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Lissi Filibuster

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Insgesamt 265 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2025
Sedgman, Sam

Die gestohlene Zeit


ausgezeichnet

Wettlauf um und gegen die Zeit - packender London-Krimi für alle ab 10 Jahren

Den Autor Sam Sedgman kennen meine Kinder und ich schon von einer anderen Kinderkrimi-Reihe, die wir sehr gerne mögen. Ein Grund mehr für uns, auch sein neuestes Buch "Die gestohlene Zeit" zu lesen. Der Auftakt zu der neuen Buchreihe um den 12-jährigen Isaac Turner klang für uns sehr spannend.
Isaacs Vater, ein bekannter Uhrmacher aus London, verschwindet bei der Arbeit spurlos aus dem Elizabeth Tower des Palace of Westminster - besser bekannt unter dem Namen Big Ben. Weder die Polizei noch die Palastwachen können sein Verschwinden erklären. So begibt sich Isaac selbst zusammen mit seiner neuen Freundin Hattie auf die Suche nach seinem Vater. Dabei stoßen sie auf große Geheimnisse und eine Verschwörung, die bis in Regierungskreise reicht.
Isaac und Hattie sind ein tolles Team und zeigen, wie gut sich unterschiedliche Charaktere ergänzen können. Hattie ist mutig, klettert über Dächer und schreckt selbst vor einem Kampf nicht zurück. Isaac ist technikbegeistert und versteht viel von Uhren. Doch er schafft es vor allem dank Hattie, seine Höhenangst zu überwinden, den Gefahren zu begegnen und mehr über die Verschwörung um die "Neue Zeit" herauszufinden.
Dabei kommen die beiden ganz schön in London herum, und es ist spannend, hinter die Kulissen einiger der Sehenswürdigkeiten zu blicken. Es ist dabei auch interessant, wie viele Details zu Uhren und Zeit sowie Fakten zum politischen System in Großbritannien in die Geschichte eingebaut wurden. Für Kinder, die sich nicht sonderlich für Politik oder technische Feinheiten interessieren, könnten diese Abschnitte etwas langwierig sein; es lohnt sich allerdings dranzubleiben, denn gerade zum Ende wird es brandgefährlich.
Durch die kurzen Kapitel und den mitreißenden Schreibstil fliegt man dann geradezu durch die Seiten. Der Wettlauf um und gegen die Zeit schafft besonders zum Ende hin so viel Spannung, dass man unbedingt weiterlesen muss. Für alle ab etwa 10 Jahren, die gerne Kriminalgeschichten mit politischen oder technischen Bezügen lesen, ist "Die gestohlene Zeit" absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 30.10.2025
Hill, Melissa C.

