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Lissi Filibuster

Bewertungen

Insgesamt 194 Bewertungen
Bewertung vom 07.04.2025
Sepia und die Verschwörung von Flohall / Sepia Bd.2
Bell, Theresa

Sepia und die Verschwörung von Flohall / Sepia Bd.2


sehr gut

Voll dunkler Geheimnisse und spannender Magie

Letztes Jahr waren mein 10-jähriger Sohn und ich so begeistert von der Geschichte um Sepia von Theresa Bell, dass wir den 2. Band "Sepia und die Verschwörung von Flohall" sofort lesen mussten. Das Cover ist wieder wunderschön mit geheimnisvollen Figuren im Hintergrund. So waren wir sehr gespannt, was es mit diesen auf sich hat und was uns diesmal in Flohall erwarten würde.
Eines ist sicher - es bleibt eine Geschichte mit ganz besonderen Formen der Magie. Sepias Tintenmagie ist faszinierend und wir lieben zum Beispiel die kleinen Setzbuchstaben, die durch sie zum Leben erwacht sind. Diesmal waren aber auch die alchemistischen Zauber sehr spannend, obwohl die meisten Menschen in Flohall der Alchemie skeptisch gegenüber stehen.
Das Abenteuer, das Sepia, Niki und Sanzio erleben, ist mindestens so spannend wie das des ersten Teils dieser Trilogie. Es gibt unerklärliche Ereignisse rund um Sepia, geheimnisvolle Gestalten, die durch Flohall streifen und wertvolle Gegenstände stehlen und es scheint eine Verschwörung zu geben, die ganz eng mit der Geschichte der Stadt verknüpft ist.
Tatsächlich werden einige Geheimnisse gelüftet, was wir uns sehr für diesen Band gewünscht hatten. Gleichzeitig ist die Geschichte aber weniger verspielt und etwas düsterer und ernster. Das ist für den Spannungsbogen toll, führt aber auch dazu, dass uns die Geschichte nicht mehr ganz so verzaubert hat.
Dennoch mochten wir diesen zweiten Teil sehr. Das liegt natürlich auch an Sepia, Niki und Sanzio an, die sich weiterentwickelt haben und deren Freundschaft immer noch so wichtig für den Fortgang der Geschichte ist. Die Meister und auch die anderen Lehrlinge blieben diesmal hingegen etwas blass, was schade ist, da gerade solche Nebenfiguren wichtig für die Tiefe einer Geschichte sind. Dafür haben uns aber die Antagonisten überzeugt, denn sie haben uns überrascht und bringen noch einmal mehr Hintergrund nach Flohall.
Lohnt es sich also trotz der kleinen Kritikpunkte den zweiten Teil zu lesen? Für uns ist klar: auf jeden Fall! Denn es ist wieder spannend und magisch, voll verblüffender Zauber, dunkler Geheimnisse und interessanter Wendungen - also perfekt für alle ab etwa 10 Jahren, die eine Welt voller Magie mögen.

