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Benutzername: 
Singdrossel
Wohnort: 
Taunus

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
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Bewertung vom 16.05.2016
Wohllebens Waldführer
Wohlleben, Peter

Wohllebens Waldführer


gut

Es ist schwierig zu beschreiben, um was es sich hier handelt. Als Bestimmungsbuch nicht wirklich zu gebrauchen, aber ein ganz netter Einstieg für Menschen, die wirklich garnichts vom (Mittelgebirgs-)Wald wissen und mehr wissen möchten. Jedem Tier, Pilz oder Pflanze ist eine Seite gewidmet, davon 1/2 Seite Foto (teilweise mit zusätzlichen kleinen Foto von ähnlicher Art), die andere Hälfte ist Text (leider sehr klein und kontrastarm gedruckt, obwohl mehr Platz wäre).
Die Auswahl der über 200 Tiere und Pflanzen ist ganz o.k., denn es sollen ja typische Waldbewohner vorgestellt werden. Die Texte können nur Erstinformationen liefern. Sehr gut dabei die kritischen Anmerkungen, welche Tiere in großer Zahl dem Wald schaden, welche auf naturferne Waldbewirtschaftung hinweisen etc.. Man lernt so nebenbei eine Menge über falsche Forstwirtschaft, doch das ist in einem anderen Buch des Autors (Spuren im Wald) wesentlich ausführlicher, besser und nachvollziehbarer dargestellt.
Ich bin kein Freund von Naturführern, die Tiere, Pilze und Pflanzen in einem Band vereinen. Man kann sich nicht auf alles konzentrieren sondern sollte jahreszeitgemäß mit speziellen Bestimmungsbüchern auf Entdeckungstour gehen. Wenn man jedes Mal 5 neue Arten kennengelernt und behalten (!) hat, ist das ausreichend für Laien und macht Lust auf mehr. Die "wilde" Mischung bei Wohlleben zusammen mit den (völlig zu recht) kritischen Texten hat aber eher zur Folge, dass man keine Lust mehr auf "Wald" hat, denn es handelt sich ja (laut Wohlleben und völlig korrekt) um überwiegend falsch bepflanzten und bewirtschafteten Forst, der hauptsächlich monetären Interessen und der Jagd dient.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.04.2016
Die grüne Hölle
Hart, Maarten 't

Die grüne Hölle


sehr gut

Der bekannte Autor und Biologe ackert sich auf seinem Stück nassen Lehmbodens ab und schildert seine Rückschläge. So ein bisschen Büßertum hat er trotz seines atheistischen Weltbildes behalten, da kann er seine Herkunft, die in den vielen anderen, teils autobiografischen Büchern geschildert wird, nicht verleugnen.
Amüsant und auch ein bisschen traurig zugleich, wie alle seine Werke, aber ebenso zum Nachdenken anregend.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.04.2016
Magdalena
Hart, Maarten 't

Magdalena


ausgezeichnet

Ein typischer t`Hart, der Vieles aufgreift, was auch in anderen autografischen Texten von ihm zu lesen ist. Allerdings geht es hier hauptsächlich um seine Beziehung zur Mutter, die bisher viel zu kurz kam , denner hatte ihr versprochen, erst nach ihrem Tod über sie zu schreiben. Mit gutem Grund, wie man erfahren kann, denn diese paranoide Frau hat seinem Vater und den Kindern das Leben zur Hölle gemacht!
Hat man sich bisher schon gefragt, wie der Autor in diesem Kleingeistigen Umfeld heranwachsen kann, fragt man sich jetzt erst recht, wie er auch noch diese Mutter überlebt hat. Trotzdem schreibt er in tiefer Liebe über sie, denn er versucht auch die Gründe für das unverständliche Verhalten dieser Frau zu erkennen. Dass t`Hart Verhaltensforscher wurde und nicht Psychologe kann ich (ebenfalls Biologe) gut nachvollziehen.
Das Buch sollten alle lesen, die glauben statt denken!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.04.2016
Das 5 Pflanzen Prinzip
Ondra, Nancy J.