Evermind. Sie kennt dich


ausgezeichnet

KI, Kontrolle, Widerstand - Lesetipp für alle, die Dystopien lieben

Dystopien faszinieren mich immer ganz besonders, wenn sie in Teilen schon nah an unsere Realität herankommen und aktuelle Themen aufgreifen. Deshalb war ich sehr gespannt auf "Evermind. Sie kennt dich" von Melissa C. Hill. Denn obwohl das Buch mehr als 200 Jahre in der Zukunft spielt, kann man manche Entwicklungen, was Künstliche Intelligenz betrifft, schon jetzt erahnen.
Livia lebt in der City, die komplett von einer KI namens MAM kontrolliert wird. Fast jede Entscheidung wird von MAM getroffen - sei es, welche Zusammensetzung der morgendliche Proteindrink hat oder welchen Beruf sie ergreifen muss. Dabei berechnet die KI jederzeit, was die beste Wahl ist.
Allein diese Ausgangssituation hat mich gleich zu Beginn komplett gepackt. Auch der gesellschaftliche Aufbau hat mich besonders fasziniert. Die Menschen leben in einer Dreiklassengesellschaft in einer abgeschlossenen City unter der Erde, da die Erdoberfläche nicht mehr bewohnbar ist. So sind die Menschen auf einen relativ kleinen Lebensraum beschränkt. Die fast einzige Ablenkung bieten die Sims, Simulationen, in denen sie der Realität entfliehen können. Aber auch hier ist MAM überall und kontrolliert alles, was eine sehr beklemmende Stimmung schafft.
Doch ein spannendes Setting wäre nichts ohne interessante Charaktere. Livia als Hauptfigur mochte ich sehr gerne, denn sie überwindet schnell ihre anfängliche Naivität und entwickelt einen Mut, der ihr dabei hilft, die gesellschaftliche Ordnung in Frage zu stellen. Es ist so spannend zu lesen, wie Livia erst Hoffnung in ihre Zukunft hat, dann aber immer mehr Zweifel bekommt und anfängt, das System zu hinterfragen und mit ihren Worten und Ideen andere bewegt. Hier zeigt die Autorin Melissa C. Hill wunderschön, welche Kraft Geschichten von Menschen über Menschen haben können.
Neben Livias Stärke und Mut haben mir aber auch die vielen Nebencharaktere sehr gut gefallen. Sie bringen alle ihre eigenen Geschichten mit, die sie interessant und authentisch machen. Außerdem wird durch sie eine persönliche Ebene geschaffen, die zeigt, wie wichtig echte zwischenmenschliche Beziehungen für Menschen sind.
Die Geschichte wird komplett aus der Sicht der 16-jährigen Livia erzählt, sodass man immer sehr nah bei ihren Handlungen und Gedanken ist und sich gut in ihre Situation hineinversetzen kann. Sie spricht damit aber nicht nur Jugendliche ab 14 Jahren an - auch für Ältere ist das Buch sehr spannend. Deshalb empfehle ich "Evermind. Sie kennt dich" allen, die gerne Dystopien lesen oder sich Gedanken um den Einsatz von KI und die immer größer werdende Abhängigkeit von Technologie machen.

Bewertung vom 26.10.2025
Bertram, Rüdiger

Robin the Hood - Wie klaut man eine Stadt?


ausgezeichnet

Originell, witzig, spannend - und ein Dieb mit Herz

Manchmal macht allein der Titel eines Buches neugierig auf eine Geschichte. Bei meinen Kindern und mir war das gerade bei "Robin the Hood - Wie klaut man eine Stadt" von Rüdiger Bertram so. Den Autor kennen wir schon von einigen witzigen Comics, deshalb war die Vorfreude auf das Buch umso größer.
Die Story war genau nach unserem Geschmack: Robin ist Meisterdieb, steht aber in der Tradition seines berühmten Vorfahren Robin Hood - er stiehlt und gibt die Beute an Bedürftige weiter. Nichts ist für Robin in unklaubar. Doch sein Übermut bringt ihn in eine heikle Lage. So muss er sich bald einer unlösbaren Mission stellen: Robin muss die Welt retten - zusammen mit seiner größten Rivalin.
Die Charaktere sind alle ein wenig schräg und genau das mögen wir an Rüdiger Bertrams Geschichten. Besonders Sam hat uns zum Lachen gebracht - wer das ist, muss man am besten selbst lesen. Denn auch die Handlung ist so originell, dass einiges passiert, das man nicht erwarten würde. Das merkt man auch gleich zu Beginn bei einem Banküberfall, der ganz anders verläuft als normalerweise.
Meine Kinder und ich mussten beim Lesen viel lachen. Gleichzeitig waren wir von der Geschichte gefesselt, denn wir wollten unbedingt erfahren, ob Robin am Ende wirklich die Welt retten kann.
Die Illustrationen und kurzen Comic-Strips stammen von Horst Hellmeier, der schon bei einigen Comics mit Rüdiger Bertram zusammengearbeitet hat. Wir mögen seinen Zeichenstil sehr gerne, denn die Bilder haben uns oft zum Lachen gebracht und sie erzählen die Story sehr gut weiter.
Wer Lust auf eine originelle Geschichte voller Diebe, Agenten und einer spannenden Mission mit Verfolgungsjagden und Spezialeinsätzen hat, dem wird genau wie uns "Robin the Hood - Wie klaut man eine Stadt" mit Sicherheit gefallen. Ich habe das Buch meinen Söhnen (8 und 11 Jahre) vorgelesen. Genau für diese Altersstufe ist es perfekt geeignet.

