit schwingt etwas unterschwellig Bedrohliches mit. Das hat mein Kopfkino ordentlich entzündet. Ich hatte direkt die Vibes von alten Gruselgeschichten, gerade auch durch Xaras Nachforschungen. Die Geschichte erzeugt eine wunderbare Sogwirkung, und man kann den Nebel beinahe schmecken, spürt die Kälte der alten Mauern.
Der Schreibstil war wirklich erfrischend, bildhaft und sehr flüssig zu lesen. Ich habe den Perspektivwechsel sehr genossen. Als Leser bekommen wir Xaras, Dorians und Jurajs Sicht. Jaaa, und auch hier gibt es wieder morally grey. Ich habe die Verletzlichkeit der beiden Vampire gespürt, den Schmerz der Jahrhunderte und das Gewicht alter Wunden. Hier ist Liebe nichts Leichtes, sondern etwas Altes und Schweres. Ein Schicksal.
Die Dynamik der beiden trägt das Buch und macht die Story so gut, gerade durch ihre Beschaffenheit und ihre Dialoge. Xara hingegen war manchmal ein wenig formlos, nicht ganz greifbar, fast mehr eine Beobachterin ihrer eigenen Geschichte. Mir fehlte hier ein wenig ihre eigene innere Stimme, ein klareres Gefühl dafür, wer sie ist, wenn niemand an ihr zieht. Ihre Vergangenheit wird nur angedeutet, vieles wird auf später verschoben oder von anderen Figuren überlagert und bleibt dadurch ein wenig unvollständig. Gerade weil die Geschichte so stark von Schicksal und Erinnerung lebt, hätte ich mir hier mehr Verankerung in Xara selbst gewünscht.
Ich mochte auch die Nebencharaktere sehr gerne, Chris und Adrian. Die waren wirklich cute und sehr lieb zu Xara.
Der Plot Twist war nicht wirklich überraschend, und der Cliffhanger kam ein wenig abrupt, fast so, als hätte man bei der Geschichte einfach etwas weggelassen.
„In the Shadows We Wait“ ist ein atmosphärischer, mystischer Auftakt. Ein Slow Burn, der mehr durch seine Intensität und seine skurrilen Figuren besticht als durch laute Action. Nicht perfekt, aber ein Buch, das Spaß macht, gerade durch die Dialoge und die Dynamik der Charaktere.

