Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lissi Filibuster

Bewertungen

Insgesamt 190 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2025
Rumpels Rückkehr / KoboldKroniken Bd.5
Bleckmann, Daniel

Rumpels Rückkehr / KoboldKroniken Bd.5


ausgezeichnet

Absolute Lieblingsreihe - knorke Kwerz-Kwest

Erwartungen übertroffen - spannend und actionreich, mit den unglaublichsten Kreaturen und einer Kwest, die ihresgleichen sucht.

Wenn ein Buch gleich nach dem Auspacken für ein paar Tage verschwindet, steckt mit Sicherheit ein Kobold drin - denn die KoboldKroniken sind noch immer die absolute Lieblingsreihe meiner Kinder. Und ja, ich gestehe, auch ich wurde koboldifiziert und musste unbedingt wissen, welche Kwest uns in "Rumpels Rückkehr" erwartet.
Was Daniel Bleckmann und Thomas Hussung mit den KoboldKroniken erschaffen haben, ist einfach nur genial. Die Geschichte um Dario Leone und seine Freunde baut sich in nun schon fünf Bänden auf und ist mittlerweile durchaus komplex. Daher dürfte ein Quereinstieg etwas schwer sein - aber davon sollte sich niemand abschrecken lassen! Die Bücher lesen sich ganz schnell und auch die Hörbücher - gelesen von Stefan Kaminski - sind so klasse, dass sie bei uns immer wieder gerne gehört werden.
Was uns in "Rumpels Rückkehr" erwartet? Na der Titel verrät schon, dass unser liebster Kobold zurückkehren wird. Wie verraten wir natürlich nicht, aber es warten der gefürchtete Tunnelbolg, kämpferische Zwerge, ein sprechendes Schwert und der fürchterliche Lindwurm Fafnir in Kwerz. Was, das ist noch nicht genug? Wie wäre es dann mit schleimigen, giftigen Kreaturen, die einen der berüchtigtsten Orte von Kwerz bewachen? Oder einem ganzen Haufen süßer Ümpfbabys?
Wir lieben den Kreaturenreichtum der Koboldwelt und die ausgefallenen Eigenheiten dieser Geschöpfe. Die Illustrationen von Thomas Hussung sind grandios kreativ. Sie wirken teilweise so echt, dass man sich wundert, warum man denn keine Asche oder Rebinorattenausscheidungen an den Händen hat. Auch die Comic-Elemente der Geschichte sind toll und machen das Lesen der Geschichte ganz leicht.
Die Story selbst hat unsere Erwartungen noch einmal übertroffen - spannend, actionreich und ich sag nur eines: Zeitreisen! Ja, Zeitreisen, die manchmal die Gehirnwindungen verzwirbeln und dennoch Sinn ergeben. Musste alles so kommen? Steht die Zukunft schon fest? Können unsere Heldinnen und Helden die Welt vor Azzrar und Fafnir retten? Das erfahren wir dann hoffentlich ganz bald im abschließenden 6. Band.
Bis dahin empfehlen wir die ganzen KoboldKroniken allen Kindern und all jenen, die Comic-Romane im Tagebuchstil und viele verrückte Kreaturen mögen.

Bewertung vom 27.03.2025
Metty Jones und das Schicksalstattoo / Inkbound Bd.1
Leathley, Philippa