Das 5 Pflanzen Prinzip


gut

Es handelt sich um eine Lizenzausgabe aus dem Englischen mit mehr als 50 Pflanzenvorschlägen für sonnige bis schattige Standorte im Garten. Je 5 Pflanzen sollen zusammen auf ein Beet von etwa 1,5 m² gepflanzt werden. Je 3 Seiten des großformatigen Buchs sind einem dreieckigen, halbrunden oder rechteckigen Beet gewidmet. Die Pflanzen werden in freigestellten Fotos während der Blüte vorgestellt, das Beet als Grafik in Draufsicht als Pflanzplan und in der Ansicht. Hier blüht alles auf einmal, was ja wohl nicht der Wirklichkeit entspricht. Zu vielen Arten und deren Sorten werden auch Alternativen vorgestellt, wobei zu jeder Staude die Kältezone vermerkt ist. Die dritte Seite pro Pflanzenrezept ist kurzen Texten zu den Jahreszeiten vorbehalten. Was blüht, wann werden die Blüten abgeschnitten. Ein Tipp zum Schluss rundet dann das jeweilige Rezept ab.
Die Einleitung ist sehr kurz und behandelt den Kauf, die Pflanzung, das Mulchen, die Winterhärte und die Pflege der Stauden. Leider fehlen die Themen Bodenvorbereitung und Teilen der Stauden gänzlich und die Ergänzung mit Zwiebelpflanzen wird auch nicht erwähnt.
Fazit: Für Anfänger mag das Konzept der 5 Stauden ja ganz nett sein, damit sie den Überblick behalten. Allerdings werden sie von der Fülle der Vorschläge wahrscheinlich erschlagen und können sich trotz „blumiger“ Beetnamen nur schwer entscheiden. Wobei die Fülle bei näherem Hinsehen auch nicht so üppig ist, denn viele Arten bzw. Sorten werden mehrfach vorgeschlagen. Was sie nach 4 – 5 Jahren mit überalterten Beständen machen sollen, wird hier nicht erwähnt, auch nicht, wie man sie ergänzen kann.

Bewertung vom 21.01.2016
Erlebnisgärten für Kinder
Kleinod, Brigitte

Erlebnisgärten für Kinder


ausgezeichnet

Ich finde das Buch ganz großartig, denn es zeigt lebensechte Bilder und nicht diese gestellten, hübsch angezogenen Kinder vor bunt gestrichenen Spielgeräten. Vielmehr plädiert die Autorin für naturnahe Gärten und ebensolches Spielzeug, mit dem sich die Kinder selbst auseinandersetzen können. Denn bekanntlich ist ja die eigene Kreativität das eigentliche Spiel und nicht die vorgegebenen Bewegunsabläufe von Rutsche und Co.
Den Eltern bleibt da nur, die Anregungen der praxiserfahrenen Autorin im Buch aufzunehmen und zu schauen, was sich im eigenen Garten umsetzen lässt, am besten zusammen mit den Kindern. Es werden auch mehrere typische Gärten auf Plänen und deren Möglichkeit zur Umwandlung gezeigt. Gut finde ich auch, wie die Kindesentwicklung aufgezeigt wird und die Möglichkeiten der Umwandlung von Spielgeräten.
Ein Buch gut verständliches für kreative Eltern, die das auch an ihre Kinder weitergeben möchten.

Bewertung vom 21.01.2016
Das Indianerbeet
Faßmann, Natalie

Das Indianerbeet


ausgezeichnet

Die Mischkultur von Bohne, Mais und Kürbis (der „Drei Schwestern“) ist eine über 3500 Jahre alte Anbauform der Mayas, die sich bis heute bewährt. Dass sie auch in unseren Gärten als nachhaltige Permakultur betrieben werden kann, wird von der Autorin, einer studierten Gartenbau-Ingenieurin, hier schön beschrieben. Dabei erfährt man nicht nur Wissenswertes über die Geschichte der alten Anbaukultur sondern ganz viel über die Abwandlungen, die sich für unsere Gärten eignen.
Beetformen, Bodenvorbereitungen, die passenden Sorten, das richtige Saatgut, die Beetpflege, das richtige Düngen und das Ernten sind die wichtigsten Themen des gelungenen Buchs. Die Autorin nennt aber auch Konservierungsmethoden und Rezepte, so dass einem Versuch mit der „Milpa“, wie diese Anbaumethode genannt wird, im Frühjahr nichts mehr im Wege steht.
Die drei Pflanzen ergänzen sich so gut, dass auch Anfänger, „faule“ Gärtner, Kinder, Projektgärtner, Liebhaber von üppigem Grün u.a. unkonventionell eingestellte damit gut zurechtkommen. Natürlich nur, wenn sie das wirklich empfehlenswerte Buch vorher gelesen haben!