⭐️⭐️⭐️⭐️

Bewertung vom 21.12.2025
Milán, Greta

The Penguin Paradox


gut

Ein Herz aus Eis und ein Kieselstein als Versprechen

Zwischen Pinguinen und Eis. Eine Geschichte die leider vom Setting nicht ganz getragen wird…
Für Emerie geht ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Für ihre Doktorarbeit reist sie in die Antarktis, um das Bindungsverhalten von Pinguinen zu erforschen. Eis, Isolation und Wissenschaft, also eigentlich die perfekten Bedingungen, um zu Forschen. Wäre da nicht Beckett, der Leiter ihrer Forschungsstation. Kompetent, präsent und immer ein bisschen zu nah an ihren sorgfältig errichteten Mauern. Zwischen Forschungsalltag, ewigem Eis und gezwungener gemeinsamer Nähe entsteht eine spannende Dynamik, die sich leugnen lässt. Während Emerie versucht an ihren Überzeugungen festzuhalten, dass weder Pinguine noch Menschen für lebenslange Bindungen gemacht sind, gerät genau dies bald ins Wanken.
Das Buch hatte mich durch die Idee, die atemberaubende Szenerie vor dem Eis und die Liebesgeschichte sofort angesprochen. Eine Forschungsstation auf der Antarktis und die Pinguine. Also eine Liebesgeschichte an einem Ort, der nicht wirklich Romantik birgt. Dazu das wirklich süße Cover, welches dieses Gefühl gekonnt einfängt. Verspielt, niedlich, cozy und passend für kalte Wintertage. Der Kontrast gefiel mir also auf den ersten Blick.
Ich mochte die Atmosphäre in dem Buch schon, das Leben auf der Station wird gut beschrieben, die Gemeinschaft im Team, die Nebencharaktere, die Ausflüge ins Eis und die Beschreibungen über die Forschung an den Pinguinen. Es erzeugt sofort ein warmes Gefühl. Ich hätte dort noch gerne länger verweilt, denn die Details sind wirklich schön und liebevoll beschrieben. Aber das Eis wird brüchig bei der Tiefe und hier ist der zweite Blick. Leider ein wenig kritischer durch meine Augen. Die Forschung bleibt eigentlich nur eine hübsche Kulisse, so als netter Aufhänger, aber gerade da hätte ich mir irgendwie mehr gewünscht. Das Potenzial dafür war definitiv da. Hier hätte man den Figuren mehr Substanz geben können, die Handlung einzigartiger machen können und sich nicht dem 0815 Liebesroman annähern müssen. Ich hätte mir durch die Idee also mehr Einzigartigkeit gewünscht. Es war letzten Endes leider viel zu oberflächlich, was auch die Dynamik zwischen den Hauptcharakteren widerspiegelte.
Emeries Haltung war nicht immer nachvollziehbar, ihre Abneigung gegenüber Beckett wirkte auf mich zu erzwungen. Es wurde sehr überzogen dargestellt, vermutlich, um ein beliebten trope zu entsprechen. Der zentrale Konflikt fühlte sich dadurch auch überhaupt nicht organisch an und wirkte mehr wie ein fehlgeleitetes Konstrukt, um möglichst viel Drama zu erzeugen. Auch der Wechsel von tiefer Distanz zu plötzlicher Nähe geschah ziemlich abrupt und ließ sich nicht wirklich nachvollziehen. Beckett war ein sympathischer Charakter. Seine ruhige offene Art hat ihn für mich sehr authentisch und greifbar gemacht.
Aber der Sog hat mir gefehlt und auch das schöne Setting wurde leider zu wenig genutzt.
Abschließend lässt sich sagen, es ist kein schlechtes Buch, es liest sich flüssig, hat einen gewissen Charme und ist atmosphärisch alleine durch den spannenden Schauplatz gelungen. Aber bei den Emotionen verliert es einen leider, die Konflikte sind zu konstruiert, offensichtlich und wenig nachvollziehbar, zudem wirkt die Hassliebe abgegriffen und wenig authentisch. Die Handlung wird dadurch irgendwie ausgebremst und berührt einen nicht wirklich. Alles in allem eine wirklich schöne und bezaubernde Idee mit großartigem Setting, welche am Ende leider zu einer seichten Seifenoper deklariert wird.
Ein Buch das mehr hätte sein können.

⭐️⭐️⭐️

Bewertung vom 17.12.2025
Groh, Kyra

The Pumpkin Spice Latte Disaster / Pumpkin Spice Latte Bd.1


sehr gut

Fast bleiben...