Metty Jones und das Schicksalstattoo / Inkbound Bd.1


ausgezeichnet

Tiefgründige, fantastische Geschichte, die durch magische Details glänzt

Ich bin richtig froh, "Inkbound - Metty Jones und das Schicksalstattoo" von Philippa Leathley unter all den vielen Neuerscheinungen für Kinder ab 10 Jahren entdeckt zu haben. Das Buch hebt sich durch ein eindrucksvolles und durchdachtes Magiesystem und interessante Charaktere ganz klar von der Masse ab.
Besonders beeindruckend ist Metty Jones, die an ihrem zehnten Geburtstag wie alle Kinder ihr Schicksalstattoo erhält. Ihr Wunsch nach einem außergewöhnlichen Schicksal wird erfüllt: ein Handschuh, der einen Totenschädel hält. Das kann nichts Gutes bedeuten, denn der Totenschädel allein steht schon für Tod oder Mord. Doch wird Metty wirklich einen Mord begehen oder für den Tod eines anderen Menschen durch Magie verantwortlich sein?
Das sollte jede und jeder ab etwa 10 Jahren selbst lesen, denn das Schicksal ist nicht so leicht zu durchschauen, wie man anfangs denken könnte. Metty hadert verständlicherweise mit ihrer Bestimmung und zweifelt immer wieder, ob sie ein guter oder schlechter Mensch ist.
Dabei muss man sich auch selbst beim Lesen immer wieder fragen: Was macht einen Menschen aus? Ab wann gilt man als gut oder schlecht? Ist jeder Mensch für sein Schicksal selbst verantwortlich oder wird man durch die Zuschreibungen anderer Menschen aufgrund der Herkunft oder anderer Merkmale manchmal in eine bestimmte Richtung gedrängt?
Alles keine leichten Gedanken, aber durch Mettys Schicksal und die vielen anderen interessanten Figuren für Kinder (und auch Erwachsene) in dieser Geschichte grandios aufbereitet.
Dabei macht das Lesen durch viele kleine magische Details sehr viel Spaß: fliegende Städte, Windfahrräder, Blitzreisen, Geistertelefone, ein lebender Wasserspeier und eine Maschine, die jedes nur erdenkliche Essen auf Knopfdruck bereitstellt. Fantastische Ideen, die durch die Tintenmagie in dieser Welt ermöglicht werden.
Dazu kommen Familiengeheimnisse von Mettys Verwandten, eine gefährliche Geheimorganisation und auch Verfolgungsjagden mit unterschiedlichsten magischen Gefährten, die für ordentlich Spannung sorgen. "Inkbound" ist das perfekte Buch für alle ab etwa 10 Jahren, die magische Welten mit vielen Geheimnissen und interessanten Persönlichkeiten lieben.

Bewertung vom 16.03.2025
Die Reise nach Silversands / Wishkeeper Bd.2
Laban, Barbara

Die Reise nach Silversands / Wishkeeper Bd.2


ausgezeichnet

Das Land der Wünsch in Gefahr - spannend & fantastisch - mit den tollsten Wunschwesen der Welt

Endlich geht es zurück nach Everwish - dem verborgenen Land, in dem aus unerfüllten Wünschen Wunschwesen werden: Lumix, Fireflashs, Neverlinge und Crimsons. Schon im ersten Band der Wishkeeper-Reihe von Barbara Laban haben diese liebenswerten Geschöpfe unsere Herzen erobert.
Auch die Wishkeeper Lexi, Milo und Talon freuen sich sehr, wieder nach Everwish zu reisen und zurück bei den Wunschwesen zu sein. Auf sie wartet eine wichtige Aufgabe, denn bei ihrem letzten Besuch konnten die Kinder die Crimsons noch nicht in ihre Heimat bringen. Das müssen sie nun endlich nachholen. Doch das bleibt nicht ihre einzige Herausforderung. Denn noch immer bedroht der Horroxer Tremoris Everwish, die Wunschlinge und alle anderen dort lebenden Wesen.
Es wird also wieder sehr spannend, ein wenig düster und durchaus gefährlich. Aber zu Beginn der Geschichte bleibt erst einmal genug Zeit, in dieser traumhaften Welt anzukommen und die unbekannten Orte Everwishs kennenzulernen. Flavia, die Heimat der Crimsons, ist zum Beispiel ein faszinierender Ort, bei dem allein die Fortbewegung mit Hilfe von Seilen Lust macht, selbst einmal nach Everwish zu reisen.
Durch Barbara Labans schöne Erzählweise hat man direkt das Gefühl, ganz nah an der Seite der drei Wishkeeper zu sein. Lexi, Milo und Talon sind gut ausgearbeitete Charaktere, die zwar Besonderes erleben, aber ganz normale Kinder mit realistischen Hintergründen sind. So gibt es auch Situationen, in denen die familiären Probleme der Kinder eine Rolle spielen, was der Geschichte eine gewisse Tiefe verleiht.
Trotz der ernsten Themen gibt es auch viele Momente, die beim Lesen einfach großen Spaß. Das liegt vor allem an den Wunschwesen, die ganz unterschiedliche Eigenschaften haben und alle auf ihre Weise liebenswert sind. Während die Crimsons vor allem Spaß haben wollen und Popcorn lieben, sind die Neverlinge zum Beispiel etwas ruhiger und genießen die Kälte des ewigen Eises.
So findet mit Sicherheit auch in "Wishkeeper. Die Reise nach Silversands" wieder jedes Kind, das dieses Buch liest, ein Lieblingswunschwesen - besonders auch wegen der schönen Illustrationen Alessia Trunfio. Alle, die die Reihe noch nicht kennen, sollten jedoch bei Band 1 "Das Land der verborgenen Wünsche" starten, da die meisten Erklärungen zu dieser fantastischen Welt, auf denen das zweite Abenteuer aufbaut, dort geliefert werden.
Wie auch beim ersten Band hat man beim Lesen das Gefühl, dass Wünsche wahr werden können. Daher geht eine Leseempfehlung an alle raus, die schon einmal davon geträumt haben, mit Seilen durch die Lüfte zu schwingen, eine unendlich lange Rutschpartie zu machen oder einen riesigen Berg Popcorn zu essen.

