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Benutzername: 
Marina S.
Wohnort: 
Neuss

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2024
Die Frauen von Maine
Sullivan, J. Courtney

Die Frauen von Maine


sehr gut

Geschichte eines Hauses

Das Buch"Die Frauen von Maine" von J. Courtney Sullivan hat die Macht, seine Leser absolut in seinen Bann zu ziehen.

Die Geschichte selbst handelt von verschiedenen Frauen, die alle eine besondere Verbindung zu dem selben alten Haus haben. Da sind zum einen die Geschichten mehrerer ehemaligen Besitzerinnen aber auch die der Archivarin Jane, die in ihrer Kindheit immer wieder heimlich das damals verlassene und verfallene Haus besucht hat. In allen erkennt man neben den persönlichen Geschichten der handelnden Personen auch ein Bild der jeweiligen Gesellschaft und den Ansichten der jeweiligen Zeit.

Auch wenn die Protagonisten dieser Geschichten auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam haben, verdichtet sich die verschiedenen Lebensgeschichten doch so, dass Zusammenhänge erkennbar werden. Dies ist in meinen Augen sehr gelungen und erzeugt auch eine gewisse Spannung, obwohl das Buch selbst komplett ohne unnötige konstruierte Spannungsverläufe auskommt.

Bewertung vom 16.09.2024
Wir träumten vom Sommer
Rehn, Heidi

Wir träumten vom Sommer


ausgezeichnet

Liebesgeschichte vor dem Hintergrund geschichtlicher Ereignisse

Der Roman "Wir träumten vom Sommer" erzählt die Geschichte einer jungen Studentin vor dem Hintergrund der Münchner Studentenunruhen 1968 und den Olympischen Spielen 1972. Dabei wird der Focus allerdings mehr auf die Entwicklung der Protagonistin als auf die detaillierte Wiedergabe der historischen Ereignisse gerichtet.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und ansprechend. Vom Aufbau her wechseln sich Gegenwart (1972) und Vergangenheit (1968) regelmäßig ab. Allerdings tut das der Handlung keinen Abbruch. Man kann ihr trotzdem noch gut folgen.

Die Charaktere sind ausführlich und authentisch ausgearbeitet. Einige erscheinen zwar liebenswürdiger als andere, aber das ist ja im wahren Leben auch der Fall.

Der Roman ist auf jeden Fall lesenswert. Man muss dazu noch nicht einmal an geschichtlichen Gegebenheiten interessiert sein.

Bewertung vom 15.09.2024
Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1
Helford, Anna

Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1


ausgezeichnet

Guter Reihenauftakt

Bei dem Roman "Season Sisters: Frühlingsgeheimnisse" handelt es sich um den ersten Band einer Reihe, die sich mit den vier Season-Schwestern beschäftigt. Im ersten Band geht es um Spring Season, die früh von Zuhause abgehauen ist. Sie freundet sich in London mit Sophia, einer älteren Dame an, die aus der selben Gegend wie sie selbst stammt. Die beiden beschließen, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Dabei werden einige Geheimnisse aufgedeckt.

Das Buch lässt sich wirklich gut lesen. Der Schreibstil ist flüssig und die Handlung schreitet in einem guten Tempo voran. Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen, was aber keine Probleme darstellt. Die Handlung selbst ist spannend, und es kommt zu einigen Wendungen,mit denen man zu Beginn niemals gerechnet hätte.

Alles in allem ein sehr guter Auftakt. Ich kann das Buch wirklich jedem ans Herz legen, der sich für vielschichtige Geschichten interessiert.

Bewertung vom 20.08.2024
Lauter als das Meeresrauschen
Voß, Nina

Lauter als das Meeresrauschen


sehr gut

Ein Sommer als Schritt in Richtung Heilung?

Der Roman "Lauter als das Meeresrauschen" besticht bereits durch sein wirklich schönes Cover. Die Farbwahl ist ansprechend und ein zentraler Aspekt des Buches wird durch die Darstellung der Wellen hervorgehoben.

Aber nicht nur das Cover ist gelungen. Auch das Erzähltempo ist gut gewählt. Langsam genug, dass ausführliche Beschreibungen möglich sind, aber nicht so, dass es langweilig wird. Und auch wenn keine extreme Spannung erzeugt wird, verläuft die Handlung in einem gewissen Spannungsbogen mit einigen Höhepunkten.