Jude ist ein Freigeist mit Podcast, der nach Gefühl erscheint und genau deshalb ehrlich wirkt. Sie bleibt nie lange, weder an Orten noch in Erwartungen. James ihr Gegenpol ist eher ruhig, bodenständig, grummelig und erschöpft von einer Öffentlichkeit, die er sich nie ausgesucht hat. Die berühmten Rockstar-Eltern haben ihm mehr Narben als Glanz hinterlassen. Also zieht er sich zurück in ein kleines Café in Lower Whilby. Er will ein ruhiges Leben und das möglichst unerkannt.
Aber sein Leben wird chaotisch, denn Jude kehrt für die Hochzeit ihrer scheinbar perfekten Schwester genau an diesen ruhigen und beschaulichen Ort zurück, den sie eigentlich längst hinter sich gelassen hatte. Was als kurzer Besuch geplant war, endet im „Greasy Teaspoon“, hinter der Theke von James, also zwischen Kaffeetassen, schnellen Wortwechseln und einer Anziehung, die sich weniger nach vorsichtigem Näherkommen anfühlt als nach einem unkoordinierten Stolpern.
Kyra Groh hat einen angenehm flüssigen Schreibstil, modern, humorvoll und dem besonderen Blick, was zwischen den Zeilen passiert. Besonders die Dialoge haben mich abgeholt lebendig, pointiert und oft überraschend weich. Man merkt, wie viel zwischen den Figuren mitschwingt, auch wenn sie es nicht aussprechen. Genau darin liegt eine der großen Stärken dieses Buches.
Ich mochte diese Leichtigkeit, aber auch die Traurigkeit, die bei beiden Charakteren mitschwang. Beide haben einiges durchgemacht und doch bleibt es humorvoll. Ich hatte Spaß bei der Geschichte. Das er eher grumpy war, leise und brummelig und sie die lustige, unangepasste und quirlige Frau. Dadurch hatten die Charaktere Tiefe und waren nicht nur leere Hüllen mit Klischee. Die Figuren zeigten Risse und Unsicherheiten von alten Wunden. Ich mochte die Verbundenheit, welche ich sofort gespürt habe. Das hat mich sehr berührt. Mir gefiel auch dieses heimelige Kleinstadtsetting. Sowas mag ich ja sehr. Die kleinen Details, das Café, der herbstliche Vibe. Genau diese zarten Herbstmomente, welche dem Buch seinen Cozy-Charakter verleihen. Auch wenn ich mir davon noch mehr gewünscht hätte.
Olive die Schwester und Tony hingegen waren mir nicht wirklich sympathisch. Ab der zweiten Hälfte verändert sich jedoch etwas. Das Geplänkel wird ehrlicher, weicher, oft auch wirklich lustig. Die Dialoge bekommen Leichtigkeit. Was mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.
Weshalb nur vier Sterne? Es gab so Kleinigkeiten, die mich gestört haben. Der Sexualisierte Blick auf Jude, vor allem zu Beginn des Buches, wurde ihr Körper stark wahrgenommen. Das war so unnötig und hat dem Buch die schöne Leichtigkeit genommen. Auch die Konfliktauflösung lief nicht ganz rund. Emotionale Verletzungen wurden nur leicht angeschnitten, um die Charaktere tiefer zu zeichnen, aber nicht wirklich durchlebt. Das meiste wird einfach irgendwie abgehakt und nicht verarbeitet. Zuletzt entsprachen die Nebencharaktere dafür umso mehr Klischees, das fand ich sehr schade.
Abschließend ist „The Pumpkin Spice Latte Disaster“ eine gemütliche Romcom mit Herz, Humor und dieser besonderen Fähigkeit, Nähe entstehen zu lassen. Die Dialoge tragen viel, die Hauptfiguren bleiben hängen, die Stimmung ist oft traurig und gleichzeitig überraschend süß.
Ein warmherziges und gefühlvolles Herbstbuch für erholsame Lesestunden.


⭐️⭐️⭐️⭐️

Bewertung vom 30.11.2025
Tuli, Nisha J.