Bewertung vom 10.03.2025
What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1
Ibañez, Isabel

What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1


gut

Zu langatmig, wird erst im letzten Viertel spannend

Ich war wirklich sehr gespannt auf "What the River Knows" von Isabell Ibañez, denn die Grundidee der Geschichte klang mit den Bezügen zum Alten Ägypten, einer uralten Magie und einer potenziellen Liebesgeschichte vielversprechend.
Inez Olivera reist nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern nach Ägypten, das Land, in dem diese gearbeitet haben, um mehr über die mysteriösen Todesumstände herauszufinden. Dabei trifft sie auf einige Hindernisse und auf Whit, der zwar gut aussieht, aber beim ersten Zusammentreffen nicht besonders sympathisch ist.
Der Einstieg in die Geschichte ist durchaus gelungen. Man lernt Inez noch in ihrer Heimat Argentinien kennen und merkt gleich, dass sie ihrer Zeit etwas voraus ist und als Frau viel unabhängiger sein möchte, als es in dieser Epoche üblich war. Sie setzt sich über die Pläne ihrer verbliebenen Familie für sie hinweg und ist clever genug, alleine nach Ägypten zu kommen.
Von da an hat sich die Geschichte für mich allerdings sehr gezogen. Dabei passieren zwar durchaus interessante Dinge, allerdings werden diese so ausführlich und langatmig beschrieben, dass ich kurz davor war, das Buch abzubrechen. Die Liebesgeschichte, die sich später entwickelt, war für mich eher anstrengend als schön.
Lediglich die historischen Bezüge zur britischen Herrschaft über Ägypten und den kulturellen Diebstahl fand ich sehr interessant. Sie scheinen zumindest an wahre Begebenheiten wie die Beschießung Alexandrias durch die Briten 1882 angelehnt zu sein und haben den historischen Kontext der Geschichte gut verdeutlicht.
Dafür hat mich der Fantasy-Anteil mit der uralten ägyptischen Magie, die bestimmten alten Gegenständen innewohnt, nicht wirklich überzeugt. Viel zu oft spielt die Magie in der Geschichte gar keine Rolle und wenn, dann blieb sie für mich viel ungreifbar und irgendwie unmagisch.
Zum Glück war das Hörbuch von Leonie Landa wirklich gut gesprochen, sonst hätte ich bei dieser Geschichte wohl nicht bis zum Ende durchgehalten. Erst im letzten Viertel nimmt die Geschichte endlich an Fahrt auf und es wird tatsächlich etwas rasanter und spannender. Wer also einen langen Atem hat, wird hier dann doch noch belohnt.
Ich bin mir allerdings noch nicht sicher, ob ich den abschließenden Teil der Dilogie noch verfolgen werde.