Bewertung vom 19.10.2025
Kling, Marc-Uwe

Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat / Trubel bei Tiffany Bd.5 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Autofahrt zum Schlapplachen: Nach diesem Hörbuch wirkt alles halb so wild

Auf längeren Autofahrten höre ich mit meinen Kindern gerne Hörbücher. Eines zu finden, das uns allen gefällt, ist jedoch gar nicht so einfach. Zuletzt hatten wir aber großes Glück: Wir haben gleich eine ganze Buchreihe gefunden, die als Hörbuch großartig funktioniert und uns alle zum Lachen bringt: "Der Tag, an dem…“ von Marc-Uwe Kling.
Deshalb haben wir gerade den fünften Band "Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat" gehört. Ein passenderes Buch zum Autofahren mit Kindern oder der Familie gibt es wirklich nicht, denn im Vergleich zu dem, was Tiffanys Familie erlebt, wirken unsere eigenen Fahrten geradezu harmlos.
Tiffanys Familie kennen wir mittlerweile sehr gut, denn bereits die ersten Episoden aus ihrem Familienleben haben uns schon zum Lachen gebracht. Doch auch wenn man diese nicht kennt, ist der Einstieg problemlos möglich. Wer jedoch alle witzigen Querverweise verstehen möchte, sollte beim ersten Band "Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat" beginnen.
Bei der Autofahrt, die uns hier erwartet, läuft schief, was nur schieflaufen kann - die einzige, die die meiste Zeit gut gelaunt bleibt, ist die achtjährige Tiffany. Bei allen anderen herrscht schlechte Stimmung - vor allem bei ihrem Bruder Max, dem es nach einer langen Nacht mit seinen Kumpeln gar nicht gut geht. Was da bloß passiert sein könnte?
Uns gefällt der Humor von Marc-Uwe Kling hier wieder sehr gut. Wir haben uns über die Autofahrt köstlich amüsiert und mussten oft laut lachen, weil die Situationen so komisch und die Figuren überzogen, aber doch realistisch sind.
Dabei bringt der Autor bei der Lesung genau die richtige Stimmung rüber - mal genervt (Luisa, die große Schwester), ärgerlich (Papa, der einen Kratzer ins Auto gefahren hat), aber auch gut gelaunt (Tiffany, die sich als Einzige auf die Kurztrip freut).
Jüngere Kinder werden einige der Witze vermutlich noch nicht verstehen, da manche Themen für sie noch nicht so gut nachvollziehbar sind. Deshalb sollte die Altersempfehlung, die hier bei etwa 8 Jahren liegt, am besten beachtet werden. Dafür hat man als Elternteil aber auch seinen Spaß beim Zuhören. Und vor allem merkt man - so schlimm hat es einen selbst noch nicht getroffen.