Bewertung vom 06.04.2025
Die Piraten von Darksea
Doyle, Catherine

Die Piraten von Darksea


ausgezeichnet

Mehr als ein Piratenbuch - über Mut und Ängste, Geschwisterliebe und Hoffnung

Hin und wieder stößt man auf ein Buch, das einen auf ganz besondere Weise überrascht. So war es bei mir mit "Die Piraten von Darksea" von Catherine Doyle. Ich hatte auf eine spannende Piratengeschichte gehofft und dann so viel mehr bekommen: eine Geschichte über Mut und Ängste, Geschwisterliebe und Hoffnung.
Einer Legende nach liegt hinterm Horizont das verborgene Reich Darksea, über das der Piratenkönig Kapitän O'Malley herrscht. Die Brüder Christopher und Max träumen davon, dieses Reich voller Magie irgendwann einmal zu bereisen. Doch dann wird Christopher schwerkrank und Max ist hoffnungslos. Bis ein sprechender Papagei bei ihm auftaucht und ihn mit nach Darksea nimmt. Könnte die Magie aus dem Königreich Christopher retten?
Beim Eintauchen ins diese Geschichte hat man das Gefühl, direkt mit auf dem Piratenschiff zu sein. Beim Lesen fühlt man das schwankende Meer und das Holzdeck unter den Füßen und sieht die Piraten ganz klar vor Augen. Einige Stellen mit Wassergeistern und anderen unheimlichen Gestalten sind wirklich gruselig und erinnern ein bisschen an die Filmreihe "Fluch der Karibik", sodass bei mir die Piratenstimmung voll da war.
Allein der stimmungsvolle Schreibstil macht das Buch schon lesenswert. Dazu kommt aber eine Tiefgründigkeit, die mich so überrascht hat. Die Hintergrundgeschichte mit Christophers Krankheit wird immer wieder geschickt in die Handlung eingebunden. Auch wenn Christopher selbst nicht dabei sein kann, ist er immer präsent. So ist es auch eine Geschichte über eine große Geschwisterliebe, die Angst vor Verlust und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Max ist ein starker Charakter, der sich in Darksea schrecklichen Monstern und einem fürchterlichen Ungeheuer entgegenstellen muss. Dabei zeigt er unglaublichen Mut und setzt sich für andere Menschen und die Geschöpfe von Darksea ein. Doch gleichzeitig ist auch immer wieder seine Furcht spürbar und der sprechende Papagei Kräcker hilft Max mit seinen weisen Worten, sich seinen größten Ängsten zu stellen.
Natürlich kann man das Buch auch einfach als fantastische Piratengeschichte lesen und empfehlen, aber es ist so viel mehr, dass ich das Buch auch allen ab etwa 10-12 Jahren empfehlen möchte, die sonst nicht zu einem Piratenbuch greifen würden.

Bewertung vom 03.04.2025
Der goldene Ritter / Die geheime Drachenschule - Die Vorgeschichte Bd.2
Skye, Emily

Der goldene Ritter / Die geheime Drachenschule - Die Vorgeschichte Bd.2


sehr gut

Können Menschen und Drachen Freunde werden? - Tolle Geschichte zum Selberlesen für Kinder ab 8 Jahren

Die Buchreihe "Die geheime Drachenschule" von Emily Skye hat schon so einige junge Drachenfans begeistert. So waren auch wir gespannt auf den zweiten Teil der Vorgeschichte "Die geheime Drachenschule - Der goldene Ritter", in der man mehr über die Ursprünge der Verbindung zwischen Drachen und Menschen erfährt.
Die Hauptperson ist hier Jeremias, der schon im ersten Teil ein Band zum Teufelsgrind Feuerschatten geknüpft hat. Doch damit hat ihr Abenteuer erst begonnen. In diesem Band treffen die beiden auf zwei Waisenkinder, die Jeremias auf gewisse Weise ähneln und auf einen goldenen Ritter, der Drachen jagt.
Es beginnt eine spannende Geschichte rund um die Freundschaft zwischen Menschen und Drachen, aber auch um die Gefühle von Zugehörigkeit und Vertrauen. Wo gehören Jeremias, Ash und Buckel hin, wenn sie nirgendwo willkommen sind? Und wie kann man das Verhältnis zwischen Menschen und Drachen verbessern, wenn Drachen Menschen angreifen und Ritter wie der Goldene Gilbert Drachen jagen?
Die Einblicke in die Verbindung zwischen Drache und Mensch haben uns sehr gut gefallen. Vor allem die Dialoge zwischen Feuerschatten und Jeremias sind sehr amüsant, da es immer wieder kleine, harmlose Kabbeleien zwischen den beiden gibt. So kritisiert der Teufelsgrind Menschen sehr gerne, aber irgendwie scheint er sie doch auch zu mögen.
Mit der Geschichte um den Goldenen Gilbert wird es dann zum Ende hin noch ein bisschen aufregender. Für meinen Sohn und mich hätte es gerne auch in der ersten Hälfte des Buches noch ein bisschen mehr Spannung sein können.
Trotzdem liest sich das Buch sehr leicht und schnell, ohne langweilig zu werden. Durch die Verbindung von Comic-Elementen, kleinen Bildern auf fast jeder Seite und einer etwas größeren Schrift ist das Buch auch für Kinder geeignet, die Bücher mit größerer Textmenge noch nicht schaffen. Vom Schwierigkeitsgrad liegt es genau zwischen Erstlesebüchern und dickeren Kinderbüchern.
Die Bilder von den Drachen fanden wir besonders toll. Bei ein paar anderen haben zwar Text und Bild nicht ganz zusammengepasst bzw. doppelt der Comicstrip das Gelesene, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt. Für meinen Sohn hätten es sogar gerne noch mehr Bilder von den Drachen sein können, denn die fand er richtig cool.
Deshalb empfehlen wir das Buch allen Drachenfans ab etwa 8 Jahren zum Selberlesen. Für jüngere Kinder, die sich gerne vorlesen lassen, ist "Die geheime Drachenschule - Der goldene Ritter" auch schon sehr gut geeignet.