Bewertung vom 08.03.2025
Angriff des Schattens / Foxfighter Bd.1
El-Bahay, Akram

Angriff des Schattens / Foxfighter Bd.1


ausgezeichnet

Ein Fuchsabenteuer der besonderen Art

Ich habe schon einige fantastische Bücher von Akram El-Bahay gelesen. "Foxfighter - Der Angriff des Schattens" ist ganz anders als die Bücher zuvor und doch liest es sich wieder wunderbar und hat ganz besondere magische Elemente.
Finn ist ein junger Fuchs, der bei einer Menschenfamilie aufgewachsen ist. Als er in den Wald ausgewildert wird, ist Finn plötzlich auf sich allein gestellt und hilflos. Aber eine Begegnung der besonderen Art ändert alles für ihn. Als eine junge Füchsin von einem gefährlichen Schattenwesen verfolgt wird, greift Finn mutig ein und rettet ihr so das Leben. Zum Dank führt sie ihn zu ihrer Familie. Dort entdeckt Finn, was es bedeutet, ein Fuchs zu sein. Aber die Gefahr, die vom Schattenwesen ausgeht, ist noch nicht gebannt und Finn erkennt, dass er eine ganz besondere Fähigkeit hat.
So entwickelt sich eine spannende, magische Tiergeschichte, die mich von der ersten Seite an fasziniert hat. Beim Lesen hat man tatsächlich das Gefühl, im Kopf eines Fuchses zu stecken und mit Finn zusammen die Fuchssinne zu entdecken. Die Streifzüge durch den Wald und später an anderen Orten geben einen guten Eindruck, was es bedeutet, ein Fuchs zu sein.
Dabei sind Finn sowie die anderen Füchse und Tiere als Figuren ausgesprochen gut ausgearbeitet und ein kleiner Igel namens Stachel hat es von jetzt auf gleich geschafft, mein Herz zu erobern. Man merkt auch, dass es unter Füchsen unterschiedliche Charaktere gibt und jeder Fuchs auf seine Weise einzigartig ist.
Die Geschichte vermittelt so eindrücklich, wie wichtig Freundschaft, Familie und Zusammenhalt sind, aber auch, wie schwierig es ist, mit Ausgrenzung umzugehen. Dabei ist mir ein Zitat besonders gut in Erinnerung geblieben: "Du bist nicht anders, nur du selbst." (S. 89)
Die Gefahr, die vom Schattenwesen ausgeht und die im Laufe der Geschichte immer größer wird, schafft einen guten Spannungsbogen, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Manche Entwicklungen waren für mich (als Erwachsene) etwas absehbar. Dennoch hat mir der Verlauf der Geschichte sehr gut gefallen und das Ende macht große Lust zu erfahren, wie es mit Finn, der Fuchsfamilie und dem Schattenwesen weitergeht.
Für alle ab etwa 10 Jahren, die Geschichten aus der Tiersicht mögen oder schon immer gerne einmal, wie ein Fuchs durch den Wald streifen wollten, ist "Foxfighter" eine schöne, magische Tiergeschichte mit tollen Charakteren.

Bewertung vom 04.03.2025
Lichterloh - Stadt unter Ruß
Kempen, Sarah M.