Heart of Night and Fire / Das Nachtfeuer-Quartett Bd.1


gut

Ein Buch wie eine opulente Farbbombe, die aber ihre Wirkung verfehlt

Es liegt schon etwas länger zurück, dass ich das Buch gelesen habe. So im Nachhinein ist nicht viel hängen geblieben. Es ist viel in dem Buch passiert. Vielleicht war es an der einen oder anderen Stelle auch zu überladen und künstlich aufgebläht. Viele Handlungsstränge, welche sich nicht zur Gänze entfalten konnten mit vielen losen Enden, die vermutlich in den Folgebänden zu Ende erzählt werden.
Zarya ist ein sehr impulsiver und naiver Charakter, was womöglich auch dem geschuldet ist, wie sie aufgewachsen ist. In einem Haus, dessen Grundstück sie durch einen Zauber nicht verlassen kann.
Der Love-Interest Vikram ist irgendwie wie ein Abziehschablone für düstere Romantasy Bookboyfriends, unverschämt gutaussehend und düster. Aber da kommt zu wenig, sein Charakter wirkt unfertig und austauschbar. Blass, eben nur ein Umriss, der in eine Form gezeichnet wurde ohne den Kern auszumalen. Die Tension zwischen den beiden konnte ich überhaupt nicht spüren. Hier hatte ich das Gefühl, es wurde einem nur erzählt, was die beiden fühlen und was ich als Leser denken soll, aber nicht bei mir ankommt. Vielleicht liegt es an dem Erzählstil der dritten Person, dadurch kamen Emotionen bei mir nicht an. Es wirkt alles so erzwungen und unvollständig auf mich. Im Laufe der Geschichte wird klar wo das Ganze hinführen soll, aber es passt nicht, dadurch überrascht der Plot Twist auch so gar nicht. Yasen der Crumpy Nebencharakter nimmt da viel mehr Raum ein und wirkt interessanter als Vikram. Er ist kantig, interessant und hat ein gutes Herz. Die Welt hat einen indischen Touch, Gewürze, Rauch und Farben fangen diese Atmosphäre ganz gut ein. Die Geschichte ist üppig und atmosphärisch dicht, will meiner Meinung nach aber zu viel. Ich habe das Buch stellenweise gehört und wurde von dem überladen Erzählstil teilweise abgehängt, so dass mir manche Zusammenhänge abhandenkamen.
Es tauchen sehr viele Begrifflichkeiten ohne Erklärungen auf, welche das Lesen erschweren. Teilweise hatte ich auch das Gefühl, es gab Logik Fehler, kann aber auch daher rühren, dass ich etwas verpasst habe. Das Buch konnte mich nicht wirklich mitreißen. Es gab spannende und schöne Szenen, besonders mit den Eiern die vom Himmel fielen oder als sie Tanzen waren, während die Welt im Hintergrund untergeht. Das Ende hat mich nicht wirklich überrascht, da ich mir das so ähnlich schon gedacht hatte. Das Buch ist ein interessanter Auftakt und ich denke es ist eines dieser typischen in die Welt Einführungsbücher. Es gibt viele Figuren, viel Drama, viel Action und viele Wesen und genau das muss man als Leser erstmal verarbeiten und sortieren. Ich denke schon das ich dem zweiten Band noch eine Chance geben werde, besonders um zu sehen, wo Zaryas Geschichte uns noch hinführt.

⭐️⭐️⭐️

Bewertung vom 30.11.2025
Kurisu, Hiyoko

Der Laden in der Mondlichtgasse


weniger gut

Wenn der Zauber verfliegt...

Ein Buch, welches einem eine herzerwärmende Geschichte voller Weisheit verspricht, dies aber in meinen Augen nicht wirklich hält. Der Laden in der Mondlichtgasse will eines dieser heilenden Bücher sein, schon der Titel verspricht den Zauber von etwas Zartem und Zerbrechlichem. Und auch der erste Schritt in die Mondlichtgasse versprüht diese Magie, aber es scheitert vor allem an der Wiederholung.
Mich konnte die Magie nicht überzeugen. Kurisu schafft schimmernde Momente, eine Confiserie, die nur jenen erscheint, welche gerade an einem emotionalen Scheideweg stehen. Hier begegnen wir einem Fuchsgeist, welcher besondere Süßigkeiten verkauft, die nicht nur schmecken, sondern etwas in einem anrühren sollen.
Die Atmosphäre in dem Buch ist still und scheint weich wie das Mondlicht zwischen den Zeilen durch. Auch die japanische Mythologie klingt durch und umhüllt die Geschichte wie ein weiches Seidentuch und überlagert die Szenen. Die durch leichte Krisen gebeutelten Figuren stolpern in die sonderbare Gasse und finden sich plötzlich in dem Laden wieder, welcher nur auftaucht, wenn man ihn am dringendsten braucht. Das Buch ist ruhig, behutsam und unaufdringlich. Es spricht von Moral, von kleinen Denkanstößen, die das Leben in die richtige Richtung schieben sollen, aber wiederholt sich zu oft. Eine Abfolge von verschiedenen Geschichten, die sich alle ähnlich lesen und dadurch in der Masse versinken. Dies ist wohl der größte Kritikpunkt meinerseits. Die Magie geht durch die repetitive Erzählweise verloren. Es ist nichts besonderes mehr. Ein Endlosschleife aus Krise – Confiserie – Süßigkeit – Mini-Erkenntnis. Anfangs hat es eine poetische Note, aber nach der zweiten Geschichte nach dem gleichen Schema hat es begonnen mich zu langweilen. Die Figuren sind leider auch ziemlich nichtssagend, ein leeres Gefäß für eine Moral aber nichts Individuelles. Das macht sich in der Geschichte schnell bemerkbar, man überliest die Namen, weil man sie nicht greifen kann. Die Botschaften muten nett an, aber erscheinen zu gut gemeint, wie der erhobene Zeigefinger, was der Leser zu denken und zu fühlen hat. Hier bröckelt der Glanz der Mondlichtgasse und es bleibt nur noch eine dunkle Gasse über, die vorgibt mehr zu sein, als sie am Ende ist.
An dieser Stelle für mich ein Buch, was ich nicht weiterempfehlen kann. Süß in der Idee, aber fade in der Umsetzung. Nachträglich hat das Buch nichts bei mir ausgelöst, so wie ich es mir erhofft hätte.