Bewertung vom 16.10.2025
Meyer, Lars

Legende der Schattenwächter - Kampf um die magischen Schlüssel


ausgezeichnet

Drei Schlüssel, viele Rätsel - Fantasy-Spannung pur

Eigentlich wollte ich "Legende der Schattenwächter. Kampf um die magischen Schlüssel" von Lars Meyer gemeinsam mit meinen Jungs lesen. Ein historischer Fantasy-Roman mit Abenteuern in einer unterirdischen Stadt, einem magischen Labyrinth und in den Tiefen des Ozeans klang für uns sehr vielversprechend. Leider kam mir für diesen Vorleseplan ein zu guter Spannungsbogen dazwischen. Das Buch war einfach so fesselnd, dass mir das Vorlesen zu lange gedauert hätte und ich es schon einmal schnell alleine ausgelesen habe. (Das Vorlesen werden wir aber natürlich noch nachholen.)
Die Story erinnert ein wenig an Schatzsucher-Geschichten und startet im Jahr 1897 in Hamburg mit Armin, der sich und seinen Vater als Hafenhilfsarbeiter über die Runden bringt. Das ändert sich nach einer düsteren Begegnung in einer dunklen Gasse. Eine Erbschaft erwartet ihn, die nicht nur ein großes Anwesen mit sich bringt, sondern auch viele Geheimnisse und Gefahren. Es geht auf eine spannende Reise mit Armin und seinen zwei Gefährtinnen Nari und Viktoria und auf die Suche nach drei Schlüsseln, die das gefährliche Dunkeltor öffnen können.
Die fantastischen Elemente entfalten sich mit dem Eintauchen in die Geschichte immer mehr. Es gibt magische Gegenstände, Zaubertränke, die einen alle Sprachen der Welt verstehen lassen, und mystische Wesen wie eine geflügelte Katze, die noch viel mehr ist als nur das. Auch die dunklen Mächte stecken voller Magie, und sie hegen einen tiefen Groll gegen die Menschheit.
Die Erzählperspektive der Geschichte wechselt immer wieder zwischen Armin, Nari und Viktoria hin und her, und sogar die Verkörperung der dunklen Mächte zeigt ihre Sicht auf die Geschehnisse. Gerade das Beleuchten des Antagonisten hat mir besonders gut gefallen, denn es bringt eine Komplexität in die Geschichte, die einen fragen lässt, was Gut und Böse eigentlich bedeuten.
Auch Armins, Naris und Viktorias Gefühlswelt wird immer wieder beleuchtet, und man erlebt mit ihnen, wie sie sich Fragen über Fragen stellen und dabei manchmal in einer so verzwickten Lage stecken, dass man denkt, dieser Gefahr könnten sie gar nicht entkommen.
Das Tempo der Geschichte ist meist sehr hoch, sodass ich immer wieder Lust hatte, schnell weiterzulesen. Dabei wird es teilweise sogar etwas blutig bei den Kämpfen, sodass die Altersempfehlung von 12 Jahren für das gesamte Buch durchaus passend ist.
Lediglich der Schluss hat mir zu viele Fragen offen gelassen. Ja, die Geschichte um die drei magischen Schlüssel ist erst einmal abgeschlossen, aber ich hätte mir ein paar mehr Antworten auf die großen, tiefergehenden Fragen gewünscht. Die werden aber alle hoffentlich im nächsten Band folgen. Auf den freue ich mich schon jetzt sehr. "Legende der Schattenwächter" empfehle ich daher allen, die Fantasy-Abenteuer mögen und auch gerne mal die Sicht des Bösen einnehmen.

Bewertung vom 15.10.2025
Howard, Jules

MEGA


ausgezeichnet

Gigantisch gut - detailreich illustrierte Tiergiganten von gestern und heute

Das Erste, das uns ehrlicherweise an "MEGA. Faszinierende Giganten von gestern und heute" von dem Autor Jules Howard angesprochen hat, war dieses mega Cover vom Illustrator Gavin Scott. Die Tiere sind so detailreich gezeichnet, dass man von den Augen bis zu den kleinsten Hautfalten oder dem Fellmuster alles ganz genau erkennen kann.
Auch das Thema des Buches hat meine Kinder und mich sofort angesprochen: gigantische Tiere. Wer dabei zunächst an Dinosaurier denkt, liegt falsch, denn die werden nur ganz kurz zu Beginn erwähnt. Es geht vor allem um große Tierarten, die heute noch existieren und ihre bereits ausgestorbenen Verwandten wie Säbelzahnkatzen, Europäische Waldelefanten oder Elefantenvögel.
Die Bilder zu den vielen verschiedenen Tieren haben uns alle sehr gut gefallen. Die Liebe zum Detail erkennt man in jeder Illustration - sei es durch die tollen Landschaftshintergründe, die stechenden Blicke, fliehende Beutetiere oder auch den süßen Nachwuchs.
Auch der Aufbau des Buches hat uns überzeugt. Er ist sehr leicht verständlich und durch das Inhaltsverzeichnis findet man sich gut zurecht. Nach einer kurzen Einleitung werden Tiere aus verschiedenen Klassen (Säugetiere, Vögel, Reptilien, Fische, Mollusken also Weichtiere) vorgestellt.
Zuerst wird dabei das größte ausgestorbene Tier zum Beispiel ein Megacamelus für die Paarhufer betrachtet; danach die größten heutigen Paarhufer wie beispielsweise Giraffen und Flusspferde. Besonders interessant ist es, anschließend zu lesen, welche Bedeutung diese Tiere für ihre Umwelt haben. So sind oft die Ausscheidungen der Megatiere die Grundlage für neues Leben.
Außerdem fanden wir es sehr spannend zu erfahren, warum bestimmte Tiere ausgestorben sind - leider waren oft die Menschen dafür verantwortlich. Deshalb wird immer wieder betont, wie wichtig der Schutz der Lebensräume und Tiere ist. Auch heute droht das Aussterben vieler Tierarten, dabei gibt es viele kleine und große Dinge, die jede und jeder zum Schutz der Tiere tun kann.
Die Sachtexte mit den vielen Informationen lassen sich sehr gut (vor-)lesen und sind bereits für Kinder im Grundschulalter gut verständlich. Man kann dabei problemlos von Tier zu Tier springen oder sich mit jüngeren Kindern auch erstmal nur die Bilder anschauen und kurze Abschnitte lesen. Wir werden das Buch mit Sicherheit noch einige Male zum Schmökern hervorholen und dann immer wieder feststellen, wie spannend doch die Tierwelt der Erde ist.