Lichterloh - Stadt unter Ruß


ausgezeichnet

Packender, dystopischer Jugendroman

Es ist eine düsterer, dystopischer Ort, an den mich Sarah M. Kempen mit "Lichterloh - die Stadt unter Ruß" entführt hat. Rußstadt ist genau das - eine Stadt voller Ruß. Kohle wird hier in jeder kleinen und großen Maschine verbrannt - für Licht, zum Heizen, aber auch zum Waschen und Kochen. So ist die Luft vor allem in den unteren Armenvierteln konstant schlecht.
In dieser Stadt lebt Cleo mit ihrer Schwester Gwynnie etwas abseits von allen. Doch Cleo ist viel in den ärmeren Stadtteilen unterwegs, arbeitet in einer Fabrik und repariert im Geheimen kaputte Maschinen, denn das dürfen in Rußstadt nur Schornsteinfeger. Nachdem Cleo auch noch verbotener Weise einen Brand bekämpft, bekommt sie ganz überraschend die Chance, sich als Schornsteinfegerin zu beweisen. Doch das ist alles andere als leicht, denn die Rivalitäten sind groß und Cleo ist nur ein Mädchen aus dem Volk.
Ich muss gestehen, ich hätte nicht gedacht, dass mir eine Geschichte über eine Schornsteinfegerin so gut gefallen würde. Vor allem das Gesellschaftssystem ist sehr spannend und birgt einiges an Konfliktpotenzial: mächtige Industrielle, die mit geplanter Obsoleszenz und anderen Schachzügen die ärmere Bevölkerung ausbeuten und die Umwelt verschmutzen, eine Schornsteinfegergilde, die ebenso ihre Machtposition ausnutzt und das einfache Volk, das unter der Luftverschmutzung leidet und den Mächtigen ausgeliefert ist.
Cleo, als einzige Schornsteinfegerin aus dem Volk, nimmt da eine ganz besondere Stellung ein und es ist spannend ihre Entwicklung zu verfolgen. Als Hauptfigur hat sie mir ausgesprochen gut gefallen, denn sie ist stark, hat zugleich auch Schwächen, ist hilfsbereit und möchte gegen alle Ungerechtigkeiten ankämpfen.
Ich war durchgehend gefesselt von Cleos Geschichte und konnte beim Lesen fast schon selbst den Ruß in der Luft spüren. Die Ungerechtigkeiten, die Cleo und die normale Bevölkerung erleben müssen, sind teilweise sehr boshaft und düster, sodass hier die Altersempfehlung ab 14 Jahren absolut passend ist.
Die dystopischen Elemente des Buches haben mir sehr gut gefallen und ich bin schon jetzt gespannt, wie Cleos Kampf gegen das ungerechte Gesellschaftssystem weitergehen wird und welche Veränderungen sie bewirken kann. Lediglich die technischen Details der Geschichte sind nicht ganz ausgereift, worüber ich jedoch hinwegsehen konnte, da mich die Story selbst einfach so gepackt hat. Deshalb empfehle ich "Lichterloh - die Stadt unter Ruß" allen, die gerne dystopische Jugendromane lesen, in denen es um gesellschaftliche Ungerechtigkeiten geht.

Bewertung vom 01.03.2025
Ein Waschbär greift ein / Die Tier-Feuerwehr Bd.1
Walder, Vanessa

Ein Waschbär greift ein / Die Tier-Feuerwehr Bd.1


ausgezeichnet

Lustig-spannendes Tierabenteuer - auch toll als Vorlesebuch

Ich bin immer auf der Suche nach Erstlesebüchern für meinen 7-jährigen Sohn und habe mich sehr gefreut, ein neues Buch von Vanessa Walder zu entdecken, da wir von ihren Büchern bisher immer begeistert waren.
Auch "Die Tier-Feuerwehr. Ein Waschbär greift ein" liest sich ganz klasse und das (Vor-)Lesen macht großen Spaß. Es ist eine humorvolle, aber auch spannende Geschichte über den Waschbären Eddie, der in einer Feuerwehrwache gelebt hat, nun aber in einen Wald ausgewildert wurde. Ausgerechnet dort bricht ein Feuer aus und gefährdet alle Tiere.
Zum Glück ist Eddie so ein schlaues Kerlchen und weiß viel über die Arbeit der Feuerwehr. Jedes Tier bringt sich auf seine Weise ein - der Hirsch schiebt mit dem Geweih altes Laub weg, der Biber öffnet seinen Staudamm. Auch der Teamgeist der Truppe ist einfach wunderbar. Dabei handeln die Tiere vergleichsweise realistisch und noch tierisch, was uns gut gefallen hat.
Die Altersempfehlung zum Selberlesen ab 7 Jahren passt gut. Der Text ist in großer, leicht zu lesender Schrift und genau richtig für Kinder, die schon ein bisschen lesen können. Die Geschichte selbst ist aber auch für jüngere Kinder sehr schön. Durch die lustigen, bunten Bilder und kurzen Kapitel ist das Buch zum Vorlesen schon ab ca. 5 Jahren ganz wunderbar geeignet.