Bewertung vom 02.04.2025
Ein Herz für Monster - Tumult im Tal der Trolle
Büchel, Simak

Ein Herz für Monster - Tumult im Tal der Trolle


ausgezeichnet

Spannendes Vorlesebuch - Wer ist hier wohl das Monster?

Ich liebe Bücher, bei denen nicht nur meine Kinder gebannt zuhören, sondern bei denen auch mir das Vorlesen Spaß bringt, weil der Text so gut geschrieben ist. Simak Büchel hat es mit "Ein Herz für Monster. Tumult im Tal der Trolle" mal wieder geschafft, uns so richtig zu begeistern.
Wir kennen aus der Reihe "Ein Herz für Monster" schon die beiden vorangegangenen Bände, deshalb waren wir ganz schnell wieder drin in dieser fantastischen Welt. Doch die Bücher lassen sich alle einzeln lesen, sodass man auch bei diesem dritten Teil problemlos einsteigen kann.
Ainu, ihre Mutter Tabati und ihr Freund Halti betreiben Schädlingsbekämpfung der Extraklasse und reisen mit ihrem Planwagen durch die Gegend, um ihre Dienste anzubieten. Aus Versehen landen die drei in der Wüste der Feuerböcke - einem gefährlichen Ort, wie sie bald feststellen müssen. Aber auch der Ort für ihren nächsten Auftrag, der von niemand anderem als den Trollen selbst kommt. Es beginnt die Suche nach fiesen Dieben und Trollnappern, die ganz viel Spannung mit sich bringt.
An Ainu mögen wir vor allem, dass sie allen Geschöpfen erst einmal positiv gegenüber eingestellt ist und sich von Äußerlichkeiten nicht abschrecken lässt. Schließlich könnte in jedem unheimlichen Troll ein nettes Wesen stecken und andersherum kann ein nettaussehender Mensch Böses tun und Schaden anrichten. Was ein Monster oder Schädling ist, ist in jedem Fall eine Sache der Definition.
Wir sind jedes Mal begeistert von den Geschöpfen, die sich Simak Büchel für diese Buchreihe ausgedacht hat. Einer unserer Lieblinge ist zum Beispiel der Flitschkieseltroll Kalomel, der ein nettes, humorvolles Wesen hat und sich gegenseitig mit Halti Streiche spielt. Es gibt außerdem wieder neue, einzigartige Schöpfungen wie die Sandtaucher oder die Feuerböcke, die uns direkt fasziniert haben und von Larisa Lauber schön illustriert wurden.
Neben den starken Charakteren und interessanten Wesen überzeugt der stimmungsvolle Schreibstil, der das Vorlesen zu einem richtigen Vergnügen macht. Kreative Namen, die schon durch ihren Klang ein Bild vermitteln, Soundwörter wie "SWWUSCH", die eine sich nähernde Gefahr ankündigen könnten und einige spannungsgeladene Momente, bei denen man gerne mitfiebert.
Kindern, die gerne (liebe) Monster mögen, kann man "Tumult im Tal der Troll" schon ab etwa fünf Jahren gut vorlesen. Es ist ein spannendes Buch für gemeinsame Leseabenteuer, das wir von ganzem Herzen empfehlen, denn auch wir haben ein Herz für Monster!