⭐️⭐️

Bewertung vom 16.11.2025
Yagisawa, Satoshi

Die Tage im Café Torunka


gut

Wie warmer Kaffeeduft der langsam verfliegt…

Ein Buch welches das heimelige Gefühl eines literarischen Cafés verspricht. Ein Ort von warmen Kaffeeduft, einem Hauch Melancholie und einer Prise leiser Hoffnung. Das Buch „Die Tage im Café Torunka“ von Yagisawa versucht dieser Ort zu sein, aber so richtig gelingt es ihm nicht.

Es geht um ein kleines Tokio Café, in einer Nebengasse – unauffällig, aber charismatisch. Haben die Menschen es einmal für sich entdeckt kommen sie immer wieder. In dem Buch begegnen wir zahlreichen Figuren, welche rund um das Café unterschiedliche Geschichten haben. Shuichi der Besitzer und seine Tochter, die rätselhafte Chinatsu – welche Origami- Balletttänzerinnen hinterlässt wie zarte Fußspuren im Sand. All diese Figuren sind in losen Geschichten miteinander verwoben.
Das Buch hat diese Art von leisem, beinahe schüchternen Erzählen alles eingefangen in zarte Momente, welche größer wirken wollen. Trotz dieser Zartheit bleibt die Erzählung merkwürdig flach.
Die drei Geschichten hinterlassen nicht wirklich Spuren, Beziehungen entwickeln sich zu schnell und irgendwie nur beiläufig, wie Zuckerwatte welche sich schnell im Wasser auflöst.
Das eigentliche Herzstück, das Café Torunka, bleibt blass, mehr wie eine zarte Skizze, welche nicht mit der erwarteten Magie gefüllt werden kann. Es ist austauschbar, ein belangloser Ort, dem die Authentizität fehlt. Ich weiß nicht ob es vielleicht auch an der Übersetzung liegt, aber die Tiefe und Zwischentöne japanischer Romane wird nicht wirklich eingefangen.
Das Buch ist kurz, leise und hat ein angenehmes Erzähltempo, es lässt sich leicht weg lesen. Im Nachhinein lässt es sich wohl gut als feine Momentaufnahme bezeichnen, aber ohne den Funken der das alltägliche magisch macht. Am Ende verweht der warme Kaffeeduft zu schnell, hinterlässt nicht das gewünschte belebende Aroma.

⭐️⭐️⭐️

Bewertung vom 20.10.2025
Wilson, Misty

Falling Like Leaves


gut

Manchmal braucht es einen Umweg, um zu erkennen, wo man hingehört.