Bewertung vom 27.02.2025
Time Travellers - Nächster Sprung - Australien!
Gessner, Stephanie

Time Travellers - Nächster Sprung - Australien!


sehr gut

Outback statt Odenwald - spannende Klassenfahrt mit interessanten Charakteren

Von jetzt auf gleich im australischen Outback zu landen, klingt nach einem fantastischen Abenteuer. Für die 6G, die ihre Klassenfahrt eigentlich in den Odenwald führen sollte, wird das in "Time Travellers - Nächster Sprung - Australien!" von Stephanie Gessner Wirklichkeit.
Wie die ganze Klasse in Australien landet, sollte man am besten selbst lesen. Es scheint eine ganz besondere Form der Magie zu sein, die es der Klasse ermöglicht, durch Raum und Zeit zu reisen. Doch warum landen sie ausgerechnet in Australien und was hat die Referendarin Mayumi damit zu tun?
Die Geschichte besticht durch die Vielzahl an unterschiedlichen Charakteren: 25 Kinder, die alle unterschiedliche Hintergründe haben. Manche haben Probleme zu Hause, andere schätzen sich selbst ganz anders ein, als die Mitschülerinnen und Mitschüler sie wahrnehmen und wieder andere wirken auf den ersten Blick vielleicht total selbstbewusst, aber auch sie haben Unsicherheiten. Es kommt zu realistischen Streitereien, aber auch neuen Freundschaften unter den Kindern. Sogar über den Lehrer Joshua Rosenkranz und die Busfahrerin Hilde Krachleder erfährt man erstaunlich viel Persönliches. So macht es großen Spaß, die Klasse auf ihrem abenteuerlichen Roadtrip zu begleiten und zu erleben, wie sie an den Aufgaben wachsen und sich persönlich weiterentwickeln.
Die Reise durch Australien ist wirklich schön beschrieben. Sie startet im australischen Outback in der Nähe des Uluru und führt weiter nach Alice Springs und zu anderen mehr oder weniger bekannten Sehenswürdigkeiten. Dabei sind es alles Orte oder auch Wanderwege, die es wirklich gibt. Wer also Lust hat, kann sich zu allen Stationen noch mehr Informationen und Fotos suchen.
Lediglich die Art der Magie und die Details zu den Raum-Zeit-Reisen sind noch etwas rätselhaft geblieben. Es fehlen einige Erklärungen, wie das alles möglich sein kann. Allerdings ist dies der erste Band einer neuen Reihe. So werden hoffentlich in den kommenden Bänden noch mehr Geheimnisse gelüftet und vielleicht auch noch mehr interessante Orte entdeckt. Alle ab ca. 10 Jahren, die Lust auf einen Roadtrip durch Australien mit vielen verschiedenen interessanten Charakteren haben, sind hier genau richtig.

Bewertung vom 25.02.2025
Das verfluchte Medaillon / Die magische Bibliothek der Buks Bd.2
George, Nina;Kramer, Jens J.