Bewertung vom 30.03.2025
Rumpels Rückkehr / KoboldKroniken Bd.5
Bleckmann, Daniel

Rumpels Rückkehr / KoboldKroniken Bd.5


ausgezeichnet

Absolute Lieblingsreihe - knorke Kwerz-Kwest

Erwartungen übertroffen - spannend und actionreich, mit den unglaublichsten Kreaturen und einer Kwest, die ihresgleichen sucht.

Wenn ein Buch gleich nach dem Auspacken für ein paar Tage verschwindet, steckt mit Sicherheit ein Kobold drin - denn die KoboldKroniken sind noch immer die absolute Lieblingsreihe meiner Kinder. Und ja, ich gestehe, auch ich wurde koboldifiziert und musste unbedingt wissen, welche Kwest uns in "Rumpels Rückkehr" erwartet.
Was Daniel Bleckmann und Thomas Hussung mit den KoboldKroniken erschaffen haben, ist einfach nur genial. Die Geschichte um Dario Leone und seine Freunde baut sich in nun schon fünf Bänden auf und ist mittlerweile durchaus komplex. Daher dürfte ein Quereinstieg etwas schwer sein - aber davon sollte sich niemand abschrecken lassen! Die Bücher lesen sich ganz schnell und auch die Hörbücher - gelesen von Stefan Kaminski - sind so klasse, dass sie bei uns immer wieder gerne gehört werden.
Was uns in "Rumpels Rückkehr" erwartet? Na der Titel verrät schon, dass unser liebster Kobold zurückkehren wird. Wie verraten wir natürlich nicht, aber es warten der gefürchtete Tunnelbolg, kämpferische Zwerge, ein sprechendes Schwert und der fürchterliche Lindwurm Fafnir in Kwerz. Was, das ist noch nicht genug? Wie wäre es dann mit schleimigen, giftigen Kreaturen, die einen der berüchtigtsten Orte von Kwerz bewachen? Oder einem ganzen Haufen süßer Ümpfbabys?
Wir lieben den Kreaturenreichtum der Koboldwelt und die ausgefallenen Eigenheiten dieser Geschöpfe. Die Illustrationen von Thomas Hussung sind grandios kreativ. Sie wirken teilweise so echt, dass man sich wundert, warum man denn keine Asche oder Rebinorattenausscheidungen an den Händen hat. Auch die Comic-Elemente der Geschichte sind toll und machen das Lesen der Geschichte ganz leicht.
Die Story selbst hat unsere Erwartungen noch einmal übertroffen - spannend, actionreich und ich sag nur eines: Zeitreisen! Ja, Zeitreisen, die manchmal die Gehirnwindungen verzwirbeln und dennoch Sinn ergeben. Musste alles so kommen? Steht die Zukunft schon fest? Können unsere Heldinnen und Helden die Welt vor Azzrar und Fafnir retten? Das erfahren wir dann hoffentlich ganz bald im abschließenden 6. Band.
Bis dahin empfehlen wir die ganzen KoboldKroniken allen Kindern und all jenen, die Comic-Romane im Tagebuchstil und viele verrückte Kreaturen mögen.