„Falling Like Leaves“ würde ich als cosy Herbstbuch beschreiben mit diesem gewissen Kleinstadtcharme. Warm, golden, Zimtduftig und verregnet. Eben charmant und gemütlich.
Die siebzehnjährige Ellis verlässt ihr trubelliges Großstadtleben und geht gemeinsam mit ihrer Mutter zurück nach Bramble Falls. Hier finden wir alles von Herbstfestival zu Apfeltauchen und einem süßen Typen der in einem Café arbeitet. Blöd nur das dieser Typ Cooper ist und Ellis erster Kuss von damals. Er ist älter, ruhiger, aber auch irgendwie schlecht zu sprechen auf Ellis.
Das Setting hat mich sofort verzaubert. Alles schreit förmlich nach Herbst und Gilmore Girls. Wir befinden uns zwischen Kürbisständen, Kaffeeduft und leckeren Gebäck. Absolut schön und es lädt direkt zum Träumen ein.
Cooper ist eine absolute Green Flag, charmant, bodenständig, mit Herz und er kann backen.
Ellis gibt einem eher diese toxic vibes. Sie ist wütend, trotzig und verletzt. Alles dreht sich nur um sie. Sie lässt sich ihren Weg sehr von ihrem Vater diktieren und lernt aber immerhin auf Umwegen, dass nicht alle seine Entscheidungen richtig sind. Ihre Entwicklung dauert lange. Sie ist zu Beginn nicht wirklich greifbar. Ihr Verhalten ist verständlich aber nicht wirklich sympathisch.
Was mir nicht so gut gefiel, waren diese extrem konstruierten und offensichtlichen Dramen. Die Konflikte wirkten auf mich zu künstlich aufgebläht. Ich hätte mir mehr zarte und echte Momente zwischen Ellis und Cooper gewünscht ohne das ganze unechte Drama.
Schön fand ich die vielen kleinen Details und das verträumte Setting. Diese Geschichte umfängt einen Warm und herbstlich.
Insgesamt ist das Buch eine unaufgeregte Herbstromanze. Perfekt für gemütliche Abende mit Tee, Kuscheldecke und Lichterkette. Ein sehr stimmungsvoller Roman über Neuanfänge, das Loslassen von Plänen und das Finden von Geborgenheit an unerwarteten Orten.


⭐️⭐️⭐️

Bewertung vom 18.10.2025
Chipman, Jennifer

Spookily Yours


gut

Ein kleiner Buchkeks mit Kürbisnote

Das Buch liegt schon eine kleine Weile bei mir zurück und ich muss sagen es ist nicht soviel bei mir im Gedächtnis geblieben. Es war eine „nette“ Geschichte für zwischendurch, aber mehr leider auch nicht.
Ich habe auf herbstliche Gemütlichkeit gehofft mit spooky charme.
Worum gehts? Eine kleine Hexe namens Willow, welche in einem Cafe arbeitet und eines Tages auf den sprechenden verfluchten Dämonenkater Damien trifft.
Der Anfang hat mir das auch versprochen: Eine wohlige cozy Atmosphäre – irgendwie charmant, magisch und ein bisschen verspielt.
Hexe und Dämon? Ohhh yeeees da war ich sofort dabei.
Es klingt auch zunächst alles sehr einladend, süß und bisschen frech… aber ja was ist dann passiert?
Der Anfang hatte mich, aber ab der Hälfte hat mich das Buch leider verloren.
Die Tension wurde einem mehr erzählt, als dass sie spürbar war. Vielleicht lag es an dem einfachen und sehr schlichten Schreibstil. Es liest sich locker weg, aber leider ohne Tiefe oder eine wirklich eigene Stimme. Es fehlt dieses Funkeln zwischen den Zeilen, das Gefühl, dass jemand wirklich mit Sprache spielt. Statt Bildern und Atmosphäre gibt’s oft nur Nacherzählung, ein ständiges „und dann passierte das“. Das macht die Geschichte zwar leicht konsumierbar, nimmt ihr aber auch jegliche Magie. Ich hätte mir mehr Details, mehr Stimmung, mehr Mut gewünscht, die Welt zu zeigen, nicht nur zu beschreiben.
Was hat mir in der Geschichte gefehlt? Eine Handlung die sich aufbaut und gut erzählt wird. Stattdessen rauschen wir einfach durch und es kommt keine Charakterentwicklung auf. Alles geht so unglaublich schnell, ich hätte mir mehr Szenen mit Damien als verfluchter Kater gewünscht, mehr Fluch-Recherche, mehr spice mit Emotionen, mehr von diesem Charme am Anfang…
Wer genau hat jetzt Damien verflucht und warum? Wurde es erzählt und habe ich es nur nicht mitbekommen? Es war alles so nichtssagend und schnell abgehandelt. Die Rückverwandlung wirkte auf mich sehr lieblos und sobald er seine Menschengestalt hatte kamen lauter spice Szenen, die aber auf mich sehr deplatziert wirkten. Spice ohne Seele. Vom schlechten und aufgesetzten Dirty Talk will ich gar nicht erst anfangen. Es passte ganz subtil aber auch deutlich überhaupt nicht auf die anfängliche Charaktereinführung von Willow. Ich denke dieser Geschichte hätten so 100 Seiten mehr gutgetan. Da mir der Anfang jedoch gut gefallen hat, vergebe ich noch drei gut gemeinte Sterne.
Wer jedoch nicht zu viel von dieser Geschichte erwartet und nur eine kleine knackige Romance ohne echte Emotionen lesen will – go for it.