Bewertung vom 11.01.2016
Menschenspuren im Wald
Wohlleben, Peter

Menschenspuren im Wald


ausgezeichnet

Es gibt eine Menge Bücher über Tierspuren, doch dieser Titel ist neu und sehr gut gewählt.
Auf dieses Buch habe ich lange gewartet! Obwohl ich schon viele Waldbegänge mit Förstern gemacht habe, konnte ich eine Menge dazulernen. Denn der Autor (selbst Forstwirt) legt die Finger in die „Wunden der modernen Forstwirtschaft“ und erklärt kurz und bündig, was hier im Argen liegt. So kann sich der aufmerksame Spaziergänger im Wald selbst ein Bild machen, wie hier gewirtschaftet wird. Die Schäden an Boden, Wegen und Bäumen werden mit Farbfotos (neu im Pala-Verlag!) illustriert und ihre Hintergründe gut erklärt. Der naturgemäß wirtschaftende Autor zeigt ebenso knapp und übersichtlich die Alternativen auf (wer mehr dazu wissen möchte sei auf seine ausführlichen Werke verwiesen). Aber auch die Jäger, Erholungssuchenden u.a. Waldnutzer bekommen kurz und bündig erklärt, was dem Wald schadet und warum.
Naturschützer und andere Bürger (denen der Wald ja zum großen Teil gehört) haben jetzt gute Argumente, falls der zuständige Förster seine kurzsichtige Wirtschaftsweise beschönigen möchte.
Ein rundum gelungenes Buch von einem kompetenten Autor!

Bewertung vom 16.08.2015
Meine kleine Farm
Wohlleben, Miriam; Wohlleben, Peter

Meine kleine Farm


ausgezeichnet

Wertvolles Erfahrungswissen, gut und ehrlich geschrieben
Als würdiger Nachfolger von John Seymour (Leben auf dem Lande) entpuppt sich hier der bekannte Forstwirt und Buchautor. Neben der ökologischen Forstwirtschaft und einem Friedwald betreibt das Ehepaar Wohlleben eine Selbstversorgungswirtschaft mit Ziegen, Kaninchen, Hühnern, Bienen, Getreide, Obst und Gemüse. Deshalb müsste das Buch eigentlich „Unsere kleine Farm“ heißen, denn alleine ließe sich der Arbeitsaufwand für die nebenberufliche Selbstversorgung kaum bewältigen (das fällt aber auf den Verlag zurück, denn dass die Autoren nicht selbst die Titel wählen dürfen, ist den wenigsten Lesern bekannt).
Die Autoren beschreiben kurz und sachlich, anschaulich und ohne jede Esoterik ihre ökologische Kreislaufwirtschaft mit Pflanzen und Tieren auf einem überschaubaren Grundstück. Ihr Erfahrungswissen ist sehr wertvoll, so dass man als Nachahmer viel Lehrgeld sparen kann. Der Umgang mit den Tieren ist artgerecht und liebevoll, aber ohne jede Sentimentalität. Veganer, Vegetarier und Fleischessen, die ihre Tiere nicht selbst essen möchten, sollten das Buch aber nicht kaufen, denn die Tierhaltung und -verarbeitung nehmen etwas die Hälfte des ca. 250 Seiten starken, schön bebilderten Bandes ein.
Anfänger werden neben den vielen wertvollen Hinweisen der Autoren weitere Fachbücher benötigen, sollten aber auf die ehrlichen Erfahrungsberichte und Ratschläge der Wohllebens keinesfalls verzichten. Die beiden haben offenbar trotz der vielen Arbeit und in der Mitte ihres Lebens die richtige Balance für ein selbstbestimmtes, ökologisch korrektes und gesundes „Wohlleben“ gefunden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.05.2015
Schöne Wege im Naturgarten
Aufderheide, Ulrike

Schöne Wege im Naturgarten


ausgezeichnet

Nicht nur im Naturgarten sollten schöne Wege entstehen! Die Anregungen in Wort und Grafik in diesem Buch sind wunderbar und sollten von jedem Gartenbauer, -planer und -besitzer gelesen werden, bevor ein Weg entsteht. Denn die vielen guten Informationen über die Materialien für den Wegebau, die Planung sinnvoller Wege (und Plätze), die fachgerechte Ausführung, Möglichkeiten der Einfassung von Wegen, Reparaturen und Vieles mehr sind Gold wert. Und auch die Natur kommt nicht zu kurz, denn wer weiß schon, was so alles unter , neben und in den Fugen des Weges lebt?
Wege sollen nicht nur praktisch sein, sondern sind wichtige, ein Gerüst bildende Gestaltungselemente des Gartens, die Wahrnehmung, Form und Design beeinflussen. Ihre Bauweise und das verwendete Material sagen aber auch viel über die Einstellung des Gartenbesitzers aus. Denn auch hier gibt es einen „ökologischen Fußabdruck“, den die von Menschen beanspruchte Fläche hinterlässt.

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