Bewertung vom 27.03.2025
Metty Jones und das Schicksalstattoo / Inkbound Bd.1
Leathley, Philippa

Metty Jones und das Schicksalstattoo / Inkbound Bd.1


ausgezeichnet

Tiefgründige, fantastische Geschichte, die durch magische Details glänzt

Ich bin richtig froh, "Inkbound - Metty Jones und das Schicksalstattoo" von Philippa Leathley unter all den vielen Neuerscheinungen für Kinder ab 10 Jahren entdeckt zu haben. Das Buch hebt sich durch ein eindrucksvolles und durchdachtes Magiesystem und interessante Charaktere ganz klar von der Masse ab.
Besonders beeindruckend ist Metty Jones, die an ihrem zehnten Geburtstag wie alle Kinder ihr Schicksalstattoo erhält. Ihr Wunsch nach einem außergewöhnlichen Schicksal wird erfüllt: ein Handschuh, der einen Totenschädel hält. Das kann nichts Gutes bedeuten, denn der Totenschädel allein steht schon für Tod oder Mord. Doch wird Metty wirklich einen Mord begehen oder für den Tod eines anderen Menschen durch Magie verantwortlich sein?
Das sollte jede und jeder ab etwa 10 Jahren selbst lesen, denn das Schicksal ist nicht so leicht zu durchschauen, wie man anfangs denken könnte. Metty hadert verständlicherweise mit ihrer Bestimmung und zweifelt immer wieder, ob sie ein guter oder schlechter Mensch ist.
Dabei muss man sich auch selbst beim Lesen immer wieder fragen: Was macht einen Menschen aus? Ab wann gilt man als gut oder schlecht? Ist jeder Mensch für sein Schicksal selbst verantwortlich oder wird man durch die Zuschreibungen anderer Menschen aufgrund der Herkunft oder anderer Merkmale manchmal in eine bestimmte Richtung gedrängt?
Alles keine leichten Gedanken, aber durch Mettys Schicksal und die vielen anderen interessanten Figuren für Kinder (und auch Erwachsene) in dieser Geschichte grandios aufbereitet.
Dabei macht das Lesen durch viele kleine magische Details sehr viel Spaß: fliegende Städte, Windfahrräder, Blitzreisen, Geistertelefone, ein lebender Wasserspeier und eine Maschine, die jedes nur erdenkliche Essen auf Knopfdruck bereitstellt. Fantastische Ideen, die durch die Tintenmagie in dieser Welt ermöglicht werden.
Dazu kommen Familiengeheimnisse von Mettys Verwandten, eine gefährliche Geheimorganisation und auch Verfolgungsjagden mit unterschiedlichsten magischen Gefährten, die für ordentlich Spannung sorgen. "Inkbound" ist das perfekte Buch für alle ab etwa 10 Jahren, die magische Welten mit vielen Geheimnissen und interessanten Persönlichkeiten lieben.

Bewertung vom 16.03.2025
Die Reise nach Silversands / Wishkeeper Bd.2
Laban, Barbara

Die Reise nach Silversands / Wishkeeper Bd.2


ausgezeichnet

Das Land der Wünsch in Gefahr - spannend & fantastisch - mit den tollsten Wunschwesen der Welt