Fazit: Das Buch hat Charme. Es ist süß, herbstlich und genau richtig, wenn man einfach mal abschalten will. Ein kleiner Buchkeks mit Kürbisnote. 🍁

Randnotiz: Btw. das Cover fand ich aber irgendwie schon ganz niedlich.

⭐️⭐️⭐️

Bewertung vom 01.09.2025
Schojer, Nadine

Downhill Dreams


gut

An der Startlinie stecken geblieben…

„Die Magie. Das Adrenalin. Die Energie. Das Knistern. Die Anspannung. Das Gefühl von Gemeinschaft. Von dem wir ergriffen sind und das uns ewig in Erinnerung bleiben wird.“
(Seite 392)

Die Idee des Buches klingt ansprechend, Josie träumt von einer Karriere als Downhill-Profi und trifft ausgerechnet in einem kleinen Bikeshop auf Levi, den gefeierten Star der Szene. Schon da knistert es heftig. Später begegnen sie sich am Sportcollege in Kalifornien wieder, doch diesmal ist Levi ihr Trainer, also eigentlich absolut tabu. Hier werden die tropes forbidden love, bad boy und sports romance gut kombiniert und versprechen eine spannende Lektüre. Dazu noch ein Cover, das direkt Lust auf eine romantische, sonnendurchtränkte Geschichte macht: Berge, Bikes, Sonnenuntergang, alles sehr stimmig und wunderschön.

Und doch hat mich das Buch nicht so ganz gepackt, wie ich es mir gewünscht hätte. Manche Dinge blieben mir zu oberflächlich. Beide tragen zwar ihre „emotionalen Päckchen“ mit sich herum, aber so richtig tief bin ich in diese Konflikte nie eingetaucht. Da war so viel Raum für Entwicklung, für innere Kämpfe und echtes Zusammenwachsen, aber dieser Raum wurde kaum genutzt. Auch das ständige Hin und Her zwischen Nähe und Distanz hat mich irgendwann mehr ermüdet als gefesselt.
Dazu kam, dass der spice oft sehr gezwungen wirkte. Kaum waren ein paar Seiten ohne tension vergangen, musste es gleich wieder intim werden und das wirkte manchmal erzwungen, als würde die Geschichte sich selbst nicht zutrauen, ohne diese Szenen zu bestehen. Mir persönlich fehlte die Balance zwischen Emotion und Leidenschaft.

Ein Manko für mich war die Reduktion mancher Figuren auf ihr Körperliches, sie wurden dadurch als reine Sex-Objekte betrachtet.
Was ich aber wirklich mochte, war das Sport-Setting selbst. Die Beschreibungen der Rennen und Trainings haben ein tolles Bild erzeugt und ich habe gespürt, wie viel Adrenalin und Leidenschaft in diesem Sport steckt. Allein dafür hat sich das Lesen gelohnt.
Am Ende bleibt es für mich ein Buch, das eine spannende Grundidee hatte, aber in der Umsetzung nicht immer rund wirkte. Es ist solide, unterhaltsam und mal etwas anderes, doch das gewisse Etwas, das mich richtig mitgerissen hätte, hat gefehlt.

⭐️⭐️⭐️