Zur Handlung selbst möchte ich nicht zuviel verraten. Es geht um Emmi, eine Meeresbiologie-Studentin aus Hamburg, die ihre Semesterferien in Neuseeland bei Bekannten ihrer Mutter verbringt. Nach einem Unfall hat sie mit Panikattacken und Flashbacks zu kämpfen. Während ihrer Zeit in Neuseeland kommt sie langsam Valentin näher, dem Sohn der Familie. Allerdings verhält er dich ihr gegenüber wechselhaft. Haben die beiden eine Chance? Und schaft Emmi es, zumindest teilweise ihr Trauma zu bearbeiten?

Die Charaktere kommen bis auf einzelne Nebencharaktere sehr sympathisch rüber. Besonders Emmi wird sehr gut dargestellt. Ihre Flashbacks und Panikattacken wirken realistisch und nicht überzogen. Aber auch die anderen wirken durchweg authentisch.

Der Roman ist absolut lesenswert, da er zwar ernstere Themen aufgreift, aber auch leichtere Passagen hat.

Bewertung vom 12.08.2024
Death. Life. Repeat.
Finch, Louise

Death. Life. Repeat.


sehr gut

Zeitschleife

Wie oft kann man ein und denselben Tag erleben? Und wie schafft man es ihn soweit zu verändern, um ein Unglück zu verhindern? Die Frage stellt sich James Spencer, der Protagonist des Romans.

Für den Leser ist es spannend, seinen Versuchen zu folgen und sich jedes Mal erneut zu fragen ob es ihm diesmal gelingt. Im Verlauf der Geschichte kommt es dabei zu einigen unerwarteten Wendungen.

Ansonsten überzeugt das Buch durch seinen Schreibstil. Er ist in einer frischen, modernen Art gehalten, die nicht übertrieben oder gekünstelt wirkt. Außerdem kommen die Charaktere sehr realistisch und authentisch rüber. Man könnte das Buch schon fast als Abbild einer jungen Generation und der Gesellschaft bezeichnen. Dabei zeigt es nicht nur die guten Seiten der Jugendlichen, sondern auch die im verborgenen liegenden Abgründe auf. Ein Buch, dass vom Inhalt her ernster ist, als es auf den ersten Blick scheint.

Bewertung vom 10.08.2024
Geile Zeit
Seydack, Niclas

Geile Zeit


sehr gut

Biografie einer Generation

Mit "Geile Zeit" liefert uns Niclas Seydack einen unglaublich guten Einblick in die Kindheit und Jugend einer ganzen Generation. Anhand seiner eigenen Biografie beschreibt er, wie es war in den 1990ern und 2000ern aufzuwachsen.

Er berichtet von der zunehmenden Digitalisierung, den verschiedenen auftretenden Krisen und den Kriegen. Und auch anschaulich von den Bedrohungssituation und der immer größer werdenden Unsicherheit, die plötzlich Einzug in den normalen Alltag genommen haben. Seien es die sich schlagartig ausbreitenden Terroranschläge oder die zunehmende Anzahl von Amokläufen an Schulen.

Gleichzeitig geht es um das Heranwachsen, die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen, mir all ihren Träumen und Hindernissen. Und der Erkenntnis, dass vieles anders kommt, als man es sich vorgestellt hat.

Alles in allem ein gelungenes Buch, dass es schafft, das Lebensgefühl einer ganzen Generation einzufangen.

Bewertung vom 07.08.2024
Der Bademeister ohne Himmel
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


sehr gut

Berührende Darstellung eines ernsten Themas

Der Roman "Der Bademeister ohne Himmel" beschäftigt sich mit dem ernsten und oftmals schwierigen Thema Demenz. Im Zentrum steht dabei die Freundschaft der 15 jährigen Linda und dem pensionierten Bademeister Hubert. Der bereits an Demenz leidende Hubert ist ein Halt für Linda, die immer wieder darüber nachdenkt vor ein Auto zu laufen. Und Linda wiederum bereichert Huberts Alltag, der so stark vom Vergessen geprägt ist auf zum Teil unkonventionelle Weise.

Der Roman erzählt auf berührende Weise, wie wichtig Beziehungen zu anderen sind, auch wenn sie auf dem ersten Blick noch so ungewöhnlich anmuten. Und wie intensiv und bereichernd sie auch ohne große Worte sein können.

"Der Bademeister ohne Himmel" ist eine anrührende Geschichte, die ohne große Spannungsbögen auskommt und den Leser trotzdem fesselt. Es ist ein Buch, dass einen in seiner ehrlichen Darstellung nicht mehr loslässt.