Endlich geht es zurück nach Everwish - dem verborgenen Land, in dem aus unerfüllten Wünschen Wunschwesen werden: Lumix, Fireflashs, Neverlinge und Crimsons. Schon im ersten Band der Wishkeeper-Reihe von Barbara Laban haben diese liebenswerten Geschöpfe unsere Herzen erobert.
Auch die Wishkeeper Lexi, Milo und Talon freuen sich sehr, wieder nach Everwish zu reisen und zurück bei den Wunschwesen zu sein. Auf sie wartet eine wichtige Aufgabe, denn bei ihrem letzten Besuch konnten die Kinder die Crimsons noch nicht in ihre Heimat bringen. Das müssen sie nun endlich nachholen. Doch das bleibt nicht ihre einzige Herausforderung. Denn noch immer bedroht der Horroxer Tremoris Everwish, die Wunschlinge und alle anderen dort lebenden Wesen.
Es wird also wieder sehr spannend, ein wenig düster und durchaus gefährlich. Aber zu Beginn der Geschichte bleibt erst einmal genug Zeit, in dieser traumhaften Welt anzukommen und die unbekannten Orte Everwishs kennenzulernen. Flavia, die Heimat der Crimsons, ist zum Beispiel ein faszinierender Ort, bei dem allein die Fortbewegung mit Hilfe von Seilen Lust macht, selbst einmal nach Everwish zu reisen.
Durch Barbara Labans schöne Erzählweise hat man direkt das Gefühl, ganz nah an der Seite der drei Wishkeeper zu sein. Lexi, Milo und Talon sind gut ausgearbeitete Charaktere, die zwar Besonderes erleben, aber ganz normale Kinder mit realistischen Hintergründen sind. So gibt es auch Situationen, in denen die familiären Probleme der Kinder eine Rolle spielen, was der Geschichte eine gewisse Tiefe verleiht.
Trotz der ernsten Themen gibt es auch viele Momente, die beim Lesen einfach großen Spaß. Das liegt vor allem an den Wunschwesen, die ganz unterschiedliche Eigenschaften haben und alle auf ihre Weise liebenswert sind. Während die Crimsons vor allem Spaß haben wollen und Popcorn lieben, sind die Neverlinge zum Beispiel etwas ruhiger und genießen die Kälte des ewigen Eises.
So findet mit Sicherheit auch in "Wishkeeper. Die Reise nach Silversands" wieder jedes Kind, das dieses Buch liest, ein Lieblingswunschwesen - besonders auch wegen der schönen Illustrationen Alessia Trunfio. Alle, die die Reihe noch nicht kennen, sollten jedoch bei Band 1 "Das Land der verborgenen Wünsche" starten, da die meisten Erklärungen zu dieser fantastischen Welt, auf denen das zweite Abenteuer aufbaut, dort geliefert werden.
Wie auch beim ersten Band hat man beim Lesen das Gefühl, dass Wünsche wahr werden können. Daher geht eine Leseempfehlung an alle raus, die schon einmal davon geträumt haben, mit Seilen durch die Lüfte zu schwingen, eine unendlich lange Rutschpartie zu machen oder einen riesigen Berg Popcorn zu essen.

Bewertung vom 10.03.2025
What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1
Ibañez, Isabel