Bewertung vom 15.10.2025
Bleckmann, Daniel

Kampf um Kwertz / KoboldKroniken Bd.6


ausgezeichnet

Krandioses Kwertz-Finale: Die KoboldKroniken enden knorke

Oh ja, wir haben auf diesen finalen Band hingefiebert: "KoboldKroniken 6. Kampf um Kwertz" von Daniel Bleckmann und Thomas Hussung. Wer hätte gedacht, dass die witzige Geschichte um den Kobold Rumpel, die wir vor etwa zwei Jahren mit "KoboldKroniken 1. Sie sind unter uns!" für uns entdeckt hatten, so ein episches Finale - so eine krandiose letzte Kwest bringen würde? Wir sind begeistert und traurig zugleich.
Wer die KoboldKroniken noch nicht kennt, hat eine der originellsten Fantasy-Reihen für Kinder ab etwa 9 Jahren verpasst. Es geht um nicht weniger als die Rettung der Koboldwelt (Kwertz) und der Menschenwelt (Blendheim) vor Azzrar und dem Drachen Fafnir. Allein Dario und seine sechs Gefährtinnen und Gefährten können laut dem Lied der Sieben beide Welten retten und Frieden bringen. Wir verraten nur so viel: Es warten fantastische Wesen, alte Freunde, epische Kämpfe und Wendungen, die wir auch nach zwei Jahren in der Koboldwelt nicht haben kommen sehen, und natürlich der einzigartige Rumpel-Humor.
Die Texte sind durch das Skizzenbuch-Format wie ein Tagebuch ganz leicht zu lesen. Dario hält alles fest, was er in Kwertz erlebt - mit viel Humor und Spannung, aber auch den ganz normalen Problemen eines Siebtklässlers.
Die Gestaltung des Buches durch Thomas Hussung macht die Buchreihe zu einem Fest für die Augen, denn wir halten hier die von Dario verfassten Kroniken in den Händen - mit Skizzen, Fotos, eingeklebten Erinnerungsstücken und angesengten Buchseiten. Thomas Hussung gehört mittlerweile zu unseren liebsten Illustratoren, da seine Bilder so real wirken, dass man sich jedes Mal fragt, warum man die Drachenschuppen nicht auch spüren kann.
Meine drei Jungs (8, 11, 13) und ich sind begeistert von diesem abschließenden Band. Er hat all das, was wir uns für das Finale erhofft hatten. Es ist: koboldig, niedagewesen, originell, raffiniert, krandios, episch - mit einem Wort: KNORKE.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.10.2025
Simpson, Dana