Das verfluchte Medaillon / Die magische Bibliothek der Buks Bd.2


ausgezeichnet

Endlich geht die Geschichte der Buks weiter - spannend, fantasievoll, rebellisch

Meine Kinder und ich haben uns unglaublich auf den zweiten Teil "Die magische Bibliothek der Buks 2: Das verfluchte Medaillon" von Nina George und Jens J. Kramer gefreut. Nachdem der erste Teil mit einem ganz schönen Cliffhanger endete, mussten wir unbedingt wissen, wie es weitergeht. Das bedeutet natürlich für alle, die die Buks noch nicht kennen, man sollte mit dem ersten Band starten. Die Geschichte schließt nahtlos an und es geht ohne große Erklärungen weiter.
So müssen die beiden Kinder Nola und Finn sich in der Buchwelt zurechtfinden und sie begeben sich auf die Suche nach Geraldine, dem Buchmeister und einer Heilung für die Buchkrankheit. Die Buks hingegen können nicht mehr tatenlos in ihrer Bibliothek ausharren und so wagt sich ein Erkundungstrupp ins unbekannte "Draußen". Zuletzt sind auch Thommy und Mira fleißig dabei, die Welt der Bücher zu retten, und sie treten in Kontakt zur geheimen Büchergilde.
Das Lesen bzw. Hören der Geschichte hat uns unglaublich viel Spaß gemacht und es ist spannend, die verschiedenen Handlungsstränge zu verfolgen. Die Kinder haben alle ganz unterschiedliche Stärken und bringen sich auf ihre Weise in das Abenteuer ein. So haben wir gebannt verfolgt, wie Thommy über sich hinauswächst und fanden es so schön, dass Mira auch anderen Kindern von Fantasie und Träumen erzählt.
Natürlich haben uns auch wieder die Buks komplett überzeugt. Sie sind alle ganz unterschiedlich und alle so liebenswert, dass wir uns gar nicht entscheiden können, wen wir denn am liebsten mochten. Vielleicht Rebella Buk, die so wagemutig ist oder doch Schönaufpassa Buk, die immer ein Auge auf die wichtigsten Bücher hat?
Die Geschichte der Buks ist sehr komplex und regt auf vielfältige Weise zum Nachdenken an. Was bedeuten Fantasie und Träume für uns? Wie würde eine Welt ohne Bücher aussehen? Wie können uns Geschichten beeinflussen? Und wie wäre es selbst in ein Buch einzutauchen? Besonders schön sind da die Referenzen zu vielen bekannten Büchern wie zum Beispiel die unendliche Geschichte oder Peter Pan.
Besonders gut gefallen hat uns auch die Hörbuchfassung gelesen von Marian Funk, der die Buks und anderen Figuren außergewöhnlich gut intoniert, sodass man beim Hören die einzelnen Charaktere fast noch besser vor Augen hat.
Uns hat der Abschluss der Geschichte ausgesprochen gut gefallen. Daher empfehlen wir "Die magische Bibliothek der Buks" allen, denen Bücher wichtig sind und die fantasievolle Geschichten mögen. Das Buch ist zum Selberlesen ab etwa 10 Jahren geeignet. Zum Vorlesen oder als Hörbuch ist die Geschichte aber auch für jüngere Kinder, die komplexen Handlungen gut folgen können, sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 22.02.2025
Der große Test / Die Insel der magischen Wächter Bd.1
Soontornvat, Christina

Der große Test / Die Insel der magischen Wächter Bd.1


sehr gut

Schöner Reihenauftakt in einer traumhaften Inselwelt

Beim Lesen von "Die Insel der magischen Wächter" von Christina Soontornvat ist bei uns gleich ein bisschen Urlaubsstimmung aufgekommen, denn die Geschichte spielt in einer traumhaften Inselregion.
Berry lebt mit ihren Großeltern auf einer kleinen Insel, auf der Mangos, Javaäpfel und Durians wachsen. Sie liebt alle Pflanzen und Tiere und hat einen ganz besonderen Draht zu diesen - fast schon so, als würden diese sie verstehen. Deshalb melden ihre Großeltern Berry an der Wächter-Akademie an, auf der die magischen Wächter der Inselgruppe ausgebildet werden.
In diesem ersten Band wird über Berrys erste Zeit an der Akademie erzählt: wie sie Freunde findet, in den drei Ausbildungsbereichen Kampfkunst (Hand), Heilkunst (Herz) und Kunst des Geistes (Atem) lernt und wie sie versucht, sich auf den ersten großen Test vorzubereiten.
Berrys Gefühlswelt ist klar zu spüren. Ihre Gedanken, ihre Sorgen und Hoffnungen kommen beim Lesen sehr gut heraus und fällt es leicht, mit ihr mitzufühlen. Auch die anderen Kinder lernt man auf unterschiedliche Weise gut kennen und es ist schön zu lesen, wie die Kinder langsam zu Freunden werden.
Die Magie der Wächter ist anfangs nicht wirklich greifbar, aber mit der Zeit versteht man zusammen mit Berry mehr, wie die Magie wirkt und wozu die Atemübungen und anderen Aufgaben dienen. Auch die Ursprünge der Magie werden schön beschrieben und zeigen auf, wie wichtig es ist, im Einklang mit der Natur zu leben.
Die Beschreibungen der Inseln, ihrer Flora und Fauna sind wirklich wunderschön und man hat das Gefühl, es ist ein kleines Paradies, auf dem die Wächter leben. Doch dieses Paradies ist in Gefahr und so legt dieser erste Band eine wunderschöne Grundlage für weitere Abenteuer.
"Die Insel der magischen Wächter. Der große Test" liest sicher sehr schön und leicht und ist für Kinder ab 8 Jahren sehr gut geeignet. Die Geschichte hätte für unseren Geschmack gerne noch ein bisschen mehr Spannung vertragen können, da dies aber nur der erste Band ist, ist für Band 2 noch einiges an Spannungspotenzial vorhanden.