What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1


gut

Zu langatmig, wird erst im letzten Viertel spannend

Ich war wirklich sehr gespannt auf "What the River Knows" von Isabell Ibañez, denn die Grundidee der Geschichte klang mit den Bezügen zum Alten Ägypten, einer uralten Magie und einer potenziellen Liebesgeschichte vielversprechend.
Inez Olivera reist nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern nach Ägypten, das Land, in dem diese gearbeitet haben, um mehr über die mysteriösen Todesumstände herauszufinden. Dabei trifft sie auf einige Hindernisse und auf Whit, der zwar gut aussieht, aber beim ersten Zusammentreffen nicht besonders sympathisch ist.
Der Einstieg in die Geschichte ist durchaus gelungen. Man lernt Inez noch in ihrer Heimat Argentinien kennen und merkt gleich, dass sie ihrer Zeit etwas voraus ist und als Frau viel unabhängiger sein möchte, als es in dieser Epoche üblich war. Sie setzt sich über die Pläne ihrer verbliebenen Familie für sie hinweg und ist clever genug, alleine nach Ägypten zu kommen.
Von da an hat sich die Geschichte für mich allerdings sehr gezogen. Dabei passieren zwar durchaus interessante Dinge, allerdings werden diese so ausführlich und langatmig beschrieben, dass ich kurz davor war, das Buch abzubrechen. Die Liebesgeschichte, die sich später entwickelt, war für mich eher anstrengend als schön.
Lediglich die historischen Bezüge zur britischen Herrschaft über Ägypten und den kulturellen Diebstahl fand ich sehr interessant. Sie scheinen zumindest an wahre Begebenheiten wie die Beschießung Alexandrias durch die Briten 1882 angelehnt zu sein und haben den historischen Kontext der Geschichte gut verdeutlicht.
Dafür hat mich der Fantasy-Anteil mit der uralten ägyptischen Magie, die bestimmten alten Gegenständen innewohnt, nicht wirklich überzeugt. Viel zu oft spielt die Magie in der Geschichte gar keine Rolle und wenn, dann blieb sie für mich viel ungreifbar und irgendwie unmagisch.
Zum Glück war das Hörbuch von Leonie Landa wirklich gut gesprochen, sonst hätte ich bei dieser Geschichte wohl nicht bis zum Ende durchgehalten. Erst im letzten Viertel nimmt die Geschichte endlich an Fahrt auf und es wird tatsächlich etwas rasanter und spannender. Wer also einen langen Atem hat, wird hier dann doch noch belohnt.
Ich bin mir allerdings noch nicht sicher, ob ich den abschließenden Teil der Dilogie noch verfolgen werde.

Bewertung vom 08.03.2025
Angriff des Schattens / Foxfighter Bd.1
El-Bahay, Akram

Angriff des Schattens / Foxfighter Bd.1


ausgezeichnet

Ein Fuchsabenteuer der besonderen Art

Ich habe schon einige fantastische Bücher von Akram El-Bahay gelesen. "Foxfighter - Der Angriff des Schattens" ist ganz anders als die Bücher zuvor und doch liest es sich wieder wunderbar und hat ganz besondere magische Elemente.
Finn ist ein junger Fuchs, der bei einer Menschenfamilie aufgewachsen ist. Als er in den Wald ausgewildert wird, ist Finn plötzlich auf sich allein gestellt und hilflos. Aber eine Begegnung der besonderen Art ändert alles für ihn. Als eine junge Füchsin von einem gefährlichen Schattenwesen verfolgt wird, greift Finn mutig ein und rettet ihr so das Leben. Zum Dank führt sie ihn zu ihrer Familie. Dort entdeckt Finn, was es bedeutet, ein Fuchs zu sein. Aber die Gefahr, die vom Schattenwesen ausgeht, ist noch nicht gebannt und Finn erkennt, dass er eine ganz besondere Fähigkeit hat.
So entwickelt sich eine spannende, magische Tiergeschichte, die mich von der ersten Seite an fasziniert hat. Beim Lesen hat man tatsächlich das Gefühl, im Kopf eines Fuchses zu stecken und mit Finn zusammen die Fuchssinne zu entdecken. Die Streifzüge durch den Wald und später an anderen Orten geben einen guten Eindruck, was es bedeutet, ein Fuchs zu sein.
Dabei sind Finn sowie die anderen Füchse und Tiere als Figuren ausgesprochen gut ausgearbeitet und ein kleiner Igel namens Stachel hat es von jetzt auf gleich geschafft, mein Herz zu erobern. Man merkt auch, dass es unter Füchsen unterschiedliche Charaktere gibt und jeder Fuchs auf seine Weise einzigartig ist.
Die Geschichte vermittelt so eindrücklich, wie wichtig Freundschaft, Familie und Zusammenhalt sind, aber auch, wie schwierig es ist, mit Ausgrenzung umzugehen. Dabei ist mir ein Zitat besonders gut in Erinnerung geblieben: "Du bist nicht anders, nur du selbst." (S. 89)
Die Gefahr, die vom Schattenwesen ausgeht und die im Laufe der Geschichte immer größer wird, schafft einen guten Spannungsbogen, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Manche Entwicklungen waren für mich (als Erwachsene) etwas absehbar. Dennoch hat mir der Verlauf der Geschichte sehr gut gefallen und das Ende macht große Lust zu erfahren, wie es mit Finn, der Fuchsfamilie und dem Schattenwesen weitergeht.
Für alle ab etwa 10 Jahren, die Geschichten aus der Tiersicht mögen oder schon immer gerne einmal, wie ein Fuchs durch den Wald streifen wollten, ist "Foxfighter" eine schöne, magische Tiergeschichte mit tollen Charakteren.