Fibi und ihr Einhorn (Bd. 9) - Wer bowlt, gewinnt - Comics für Kinder


gut

Für Einhorn-Fans ein Glitzerfest - bei uns hat’s nicht gefunkelt - 3,5*

Ich kannte die "Fibi und ihr Einhorn"-Comics bereits aus der Grundschulbücherei meiner Kinder, wo sie bei einigen Kindern sehr beliebt sind. Deshalb war ich gespannt, selbst einmal ein Buch aus der Reihe zu lesen. Bei mir war es Band 9: "Fibi und ihr Einhorn - Wer bowlt, gewinnt".
In diesem Band reihen sich kurze Episoden aus dem Leben von Fibi und ihrem Einhorn Maiglöckchen Samtnüster aneinander. Die einzelnen Geschichten hängen oft nur lose zusammen, was mich persönlich zunächst überrascht hat. Dabei hätte ich mir hier kurze grafische Abgrenzungen oder abtrennende Überschriften gewünscht.
Auch eine kurze Vorstellung der Charaktere hätte den Einstieg für Neulinge erleichtert. Dennoch versteht man schnell, wie Fibi und ihr Einhorn ticken und was sie bewegt. Die einzelnen Episoden kommen direkt aus Fibis Leben. So sieht man sie oft auf Maiglöckchen reitend und in ein Gespräch mit ihr vertieft, aber auch in der Schule, beim Bowling oder im Einhorn-Sommercamp.
Einige fand ich ganz amüsant, andere haben sogar etwas zum Nachdenken angeregt. Meine eigenen Kinder konnten allerdings eher wenig mit den Geschichten anfangen. Ich verstehe aber, warum manche Kinder aus unserer Schulbücherei die Reihe so gerne lesen. Fibi und Maiglöckchen sind sehr interessante Charaktere, die einerseits Stereotypen bedienen, diese aber gleichzeitig immer wieder aufbrechen.
Die zeichnerische Gestaltung der Figuren gefällt mir gut, jedoch hätte ich mir insbesondere für die oft einfarbigen Hintergründe mehr Details gewünscht. So wirken viele Bilder ähnlich, und die Umgebung schafft kaum Stimmung - außer wenn Maiglöckchen für ein bisschen Glitzer sorgt.
Interessant fand ich die sprachliche Gestaltung des Comics, denn die ist meist recht einfach gehalten und leicht zu lesen. Zwischendurch gibt es aber auch anspruchsvolle Wörter wie kataklystisch oder Stereotyp. Diese werden zwar am Ende des Buches erklärt. Eleganter wäre allerdings eine Erklärung direkt auf der jeweiligen Seite.
Empfehlen würde ich die Comic-Reihe vor allem Kindern, die sich für Einhörner interessieren. Allen anderen könnte das Einhorn-Thema schnell zu viel werden, auch wenn nebenbei wichtige Themen wie Mobbing oder das Gefühl, anders zu sein, angesprochen werden. Bei uns ist der Funke leider nicht ganz übergesprungen, aber es wird sicher viele Kinder geben, die "Fibi und ihr Einhorn" lieben werden.