Bewertung vom 06.08.2024
Graceland - Die Geschichte eines Sommers
Chase, Kristen Mei

Graceland - Die Geschichte eines Sommers


ausgezeichnet

Geschichte einer Annäherung

Eine wirklich schöne Geschichte. Mutter und Tochter, die unterschiedlicher nicht sein können und die sich mehr oder weniger auseinander gelebt haben, unternehmen zum Geburtstag der Mutter einen Trip nach Graceland.

Dabei muss die Protagonistin Grace nicht nur die Sturheit und den Elvis-Tick ihrer Mutter Loralynn hinnehmen, sondern gleichzeitig noch das Scheitern ihrer Ehe verarbeiten. Während am Anfang des Trips noch viel unausgesprochenes zwischen Grace und Loralynn steht, nähern sie sich im Verlauf ihrer Reise immer mehr an.

"Graceland" zeigt eindrucksvoll auf, wie wichtig es ist, sich auszusprechen und Erlebnisse gemeinsam zu verarbeiten. Mit Grace und Loralynn liefert das Buch zwei sympathische, authentische und nahbare Charaktere. Auch wenn Loralynn zu Beginn etwas schrullig wirkt, gewinnt man sie mit der Zeit sehr lieb. Und versteht sie und ihr Verhalten im Verlauf der Handlung mehr.

"Graceland" ist die Geschichte einer Annäherung und eines Neuanfangs. Sie ist durchzogen mit humorvollen, aber auch traurigen und emotionalen Situationen. Es ist der ideale Roman für Fans von Mutter-Tochter-Geschichten mit authentischen Protagonisten.

Bewertung vom 21.06.2024
Wolke Sieben ganz nah
Greenwood, Kirsty

Wolke Sieben ganz nah


ausgezeichnet

Gibt es eine zweite Chance?

Delphi, die Protagonistin von "Wolke Sieben ganz nah" ist ein eher schüchterner und abweisend er Mensch. Als sie unerwartet stirbt, trifft sie im Jenseits auf ihren Seelenverwandten. Da dieser aber nur versehentlich im Jenseits gelandet ist, wird er aber wieder zurück geschickt. Delphi gelingt es durch einen Pakt, ebenfalls wieder zurück geschickt zu werden. Allerdings unter der Bedingung, dass sie ihren Seelenverwandten wiederfindet.

Der Roman ist spritzig, humorvoll aber gleichzeitig auch herzerwärmend und emotional. Kirsty Greenwood gelingt es ausgezeichnet, diese verschiedenen Eigenschaften zu vereinen. Dabei nutzt sie einen mitreißenden, humorvollen Schreibstil.

Außerdem verfügt der Roman mit Delphi über eine authentische und sympathische Protagonistin. Dem Leser gelingt es schnell, eine Beziehung zu ihr aufzubauen und sie mit all ihren fehlern und Ängsten anzunehmen.

Die Handlung ist mitreißend und spannend. Man hofft, dass es für Delphi ein Happy End gibt, auch wenn es einige unvorhersehbare Wendungen gibt. Alles in allem handelt es sich bei "Wolke Sieben ganz nah" um einen unterhaltsamen, zum Teil emotionalen Roman, den ich jedem Freund von romantischen Romanen nur ans Herz legen kann.

Bewertung vom 19.06.2024
Seinetwegen
Del Buono, Zora

Seinetwegen


sehr gut

Spurensuche

Das Buch "Seinetwegen" von Zora del Buono ist in seiner Art eher ungewöhnlich. Zuerst einmal fällt einem sofort das Cover ins Auge. Darauf abgebildet ist ein Mann, der vom Betrachter abgewendet steht. Dies steht sinnbildlich für die Fremdheit des Vaters, um die es unter anderem auch in diesem autobiographischen Roman geht.

Auch der Schreibstil ist eher ungewohnt. Zum einen versucht die Autorin mehr über den Unfall, der ihrem Vater das Leben kostete, zu erfahren und ihm so näher zu kommen. Dazu versucht sie, auch mehr über den Verursacher heraus zu bekommen. Gleichzeitig ist das Buch allerdings auch durchzogen von Erklärungen, sowohl in historischer als auch gesellschaftlicher Hinsicht. Auch auf psychologische Zusammenhänge wird im Rahmen von wiedergegebenen Gesprächen mit Freunden eingegangen.

Das Buch bildet somit ein vielschichtiges Werk, das sich stark von den meisten Büchern unterscheidet.