Bewertung vom 04.03.2025
Lichterloh - Stadt unter Ruß
Kempen, Sarah M.

Lichterloh - Stadt unter Ruß


ausgezeichnet

Packender, dystopischer Jugendroman

Es ist eine düsterer, dystopischer Ort, an den mich Sarah M. Kempen mit "Lichterloh - die Stadt unter Ruß" entführt hat. Rußstadt ist genau das - eine Stadt voller Ruß. Kohle wird hier in jeder kleinen und großen Maschine verbrannt - für Licht, zum Heizen, aber auch zum Waschen und Kochen. So ist die Luft vor allem in den unteren Armenvierteln konstant schlecht.
In dieser Stadt lebt Cleo mit ihrer Schwester Gwynnie etwas abseits von allen. Doch Cleo ist viel in den ärmeren Stadtteilen unterwegs, arbeitet in einer Fabrik und repariert im Geheimen kaputte Maschinen, denn das dürfen in Rußstadt nur Schornsteinfeger. Nachdem Cleo auch noch verbotener Weise einen Brand bekämpft, bekommt sie ganz überraschend die Chance, sich als Schornsteinfegerin zu beweisen. Doch das ist alles andere als leicht, denn die Rivalitäten sind groß und Cleo ist nur ein Mädchen aus dem Volk.
Ich muss gestehen, ich hätte nicht gedacht, dass mir eine Geschichte über eine Schornsteinfegerin so gut gefallen würde. Vor allem das Gesellschaftssystem ist sehr spannend und birgt einiges an Konfliktpotenzial: mächtige Industrielle, die mit geplanter Obsoleszenz und anderen Schachzügen die ärmere Bevölkerung ausbeuten und die Umwelt verschmutzen, eine Schornsteinfegergilde, die ebenso ihre Machtposition ausnutzt und das einfache Volk, das unter der Luftverschmutzung leidet und den Mächtigen ausgeliefert ist.
Cleo, als einzige Schornsteinfegerin aus dem Volk, nimmt da eine ganz besondere Stellung ein und es ist spannend ihre Entwicklung zu verfolgen. Als Hauptfigur hat sie mir ausgesprochen gut gefallen, denn sie ist stark, hat zugleich auch Schwächen, ist hilfsbereit und möchte gegen alle Ungerechtigkeiten ankämpfen.
Ich war durchgehend gefesselt von Cleos Geschichte und konnte beim Lesen fast schon selbst den Ruß in der Luft spüren. Die Ungerechtigkeiten, die Cleo und die normale Bevölkerung erleben müssen, sind teilweise sehr boshaft und düster, sodass hier die Altersempfehlung ab 14 Jahren absolut passend ist.
Die dystopischen Elemente des Buches haben mir sehr gut gefallen und ich bin schon jetzt gespannt, wie Cleos Kampf gegen das ungerechte Gesellschaftssystem weitergehen wird und welche Veränderungen sie bewirken kann. Lediglich die technischen Details der Geschichte sind nicht ganz ausgereift, worüber ich jedoch hinwegsehen konnte, da mich die Story selbst einfach so gepackt hat. Deshalb empfehle ich "Lichterloh - die Stadt unter Ruß" allen, die gerne dystopische Jugendromane lesen, in denen es um gesellschaftliche Ungerechtigkeiten geht.