Bewertung vom 10.10.2025
Wartke, Bodo

In Barbaras Rhabarberbar wird niemals der Rhabarber rar


ausgezeichnet

Achtung, herabfallende Robben - Zungenbrecherspaß garantiert

Alle meine drei Jungs hören sehr gerne die Zungenbrecher von Bodo Wartke. Die witzigen Stücke, die meist bekannte Zungenbrecher auf humorvolle Weise weiterspinnen, laufen bei uns rauf und runter - oft sogar in Dauerschleife. Deshalb war für mich klar, dass wir das Buch "In Barbaras Rhabarberbar wird niemals der Rhabarber rar" von diesem großartigen Wortkünstler unbedingt haben müssen.
Aber auch alle, die Bodo Wartke noch nicht kennen, werden mit diesem Buch viel Spaß haben. Ganz zu Beginn des Buches findet sich ein QR-Code, mit dem man alle Raps erst einmal hören kann. Das würde ich tatsächlich sehr empfehlen, denn der Rhythmus für das Vorlesen ist nicht immer ganz leicht. Die Songs sind auf der Internetseite kostenlos verfügbar und auch genau in der gleichen Reihenfolge gelistet, in der sie dann im Buch vorkommen. Sehr praktisch, wenn man mitlesen möchte.
Meine Jungs konnten ein paar der 25 Zungenbrecher schon fast auswendig - mit dem Buch waren sie dann gar kein Problem mehr. Sie hatten viel Spaß daran, sich die Raps gegenseitig vorzulesen. Da mein Jüngster ab und zu selbst ausgewählte Gedichte für die Schule auswendig lernen muss, werden wir das Buch dafür definitiv öfters nutzen.
Die Illustrationen von Alexandra Junge passen jeweils zum Inhalt der Zungenbrecher. Die meisten haben uns sehr gut gefallen, vor allem die tierischen Bilder haben uns zum Schmunzeln gebracht. So sind die "Sieben Robbensippen" genauso am Rippen stippen, bis sie von den Klippen kippen. Dazu gibt es dann auch noch das passende Warnschild: "ACHTUNG! Herabfallende Robben LEBENSGEFAHR"
Wir werden auf jeden Fall noch viel Spaß mit den Zungenbrechergeschichten von Bodo Wartke haben. Das Buch empfehlen wir allen kleinen und großen Menschen, die Freude an witzigen Wortspielen und Reimen haben.

Bewertung vom 09.10.2025
Scharmacher-Schreiber, Kristina

Alles tanzt - Eine Maus wirbelt durch Stepp und Ballett


ausgezeichnet

Tanzen ist für alle da! Ein mitreißendes Buch für kleine und große Füße

Ein Buch, das Lust aufs Tanzen macht - genau das ist "Alles tanzt - Eine Maus wirbelt durch Stepp und Ballett" von Kristina Scharmacher-Schreiber. Es bietet eine tolle Mischung aus Sachtexten und einer schönen Geschichte rund ums Tanzen und vermittelt die wunderbare Botschaft: Tanzen ist für alle da!
Auch die Maus Marie und ihr Mäusefreund Pepe lieben das Tanzen und daher möchten sie gerne an einem Tanzwettbewerb teilnehmen. Doch als Pepe verschwindet, muss sich Marie erst einmal auf die Suche nach ihm begeben. Ihr wichtigster Hinweis sind schwarze Schuhe mit Metallsohlen. Diese führen sie an ganz verschiedene Orte, die alle auf unterschiedliche Weise mit dem Tanzen zu tun haben. Und während Marie immer neue Plätze entdeckt, an denen das Tanzbein geschwungen wird, erfährt man ganz nebenbei mehr über verschiedene Tanzarten, ihre Entstehung und Veränderung mit der Zeit.
Die Auswahl der verschiedenen Tanzrichtungen, die in den Sachabschnitten vorgestellt werden, ist sehr interessant. So wird natürlich alles über das Ballett erklärt, aber auch Gesellschaftstänze, Lateinamerikanische Tänze, Volkstänze, Breakdance, Stepptanz und vieles mehr werden vorgestellt.
Die Illustrationen von Stephanie Marian dazu sprühen nur so vor Tanzfreude und vermitteln stets die Botschaft, dass wirklich jede und jeder tanzen kann. Selbst wenn man die Lieder nicht hören kann, schaffen es die Bilder - zusammen mit dem atmosphärischen Schreibstil von Kristina Scharmacher-Schreiber - Musik und Rhythmus im Kopf entstehen zu lassen. So fängt man beim Lesen schon fast selbst an zu tanzen. Dazu laden sogar einige kleine Mitmachvorschläge ein.
Die kleine Maus Marie wirbelt selbst in den wunderschönen Bildern durch die Gegend oder beobachtet Menschen und Tiere beim Tanzen. Marie ist ein unglaublich süßer und lieber Charakter, den man sofort ins Herz schließt, und ihre Begeisterung für das Tanzen ist regelrecht ansteckend. Deshalb macht es am besten wie Marie und Pepe: Stellt die Musik an und legt los! Ach ja - und wenn ihr mal eine kleine Tanzpause oder neue Inspiration braucht, lest einfach: "Alles tanzt - Eine Maus wirbelt durch Stepp und Ballett".